Rückblick

Jahr 2021

DIE AUFERSTEHUNG
Predigt vom 15. August 2021

Schriftlesung • Matthäus 13,36–43

Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre. (Offenbarung 20,6)

• Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören

• und hervorkommen werden: die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts. (Johannes 5,28–29)

Die Stunde, von der Jesus hier spricht, ist die Epoche der Auferstehung. Diese wird durch zwei verschiedene Auferstehungen gekennzeichnet sein. Die eine hat den Charakter der Auferstehung des Lebens, in der alle, die in Gräbern sind, Seine Stimme hören und herauskommen werden. Daran schließt sich das Tausendjährige Reich an. Die andere Auferstehung hat den Charakter des Gerichts.

• Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. (Johannes 12,48)

Dieser letzte Tag schließt das Tausendjährige Reich mit ein. Der letzte Tag bezeichnet nicht das Ende der Welt, sondern die letzte Epoche, die mit der Verantwortlichkeit der Menschen Gott gegenüber zu tun hat.

Es gibt die 1. Auferstehung gemäß Offenbarung. • Siehe Eingangsspruch.

Diese Auferstehung wird in mehreren Ereignissen geschehen. Sie hat mit der Auferstehung Christi, dem 1. Ereignis, begonnen. Christus ist der Erstling der Entschlafenen.

• Nun aber ist Christus aus <den> Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen. (1. Korinther 15,20)

Aber die eigentliche Ernte wird erst sein, wenn der Herr Jesus kommt zur Entrückung. Alle, die Christen sind bei Seiner Ankunft, werden an ihr teilnehmen. Das ist das 2. Ereignis der 1. Auferstehung.

Das 3. Ereignis der 1. Auferstehung vollzieht sich am Ende der Drangsalszeit, kurz vor der Einführung des tausendjährigen Friedensreiches. Es wird den Märtyrern der Drangsalszeit geschenkt, um dann mit Christus, genau wie wir, 1000 Jahre lang zu herrschen.

• Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und <ich sah> die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. (Offenbarung 20,4–6)

Die erste Auferstehung ist in ihrer Gesamtheit ein Zeichen der Gunst Gottes. Sie führt eine endgültige Trennung von Gut und Böse herbei. Gott hat die Vermischung göttlicher Grundsätze mit den Grundsätzen der Welt in der Christenheit lange ertragen, hatte lange zugesehen, wie sich unter die Söhne des Reiches die Söhne des Bösen gemischt haben. Nun aber trennt der HERR die Spreu vom Weizen.

Wenn der Herr Jesus zur Entrückung kommt, wird keiner der Seinen den Tod mehr sehen.

Die Macht des Todes ist für uns gebrochen. Und wir werden alle verwandelt werden. Wir werden die Kraft Seiner Auferstehung darin erfahren, dass unser Körper verwandelt wird.

• Denn unser Bürgerrecht ist in <den> Himmeln, von woher wir auch <den> Herrn Jesus Christus als Retter erwarten,

• der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichgestalt mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen. (Philipper 3,20–21)

Die Leiber der lebenden Kinder Gottes sind nicht erlöst. Mit unserem gegenwärtigen, natürlichen Leib können wir nicht in das Reich Gottes in Herrlichkeit eingehen.

Die entschlafenen Gläubigen sind entkleidete Seelen im Paradies und dort sehr glücklich.

• Und er sprach: Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!

• Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. (Lukas 23,42–43)

Und wohin kommen die gestorbenen Ungläubigen?

• Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.

• Und als er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß. (Lukas 16,22–23)

Die 2. Auferstehung erstreckt sich auf alle Verstorbenen, die in ihrem Leben nicht geglaubt haben. Sie werden nach dem tausendjährigen Reich auferweckt und vor dem großen weißen Thron ihr gerechtes ewiges Gericht empfangen.

• Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. (Offenbarung 20,12)

1) Quellennachweis: Christian Briem: Die Entrückung der Gläubigen, Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, 1991

                                                                                                                                                                 

DIE ENTRÜCKUNG DER GLÄUBIGEN

Predigt vom 8. August 2021

Schriftlesung • Hebräer 1,1–14

• Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nehme! (Offenbarung 3,11)

Ein herrliches, ein gewaltiges Ereignis steht den Kinder Gottes bevor. Es wird ihr bisheriges Leben augenblicklich und total verändern. An einem Tag, der wie jeder andere beginnt, wird plötzlich und zeitlich unerwartet unser Herr Jesus kommen. Mit göttlicher Macht und in der Kraft Seiner Auferstehung wird er die Seinen aus dieser Welt wegnehmen und zu sich in die Herrlichkeit bringen, in das Haus des Vaters, das völlig außerhalb der Welt liegt. Sind wir erst einmal an diesem wunderbaren Ort angekommen, werden wir für immer dort bleiben und unbeschreibliche Glückseligkeit wird uns in Ewigkeit sein.

Aber es gibt noch ein anderes umwälzendes Geschehen, an dem die Gläubigen zu einem späteren Zeitpunkt teilhaben werden: An der Erscheinung Christi in Macht und Herrlichkeit. Wenn er aus dem Himmel herabkommen wird, um Seine Feinde auf der Erde zu vertilgen, dann werden wir mit Ihm aus dem Himmel hervortreten und Ihn auf Seinem Siegeszug begleiten. Und hat Christus im göttlichen Gericht Seine Feinde besiegt, wird Er auf der Erde Sein tausendjähriges Friedensreich aufrichten zur Verherrlichung Gottes und zum Segen für die Menschen.

Der Herr Jesus nimmt in der heutigen Zeit den Platz höchster Herrlichkeit ein. Aus Liebe zu uns Menschen hat Er sich einst bis zum Tod am Kreuz erniedrigt. Aber jetzt ist Er mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt und sitzt zur Rechten Gottes.

• Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmeckte. (Hebräer 2,9)

Diesen Platz an Gottes Seite wird Er vorübergehend verlassen, um den Seinen, die in der Welt sind, entgegenzukommen, um sie aus der Welt wegzunehmen und sie in Seine unmittelbare Gegenwart in der Herrlichkeit Gottes zu bringen. Das Zusammentreffen mit Ihm wird in der irdischen Luft stattfinden. Und er wird uns in das Haus des Vaters führen, wo der Vater, der Sohn und der Heilige Geist schon seit Ewigkeit wohnen.

• Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten?

• Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. (Johannes 14,2–3)

• Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. (Johannes 17,24)

Jesus hat diese wunderbare Hoffnung in die Herzen der Jünger gepflanzt, und das war im Grunde das Wichtigste in dieser Situation. Selbst wenn wir darüber nichts Weiteres wüssten, so könnten wir uns doch ungetrübt freuen und uns fest auf diese Zusage stützen. So hat Er es gesagt, und so wird Er es tun.

Doch hat es den Herrn Jesus gefallen, uns weiteres Licht über diesen einzigartigen Vorgang zu schenken.

• Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die übrigen, die keine Hoffnung haben.

• Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott ebenso die Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen.

• Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden.

• Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei <dem Schall> der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;

• danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. (1. Thessalonicher 4,13–17)

Der Herr Jesus kommt also persönlich, um die mit Seinem Blut Erlösten in Empfang zu nehmen und in den Himmel zu bringen. ER wird auf der Erde nicht sichtbar sein. Der HERR ruft die Erlösten mit einem Befehl, wie Er den verstorbenen Lazarus gerufen hat. (Johannes 11,43–44)

Wenn der HERR die Erlösten ruft, deutet aber nichts darauf hin, dass die Welt diesen Ruf ebenfalls hören wird. ER kommt nur für die Seinen, und nur ihnen gilt dieser Befehlsruf. Die Posaune Gottes ist in der Heiligen Schrift oft ein Symbol für das Wort Gottes. Hier ist sicherlich die letzte Posaune gemäß 1. Korintherbrief gemeint:

• Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden,

• in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich <sein>, und wir werden verwandelt werden. (1. Korinther 15,51–52)

Wenn die Posaune Gottes ertönt, wird der erste Teil des Wortes in der Offenbarung 5 in Erfüllung gehen:

• es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören

• und hervorkommen werden: die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts. (Offenbarung 5,28–29) 

1) Quellennachweis: Christian Briem: Die Entrückung der Gläubigen, Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, 1991

                                                                                                                                                                 

UNSERE LIEBE ZUM GEBET

Predigt vom 25. Juli 2021

Schriftlesung • Lukas 2,25–38

• Vertraut auf ihn allezeit, <ihr von Gottes> Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. (Psalm 62,9)

Im neuen, wiedergeborenen Menschen ist nicht nur eine tiefe Sehnsucht nach der Überwindung der Sünde entstanden, sondern auch eine Sehnsucht nach Gebet. Gebet ist das vertraute Reden mit Gott, von Herz zu Herz.

Damit das Gebetsleben zum Genuss wird, wollen wir hier einige Grundsätze kennenlernen, die die Bibel zum Thema Gebet nennt. Damit kann man auch Irrtümern begegnen.

Ein Irrtum ist, Gott solange „ konkret zu bearbeiten“, bis das Gebet erhört wird. Gott soll uns also zu Willen sein. Wir unterstellen uns damit nicht Seinem Willen. Es gibt aber nichts Besseres als Gottes Willen.

• … Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. (Matthäus 6,8)

Damit ist nicht gesagt, damit wir Gott nicht unser Herz ausschütten dürfen. Nein, die Bibel lädt uns geradezu ein, s. • Eingangsspruch.

Das richtige Gebet ist ein Gebet aus dem Heiligen Geist, der in den Herzen der Wiedergeboren wohnt. Er wirkt das wahre Gebet und die Gott wohlgefällige Bitte        

• Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich <für uns> in unaussprechlichen Seufzern. (Römer 8,26)

Der Heilige Geist tritt für die Kinder Gottes in der Weise ein, dass Er sie beten lehrt, wie es angemessen vor Gott ist. Beim Beten geht es nicht darum, Gottes Absichten in unserem Sinne zu ändern, sondern dass unsere Absichten im Sinne Gottes geändert werden.

Die Bibel zeigt, dass alle von Gott anerkannte Gebete solche waren, die erbaten, was Gott bereits lange vorher beschlossen hatte. In der Schriftlesung haben wir von den Gebeten des Simeon und der Hanna im Tempel gehört. Es waren Gebete, die Gottes ewigen Willen zum Ausdruck brachten. Simeon, Hanna und viele Beter zu jener Zeit wurden durch den Heiligen Geist eins gemacht mit dem ewigen Ratschluss Gottes. Und diese innere Übereinstimmung mit dem Himmel floss in Form von Gebet aus der Tiefe ihres Herzens.

Gott hat Elia nach der dreijährigen verheerenden Trockenheit gesagt, dass die Zeit der Dürre vorbei ist. Elia teilte dies auftragsgemäß dem König Ahab mit – und betete trotzdem auf dem Gipfel des Karmel weiter inbrünstig um Regen. Elia betete nicht, weil er vielleicht Gottes Verheißung misstraut hat, sondern er betete einfach im Heiligen Geist Gottes Vorsatz weiter.

Am Anfang steht also nicht das Gebet, sondern die Segensabsicht Gottes. Aufgrund dieser Absicht bewegt der himmlische Vater Seine Kinder, um diesen Segen zu erbeten. Der Zweck des Gebetes ist also nicht, dass Gottes Wille geändert, sondern dass er erfüllt werde, und zwar zu Seiner Zeit und auf Seine Weise. Wenn Gott aus bestimmten Gründen nicht vorgesehen hat zu tun, worum Menschen ihn bitten, dann nützt auch kein Weinen, Klagen und Fasten.

Gottes Absichten bestehen ewig. ER lässt sich nicht umstimmen.

Erhörtes Gebet findet also immer dann statt, wenn das Gebet von Gott selbst ins Herz des Beters hineingelegt wurde. Spurgeon verglich das Beten mit dem Atemholen der Seele. Zuerst atmet Gott durch Seinen Geist Seine Ratschlüsse und Ziele in die Seele des Christen hinein, und der atmet sie in Form von Gebet, Fürbitte und Anbetung wieder aus.

Wahres Gebet ist immer prophetisch. Es erbittet Dinge, die Gott schon vorbereitet hat und die Er Seinen Betern offenbarte. Man kann auch sagen, dass wahres Gebet immer der Vorbote eines von Gott beabsichtigten Segens ist. Gebet ist also ein Licht, das großen Segensereignissen vorausleuchtet. Das heißt, unsere Seele ist mit dem Geist der Gnade und des Gebets erfüllt. Gott offenbarte dem Propheten Sacharja etwa 520 v. Chr.:

• Aber über das Haus David und über die Bewohnerschaft von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint. (Sacharja 12,10)

Wir sollen und wollen also den Heiligen Geist uneingeschränkt in uns wirken lassen. Das betrifft aber nicht nur uns persönlich. Es gilt auch für die Gemeinde. Wenn in der Gemeinde der Hunger nach Gebet und Gottesbegegnung zunimmt, dann ist geistliche Blütezeit angesagt.

1) Quellennachweis: Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017

                                                                                                                                                                 

DER HEILIGE GEIST IM NEUEN MENSCHEN

Predigt vom 11. Juli 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung • Römer 7,14–25

 • Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. (Römer 8,9)

Seit dem Sündenfall steckt im Körper der Menschen eine tödliche Schwachheit, das Gesetz der Sünde und des Todes. Der wiedergeborene Mensch führt dagegen seit seiner übernatürlichen Erneuerung ein Leben im Geist und nicht mehr im Fleisch.

• Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. (Römer 8,2)

Das Fleisch aber gehorcht dem Gebot des HERRN nicht.

• Weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, denn sie kann das auch nicht. (ebenda, Vers 7)

Pastor Wolfgang Wegert empfiehlt hier: „ … niemals gute Vorsätze auszusprechen wie ‚Ich werde nie wieder zornig sein!‘“ Wenn man sich so etwas vornimmt, vergisst man, dass man aus Fleisch und Blut ist, und das Gesetz der Sünde noch wirkt.

Während sich die Gläubigen durch die Innewohnung des Heiligen Geistes dem Einfluss und der Macht ihres Fleisches entziehen können, sind Ungläubige dazu nicht in der Lage.

• Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. (Johannes 3,19)

Was kennzeichnet Menschen, die im Geist sind?

• Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. (Matthäus 7,20)

Der Wechsel aus dem Stand des Fleisches in den Stand des Geistes bedeutet nicht, dass wir aus unserem Körper ausziehen. Die Innewohnung des Heiligen Geistes in unserem Körper beseitigt also nicht unser Fleisch und verändert auch nicht seine Sündhaftigkeit. Der Unterschied besteht vielmehr darin, dass unser Fleisch einen ungewollten Mitbewohner bekommen hat, den Heiligen Geist. ER setzt unseren Geist vom bisher unerkannten Joch des Fleisches frei. Unser Geist ist vom Heiligen Geist erfüllt und wach geworden, so dass sich ein Streit in uns gegen die Sünde erregt. Das Fleisch empört sich aber gegen diesen Eindringling. Der wiederum denkt nicht mehr an Rückzug, sondern kämpft umso entschlossener. Es entbrennt ein lebenslanger Kampf zwischen Geist und Fleisch. Dieser Kampf kennzeichnet den Geistesmenschen.

• Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt. (Galater 5,17)

Wenn ein Mensch sündhaftes Tun in Ordnung findet, dann ist er von der Gesinnung des Fleisches erfüllt. Er wird das Reich Gottes nach dem Urteil der Heiligen Schrift nicht erben.

Nun sündigen wir Christen ja selbst, das wissen wir. Aber wir haben eine gänzlich andere Einstellung dazu. Wir leiden unter der Sünde. Der Heilige Geist in unserem Herzen steht zusammen mit unserem eigenen, wiedergeborenen Geistdagegen auf. Also prüfen wir uns, ob wir gern in unseren Sünden verharren wollen und Lust daran finden, oder ob wir von einem „Fehltritt“ (Galater 6,1) übereilt werden.

Da die Kräfte unseres Geistes durch die Wiedergeburt erwacht sind, haben wir die Kraft, uns in unser geistliches Wachstum bewusst mit einbeziehen zu lassen.

• Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung hin! (Epheser 4,30)

Es betrübt jemand den Heiligen Geist, wenn er dem Wirken des Geistes nicht frei Bahn geben will, nicht Ja sagt zur Umgestaltung und dabei nicht aktiv mitwirkt.

Sünde ist Revolte gegen die Heiligkeit Gottes. Deswegen ist Gottes Zorn entbrannt und Er verdammt alle, die an der Sünde festhalten. Die Sünde trennt die Menschen von Ihm und ruiniert ihr Leben bis in die Hölle hinein. Der größte Feind des Menschen steckt also in ihm selbst. Die Sünde ist die Ursache für die Zerstörung seines Lebens. Wir müssen also einen solchen Feind mit aller Entschlossenheit bekämpfen. Wenn wir unsere Sünde bekennen, dann offenbaren wir sie. Das gibt uns die Möglichkeit, sie anzugreifen.

• Und habt nichts gemein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern stellt sie vielmehr bloß! (Epheser 5,11)

• So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde. (Psalm 32,5)

Das trostvolle Wunder der Erlösung besteht darin, dass Jesus Christus schon vor 2000 Jahren komplett alle Sünden Seiner Auserwählten getilgt hat. Die vergangenen, die gegenwärtigen und die zukünftigen Sünden ihres Lebens sind alle in die am Kreuz von Golgatha erworbene Vergebung mit eingeschlossen.

Gepriesen sei Jesus Christus, unser hochgelobter Erlöser, der für unsere bekannten und unbekannten Missetaten vollkommene Tilgung erworben hat.

1) Quellennachweis: Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017

                                                                                                                                                                  

CHRIST SEIN IN SCHWIERIGEN ZEITEN

Predigt vom 4. Juli 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung • Psalm 119,121–135

• Lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen. (Hebräer 10,24)

• Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden. (2. Timotheus 3,1)

Für den Gläubigen, der seinen Weg nach Gottes Wort ausrichten möchte, sind es in der Tat schwere Zeiten. Die göttlichen Grundsätze im Denken und Handeln schwinden immer mehr. Es kostet Kraft, gegen diesen Strom zu schwimmen. Aber Gott hat uns Hilfen und Bewahrungsmittel in Seinem Wort aufgezeigt, damit wir Ihm treu bleiben und Ihn ehren. Dazu gehören Christus stets vor Augen haben, keine Ungerechtigkeiten begehen, Gemeinschaft mit treuen Gläubigen pflegen, nach den Unterweisungen der Schrift leben und Gott dienen.

Der Staat und die Gemeinde sind zwei getrennte Herrschaftsbereiche Christi. ER hat dem Staat Autorität verliehen und festgelegt, wie weit dessen Herrschaftsbereich reicht, und Er hat die Gemeinde gebaut und ihr Seien Willen offenbart. Seinem Wort zu folgen, ist unsere höchste Pflicht und Freude. Sofern der Staat uns etwas gebietet oder verbietet, was nicht in Konflikt mit der Heiligen Schrift steht, ist es auch die Anordnung Gottes, der Regierung zu gehorchen. Stehen die Anordnungen jedoch in Konflikt mit der Heiligen Schrift, so ist es unsere Pflicht, dem zu widerstehen. Im weltlichen Bereich gilt Art. 20 des Grundgesetzes:

„(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

Eine andere Auffassung: Als Petrus sich im Garten Gethsemane gegen das größte Unrecht, das je auf dieser Erde vonseiten einer Obrigkeit geschehen ist, widersetzen wollte.

• Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! (Johannes 18,11)

Und ließ sich widerstandslos festnehmen. Wolfgang Wegert aus Hamburg sieht das als Sieg durch Erdulden, Leiden und Sanftmut.

• Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und „ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“. (Matthäus 11,29)

Andererseits berichtet das Lukasevangelium, wie die Juden Jesus von einem Felsen stürzen wollten. ER aber nahm die Tötung aber nicht an.

• Er aber schritt durch ihre Mitte hindurch und ging weg. (Lukas 4,30)

In diesem Spannungsverhältnis zwischen Duldung und Widerstand – aber immer im Gehorsam gegenüber Gott – muss jeder Christ, muss jede Gemeinde den richtigen Weg finden.

Heute lassen sich Christen oft orientierungslos von Nachrichten berieseln und beeinflussen. Aber wir können jederzeit unser Leben christlich ausrichten.

• Befestige meine Schritte durch dein Wort, und gib keinem Unrecht Macht über mich! (Psalm 119,133)

• Und habt nichts gemein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern stellt sie vielmehr bloß! (Epheser 5,11)

Der Prophet Nathan konfrontierte König David mit seinem Ehebruch und dem Mord an Uria. Der Prophet Eli konfrontierte König Ahab mit seinem Götzendienst und mit der Konfiszierung des Weinberges von Nabot. Johannes der Täufer konfrontierte König Herodes mit seiner gesetzwidrigen Ehe und mit allem Bösen, was er getan hatte.

• Rufe aus <voller> Kehle, halte nicht zurück! Erhebe deine Stimme wie ein Horn und verkünde meinem Volk sein Vergehen und dem Haus Jakob seine Sünden! (Jesaja 58,1)

Auch den heutigen Staatsdienern ist zu verkünden, was Gott, ihr HERR, dem sie dienen, von ihnen erwartet und was in Seinen Augen gut und zu loben oder böse und zu strafen ist.

Die Versammlung zum Gottesdienst ist die Versammlung des ganzen Leibes Jesu. Ein Livestream ist keine Versammlung. Eine online- oder Telefonpredigt ebenso wenig.

Wie der Inhalt der Verkündigung nicht eingeschränkt werden darf, so darf auch die Anzahl der möglichen Hörer nicht eingeschränkt werden. Welche geistlichen Schäden werden die Gemeinden erleiden, wenn sie nicht mehr gemeinsam das Mahl des Herrn feiern dürfen, das doch zur Stärkung des ganzen Leibes Christi dient. Wir sollen uns einander nahe sein.

• Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe! Friede euch allen, die in Christus sind! (1. Petrus 5,14)

Als Gemeindehirten fügen wir unseren Herden massiven Schaden zu, wenn wir auch nur auf eines dieser Dinge verzichten. Wird dies jahrelang aufrechterhalten, kann ein beträchtlicher geistlicher und seelischer Schaden entstehen.

Müssen wir dem Staat dankbar sein, wenn er Gottesdienste wieder „erlaubt“? Nein, es ist nicht der Staat, der Gottesdienste zu erlauben hat und es uns gnädiger Weise unter vielen Einschränkungen gestattet. Gottesdienst zu feiern ist unser gottgegebenes, unveräußerliches Recht. Der Staat ist als Gottes Dienerin sogar verpflichtet, die ungestörte Ausübung dieses Rechts zu gewährleisten. Der Staat sollte sich sogar fürchten, in die Anbetung Gottes einzugreifen.

Wie geht man mit Geschwistern um, die Angst haben, denen man in dieser Corona-Zeit mit besonderer Liebe begegnen sollte? Menschen sterben letzten Endes nicht an einer Krankheit oder einem Unfall, sondern am Willen, bzw. an der Zulassung Gottes. Was für den Beginn des Lebens im Psalm 139,16 und für das Leben steht, gilt auch für das Ende des Lebens.

• Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? (Matthäus 6,27)

Ein weiterer wichtiger Aspekt kommt hinzu:

• Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. (2. Timotheus 3,12)

Wenn wir uns dem Staat stets in allem unterordnen und einen Kompromiss nach dem anderen eingehen, werden wir wohl ein Stück weit der Verfolgung entgehen. Aber gilt das für alle Zeit? Lasst uns beten für die Geschwister, welche Bedrängnis oder Verfolgung erleiden um des Wortes willen. Wir wollen unsere heilige Pflicht erfüllen, für unsere Regierung zu beten und mutig gegen das Unrecht und die Sünden der Regierenden predigen und – wir wollen Gottesdienste feiern, und zwar so, wie Gott es gebietet: mit der ganzen Gemeinde, in biblisch gebotener brüderlicher Begegnung und mit freudigem Lobgesang zur Ehre des HERRN.

1) Quellennachweis: Die Kraft des Evangeliums, Missionswerk Voice of Hope, Ausgabe 1/2021

                                                                                                                                                                 

DER WEINSTOCK UND DIE REBEN

Predigt vom 27. Juni 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung • Johannes 15,1–10

In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige. (Psalm 119,11)

Jesus sagt: • Ich bin der wahre Weinstock … (Johannes 15,1)

Im Gegensatz zu welchem Weinstock sagt Er das, wenn Er der wahre Weinstock ist?

ER sagt es im Gegensatz zum Weinstock Israel. Im Alten Testament nannte Gott das Volk Israel Seinen „Weinstock“ oder Seinen „Weinberg“. Israel war der Weinstock, durch den die Völker der Welt gesegnet werden sollten. Aber dieser Weinstock war fruchtlos.

• Ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete <Reben> eines fremdartigen Weinstocks! (Jeremia 2,21)

Weil Israel nicht zum Heil für die Welt werden konnte, brauchte es einen anderen Weinstock. Einen, der wirklich Heil für die Völker sein konnte, und dieser Weinstock war Christus.

Weiter spricht Jesus:

• Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg … (Johannes 15,2)

• Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. (ebenda, 15,6)

Was sind das für Menschen, die Jesus mit solchen Reben vergleicht, die weggenommen und ins Feuer geworfen werden? Judas war einer, der keine Frucht brachte. Er war wie eine tote Rebe an Christus. Er war nur äußerlich mit Christus verbunden, hatte aber nicht das Leben Christi in sich.

Können wiedergeborene Christen wie Judas sein? Nein.

• Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. (Johannes 10,28)

Wir glauben, wir vertrauen, wir verlassen uns auf Jesus, dass Er uns selig macht. Welch eine wunderbare Frucht ist das. Das sieht der Heiland und darum werden wir auch nicht abgeschnitten.

• Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. (Epheser 2,10)

Bevor wir gerettet wurden, hat Gott bereits gute Werke mit uns verbunden. Deshalb kann es keine Christen geben, deren Christsein sich nicht in guten Werken manifestiert. Gott erschafft keine Christen ohne gute Werke. Wenn jemand Christ wird, dann nimmt er nicht eine Religion an und buchstabiert ihre Dogmen, sondern wird durch den Heiligen Geist mit Christus eins gemacht.

• Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir … (Galater 2,20)

Das Bleiben in Christus will aber gepflegt sein. Das heißt, wir haben unser geistliches Leben aus dem geistlichen Tod heraus ohne unsere Mitwirkung und aus freier Gnade empfangen – und nun haben wir Verantwortung für unser geistliches Wachstum.

• Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes! (Kolosser 3,1)

Bleiben wir in Seinem Wort. Ohne tägliches Leben mit der Bibel gibt es kein Bleiben in Christus.

• In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige. (Psalm 119,11)

Wenn wir im Wort Christi bleiben, dann fließt auch das Gebet und die Gebetserhörung.

• Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. (Johannes 15,7)

Wenn wir Freude an den klaren Weisungen der Schrift haben und sie gern befolgen, dann ist das ein Zeichen unserer Liebe zum Herrn. Dann bleiben wir in Seiner Liebe.

• Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. (ebenda 15,10)

Ziel ist, den Vater zu verherrlichen und Freude im Evangelium zu haben.

• Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet. (ebenda, 15,8)

• Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde. (ebenda, 15,11)

Der Vater ist der Weingärtner. Und wenn die Reben an Seinem Weinstock üppige Trauben haben, dann hat Er Ruhm. Möchten wir, dass der Vater Ruhm hat, dass Er verherrlicht wird? Dann lasst uns ein intensives Leben mit Jesus leben und uns täglich üben, in Ihm zu bleiben!

1) Quellennachweis: Wolfgang Wegert: Der Weinstock und die Reben, Predigt, Der Kanzeldienst arche, Hamburg, 2011

                                                                                                                                                                 

LEBEN AUS DER GNADE

Predigt vom 20. Juni 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung • Lukas 4,14–30

Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu <seinem> Wohlgefallen. (Philipper 2,13)

Die Gnade ist ein wunderbares Fundament des Evangeliums. Gemeint ist hier die Gnade im wahrsten Sinne des Wortes, und nicht ein Gemisch aus Gnade und menschlichen Verdienst.

Das heißt: Christus hat alles schon für uns getan.

Nur wenn wir der biblischen Wahrheit von der bedingungslosen Auserwählung in Jesus Christus glauben, können wir auch glauben, dass alles, was für unsere Errettung nötig ist, von Gott kommt. Gott wirkt das offene Herz, die Buße, den Glauben, die Entscheidung für Christus und das Gebet.

• Ein Mensch kann nichts empfangen, auch nicht eins, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. (Johannes 3,27)

• Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu <seinem> Wohlgefallen. (Philipper 2,13)

Unser gesamtes geistliches Leben offenbart sich uns als Gnade. Wir sehen unser geistliches Wachstum als Gnade, unser Aufstehen nach dem Fallen, unsere geistliche Erziehung, unseren Gehorsam, unsere charakterliche Umgestaltung, unsere Heiligung und unsere Vollendung. Eine weitere Gnade Gottes ist das Bewusstsein der völligen Geborgenheit in Gott. Wir wissen, dass Gott regiert und alles in Seiner Hand hat.

• Und Jesus trat zu <den Jüngern> und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. (Matthäus 28,18)

Wiedergeborene Christen haben also ein richtiges Gottesbild im Herzen, nämlich das eines allmächtigen Gottes. Und weil ihr Vater alles steuert, geraten sie in schwierigen Zeiten nicht in Angst und Verzweiflung, sondern sie vertrauen ihrem Gott, der keine Fehler macht.

• Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach <seinem> Vorsatz berufen sind. (Römer 8,28)

Trotzdem kann schlimmes im Leben eines Christen passieren. Grundsätzlich hasst Gott die Sünde. Aber die Bibel lehrt auch, dass Gott Böses benutzt, um gute und gerechte Ziel zu erreichen. Das bekannteste Beispiel ist der Tod unseres Herrn Jesus Christus. Obwohl Gott die Sünde des Tötens hasst, will Er ausdrücklich selbst, dass Sein eigener Sohn sterben soll.

Der Allmächtige lässt in Seiner Souveränität manchmal vorsätzlich Menschen sündigen, um Seine göttlichen Ziele zu erreichen. Denken wir an die Brüder Josephs, ohne dessen Verkauf in die Sklaverei hätte die Familie Jakobs nicht gerettet werden können. Joseph aber wirft seinen Brüdern nicht ihre Sünde vor, sondern sagt:

• Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine große Errettung. (1. Mose 45,7)

Der HERR sagt, dass den Kindern Gottes absolut alle Dinge zum Besten dienen – auch ihre Sünde oder Krankheit – nämlich zur Erziehung, zur Zurechtbringung und Vollendung. ER lässt daraus Gutes entstehen. An dieser wunderbaren Vorsehung kommen wir Kinder Gottes zur Ruhe.

Haben sich Menschen an uns versündigt, dann setzt sich unser innerer natürlicher Mensch in der Regel mit diesem „bösen“ Menschen auseinander. Je mehr wir uns aber mit ihm und seinen Taten beschäftigen, desto bitterer werden wir. Wenn wir das erkannt haben, dann beschäftigen wir uns mit Gott. Wir werden gelassener, wir dämpfen unsere Erregung in dem wunderbaren Gedanken, dass Gottes Vorsehung etwas vorhat, was unserem Segen dient. Der zentrale biblische Beleg für die Kraft des Vorsehungsglaubens ist das Beispiel Jesu auf Golgatha.

• Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun. (Lukas 23,34)

Wollen wir Gott auch in schwierigen Situationen glauben, dass kein Mensch unseren Lebensweg kreuzt oder ein Stück mit uns zusammen geht, ohne dass Er es so will? Sagen wir einfach „ja“ zu denen, die uns übel mitspielen, vertrauen wir darauf, dass es uns zum Besten dient.

Jetzt kann man natürlich fragen, ob man alles Negative einfach als Vorsehung Gottes hinnehmen und sich alles gefallen lassen soll? Selbstverständlich sollen wir den Gefahren unseres Lebens entsprechend begegnen. Unser himmlischer Vater schließt in Seiner Vorsehung unser eigenes verantwortliches Handeln mit ein. Deshalb sollen wir, soviel an uns liegt, alles tun, um Leib und Leben zu schützen. Jesus hat das getan, als Seine Stunde noch nicht gekommen war. Die Juden wollten Ihn nach Seiner Rede in der Synagoge von Nazareth voller Wut einen Berg hinabstürzen wollten, aber Jesus ließ es nicht zu.

• Er aber schritt durch ihre Mitte hindurch und ging weg. (Lukas 4,30)

Die Freiheit des menschlichen Tuns ist Bestandteil der unabänderlichen Vorsehung Gottes. Ihr Wunder besteht darin, dass der Mensch als vernunftbegabtes Wesen trotz der feststehenden Ratschlüsse Gottes dennoch frei in seinen Entscheidungen ist. Die göttliche Vorsehung verwehrt dem Menschen nicht seine Handlungsfreiheit und entbindet ihn auch nicht von seiner Verantwortung für sein Tun. Wenn aber unsere Mühe nicht mehr hilft, müssen wir nicht verzweifeln, sondern dürfen uns damit trösten, dass unser Vater im Himmel bessere Gedanken mit uns hat.

1) Quellennachweis: Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017

                                                                                                                                                                 

GOTTES ERWÄHLUNG

Predigt vom 13. Juni 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung • Matthäus 20,20–28

Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Johannes 6,44)

Wie sieht das Verhalten eines neuen Menschen aus, nachdem er von Gottes Gnaden neu geboren ist?

Er tut Buße und bekehrt sich. Diese Haltung bleibt ein Leben lang.

Die beständige Quelle seines Friedens ist die Gerechtigkeit Christi.

Der von Gott erneuerte Mensch nimmt eine Haltung der Dankbarkeit ein.

Ein erneuerter Mensch denkt darüber nach, was mit ihm durch Gott geschehen ist. Dabei geht er meist davon aus, dass er von sich aus Buße getan und sich bekehrt hat. Er denkt, es ist seine persönliche Willensentscheidung gewesen. Er hat die Einladung des Evangeliums vernommen und er hat selbst „ja“ gesagt. Hätte er das nicht getan, wäre er nie Christ geworden.

Dann stoßen diese jungen Christen auf Bibelverse, die die Akzente ganz anders setzen, z. B.:

Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben. (Johannes 6,65)

Ist der Mensch nun durch seinen eigenen Willen Christ geworden, oder war er dazu vorherbestimmt? Die biblische Lehre von der Erwählung ist uns in der Heiligen Schrift gegeben, dass wir sie glauben sollen. Gott, selbst ungeschaffen, ist der Schöpfer all dessen, was außerhalb von Ihm existiert. ER hat Macht über alles und kann Seine Schöpfung nach Seinen Ratschlüssen gebrauchen, wie Er es will.

… und nach seinem Willen verfährt er mit dem Heer des Himmels und den Bewohnern der Erde. Und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du? (Daniel 4,32)

Kaum eine Lehre wird vom natürlichen Verstand mehr abgelehnt, als die biblische Wahrheit von der absoluten Souveränität Gottes. Der menschliche Stolz erträgt es einfach nicht, dass Gott alles bestimmt und regiert, wie es Ihm gefällt. Wir selbst dürfen nie zu dem Schluss kommen, Gott sei nicht vollkommen gerecht, weil Er einigen Gnade gewährt und anderen nicht.

Denn <so viel> der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. (Jesaja 55,9)

Martin Luther sagte von der gnädigen Auserwählung, die ist “voller Süßigkeit für die Auserwählten und die, die den Geist haben, aber über alle Maßen bitter und hart für die Klugheit des Fleisches.“ Er sah die Erwählungslehre als Voraussetzung für das richtige Verstehen der Rechtfertigung an. Er ging sogar soweit, zu behaupten, dass „jedes Antasten der Prädestination einem Antasten der Gottheit Gottes gleichkäme.“

Im Artikel 18 des Augsburgischen Bekenntnisses von 1530 steht: „Vom freien Willen wird also gelehrt, dass der Mensch etlichermaß einen freien Willen hat, äußerlich ehrbar zu leben und zu wählen unter den Dingen, die die Vernunft begreift; aber ohne Gnade, Hilfe und Wirkung des Heiligen Geistes vermag der Mensch nicht, Gott gefällig zu werden, Gott herzlich zu fürchten oder zu glauben … sondern solches geschieht durch den Heiligen Geist.“

Als Paulus und sein Mitarbeiter Barnabas in Antiochien evangelisierten, wiesen sie einige ihrer Zuhörer, die ablehnend auf das Evangelium reagierten auf Ihre Verantwortung hin:

Paulus aber und Barnabas sprachen freimütig: Zu euch musste notwendig das Wort Gottes zuerst geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßt und euch selber des ewigen Lebens nicht für würdig haltet, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen. (Apostelgeschichte 13,46)

Diese Schriftstelle zeigt, dass es in Verantwortung der Menschen liegt, ob sie das Evangelium annehmen oder ablehnen. Das heißt, dass jeder Mensch allein durch die Kräfte seiner Vernunft so viel von Gott und Seiner Schöpfung erkennen kann, dass er sich zu ihm bekehren müsste. Wer aber Gott und Seinen Sohn Jesus Christus dennoch abweist, der macht sich schuldig und ist selbst verantwortlich dafür, dass Gott ihn dahingibt und verwirft.

Neben die Lehre von der Vorherbestimmung Gottes stellt die Bibel die Lehre von der Verantwortung des Menschen. Dabei kommt die Frage auf, wie diese beiden Wahrheiten zusammenpassen. Nach unserer menschlichen Logik scheinen sie sich gegenseitig auszuschließen. Bibeltreue Christen glauben aber nicht an Widersprüche in der Bibel. Grundsatz ist hier, dass wir scheinbar sich wiederstrebende Wahrheiten der Bibel jede für sich zu 100 % stehenlassen müssen, wenn wir sie nicht zerstören wollen. Denken wir an die beiden unumstößlichen Wahrheiten des Evangeliums: Jesus ist Gott und Mensch zugleich.

Jedes Wort, jede Lehre der Bibel ist in sich selbst Wahrheit, und alle zusammen bilden das Gesamtpaket der biblischen Wahrheit.

Wiedergeborene und vom Heiligen Geist erneuerte Menschen leben in einer Haltung der Anbetung und Dankbarkeit.

Sie können Gott für ihre unverdiente Berufung und Erwählung danken.

Sie finden keine Begründung dafür in sich selbst.

Sie können es nicht erklären und nicht fassen, aber loben und preisen.

1) Quellennachweis: Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017

                                                                                                                                                                 

DIE GERECHTIGKEIT CHRISTI

Predigt vom 30. Mai 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung • 1. Petrusbrief 1,3–12

  Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt. (Römer 8,33)

Wir müssen nicht Gerechtigkeit vor Gott erwerben, sondern sie ist uns von Christus geschenkt. Wenn diese Offenbarung unser eigen geworden ist, dann verändert sich unser Leben. Dann leben wir, wie alle Gerechten der Bibel, täglich in dieser geschenkten Gerechtigkeit.

Nur aus sich selbst heraus gerecht, also selbstgerecht, sind die Menschen, die nicht aus der Gerechtigkeit Christi leben. Oft sind sie sogar rechthaberisch. Sie fühlen sich im Recht. Folglich müssen die anderen im Unrecht sein – die Eltern, die Lehrer, der Mann, die Frau, der Chef, die Gesellschaft, die Umstände, aber nie sie selbst. Diese Rechthaberei begann schon im Paradies:

Und er sprach: Wer hat dir erzählt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?

Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß. (1. Mose 3,11–12)

Seit dieser frühen Zeit ist der gefallene Mensch auf der Suche nach Rechtfertigung. Die Frage ist nicht, ob wir Rechtfertigung brauchen, sondern woher wir sie bekommen. Ein Kind Gottes muss sich nicht ständig rechtfertigen, sondern kann ehrlich sein Versagen bekennen und um Vergebung bitten. Es ist geborgen unter dem Schutz der ihm zugerechneten Gerechtigkeit Christi. Ein wahrer Christ kann der sein, der er ist, er kann ehrlich und offen leben. Damit wird er immer angenehmer für seine Mitmenschen. Es wächst das Vertrauen in der Ehe, im Eltern-Kind-Verhältnis, am Arbeitsplatz, in jeder menschlichen Beziehung.

Es gibt aber auch eine andere Verhaltensmöglichkeit, wenn ein Mensch seine Gerechtigkeit nicht aus Christus bezieht. Er kann in die Falle chronischer Schuldgefühle geraten. Er gibt anderen nicht ständig die Schuld, aber fortwährend sich selbst. Oft wurde dazu die Grundlage in der Familie gelegt. Da wird einem Kind wiederholt gesagt: „Daran bist du selbst schuld!“

Die Menschen sind aber nicht in erster Linie durch das schuldig, was sie getan oder nicht getan haben. Die Wurzel ihrer Tatsünden liegt in ihrer fleischlichen Natur. Mit dieser Natur sind alle Menschen unabhängig von der Zahl ihrer konkreten Sünden vor Gott schuldig.

Es gibt keinen menschlichen Weg, mit Schuld und Schuldgefühlen fertig zu werden. Deshalb ist das Evangelium so einzigartig in der Welt. In der frohen Botschaft von Jesus allein besteht der Ausweg. Gott rechnet uns die Sündlosigkeit und Vollkommenheit Jesu Christi zu und überträgt sie uns. Dadurch dürfen alle glaubenden Menschen vor Gott absolut gerecht und unverdammlich dastehen und brauchen keine Schuldgefühle zu haben.

Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden … (Römer 1,16)

Fremde Lehren wollen uns das Evangelium rauben, allen voran der Teufel.

Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn <hinab>geworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. (Offenbarung 12,10).

Nicht selten bläst Satan den Glaubenden Zweifel ins Ohr wie diese: „Du willst ein Christ werden oder sogar schon sein? Unmöglich! Schau dir doch mal genau an, was du für ein Typ bist“ – und dann zählt er deine Verfehlungen und Sünden auf. Für eine solche Situation gibt es nur einen Rat: Wenden wir uns an Jesus Christus. Berufen wir uns auf Seine Gerechtigkeit.

Streiten wir nicht mit Satan, versuchen wir nicht, ihm zu widersprechen und uns besser darzustellen. Sagen wir ihm: Ja ich weiß, dass ich sündige. Aber ich bin gerechtfertigt durch Gottes Gnade, Christus ist gekommen und hat mich gerecht gemacht – und der Teufel wird weichen.

Ein Kind erfährt alle Segnungen des Elternhauses, unabhängig von seiner Leistung. Es wird geliebt, beschenkt und gesegnet, ohne dass es etwas geleistet hat. Genauso ist es mit der Gotteskindschaft. Wir haben durch den Heiligen Geist Glauben empfangen und uns bekehrt. Gott hat uns die Gerechtigkeit Christi zugerechnet und weist uns als Kind und Erbe Gottes aus. Wir haben aus dem Evangelium gelernt, dass Gott nicht den Wert eines Menschen an der Summe seiner Taten oder Untaten misst, sondern an der Gerechtigkeit Christi.

Welche Bedeutung haben nun christliche Werke und Tugenden, zu denen uns die Bibel immer wieder aufruft? Wir wissen, dass gute Werke nie die Bedingung für ein Leben mit Gott sind, aber sehr wohl die natürliche Folge davon.

Also – atmen wir auf und setzen unsere Hoffnung ganz und gar auf die Gnade Gottes. Beziehen wir unsere Zuversicht allein aus der geschenkten Gerechtigkeit Christi. So können wir uns Tag für Tag über unsere herrliche Erlösung freuen.

1) Quellennachweis: Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017

                                                                                                                                                                 

Pfingstpredigt

vom 23. Mai 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung 1. Korinther 10,1–13

Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. (Johannes 16,7)

In den Geschichten des Alten Testaments ist aufgezeichnet, was die Juden getan haben, und was ihnen widerfahren ist. Es ist eine Vorschau auf das, was im NT in der Zeit der Gnade geschehen soll.

Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, damit wir nicht nach Bösem gierig sind, wie jene gierig waren. (1. Korinther 10,6)

Darum gleichwie wir im neuen Testament ein anderes und besseres Osterlamm zu essen haben. Dort in Ägypten half das Blut des Lammes, damit sie die Pfosten bestrichen, nur dazu, dass der Engel, der Verderben, dem Leib nicht Schaden täte und die erstgeborenen Früchte nicht tötete; dagegen unser Osterlamm Christi Jesu Blut dazu dient, dass wir aus des Teufels Tyrannei, von der Sünde und dem ewigen Tod erlöst werden.

Jene empfingen am Berge Sinai die Zehn Gebote. Das ist an sich selbst eine gute, nötige, köstliche Predigt, da man Gott für danken soll. Was Gott aber den Übertretern seines Wortes droht, das ist vor Augen, nämlich, den ewigen Tod und alles Unglück. Darum ist solch Juden Pfingsten und Pfingstpredigt ein schreckliches, da nicht viel Freude bei sein kann.

Und das ganze Volk nahm den Donner wahr, die Flammen, den Hörnerschall und den rauchenden Berg. Als nun das Volk <das> wahrnahm, zitterten sie, blieben von ferne stehen

und sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören! Aber Gott soll nicht mit uns reden, damit wir nicht sterben. (2. Mose 20,18–19)

Wie anders ist doch das Pfingsten im NT. Kein Schrecken, sondern lauter Freude, Mut und Wonne. Am Pfingsttag sind die Apostel und andere Christen bei einander in einem Haus gewesen. Da habe sich plötzlich ein Brausen vom Himmel herunter, als eines gewaltigen Windes, erhoben, und das ganze Haus erfüllt, dass es alles wieder einander getönt hat. Und neben solchem Weben und Brausen habe man zerteilte feurige Flammen gesehen, wie die Flammen vom Feuer über sich lodern, dass also der Heilige Geist sich da hat öffentlich hören und sehen lassen. Denn in dem Brausen hat man ihn gehört und in den Feuerflammen gesehen; wie Johannes der Täufer auch geweissagt hatte.

Es hat aber solches seine besondere Deutung und Ursache, denn die Zungen bedeuten das Predigtamt, das soll nicht vergebens sein; es soll die Herzen anwehen und ein neues Licht oder Feuer darin anzünden. Bald nun auf solches Brausen und Feuerflammen setzt sich der Heilige Geist auf einen jeden unter ihnen, und zündeten ihre Herzen so an, er durchweht sie also, dass sie in einem Augenblick Gott und seinen Sohn Christus Jesus recht erkennen, und die ganze Schrift verstehen, und einen solchen Mut haben, das sie solchen Verstand nicht bei sich behalten, sondern frei öffentlich bekennen dürfen.

Und kam noch das herrliche Wunderwerk dazu, dass sie allerlei Sprachen reden können, so sie doch nur ihre Muttersprache vor diesem Augenblick konnten. Denn zu Jerusalem musste es anfangen, aber da nicht bleiben; sondern, wie die Propheten zuvor geweissagt, sollte das Evangelium in allen Sprachen bald im ersten Anfang gehen und klingen. In alle Welt und allen Sprachen sollte gepredigt werden, so lehrt der Heilige Geist die Apostel alle Sprachen.

Wir sollen lernen, dass wir den Schatz des Heiligen Geistes nur durch unseren Herrn Christus erhalten, wie wir am Tage seiner Himmelfahrt gehört haben. Es besteht ein tiefer Zusammenhang zwischen Glaube, Geistesgabe und Taufe.

Der Heilige Geist reinigt aber auch unsere Leiber, dass wir nicht mehr sündigen müssen, sondern dass wir das tun wollen, was Gott wohlgefällig ist.

Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen <etwas> mitzugeben habe! (Epheser 4,28)

Wir können – das wissen wir – im Gehorsam nicht vollkommen sein. Unser Fleisch ist zu schwach und der Teufel zu stark. Die Lösung dazu: Was uns an Gehorsam und Heiligung mangelt, das wird uns erstattet durch die Heiligung des Glaubens. Wir können an Vergebung der Sünden glauben und werden dadurch gerecht und vollkommen geheiligt.

Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue.
Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe.
Stärke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich, du Heiliger Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere.
Amen.
(Das Gedicht wird dem Kirchenvater Augustinus zugeschrieben.)

1) Quellennachweis: Martin Luther: Pfingstpredigt

                                                                                                                                                                 

GOTTES GERECHTIGKEIT FÜR UNS

Predigt vom 16. Mai 2021 (Kurzfassung)

 Schriftlesung
Hebräerbrief  11,4–11

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht. (Psalm 1,6)

Die Bibel nennt Abraham „Vater aller Glaubenden“.
Darum ist es aus Glauben, dass es nach Gnade <gehe>, damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft sicher sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist. (Römer 4,16)

Es spielt keine Rolle, ob jemandem das Geheimnis der geschenkten Gerechtigkeit zeitlich vor Christus‘ Erlösungstat oder hinterher offenbart wird. Gott hat das Erlösungsgeschenk mitten in die Menschheitsgeschichte hineingestellt, und jeder, sei es im Vorblick oder Rückblick sieht, der wurde oder wird errettet.

Die Glaubenden des AT hatten im Vorhinein Offenbarung über Christus erhalten und auch das Zeugnis, dass sie durch Ihn gerecht seien. Abel hat seinen gekreuzigten Erlöser von ferne erblickt und deshalb im Glauben an Ihn ein besseres Opfer als Kain dargebracht. Abel war nicht besser als Kain, aber sein Opfer war besser. Sein blutendes Opfer war ein Gleichnis auf Christus hin, durch dessen kostbares Blut Menschen Rechtfertigung vor Gott finden. Abel war also damals schon das Evangelium offenbar geworden. Wie auch Abraham erblickte er den Tag Jesu Christi und glaubte, dass dessen Gehorsam ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wird.
Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain, durch welchen <Glauben> er das Zeugnis erhielt, gerecht zu sein, indem Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben … (Hebräer 11,4)

Noch deutlicher wird dies bei Mose. Ihm hat Gott in einer geheimen Offenbarung kundgetan, dass er um Christi willen ein Gerechter ist. Der junge Mose war der große Hoffnungsträger des Pharao. Aber nachdem er den Sohn Gottes und Sein wunderbares Evangelium geschaut hat, geschah folgendes:
Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen,
und zog es vor, <lieber> zusammen mit dem Volk Gottes geplagt zu werden, als den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben,
indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung. (Hebräer 11,24–26)
Viele Israeliten wussten von diesem Geheimnis nichts. Man erzählte wohl von einem kommenden Messias, aber erkannt haben ihn nur wenige. Das waren die, die Ihn durch Offenbarung und Glauben gesehen hatten, wie Abel, Abraham und Mose.
In der Liste dieser an Christus Glaubenden finden wir auch Henoch, Noah, Sara, Isaak, Jakob und Josef, aber auch eine Heidin wie die Hure Rahab.

> Hier empfehle ich gern das Kapitel 11 des Hebräerbriefes. Es geht es um den Glauben, sein Wesen und seine Wirkungen und um die Glaubenszeugen des Alten Bundes.

Die Menge der alttestamentlichen Gläubigen war so groß, dass sie der Schreiber des Hebräerbriefes nicht alle aufzählen konnte. Bei weitem waren ihm auch nicht alle Namen bekannt. Aber diese alle hatten durch den Heiligen Geist gewisses Zeugnis und festen Glauben darüber bekommen, dass sie auf der Grundlage des Verdienstes Christi gerecht gemacht sind. Sie waren auf ewig errettet.
Im AT wirkte Gott die Offenbarung des Evangeliums meist ganz direkt und persönlich. Das mag eine Stimme, eine Erscheinung oder ein Traum gewesen sein. Heute benutzt Gott Missionare, Evangelisten und bekennende Christen, um das Evangelium zu verkünden.
Es gibt aber auch heute noch Berichte von Menschen, die noch nie von Christus gehört haben, und trotzdem zu Ihm finden. (Siehe Gulshan Esther: Der Schleier zerriss, Asaph Verlag GmbH, 2014)

Solche Zeugnisse sind aber die Ausnahme. Gott benutzt heute die Predigt Seines geschriebenen Wortes, um Menschen in aller Welt das Heil zu offenbaren.
Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi. (Römer 10,17)
Hier geht es also nicht um persönliche Offenbarung. Im NT ist es trotz allgemeiner und weltweiter Verkündigung des Evangeliums so geblieben, wie es im AT war. Bekehrung ist nicht das Resultat einer Willensentscheidung, sondern sie ist das Ergebnis einer Glauben wirkenden göttlichen Offenbarung. Konkrete Errettung findet nur dort statt, wo der Heilige Geist das Evangelium im Herzen eines Menschen so stark werden lässt, dass es ihm – genauso wie im AT – zu einer direkten und persönlichen Heilsoffenbarung wird. Gott gibt denen, die Er herausruft, direktes Zeugnis.
Der Geist selbst bezeugt <zusammen> mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. (Römer 8,16)
Die Bezeugung Gottes an jeden Auserwählten lautet: Du bist in Christus gerecht gemacht!
Gott hat also von Anfang an unverändert immer auf dieselbe Weise errettet und wird erretten. Auch die Menschen des AT konnten ihre Gerechtigkeit in keinem anderen finden als in Jesus Christus. Wenn wir diesen sprachlichen Grundsatz der Heiligen Schrift erfasst haben, werden wir auch das AT ohne Schwierigkeiten verstehen und immer wieder das herrliche Evangelium aufleuchten sehen.

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

GOTTES LIEBE IST ANDERS

Predigt vom 9. Mai 2021 (Kurzfassung)

 Schriftlesung
Jesaja 43,1–11

Weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. (Römer 8,39)

Das Evangelium setzt an die Stelle unserer eigenen Liebe die Liebe Gottes zu uns. Sie allein ist die wahre Medizin für die Seele. Unsere eigene Liebe ist menschlich, vergänglich, vom Auf und Ab unserer wechselhaften Gefühle abhängig. Menschen lieben, weil sie etwas Liebenswertes im anderen sehen. Warum liebt Gott die Menschen? Weil wir bezaubernde Reize an Gott aussenden? Nein, Er liebt uns, weil Er uns lieben will.

Aber als Menschen sind wir untereinander nicht unwürdig. Und wir dürfen uns gegenseitig nicht die Würde absprechen, die wir haben. Weil wir das aber in unserer Verblendung trotzdem tun, muss Gott uns voreinander in Schutz nehmen und uns an diese Würde erinnern, die Er uns allen durch die Ebenbildlichkeit mit Ihm geschenkt hat.
Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden; denn nach dem Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht. (1. Mose 9,6)

Alle Wertigkeit, die ein Mensch vor Gott besitzen kann, kommt allein durch Christus. Jesus allein ist unsere Gerechtigkeit, unsere Heiligung, unsere Würde und unsere Ehre. Darum gebühren Ihm allein alles Lob und aller Ruhm.
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis. (Offenbarung 5,12)
Seien wir uns immer des Christus‘ bewusst, der in unserem Herzen wohnt.
Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt. (Philipper 4,13)

Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir <meine> Güte bewahrt. (Jeremia 31,3)
Gott liebte schon von Ewigkeit her. Und Gottes Liebe bleibt immer dieselbe.
Da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende. (Johannes 13,1)
Diese bedingungslose und unwandelbare Liebe können wir nur empfangen, wenn wir Christus als unseren Retter anerkennen.
Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. (1. Johannes 4,19)
Es ist ausschließlich die Liebe Gottes, die den Menschen souverän und stark macht. Im Bewusstsein der Liebe Gottes ergibt sich die Freiheit in unserem Herzen, zur Wahrheit zu stehen und Buße zu tun. Eine solche Buße hat befreiende Wirkung. Dazu gehört auch, dass der Heilige Geist einem die Sünde und Unwürdigkeit offenbart. Aber man muss zwischen einer menschlichen Traurigkeit und einer von Gott gewirkten Traurigkeit unterscheiden.
Denn die Betrübnis nach Gottes <Sinn> bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod. (2. Korinther 7,10)

Je größer die Seelennot eines Menschen wird, desto stärker leidet seine Seele Durst. Das bewirkt innere Traurigkeit. Aber gerade diese ist Gott willkommen, ja, Er wirkt sie sogar.
Die Bibel lädt in gewisser Weise nicht alle Menschen ein, sondern nur die Durstigen.
Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst! (Offenbarung 22,17)

Wer nicht weiß, dass er mit Sünde beladen ist, der wird nicht kommen. Denn er hat keinen Durst und keinen Hunger nach Gott und Seiner Gerechtigkeit. Ihm schmeckt das Evangelium nicht. Aber dem Bußfertigen schmeckt es. Er hört Jesus im Lukasevangelium sprechen:
Deine Sünden sind vergeben. (Lukas 7,48)
Wie freut sich der Mensch über die Vergebung, über die Annahme bei Gott, über die Gemeinschaft mit Christus. Wie freut er sich über die Gegenwart seines Herrn, der ihm keine Sünde mehr anrechnet. Wie freut er sich über den inneren Frieden. Wie gut, dass ihn die Sünde belastet hat. Es war und ist bitter und schwer, die Wahrheit über sich zu akzeptieren und Buße zu tun. Alles schien negativ und zerstörend. Aber es schien nur so. In Wirklichkeit ist Buße das Tor zur Freude und Beglückung. Sie dauern das Leben lang an und beschreiben unsere neue Grundhaltung im Leben.

Eine nächste gesegnete Auswirkung, die aus dem Glauben kommt, ist das tägliche Leben aus der Gerechtigkeit Christi.
Denn was sagt die Schrift? „Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ (Römer 4,3)
Was sah Abraham denn? Er sah die Erlösungstat Christi am Kreuz, er sah Jesus Christus, der ihm von Gott zur Gerechtigkeit gemacht worden war.
Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah <ihn> und freute sich. (Johannes 8,56)
Abraham hatte also durch Offenbarung schon viele hunderte Jahre vor Christus das Evangelium erkannt und auch, dass er durch den gekreuzigten Jesus gerecht gemacht worden war. Er freute sich nicht nur auf ein Heil für zukünftige Generationen, sondern er jubelte, weil er sich selbst in diesen Segen mit eingeschlossen sah. Er erblickte es von Ferne und glaubte.
Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht. (Hebräer 11,1)

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

BUSSE TUN

Predigt vom 2. Mai 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Lukas 15,20–32

Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst. (Matthäus 16,24)

Buße ist die praktische Tat der Umkehr hin zu Jesus. Sie ist eine Bekehrung des ganzen Menschen. Buße ist jedoch nicht nur auf den Anfang des neuen Lebens mit Gott beschränkt. Die Bibel zeigt uns, dass die Buße und ihr Segen unser ganzes Leben lang andauert. Buße ist ein Lebensstil, der sehr mit dem biblischen Begriff „Heiligung“ zusammenhängt. Heiligung bedeutet u. a. Absonderung von der Sünde. Wir Christen werden aufgefordert, uns immer wieder von der Sünde zu reinigen. Wer sich täglich von der Sünde reinigt, sich von ihr trennt, von ihr umkehrt, der lebt in täglicher Buße.
Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund. (Kolosser 3,8)

Aus solchen Worten geht hervor, dass auch Christen noch sündigen. Obwohl Jesus zu den Jüngern im Johannesevangelium sagt,
Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. (Johannes 15,3)
wird berichtet:
Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. (Lukas 5,8)
Das war nicht seine Selbstachtung und Selbstliebe, sondern seine Selbstverleugnung und Selbsterniedrigung, die ihn zu einem der ganz großen Apostel gemacht haben.

Wenn wir unsere täglichen Sünden eingestehen, dann werden wir keine Schwierigkeiten haben, täglich im Geist der Buße zu leben. Im Gegenteil. Wir werden sehen, dass ein bußfertiges Herz unserer Seele guttut.
Wolfgang Wegert sagt: „Buße als Grundhaltung schafft eine enorme Lebensqualität. Buße als Lebensstil führt zu einer kräftigen Gesundung der Persönlichkeit.“

Es ist sehr modern geworden, Heilung der Persönlichkeit durch Pflege des Selbstwertgefühls zu propagieren. Wir finden aber in der Bibel keine Aufforderung, unseren Selbstwert zu puschen, wir werden vielmehr ermahnt, unser Selbst zu verleugnen und unsere Unwürdigkeit zu bekennen.
Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen. (Lukas 15,21)
Hat diese „negative“ Selbsteinschätzung dem Sohn geschadet? Nein. Sie war der Weg zu seinem Glück. Sein älterer Bruder fühlte dagegen keine Unwürdigkeit und wollte deshalb auch nicht zur Wiedersehensfeier für seinen Bruder kommen. Er betonte seinen Selbstwert und lobte sich:
Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten … (ebenda 15,21)
Sein starkes Selbstwertgefühl hat ihn arrogant und hart gemacht. Er gönnte seinem Bruder nicht einmal die Freude der Heimkehr. Er wäre entspannter gewesen und hätte von Herzen mitfeiern können, wenn er nicht nur an die Sünden seines „verlorenen“ Bruders, sondern an die eigenen gedacht hätte. Er hätte vielleicht darüber nachgedacht, dass es doch ein Geschenk Gottes ist und nicht sein eigenes Verdienst, auf dem Hof seines Vaters leben und arbeiten zu dürfen. Wenn er sich zudem erinnert hätte, wie oft er gegen den Vater gesündigt hat, dann hätte er wahrscheinlich geringer von sich gedacht. Was wäre das für ein Segen gewesen. Aber er schloss sich selbst von diesem Segen aus. Mit der Befindlichkeit seines Egos, mit seiner Selbstliebe steht und fällt sein Glück. Das Evangelium lehrt nicht: „Wer mit nachfolgen will, der achte sich selbst.“ Sondern:
Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst. (Matthäus 16,24)

Die Selbstliebe der Menschen, die Liebe zu anderen Menschen und die Liebe zu Gott:
Er aber sprach zu ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem
ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.“
Dies ist das größte und erste Gebot.
Das zweite aber ist ihm gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22,37–39)
Mit dieser Redewendung fordert uns Jesus auf, andere mit der gleichen Üppigkeit zu lieben, mit der wir uns grundsätzlich von Natur aus selbst lieben.
So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.
Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde. (Epheser 5,28–29)
Die Bibel lehrt, dass wahre Liebe nicht auf sich selbst bezogen ist.
<Die Liebe>, sie sucht nicht das ihre. (1. Korinther 13,5)

In der Liebe zu Gott ist die Selbstliebe bereits enthalten. Denn wenn jemand Gott liebt, dann tut er das, was Gott will.
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? (1. Korinther 6,19)
Wenn wir Gott lieben, dann werden wir selbstverständlich auch Sein Heiligtum, also uns, lieben und uns alles zukommen lassen, was wir brauchen. Nicht weil wir uns selbst lieben, können wir Gott lieben, sondern weil wir Gott lieben, können wir uns selbst lieben. Die Liebe zu Gott macht das eigene Streben nach Selbstliebe überflüssig.

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

EIN NEUER MENSCH

Predigt vom 25. April 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Apostelgeschichte 8,26–38

Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. (Johannes 14,23)

Das Evangelium lehrt Nachfolge durch den Geist. In der Wiedergeburt wird uns ein neues Lebensprinzip implantiert, das Lebensprinzip Jesus Christus. Durch Seine Hineingabe in unseren Geist und unsere Seele werden wir eine neue Schöpfung.
Ihnen wollte Gott zu erkennen geben, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei, und das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. (Kolosser 1,27)

Menschen mögen noch so große christlich-religiöse Erfahrungen machen oder Erlebnisse haben, wenn ihnen aber nicht Christus in ihr Innerstes eingepflanzt worden ist, sind sie noch verloren.
Wie zieht Jesus bei uns ein? Der auferstandene Christus ist wie Sein Vater ewiger Geist. Er hat Seinen Geist zu Pfingsten auf die Erde gegeben. Darum kann Christus in Millionen von Menschen zugleich wohnen. Auch wenn Christus und der Heilige Geist nach der Lehre der göttlichen Dreieinigkeit einerseits zwar zu unterscheidende Personen sind, so ist der Heilige Geist doch ein Wesen mit dem Sohn und mit dem Vater. Ist der Heilige Geist in das Herz eines Menschen ausgegossen, dann sind auch der Vater und der Sohn am gleichen Platz.
Das Geheimnis der Wiedergeburt besteht also darin, dass ein Mensch den lebendigen Gott im Herzen trägt.
Das Leben, das Christus in uns auszubreiten beginnt, gewinnt eine solche Macht, als würden wir nicht mehr wir selbst sein. Der Heilige Geist durchdringt unser Wesen so sehr mit Gott, dass Er eigentlich gar nicht mehr bei uns, sondern wir bei Ihm wohnen.
Damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast, (Johannes 17,21)
Jesus bittet also den Vater, dass auch die Glaubenden in die göttliche Einheit aufgenommen werden, die Vater, Sohn und Heiliger Geist genießen. Dieser neue Lebensstand in Christus kann von keinem Menschen hergestellt werden, sondern allein von Gott.
Aus ihm aber <kommt es, dass> ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung. (1. Korinther 1,30)

Prüft euch, ob ihr im Glauben seid, untersucht euch! (2. Korinther 13,5)
Wie stellen wir fest, ob wir wiedergeboren sind? So frage sich jeder einzelne: Glaube ich von ganzem Herzen, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist und dass Er mich persönlich durch Seinem Tod am Kreuz von der Verdammnis erlöst hat?
Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Johannes 3,36)

Die Gottesgabe des Glaubens befähigt den Glaubenden etwas zu sehen, was andere nicht sehen. Gemeint sind hier die „inneren“ Augen. Es ist eine besondere Wahrnehmungsfähigkeit der geistlichen Tatsachen.
Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht. (Hebräer 11,1)

Was sieht der Glaube eines Christen? Er versteht, dass alles, was Christus getan hat, mit ihm ganz persönlich zu tun hat. Er sieht, dass er in diese Erlösung von Ewigkeit her mit eingeschlossen ist und immer zu Christus gehört. Die Last seiner Sünde fällt von ihm ab. Sein Glaube hat ihn erlöst und gerecht gemacht. Durch Christus kann er nun vor Gott bestehen.
Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben. (Römer 1,17)
Gott tut Seinen Heilsplan nicht nur allgemein kund, sondern Er offenbart ihn Menschen ganz persönlich. Die Inhalte des Evangeliums werden durch die innere Belehrung des Heiligen Geistes so nahegebracht, dass er sie durch den Glauben als Tatsachen und als sein persönliches Heil erkennt.

Betrachten wir den wiedergeborenen, den neuen Menschen.
Der Glaubende wird durch die Zeugung des Heiligen Geistes dazu geboren.
Die neue Glaubensnatur eines geistlich Neugeborenen regt sich und wird aktiv.
Der Glaube ist lebendig und praktisch.
Der Glaube im Glaubenden hat eine gewaltige Kraft. Er wandelt den Menschen zunehmend um.
Die Veränderung findet zunächst im Kern der Persönlichkeit statt, was den Mitmenschen vorerst verborgen bleiben kann.
Die neue Natur beginnt sich sichtbar auszuwirken und das Verhalten im praktischen Leben ändert sich.

Wenn jemand von neuem geboren ist, dann wird ihm offenbar, dass die Sünde an sich böse ist. Denn sie ist gegen Gott gerichtet. Bußfertige Sünder rufen in der Bibel zu Gott:
Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen. (Psalm 51,6)
Das Verhalten des unerneuerten Menschen ist Stolz und Selbstgerechtigkeit. Das Verhalten eines erneuerten Menschen ist dagegen Unterordnung und Einsicht. Statt sich zu erhöhen, erniedrigt sich der Glaubende und beugt sich vor Gott. Ein neuer Lebensstil ist geboren, gekennzeichnet von Buße und Demut.

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

EIN LEBENDIGER GLAUBE

Predigt vom 18. April 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
1. Korinther 15,42–50

Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17)

Ein reicher Mann schenkt einer armen Familie Geld, um ihre Not zu lindern. Die Familie verbraucht das Geld nicht, weil sie sich nicht vorstellen kann, dass jemand etwas schenkt.
Gott hat uns in Jesus die Gabe aller Gaben geschenkt. Anstatt dieser frohen Botschaft zu glauben, zweifeln Menschen und nehmen Gottes Wort nicht an, und das trübe Leben geht weiter. Andere nehmen das Evangelium mit dem Kopf für wahr, erfassen es aber nicht mit dem Herzen.
Der Glaube spielt also eine zentrale Rolle dabei, ob das Evangelium einen Menschen wirklich zur rettenden und helfenden Kraft wird.
Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen. (Johannes 20,31)

Natürliches Leben braucht den allgemeinen, natürlichen Glauben. Jedes Kind hat von Anfang an ein unbewusstes Urvertrauen. Der geistliche Glaube kommt aus einer anderen Welt, genauso wie das geistliche Leben. Kein Mensch besitzt von Natur aus die Fähigkeit, an Christus zu glauben und Ihm zu vertrauen. Der biblische glaube muss jedem Menschen von Gott gegeben werden.
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es. (Epheser 2,8)

Allein der von Gott selbst gewirkte Glaube hat die Kraft, Menschen im Sinne Seiner Gebote zu verändern, sie dem Wesen Christi ähnlich zu machen und sie schließlich zum Himmel zu bringen. Den biblischen Glauben erhalten wir durch die geistliche Geburt.
Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist. (1. Johannes 5,1)
Spurgeon schreibt: „Der Glaube an den lebendigen Gott und seinem Sohn Jesum Christum ist stets das Ergebnis der Neugeburt und kann nirgends anders existieren als in Wiedergeborenen.“

Die Wiedergeburt ist der zentrale Punkt für den übernatürlichen Glauben Gottes und Christi.
Was geht vor sich, wenn wir durch den Geist geboren werden? Wir bleiben dieselben Personen. Unsere Persönlichkeit wird also nicht ausgetauscht, aber ihre gesamt Anlage wird umdisponiert. Gott unternimmt einen operativen Eingriff im System unserer gesamten Veranlagung, die wir durch Geburt aus dem Fleisch mitbekommen haben. ER verändert unsere Grundgesinnung, die durch den Sündenfall hervorgerufen, die in der Abneigung gegen Gott, ja sogar in Feindschaft Ihm gegenüber besteht.
Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden,
weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist, denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, denn sie kann das auch nicht. (Römer 8,6–7)
Weil aber die gegen Gott gerichtete Gesinnung den ewigen Tod bringt, erbarmt sich Gott über Menschen und stellt durch ein gnädiges Eingreifen ihre Grundgesinnung um.
Nach dem Eingriff Gottes sind auf einmal Neigungen da, die es vorher nicht gab. Plötzlich fragen wir nach Gott – aber nicht aus religiösem Instinkt, oder Sentimentalität, sondern weil unsere Seele sich nach Ihm sehnt. Wir erkennen unser falsches Leben, tun Buße und bekehren uns.Wie lesen die Bibel und glauben ihr. Die Freude an Gott und die Lust an Seinem Gesetz sind unsere Natur geworden. Aber – vergessen wir bei all den Darlegungen nicht, dass es bei der Wiedergeburt nicht in erster Linie um einen gottgefälligen Lebenswandel geht, sondern um Wiedergeburt, um das ewige Leben. Der reinere, gottgefällige Lebenswandel ist eine sichtbare Folge der Wiedergeburt.

Der Wiedergeborene erhält Anteile von Gottes Wesen. Zum Beispiel das Wesen Seiner Unsterblichkeit, Seiner Gerechtigkeit und Liebe, nicht aber das Wesen Seiner Allmacht und Allwissenheit. Die Bibel spricht davon, dass Christen
…Teilhaber der göttlichen Natur werden. (2. Petrus 1,4)
Es ist die Wesensart Jesu Christi. Und diese ist göttlich.

Wer auf ewig in der Herrlichkeit des Himmels mit Gott vereint sein will, der muss so werden wie Jesus. ER allein ist der Maßstab, nach dem die neue Menschheit Gottes geschaffen wird.
Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. (Römer 8,29)
Was geschieht also wunderbares mit uns?
Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. (1. Korinther 15,49)

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

UNSER BARMHERZIGER GOTT

Predigt vom 11. April 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Römer 6,1–8

Denn was sagt die Schrift? „Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ (Römer 4,3)

Im 5. Buch Mose sagt der HERR:
Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine Gegner zurück und vergelte es meinen Hassern. (5. Mose 32,41)

Aber, Gott ist doch Liebe!?
Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. (1. Johannes 4,16)

Gott kann nicht lieben und dabei die Gerechtigkeit verletzen. Würde Er aus Mitgefühl schuldige Sünder nicht verurteilen, dann würde Er das Böse dulden. Unser lebendiger Gott liebt von Herzen, ohne Gerechtigkeit, Treue und Wahrheit zu verletzen. Aber wie bringt Er dies fertig? Wie kann Er Sünder lieben und sie in Seinem Erbarmen in den Himmel führen und dennoch gerechte Strafe für Sünde verhängen?
Sein Geheimnis heißt Jesus Christus.
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Johannes 3,16)

Der erste Adam machte durch seine Übertretung seine ganze Nachkommenschaft, die ganze Menschheit, zu Sündern. Aber in Seinem Erbarmen hat Gott uns einen neuen Ursprung gegeben. Es ist der Sohn Gottes, Jesus Christus, der zweite Adam.
In dem ersten Adam ist die ungläubige, in dem zweiten die gläubige Menschheit zusammengefasst. Der eine brachte Fluch, der andere Segen. Die im ersten Adam durch die natürliche Abstammung sind und bleiben, stehen unter Verdammnis. Die aber in Christus sind – durch Glauben – haben ewiges Leben.
Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis <kam>, so auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam die vielen <in die Stellung von> Sündern versetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen <in die Stellung von> Gerechten versetzt werden. (Römer 5,18–19)
Die entscheidende Frage in unserem Leben lautet also in wessen Linie wir vor Gott stehen.

Der Gedanke der menschlichen Stellvertretung spielt in der Bibel eine entscheidende Rolle. Entweder werden wir Menschen gemäß der Ungerechtigkeit Adams gerichtet oder gemäß der Gerechtigkeit Christi freigesprochen. Damit unsere Identität nicht mehr der gefallene Adam ist, hat der Vater in Seiner Liebe denen, die glauben, in Jesus Christus eine neue Identität geschenkt.

Durch das Wegnehmen der Sünde gerät Jesus selbst in die Stellung eines Sünders, obwohl Er nie gesündigt hat.
Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. (2. Korinther 5,21)
Damit ist aber eine Konsequenz für Jesus Christus verbunden: Der Heilige Gott kann in Seiner Gerechtigkeit keine Sünde ungestraft lassen. Das bedeutet, wenn Jesus unsere Sünden übernimmt, dann übernimmt Er auch die dazugehörige Strafe.
Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. (Jesaja 53,5)
Das Leiden und Sterben Christi war keine zufällige Verkettung tragischer Umstände, oder ein unglücklicher Justizirrtum. Es war auch nicht Feigheit oder Opportunismus des Pontius Pilatus. Nein, die Kreuzigung war eindeutige Absicht Gottes, eine Absicht zugunsten verlorener Sünder. Deshalb ist der Tod Christi auch unvergleichlich und einzigartig in der Menschheitsgeschichte.

Die Lehre von der Stellvertretung Christi hat noch einen tieferen Gedanken.
Jesus ist nicht nur unser Bürge, der an unserer Stelle gestraft wurde. Nein, die Bibel lehrt, dass die Glaubenden in Christus auch selbst Strafe empfangen haben. Sie sind nämlich mit Jesus auf eine geheimnisvolle Weise verbunden worden, so dass sie mit Christus gekreuzigt und gestorben sind.
Da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.
Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. (Römer 6,6–8)
Christus ist also nicht getrennt von Seinen Erlösten gekreuzigt, gestorben und wieder auferstanden, sondern sie haben durch die Vereinigung mit Ihm die Strafe für ihre Sünde erlitten. Wir sind also in Christus bestraft und haben in Ihm alle Gerechtigkeit für unsere Sünde erfahren. Weil wir bereits in Christus gerichtet worden sind, darum kommen wir nicht mehr ins Gericht.

Jesus hat stellvertretend die Strafe für unsere Sünde getragen. Aber Er hat noch mehr für uns getan. Stellvertretend für uns lebte Er das gerechte Leben und erwirkte für uns Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Diese Gerechtigkeit ist Sein vollkommenes Leben, das Er im Gehorsam gegenüber Gottes Willen und Seinem Gebot geführt hat.

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

IN EIN NEUES UND EWIGES LEBEN

Osterpredigt vom 4. April 2021 (Kurzfassung)

 Schriftlesung
Matthäus 28,1–10

Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. (Kolosser 3,3)

Das heutige Osterfest gibt uns die tröstliche und fröhliche Kunde, dass Jesus am dritten Tag auferstanden ist von den Toten.
Die Geschichte vermittelt uns zwei Bilder: Da ist das traurige Bild, von welchem wir am Karfreitag gehört haben. Dieses Bild sollen wir ansehen mit einem Herzen, das nicht zweifelt, dass alles um unsere Sündenfreiheit geschehen ist. Jesus hat mit Seinem Tod für uns bezahlt. Wenn aber nur das Trauerbild bestimmend in uns sein sollte, das wäre nicht gut für uns. Deshalb wissen wir: Christus ist gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten. Man sieht, dass das Trauerbild nicht lange bleibt.

Jesus hatte am Kreuz alle unsere Sünden auf sich genommen. Und jetzt sehen wir, dass keine Sünde mehr an Ihm ist, sondern nur Gerechtigkeit, kein Schmerz, keine Traurigkeit, sondern nur Freude, kein Tod, sondern nur Leben, das bis in die Unendlichkeit reicht. Gott hat unsere Sünden von uns genommen und Seinem Sohn auferlegt, der ewiger Gott und stark genug dafür ist. Da wollen wir unsere Vergehen liegen lassen. Denn besser, als bei Jesus können wir unsere Sünden nicht ablegen.
Wer ist ein Gott wie du, der Schuld vergibt und Vergehen verzeiht dem Überrest seines Erbteils! Nicht für immer behält er seinen Zorn, denn er hat Gefallen an Gnade.
Er wird sich wieder über uns erbarmen, wird unsere Schuld niedertreten. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. (Micha 7,18–19)

Je fester wir die Tatsache der Auferstehung in unserem Herzen glauben, desto mehr Freude und Trost werden wir darin finden, und auch die Gewissheit, dass all unsere Sünden nicht mehr vorhanden sind. Das unschuldige Lamm Christus hat uns arme irrende Schafe mit dem Vater versöhnt.
Das irdische Leben unseres Herrn Christus litt und ließ sich töten. Aber der Tod konnte nicht treffen, denn das Leben Jesu war und ist ewig. Hinter dem sterblichen Leib von Jesus steht eine ewige Macht und göttliche Kraft. Sein Leib starb, aber die Person ist, blieb und bleibt lebendig. Sie dringt wieder hervor und wirft den Tod, und alles, was dem Tod geholfen hat, Sünde und Teufel, unter sich und herrscht in einem ewigen, neuen Leben, dem nichts und niemand etwas anhaben kann.
Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, <den> in Satzungen <bestehenden>, der gegen uns war, und ihn auch aus <unserer> Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte;
er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten. (Kolosser 2,14–15)

Jesus hat dem Teufel die Macht genommen. Satan kann uns nicht mehr zu Sünden treiben und nötigen. Wir können durch die Hilfe des Heiligen Geistes Widerstand leisten, können uns durch Jesu Wort und den Glauben erwehren.
Diesen herrlichen Sieg begehen wir heute. Wir sehen heute lauter Leben, Gnade, Seligkeit und Gerechtigkeit. Mit diesem Bild wollen wir unsere Herzen aufrichten.
Die Sünde ist weg und wir sind durch Christus Gottes Kinder geworden. Wenn wir Christen auch einmal fallen, so bleiben wir doch nicht in den Sünden liegen, sondern stehen durch die rechte Buße wieder auf und erhalten durch den Glauben Vergebung.
Die Probleme in der Welt sind groß und wollen uns mutlos machen. Doch die Auferstehung Jesu, an die wir besonders in diesen Tagen denken, bringt uns große Zuversicht.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten. (1. Petrus 1,3)

Jesus wurde durch die Kraft Gottes zum Leben erweckt! In der Auferstehung Jesu liegt die Kraft für unsere Wiedergeburt. Wir können unsere neue Geburt auch wie eine Auferstehung verstehen. Einst waren wir geistlich tot und konnten uns nicht helfen, doch dann hat Gott durch den Heiligen Geist das Leben Jesu in uns hineingeflutet.
Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat,
auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet! (Epheser 2,4–4)

Ein Christ, der vom Osterbild viel mit seinem Glauben erfasst, so viel Seligkeit hat er in Jesus Christus. Durch die Kraft der Auferstehung Jesu ist uns eine lebendige Hoffnung gegeben, eine Sicherheit, die von nichts und niemand zerstört werden kann.
Unser neues Leben ist das Ergebnis des Auferstehungswunders. Es ruht allein in der Einheit, die wir mit Jesus Christus haben. Deswegen ist unser neues Leben auch unantastbar.
Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. (Kolosser 3,3)
                                                                                                                                                                 

DAS GEBET UND GOTTES WORT (IV)

Predigt vom 28. März 2021 (Kurzfassung)

 Schriftlesung
1. Buch Könige 18,30–39

Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. (Johannes 14,13)

Wir erhalten viele Gaben von Gott, von denen wir nichts wissen, um die wir nicht gebetet haben. Damit wir aber Gott nicht vergessen, legt Er uns bestimmte Geschenke nicht vor die Tür. Er will, dass wir zu Ihm in Seine Gegenwart kommen. Alles Gute und alle Segnungen sind unabänderlich für uns vorherbestimmt. Aber Er will, dass wir sie abholen.
Auf die Frage, „Wozu dann beten?“ lautet die Antwort ganz einfach: Um das Vorherbestimmte abzuholen. Im Gebet würdigen wir Gottes absolute Souveränität und Seine ewigen Ratschlüsse. In Demut beugen wir uns Seiner weisen Regierung und fügen uns Seinem heiligen Willen. Wahres Gebet ist also ist immer eine Hingabe an Gottes Plänen.

Wer dem heiligen Gott im Gebet wirklich begegnet, mit dem geschieht das, was mit dem Volk Israel geschah, als der HERR seine Macht mit dem Feuer auf dem Altar von Elia bewies:
Als das ganze Volk das sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sagten: Der HERR, er ist Gott! Der HERR, er ist Gott! (1. Könige 18,39)
Ein Beter übt in Geisteseinheit mit Gott eine unglaubliche Macht und Kraft aus:
Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation
und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen! (Offenbarung 5,9–10)

Jesus sagt – und dabei setzt Er voraus, dass die Beter mit dem himmlischen Vater ein Herz und eine Seele sind:
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. (Johannes 15,7)
In Jesu Namen zu beten heißt, das zu beten, was Jesus mit Seinem Namen bestätigen und unterschreiben kann. Nur das erhört der Vater, und darin liegt die unbesiegbare Macht des Gebets. Weil aber unser alter Mensch immer wieder auf den Plan tritt, und das Fleisch die Herrschaft des Geistes bestreiten will, sollen wir das Vaterunser zum Grundsatz unseres Betens machen:
Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden! (Matthäus 6,10)
Im Garten Gethsemane sehen wir, dass Jesus seine Lehre selbst befolgt:
Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du <willst>. (Matthäus 26,39)

Wie erkennen wir den Willen Gottes? Wir haben bei der Wiedergeburt den Heiligen Geist empfangen, durch den wir auch geleitet werden. Der Geist benutzt das Wort Gottes, zum Beispiel die Zehn Gebote, die Bergpredigt und die Ermahnungen der Briefe. Möchten wir also als Christ eine Entscheidung treffen oder ein Gebet formulieren, dann können wir anhand der Heiligen Schrift überprüfen, ob unser Vorhaben dem Willen Gottes entspricht.

Paulus kannte nur den allgemeinen Befehl Jesu, in alle Welt zu gehen. Also war es für ihn der Wille Gottes, zu missionieren. Er wartete aber nicht auf spezielle Anweisungen, sondern begann, in Kleinasien zu missionieren. Hier bekommt der Apostel die göttliche Weisung, nach Europa zu gehen und die Arbeit dorthin zu verlagern. Und so entfaltete sich nach und nach der Wille Gottes vor den Augen des Paulus, während er ihn gehorsam erfüllte.
Das Gleiche gilt für das Gebet. Betrachten wir wieder Paulus. Er litt unter einem Dorn im Fleisch, einen Engel Satans, der ihn mit Fäusten schlug, wie er sagte:
Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn angerufen, dass er von mir ablassen möge.
Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn <meine> Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. (2. Korinther 12,8–9)
Paulus hatte, als er das erste Mal zu diesem Problem betete, nicht um eine Offenbarung gebeten, ob ein solches Gebet mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Nein, er begann einfach gemäß Psalm 62:
Vertraut auf ihn allezeit, <ihr von Gottes> Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. (Psalm 62,9)

Wenn wir von vornherein möchten, dass nicht unser, sondern Gottes Wille geschehe, dann dürfen wir ganz entspannt und gelassen mit unseren Gebeten umgehen. Atmen wir als erstes die Anliegen Gottes ein und danach im Gebet wieder aus.

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

DAS GEBET UND GOTTES WORT (III)

Predigt vom 21. März 2021 (Kurzfassung)

 Schriftlesung
1. Buch Samuel 1,7–15

Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit. (Johannes 14,16)

Mit unserer Wiedergeburt ist in uns eine tiefe Sehnsucht nach Überwindung der Sünde entstanden. Aber nicht nur dies – es entstand auch die Liebe zum Gebet, zum Reden mit Gott, zur Zwiesprache mit unserem himmlischen Vater. Dabei ist es wichtig, die Grundsätze zu kennen, die die Bibel zum Gebet nennt. Wenn diese erkennbaren Wahrheiten nicht beachtet werden, kann der Beter in schwerwiegende Irrtümer verfallen. Einer der Irrtümer ist zum Beispiel, Gott in den Arm fallen zu wollen, also Veränderungen nach eigenem Gutdünken zu erreichen. Man meint, Gott solange bearbeiten zu müssen, bis Er endlich das Gebet im Sinne des Beters erhört, anstatt sich Seinem Willen zu unterstellen. (s. 1. Samuel 8)
Solche Denk- und Verhaltensweisen resultieren aus einem falschen Gottesbild mit der gedachten Konsequenz: Gott sei veränderlich, also nicht unwandelbar. Mit einer solchen Vorstellung erhebt sich der Beter bewusst oder unbewusst über Gott. Zudem wird Gottes Unwandelbarkeit, Allmacht und Allwissenheit angezweifelt. Man denkt, man müsse Ihn über etwas informieren, worüber Er nicht genug Bescheid wisse. Jesus lehrt uns:
Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen erhört werden.
Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. (Matthäus 6,7–8)

Damit ist aber nicht gesagt, dass wir vor Gott nicht unser Herz ausschütten dürfen. Im Gegenteil. Die Bibel lädt dazu ein. Im Psalm 62 lesen wir:
Vertraut auf ihn allezeit, <ihr von Gottes> Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. (Psalm 62,9)
Und in der Schriftlesung haben wir von Hannas flehentlichem Gebet gehört:
Aber Hanna antwortete und sagte: Nein, mein Herr! Ich bin <nichts anderes als> eine betrübte Frau. Wein und Rauschtrank habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet. (1. Samuel 1,15)
Hanna beschrieb nicht irgendeinen Wunsch, sondern das Bewusstsein ihrer völligen Abhängigkeit von Gott. Es kam aus ihrem zerbrochenen Herzen. Es war ein Gebet, das aus dem Heiligen Geist kam. Der Heilige Geist wirkt das wahre Gebet und die Gott wohlgefällige Bitte. Und die besteht darin, dass Er in unser Herz hineinlegt, was Sein Wunsch und Wille ist. Weil wir aber nicht wissen, was Gottes Wille ist, schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief:
Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich <für uns> in unaussprechlichen Seufzern.
Der aber die Herzen erforscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige Gott gemäß. (Römer 8,26–27)

Es geht also nicht darum, Gottes Absichten in unserem Sinne zu ändern, sondern darum, dass unsere Absichten im Sinne Gottes geändert werden. Am Anfang steht also nicht unser Gebet, sondern die Segensabsicht Gottes. Wenn Gott aus bestimmten Gründen nicht vorgesehen hat, zu tun, worum die Menschen Ihn bitten, dann nützt auch kein Weinen, Klagen und Fasten.
Der Prophet Jeremia wurde 626 v. Chr. in den Dienst berufen. Er lebte in der Zeit des Untergangs des jüdischen Reiches. Jeremias erste Prophezeiungen waren hauptsächlich Warnungen an das verbliebene Volk, Buße zu tun für die getanen Sünden, sonst würde ihre Stadt Jerusalem zerstört werden. Aber sie taten nicht Buße.
Und der HERR sprach zu mir: Selbst wenn Mose und Samuel vor mir ständen, würde <sich> meine Seele nicht zu diesem Volk <wenden>. Treibe sie von meinem Angesicht weg, dass sie fortgehen. (Jeremia 15,1)
Aufgrund solcher ernsten Worte sollten wir unsere Gebetsinhalte überprüfen und anhand der Bibel ergründen, welche die Gebete sind, die Gott wohl gefallen. Spurgeon verglich das Beten mit dem Atemholen der Seele. Zuerst atmet Gott durch Seinen Geist Seine Ratschlüsse und Ziele in die Seele des Christen hinein, und der atmet sie in Form von Gebet, Fürbitte und Anbetung wieder aus, zurück zum Himmel.

Diesen Vorgang formuliert David ganz präzise bezüglich des Hauses, das Gott ihm bauen wollte. Zunächst hatte David einen anderen Wunsch, der zwar edel, aber nicht von Gott war. Wir wissen, David wollte dem Herrn ein Haus bauen. Aber der Herr sagte ihm, dass nicht David ihm ein Haus bauen sollte, sondern dass umgekehrt, Gott dem David ein Haus bauen wird. David griff die Zusage in Gottes Wort auf und machte sie zu einem konkreten Gebet,
Denn du, mein Gott, hast das Ohr deines Knechtes geöffnet <und gesagt>, dass du ihm ein Haus bauen willst. Darum hat dein Knecht es gewagt, vor dir zu beten. (1. Chronik 17,25)

1) Quellennachweis
Wolfgang Wegert: Das Evangelium kennen und genießen, arche-medien, Hamburg, 2017
                                                                                                                                                                 

DAS GEBET UND GOTTES WORT (II)

Predigt vom 14. März 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Daniel 9,20–27

In jenen Tagen wird Juda gerettet, und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen. Und das wird <sein Name> sein, mit dem man es benennt: „Der HERR, unsere Gerechtigkeit“ (Jeremia 33,15–16)

Wenn wir den 2. Teil von Daniel 9 lesen, dann brauchen wir sicherlich Erklärungen, damit wir die Prophezeiungen verstehen können. Die Vision ist ein Teil von Gottes Wort.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,
damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet. (2. Timotheus 3,16–17)
Die Schrift wurde Daniel gegeben, um ihm etwas zu erklären, und nicht, um ihn zu verwirren.
Der Schlüssel zum Verständnis liegt darin, sich darauf zu konzentrieren, was zentral und klar ist, und nicht auf das, was unklar und kompliziert erscheint.

Daniel hatte erkannt, dass mit dem Sieg der Meder und Perser die Babylonier samt ihrem König von Gott gerichtet worden waren. Damit hat sich der erste Teil der Prophezeiung Jeremias erfüllt. Somit betete Daniel, dass Gott nun auch den zweiten Teil erfüllen möge, indem Er in Seiner Barmherzigkeit Sein Volk wieder in Sein Land zurückführen und an dem verwüsteten Tempel in Jerusalem Seine Gnade erweisen möge.

Daniel hatte in den Weissagungen Jeremias noch mehr Prophezeiungen gefunden. Jeremia kündigte an, dass Gott mit Seinem Volk einen neuen Bund schließen werde, der sich vom ersten Bund unterscheidet. Dieser wurde ja von den Juden gebrochen.
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund:
nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, – diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR.
Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. (Jeremia 31,31–33)

Daniel bat um die Erfüllung dieser Verheißungen, dass das Herz des Volkes Gottes verwandelt werde. Laut Jeremia würde diese Veränderung durch die Ankunft eines neuen Königs gekennzeichnet werden.
In diesen Tagen und zu dieser Zeit werde ich dem David einen Spross der Gerechtigkeit hervorsprossen lassen, der wird Recht und Gerechtigkeit üben im Land.
In jenen Tagen wird Juda gerettet, und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen. Und das wird <sein Name> sein, mit dem man es benennt: „Der HERR, unsere Gerechtigkeit“ (Jeremia 33,15–16)

Wir haben das Privileg und die Verantwortung, uns mit unseren Bitten und Anliegen dem Gnadenthron zu nahen. Doch oft ist unsere Antwort auf die Finsternis um uns herum ein menschlicher Aktivismus oder eine passive Verzweiflung. Unsere Gebete sind dann viel zu kleinlich und drehen sich nur um uns selbst. Daniel 9 fordert uns auf, den HERRN zu bitten, die verheißene Zukunft, die neuen Himmel und die neue Erde herbeizuführen.
Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. (2. Petrus 3,13)

Gottes Zeitplan für die Heiligung Seines Volkes und die Erneuerung der Welt ist größer, als wie denken können. Das Wirken des HERRN an unseren Herzen ist ein langfristiges Projekt, das bis zum Tag unseres Todes dauert. Es ist wichtig, dass wir das glauben und akzeptieren, damit wir mit der Vollendung von Gottes Werk in uns selbst, in unseren Geschwistern und in unseren Mitmenschen Geduld haben. Das darf aber nicht als Freibrief angesehen werden. Es sollte uns anspornen, den Gehorsam gegenüber Gottes Wort ernsthaft anzustreben.

Schließlich erinnert uns Daniel 9, dass wir nach der letztendlichen Erfüllung von Gottes Verheißungen suchen sollen. Wir können und sollen uns für die Verbreitung des Evangeliums in der Welt einsetzen. Unsere letzte Hoffnung ist der Posaunenklang, der das Kommen des Sieges ankündigen wird, den Christus für uns, für Sein Volk, errungen hat. Unsere Augen müssen ständig nach vorn gerichtet sein, um nach jener Zeit Ausschau zu halten, in der der neue Bund in Fülle vollendet wird.
Dann wird das neue Jerusalem vom Himmel herabkommen und Gottes endgültige Herrschaft des Friedens und der Ruhe einläuten, und wir werden mit Ihm in Herrlichkeit regieren.
Doch bis zu jenem Tag wird uns der Weg, den wir noch zurücklegen müssen, nicht allzu lang erscheinen. Auch wenn unsere Zeit hier noch voller Prüfungen und Widerstände liegt.
Gottes herrliche Gegenwart ist eine große Ermutigung auf dem Weg. Und sie wird am Ende unserer Reise eine überaus glückliche Belohnung sein.
Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. (Offenbarung 22,12)

1) Quellennachweis
Die Kraft des Evangeliums, Missionswerk Voice of Hope, Ausgaben 3 u. 4/2020
                                                                                                                                                    

DAS GEBET UND GOTTES WORT

Predigt vom 7. März 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Daniel 9,4–7 und 14–19

So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2. Korinther 5,20)

Beginnen wir mit folgender provokativen Frage:
Wenn Gott ein souveräner Gott ist, wenn Er alles im Voraus geplant hat und schon weiß, was Er morgen und übermorgen tun wird, was bringt es dann, um etwas zu bitten?

Wir müssen zugeben, dass wir zu bestimmten Zeiten kaum ohne Gebet auskommen. Man sagt, dass es in den Schützengräben keine Atheisten gibt. Wenn das Leben besonders schwer wird, dann schreien unsere Seelen ernsthaft nach Gott. Not lehrt beten, sagt die Volksweisheit. Dass wir beten sollen, ist uns aus der Schrift und von unserem Herzen her klar – und den Zusammenhang zwischen der Souveränität Gottes und dem Gebet sollten wir nicht in Frage stellen. Unser Problem besteht eher darin, Gottes Souveränität überhaupt zu begreifen.

Der Prophet Daniel wurde durch das Lesen von Gottes Wort bei Jeremia zum Beten angeregt.
Denn so spricht der HERR: Erst wenn siebzig Jahre für Babel voll sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen. (Jeremia 29,10)
Da begann Daniel, obwohl noch nicht ganz 70 Jahre seit der Zerstörung Jerusalems vergangen waren, mit großer Intensität für die vollständige Erfüllung der Prophezeiung zu beten. Als er sah, dass Gottes Verheißungen sich zu erfüllen begannen, steigerte er die Dringlichkeit seines Gebets und flehte um Gottes Barmherzigkeit und Gnade. Daniel entschied sich, in Sack und Asche zu beten und zu fasten.
Daniel wurde durch seinen Glauben an Gottes Souveränität zum flehentlichen Gebet motiviert. Das ist der Frage genau entgegengesetzt, mit der wir hier begonnen haben.
Auf die Frage: „Wenn Gott ein souveräner Gott ist, warum sollen wir dann beten?“, hätte Daniel bestimmt geantwortet: „Eben deshalb, weil Gott ein souveräner Gott ist, bete ich.“

Wir können in Prüfungszeiten darum beten, dass Gott sie dazu nutzt, Sein Werk in unseren Herzen und Leben fortzusetzen, um uns zu zeigen, wie sehr wir den HERRN brauchen.
Im Philipperbrief steht die Verheißung:
Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu. (Philipper 1,6)
Wir können den HERRN bitten, uns in unserer Verunsicherung den Frieden zu schenken, den nur Er allein geben kann.
Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam. (Johannes 14,27)

Wir können beten, dass der HERR über unsere Seelen wacht und unsere Hand hält.
Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. (Psalm 23,4)
Wir dürfen aber nicht die Bedürfnisse unserer Brüder und Schwestern vergessen. Es ist richtig, dass wir beten: „Gib uns unser täglich Brot.“ Wir müssen aber auch daran denken, zu beten: „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.“ Wir haben als Botschafter Christi Anteil an der Aufgabe, Seine Botschaft in die Welt zu bringen. Wir haben daher all die Pflicht und das Vorrecht, für Gottes Volk und Sein Königreich in der Welt Fürsprache zu halten und unsere Stimme für die Bedürfnisse der Gemeinde und der Welt vor dem Thron der Gnade zu erheben.

Daniels Gebet besteht aus drei Elementen: Anbetung, Bekenntnis und Fürbitte:
Anbetung: Daniel anerkannte am Anfang Gott, an den sein Gebet gerichtet war. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Größe Gottes und Seiner Gnade. ER ist ein großer und furchtgebietender mächtiger Gott. Aber Er ist auch ein Gott, der den Bund und die Gnade bewahrt, indem Er Seine Verheißungen an Sein Volk treu erfüllt. ER ist ein Gott, der überreiche Barmherzigkeit und Vergebung schenkt.
Bekenntnis: Der HERR ist gerecht und treu.
Fürbitte:
Und nun, unser Gott, höre auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen! Und lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum um des Herrn willen! (Daniel 9,17)

Motivation für ein ernstes Gebet:
HERR, Du hast mich gerufen und ausgesandt, um Dir zu dienen.
HERR, ich habe wenig Kraft und ich habe keine eigenen Worte zu verkündigen.
HERR, gibt mir die Kraft, aufzustehen, und gib mir die Worte, die ich für dich sprechen kann.Erfülle Deine Ziele in der Welt durch mein Mitwirken und das anderer Christen.
Segne diese Gemeinde an diesem Ort.
Baue Dein Königreich hier auf, denn Dein Name ist erhaben, und die Menschen um uns herum sollen Deine Herrlichkeit sehen.
Sie werden deine Herrlichkeit sehen, wenn Du sie dadurch zeigst, dass Du fehlerhafte Menschen wie uns nimmst und unser Leben zu einer außergewöhnlichen Beweisführung Deiner Gnade machst.

1) Quellennachweis
Die Kraft des Evangeliums, Missionswerk Voice of Hope, Ausgaben 1 u. 2/2020
                                                                                                                                                                 

ANGST

Predigt vom 28. Februar 2020 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Johannes 16,22–33

In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16,33)

Angst ist ein Grundphänomen der menschlichen Existenz. Ohne Angst könnten wir nicht überleben. Die Angst kann den Menschen schützen in gefährlichen Situationen; wenn sie aber entgleist, kann sie ihn hemmen, isolieren und zerstören. Wie kann man sich in der Welt weiter gegen Angst wappnen?
Man muss wissen: Unsere Welt ist nicht sicher. Da darf man sich keine Illusionen machen!
Man muss darauf achten, dass man sich im Kleinen gewisse Sicherheiten schafft: Einen festen Tagesrhythmus oder gute Beziehungen mit Freunden zum Beispiel.
Man sollte sich bewusst sein, was uns inmitten der Angst Hoffnung geben kann. Die
Bibel enthält viele Geschichten von Menschen, die Angst überwunden haben.

Die Ereignisse unserer Zeit sind ein deutlicher Aufruf zur Umkehr. Es gilt, sich stärker an den ewigen Werten Gottes zu orientieren und zu halten und daraus Kraft zu schöpfen für das Leben in der Welt. Wir haben eine Aufgabe in dieser Welt: Wir sollen selber ein Licht sein und Hoffnung weitergeben.
Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! (Markus 16,15)
Vor der Wiedergeburt lebt jeder Mensch unter der Regierungsmacht Satans. Der Teufel ist massiv am Wirken in dieser Welt. Aber seit rund 2000 Jahren, mit dem Tod von Jesus am Kreuz und mit seiner Wiederauferstehung von den Toten, sind Satan und sein Dämonenheer ein für alle Mal besiegt. Wir Kinder Gottes sind stärker als alle Macht Satans.
Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden. (Lukas 10,19)

Warum gehen wir trotzdem manchmal angeschlagen durchs Leben? Weil wir uns nicht immer unserer wahren Identität als Kinder Gottes bewusst sind. Satan hat schon bei unseren Vorfahren Adam und Eva Erfolg gehabt, indem er deren Identität angriff. „Hm, Ihr könntet wie Gott sein…“, so die subtile lügenhafte Einflüsterung Satans. Und auch bei Jesus arbeitete Satan, der alte Lügner, mit seiner Strategie, die Identität anzugreifen. Gott hatte öffentlich zu Jesus gesagt: „Du bist mein geliebter Sohn“; der Teufel kam Jesus aber mit der Aussage „Wenn du Gottes Sohn bist“. Mit dieser Strategie der Verwirrung und Desinformation greift der Teufel auch unsere Identität an. Hören wir auf die Angst und Unsicherheit, die Satan uns einflüstern will? Oder vertrauen wir glaubend unserem Schöpfer?
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit. (Jesaja 41,10)
Unsere Wiedergeburt ermöglicht uns, jederlei Angstzustände zu entgehen. Hiob dagegen ließ Angstzustände zu und sprach danach:
Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich, und wovor mir bangte, das kam über mich. (Hiob 3,25)
Was soll unser Leben bestimmen: Angst oder Frieden? Durch die Zunahme der Herrlichkeit Christi in uns wächst das Vertrauen, dass Furcht, Panik und jede feindliche Unterdrückung erfolgreich besiegt werden können, aber im Namen Jesu.
Die Redewendung „in Christus“ wird knapp 100 Mal gebraucht im NT mit folgenden Aussagen:
„in Christus“ ist unser Leben gesichert
„in Christus“ sind wir versorgt
„in Christus“ haben wir Anspruch an alle der Zusagen Gottes, durch seinen Namen
„in Christus“ sind wir freigesprochen von allen Sünden
„in Christus“ gehören wir zur Familie Gottes als erlöste Söhne und Töchter
Die Frage an uns steht: Sind wir, „in Christus“, vergewissert? Es geht nicht um Furcht oder Angst, sondern um das Vertrauen auf das Wort Gottes.

Der Coronavirus bereitet vielen Menschen Angst und Sorge. Davon sind auch Christen nicht ausgenommen. Drangsale und Ängste sind real und Teil unseres Lebens. Was aber auch immer passiert, nichts kann uns von der Liebe unseren HERRN trennen.
Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? (Römer 8,35)
Es gibt keinen Grund, panisch zu reagieren. Vergessen wir nicht, dass wir in Gottes Hand sind. Unser Herr ist immer bei uns. Die Ausbreitung des Coronavirus entgleitet keinen Augenblick seiner Kontrolle. Wir wissen, dass unser Schöpfer uns mit einem wirksamen Immunsystem ausgestattet hat. Und wir pflegen unseren Körper und halten uns gesund und widerstandsfähig zur Ehre Gottes.
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (1. Korinther 3,16)
Wir können Situationen, in denen Menschen zunehmend Angst und Sorge haben, evangelistisch nutzen. Gerade in solchen Situationen sind manche Menschen offener für die Botschaft des Evangeliums. Das wollen wir nutzen, um Menschen auf die Rettung vor einer viel größeren Gefahr aufmerksam zu machen: nämlich ewig verloren zu gehen.
                                                                                                                                                                 

JAHRESLOSUNG 2021

Predigt vom 21. Februar 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Lukas 7,36–48

Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! (Lukas 6,36)

Zur Ehre des Vaters
So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. (Matthäus 5,16)
Wir können die Herrlichkeit und Bedeutung Jesu‘ niemals genug wertschätzen. ER ist zu wundervoll, um Ihn zu begreifen. Was wir aber begreifen können und sollen, ist, dass wir all die großen biblischen Wahrheiten über Gott nur dann richtig ausleben und umsetzen können, wenn die Liebe Christi in unseren Herzen wohnt.Was heißt es, das Licht der Welt zu sein? Da sind unsere Worte und unsere Werke. Die Werke, die wir im Namen Jesu‘ tun, bezeugen, dass wir zu Ihm gehören. Es geht wahrhaften Christen nicht darum, beliebt zu sein, sondern zu lieben und den Menschen eine Hilfe zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass ihre Worte immer nur nett und ermutigend sind. Sie können mitunter auch ernsthaft zurechtweisen. Auch das ist barmherzig.

Urteilen
Gnädig und barmherzig ist der HERR, langsam zum Zorn und groß an Gnade. (Psalm 145,8)
Göttliche Barmherzigkeit ist gütig und mitfühlend. Sie kommt von Herzen und bleibt nicht passiv, sondern führt zu aktivem Handeln. In der Tatsache, dass Gott uns nicht verurteilt, finden wir das größte Maß der Barmherzigkeit. Gott liebt uns als Seine Kinder, lange bevor wir Ihn liebten. Ein Merkmal göttlicher Barmherzigkeit liegt in der Aufforderung:
Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden. (Lukas 6,37)
Urteilen oder richten beginnt zuerst im Herzen. Prüfe erst einmal, ob du für dein eigenes Versagen blind bist, bevor du deinen Bruder auf seine blinden Flecken ansprichst. Wir können nur in der richtigen Art zurechtweisen, wenn wir selbst durch die Wahrheit des Evangeliums täglich neu in unseren Gedanken auf Christus ausgerichtet werden. Die Botschaft, dass Gottes geliebter Sohn das Gericht Gottes für uns persönlich getragen hat, damit wir Sein unendliches Maß der Barmherzigkeit empfangen können, macht uns fähig, unsere Nächsten mit der nötigen Barmherzigkeit zu begegnen und dem Jesuswort nachzukommen:
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen. (Matthäus 5,44)

Vergebung
Es gibt kaum etwas, das schwieriger ist als zu vergeben – ganz besonders, wenn man sehr verletzt wurde. Die Vergebung ist aber der einzige Weg, um Beziehungen wieder herzustellen und Frieden zu finden. Die traurigsten Menschen sind oft die, die sich weigern, anderen zu vergeben. Solche Menschen brauchen keine Zurechtweisung, sondern liebevolle Ermutigung.
Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht. Und dabei gib auf dich selbst Acht, dass nicht auch du versucht wirst! (Galater 6,1)
Je mehr wir das Evangelium verstehen, umso mehr bekommen wir eine völlig neue Sicht von Vergebung. Wir sind dazu berufen, anderen zu vergeben. Allein Jesus Christus kann die nötige Herzensveränderung bewirken, damit man willig und bereit ist, anderen zu vergeben. Eine solche Vergebung ist auch ein Akt der Barmherzigkeit gegenüber einem selbst.

Geben
Die Aufforderung zum großzügigen Geben ist die praktische Konsequenz zu Gottes Barmherzigkeit. In Seiner Gnade und Barmherzigkeit hat Gott Sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Daher sollten sie wiederum barmherzig und großzügig mit Ihren Mitmenschen umgehen.
Wenn du deine Ernte auf deinem Feld einbringst und hast eine Garbe auf dem Feld vergessen, sollst du nicht umkehren, um sie zu holen. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll sie sein, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem Tun deiner Hände. (5. Mose 24,19)
Dies aber <sage ich>: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten. (2. Korinther 9,6)
Gott sah unsere geistliche Not, unsere Trennung von Ihm, unsere Verstrickung in Schuld und zeigte sich großzügig, indem Er uns in Jesus Christus alle Übertretungen vergab und uns zu Seinen Kindern machte.

Herrliche Barmherzigkeit
Unsere Welt schreit nach Barmherzigkeit. Die Menschen besitzen ein von Gott gegebenes Empfinden darüber, dass wir Gnade, Erlösung, Vergebung und Barmherzigkeit brauchen.
Angesichts dieser Tatsache ist folgender Vers ein großer Trost für uns Christen. Dort wird allen an Christus Gläubigen gesagt:
Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe! (Hebräer 4,16)
Als Christen sind wir durch Christus gerechtfertigt. Wir haben Seine vollkommene Gerechtigkeit empfangen und dürfen deshalb zu Gottes Thron der Gnade kommen, um von Ihm Hilfe und Gnade zu empfangen. Anstatt dass wir bei Ihm auf einen strengen Richter treffen, finden wir, dank Christi, in Ihm unseren liebenden Vater, dessen Gnade und Barmherzigkeit uns alle Ewigkeit folgen werden.

1) Quellennachweis
Bloom, Schmidt, Thomas, Münch, Seng: HEROLD-Schriftenmission Leun, 1/2021
                                                                                                                                                                  

DER HEILIGE GEIST (V)

Predigt vom 14. Februar 2021 (Kurzfassung)

 Schriftlesung
Matthäus 13,44–52

Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur <gebraucht> nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe! (Galater 5,13)

Der Heilige Geist wohnt in jedem Gläubigen. Er wohnt aber auch in der Gesamtheit der Erlösten, in der Versammlung. Um uns die Wahrheit verständlich zu machen, benutzt Gott unterschiedliche Bilder:

Das 1. Bild – Der Heilige Geist und das Haus Gottes
Ein Haus – Damit will Gott uns klarmachen, dass Er in der Versammlung einen Wohnort gefunden hat. (s. Predigt vom 7. Februar 2021)

Das 2. Bild – Der Heilige Geist und die Braut von Christus
Braut bedeutet hier: Gott zeigt uns, wie eng und unverbrüchlich die Versammlung mit dem Herrn Jesus verbunden ist. Die Versammlung hat einen unendlich hohen Wert für den HERRN. Sie ist eine sehr kostbare Perle.
Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte;
als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. (Matthäus 13,45–46)
Ihr Männer, liebt eure Frauen! Wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat. (Epheser 5,25)
Diese Aussagen machen klar, dass Jesus nicht nur alles, was Er besaß, sondern auch sich selbst gegeben hat. Die Liebe war das Motiv Seines Handelns. Es ist ein untrennbares Band der Liebe, das Christus mit Seiner Versammlung verbindet.
Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her! Ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen. (Offenbarung 21,9)
Hier wird die Versammlung als Braut und als Frau des Lammes vorgestellt. Diese beiden Bilder sind eng miteinander verwandt. Sehen wir Bräutigam und Braut, sehen wir ganz besonders die Frische der Liebe, die beide miteinander verbindet. Wenn wir Mann und Frau vor uns haben, steht die Tiefe ihrer Liebesbeziehung im Vordergrund. Bei Christus‘ Versammlung sehen wir sowohl Seine Braut als auch Seine Frau. Seine Liebe zu Seiner Versammlung ist und bleibt immer frisch und tief.

Das 3. Bild – Der Heilige Geist und der Leib von Christus
Ein Leib – Alle, die zur Versammlung gehören, sind als Glieder des Leibes mit dem Herrn Jesus und untereinander verbunden. Als Kinder Gottes haben wir nicht nur eine persönliche Beziehung zu unserem Retter, sondern sind auch gemeinschaftlich mit Ihm und als Folge davon untereinander verbunden. Die Grundlage dieser Einheit liegt im Werk des HERRN, das Er am Kreuz getan hat. Wann und wie wurde diese Einheit geschaffen?
Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden. (1. Korinther 12,13)
Die Taufe mit dem Heiligen Geist ist keine persönliche, sondern eine gemeinschaftliche Segnung. In einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden. Der Taufende dabei ist der Herr Jesus Christus.

Das 4. Bild – Der Heilige Geist und der Leuchter
Ein Leuchter oder eine Lampe – Wir sollen als örtliche Versammlung göttliches Licht verbreiten. Die Gläubigen werden einerseits persönlich aufgefordert, als Lichter in der Welt zu sein
Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. (Matthäus 5,14)
Andererseits ist es unsere gemeinsame Aufgabe, göttliches Licht zu verbreiten.

Der Heilige Geist wohnt nicht nur in der Versammlung, ER wirkt auch in ihr. ER wirkt ganz allgemein, wenn wir auch nicht zusammen sind. Aber Er wirkt besonders, wenn wir im Namen des Herrn Jesus versammelt sind.
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. (Matthäus 18,20)

Der Geist führt uns dazu, die Gnadengaben zu erkennen. Die Ausübung selbst geschieht in Abhängigkeit vom HERRN. Gnadengaben sind nicht auf bestimmte Brüder beschränkt, sondern jedes Glied am Leib Christi – also jeder Gläubige – hat eine Aufgabe zu erfüllen.
Die von Gott gegebenen Gaben sind sehr unterschiedlich. Das ergibt eine erstaunliche Vielfalt, die in Harmonie wirkt. Die Gaben haben ein gemeinsames Ziel: das Wachstum und die Auferbauung des Leibes.
Daraus leitet sich für uns die praktische Frage ab: Kennen wir alle die Aufgabe, die der HERR uns persönlich für die Gemeinde gegeben hat? Die beste Gabe nützt nichts, wenn sie gegeben, erkannt aber nicht ausgeübt wird. Üben wir die Gaben auch aus, oder widersetzen wir uns dem Willen des Geistes und damit dem Willen Gottes? Die Ausübung einer Gabe, die durch den Geist geleitet und gewirkt wird, ist immer zum Nutzen für andere. Der Heilige Geist führt uns nie zur Selbstdarstellung.

1) Quellennachweis
E.A. Bremicker: Der Heilige Geist, Beröa-Verlag Zürich, 2016
                                                                                                                                                                 

DER HEILIGE GEIST (IV)

Predigt vom 7. Februar 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Epheser 2,19–3,5

Er hat meine Seele erlöst vor dem Abstieg in die Grube, und mein Leben darf das Licht schauen. (Buch Hiob 33,28)

Der Heilige Geist ist auf der Erde und an Menschen tätig. Er wirkt an Ungläubigen, um sie zur Buße zu bringen, und er wirkt an Gläubigen, um sie zu erfüllen und zu leiten.
Der Heilige Geist zwingt niemanden, sich Seinem Wirken unterzuordnen. So wie sich jeder für oder gegen Jesus entscheiden kann, so kann jeder das Wirken des Heiligen Geistes zulassen oder sich Seinem Willen widersetzen.
In seiner Verteidigungsrede wirft Stephanus dem Hohen jüdischen Rat vor:
Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr. (Apostelgeschichte 7,51)

Dem Wirken des Heiligen Geistes gegenüber kann man nicht neutral bleiben. Entweder man folgt Seiner Stimme und nimmt die Botschaft Gottes im Glauben an, oder man widersetzt sich seinem Wirken und lehnt damit Gott ab. Jesus sagt im Matthäusevangelium:
Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. (Matthäus 12,30)

Der Apostel Paulus schreibt:
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung hin! (Epheser 4,30)
Es ist also möglich, dass wir den Heiligen Geist durch unser Verhalten traurig machen.
Womit können wir den Geist betrüben? Mit unseren offenkundigen Sünden, die leider in unserem Leben immer wieder vorkommen. Auch unser Verhalten kann Ihn betrüben, ohne dass wir direkt sündigen. ER ist auf der Erde, um uns mit den Schönheiten und Herrlichkeiten des Herrn Jesus zu erfüllen. Wenn wir uns aber nicht dafür interessieren, wird der Heilige Geist diese Tätigkeit betrübt einstellen. Obwohl der Geist weiter in uns wohnt, kann Er doch nicht mehr frei wirken.

Den Geist löscht nicht aus! (1. Thessalonicher 5,19)
Wir können den Geist sowohl im persönlichen Leben als auch in den Zusammenkünften der Gläubigen auslöschen. Im persönlichen Bereich bedeutet dies, den Geist fortwährend zu betrüben. Damit kommt Er überhaupt nicht mehr zu Seinem Recht. Wir führen ein Leben, als ob der Heilige Geist gar nicht in uns wohnen würde. Äußerlich gleichen wir einem Ungläubigen.
Das Auslöschen kann in den Zusammenkünften geschehen, wenn die Gaben durch den Geist gewirkt werden. Der Geist möchte die Leitung in der Versammlung übernehmen. Den Geist auslöschen bedeutet, dass wir Seine Leitung nicht mehr akzeptieren und durch menschliche Leitung ersetzen.
Den Geist Gottes auszulöschen, ist eine ernste Sache, die wir nicht unterschätzen sollten. Den Geist wirken lassen, bringt dagegen großen Segen.

Um uns die Wahrheit von der Versammlung verständlich zu machen, benutzt Gott unterschiedliche Bilder:
Ein Haus – Damit will Gott uns klarmachen, dass Er in der Versammlung einen Wohnort gefunden hat.
Lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus! (1. Petrus 2,5)
<Ihr seid> aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist.
In ihm zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn,
und in ihm werdet auch ihr mitaufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist. (Epheser 2,20–22)
Wer zu Zeiten des AT zu Gott kommen wollte, musste Sein Haus aufsuchen. Gerade dort wollte sich der HERR verherrlichen. Sowohl das Heiligtum in der Wüste als auch der Tempel Salomos wurden mit der Herrlichkeit des HERRN erfüllt.
Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Deinem Haus geziemt Heiligkeit, HERR, für alle Zeiten. (Psalm 93,5)
Wenn sich dies auch in erster Linie auf den Tempel bezieht, so hat es ganz bestimmte Gültigkeit für das geistliche Haus Gottes des NT. Das Haus Gottes ist ein heiliger Tempel. Gott kann sich niemals mit etwas eins machen, das Seiner Heiligkeit nicht in allem entspricht.

Wir drücken im Gebet unsere Abhängigkeit von Gott aus. Eigenmächtigkeit kann im Haus Gottes keinen Platz haben. Der Heilige Geist selbst will in uns diese Abhängigkeit bewirken, indem wir nicht in eigener Kraft handeln, sondern alles von Gott erwarten.
… Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker. (Jesaja 56,7)
Diesen Satz zitierte Jesus, als Er den Tempel reinigte von den Wechslern und Taubenverkäufern.

Gott zwingt niemanden zur Anbetung. ER sucht freiwillige Herzen, die Ihm eine Antwort auf Seine große Gabe geben. Dabei ist es Gott durchaus nicht gleichgültig, wie wir anbeten. Hier brauchen wir den Heiligen Geist, der uns sowohl zur Anbetung als auch in der Anbetung leitet. Dies gilt, wenn wir persönlich anbeten, es gilt aber auch ganz besonders, wenn wir gemeinsam mit Lob, Dank und Anbetung vor unseren Gott treten.

1) Quellennachweis
E.A. Bremicker: Der Heilige Geist, Beröa-Verlag Zürich, 2016
                                                                                                                                                                 

DER HEILIGE GEIST (III)

Predigt vom 31. Januar 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Apostelgeschichte 4,23–31

Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus! (Epheser 5,20)

Der Dienst des Heiligen Geistes im Gläubigen
Jesus spricht:
Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen. (Johannes 16,14)
Der Heilige Geist möchte alles in uns wegnehmen, was nicht in Übereinstimmung mit der Herrlichkeit Jesu ist und was uns daran hindert, von Seiner Herrlichkeit ergriffen und erfüllt zu werden.
Der Heilige Geist möchte uns mit der Vortrefflichkeit des Herrn Jesus beschäftigen, damit wir beim Anschauen Seiner Herrlichkeit in Sein Bild verwandelt werden.

Die Sünde herrscht nicht mehr über uns Gläubige. Dennoch können wir noch sündigen. Hier setzt der Dienst des Heiligen Geistes ein. Er wirkt immer dahin, dass wir nicht sündigen. Er ist die Kraft in uns, die wir dafür brauchen.
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. (Römer 8,2)
Wenn wir gesündigt haben, dann schämen wir uns, dann leiden wir darunter, dass Jesus auch für die Sünden sterben musste, die wir als Gläubige gerade verübt haben.

Das Fleisch will uns immer vom HERRN und Seiner Herrlichkeit abziehen. Der Geist hilft uns, die Handlungen des Fleisches zu unterlassen, damit wir uns mit der Herrlichkeit des HERRN beschäftigen können.
Für uns stellen sich zwei Fragen, die jeder für sich beantworten sollte.
Wie viel Zeit muss der Geist in meinem Leben darauf verwenden, das wegzunehmen, was aus meinem Fleisch kommt?
Wie viel Gelegenheit gebe ich dem Geist in meinem Alltag, mich mit der Herrlichkeit meines HERRN zu beschäftigen?
Der Geist zeigt uns Jesus als den vom Himmel gekommenen Sohn Gottes, als den vollkommenen Menschen, der sich auf der Erde völlig dem Dienst für Gott widmet.
An uns liegt es, in Gebet und unter der Leitung des Heiligen Geistes jeden Tag in Seinem Wort mehr von der Herrlichkeit dessen zu entdecken, an dem der Vater Sein ganzes Wohlgefallen hat.

Der Geist legt uns die Herrlichkeit des HERRN ins Herz.
Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen;
dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid. (Epheser 3,16–17)

Der Geist lässt die Herrlichkeit des HERRN in uns sichtbar werden.
Wenn der Herr Jesus die Herrschaft in unserem Leben übernimmt, dann wird das von den Mitmenschen wahrgenommen. Genau das möchte der Heilige Geist bewirken.
Es ist die Frucht des Geistes, die Paulus den Galatern vorstellt:
Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
Sanftmut, Enthaltsamkeit … (Galater 5,22–23)
Nur der Heilige Geist kann diese Eigenschaften in unserem Verhalten hervorrufen. Die Frucht des Geistes ist das, was der Geist Gottes an Wesenszügen des Herrn Jesus in uns hervorbringt.

Der Geist befähigt uns, dem Vater in Anbetung die Herrlichkeit des Sohnes bringen.
Christliche Anbetung ist mehr als ehrfürchtige Bewunderung und Huldigung, es ist das Darbringen von geistlichen Schlachtopfern. Wir bringen diese geistlichen Opfer Gott dar, indem wir zu ihm vom Werk und der Person des Herrn Jesus reden.

Die in der Schriftlesung geschilderte Begebenheit ist geradezu ein Musterbeispiel für den Herzenszustand, in dem wir uns befinden müssen, um mit dem Geist erfüllt zu werden.
Die Jünger sind sich ihrer eigenen Schwachheit und Unfähigkeit voll bewusst.
Sie anerkannten Gott als den allmächtigen Schöpfer, der die Herrschaft über ihr Leben haben sollte.
Sie akzeptierten die Heilige Schrift als das Wort Gottes.
Sie anerkannten den Herrn Jesus als den Mittelpunkt des Ratschlusses und des Wortes Gottes.
Sie drücken durch dieses Gebet ihre Liebe, Hingabe und Abhängigkeit aus. Sie stützten sich ganz auf ihren Gott und vertrauten nicht auf ihre eigene Kraft.

Ein vom Geist erfüllter Christ wird durch den Geist geleitet werden. Vollkommen sehen wir das bei unserem Herrn Jesus, unserem großen Vorbild. ER wurde durch den Geist in die Wüste geführt. ER kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück.
Aber auch bei den Gläubigen in der Apostelgeschichte finden wir immer wieder die Leitung durch den Heiligen Geist. So bei Petrus (10,19), bei den Brüdern der Versammlung in Antiochien (13,2), bei Paulus (16,6 u. 21,11).

Vom Geist erfüllte Menschen sind glückliche Menschen, die sich freuen und diese Freude mit Lobpreis auch ausdrücken.
Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist,
indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt!
Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus! (Epheser 5,18–20)

1) Quellennachweis
E.A. Bremicker: Der Heilige Geist, Beröa-Verlag Zürich, 2016
                                                                                                                                                                 

DER HEILIGE GEIST (II)

Predigt vom 24. Januar 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Römerbrief 8,18–29

Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. (Johannesevangelium 3,5)

Das Johannesevangelium gibt uns nicht nur wichtige Hinweise über die Person des Heiligen Geistes (besonders in den Kapiteln 14–16), sondern auch über Sein Wirken. Der HERR selbst stellt mehrere Wirkungen des Geistes vor, so in den Kapiteln 3, 4 und 7:
Wenn ein Mensch an den Herrn Jesus glaubt, bewirkt der Geist durch das Wort Gottes die Neugeburt.
Als Kraftquelle des ewigen Lebens bringt Er die praktische Gemeinschaft der Glaubenden mit Gott zustande.
Er erfüllt die Herzen der Erlösten mit Christus und gibt Ihnen so die Kraft, für andere zum Segen zu sein.

Nikodemus, ein Pharisäer und Oberster der Juden, kommt bei Nacht zu Jesus, um mit ihm zu reden. Doch der HERR lässt sich nicht auf eine lange Diskussion ein, sondern bringt das Gespräch schnell auf den entscheidenden Punkt:
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. (Johannes 3,3)
Auf die Fragen von Nikodemus erklärt Er ihm dann, wie ein Mensch von neuem geboren wird.
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. (ebenda, V. 5)
Dem Charakter nach ist dieses Leben etwas völlig Neues.
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17)

Der von der Reise müde gewordene Sohn Gottes sitzt am Brunnen von Sichar und bittet eine Frau, ihm zu Trinken zu geben. Im Gespräch mit der sündigen Frau hören wir seine Worte:
Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten;
wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. (Johannes 4,13–14)

Wie wirkt diese Quelle des lebendigen Wassers, diese Kraft des Geistes in uns?
Es ist eine Quelle der Freude, die ihren Ursprung in der unumschränkten Gnade Gottes findet. Gott steht hier als der Gebende vor uns, der uns in Seiner Gnade reich beschenkt.
Es ist eine Quelle, die alle Bedürfnisse des Menschen stillt, der aus Gott geboren ist. Diese Quelle ist unerschöpflich. Schöpfen wir aus dieser Quelle in uns, so genießen wir völlige Freude und Freiheit, obwohl wir uns möglicherweise sogar in schwierigen Umständen befinden.
Es ist eine Quelle, die uns in die Lage versetzt, mit dem Vater und dem Sohn Gemeinschaft zu haben und den Vater anzubeten.

Der Heilige Geist ist einerseits eine Quelle des Lebens und des Segens für uns. Andererseits ist Er derjenige, der uns gebrauchen möchte, damit andere ebenfalls an diesem Segen teilhaben können. Der Heilige Geist ist in uns die Kraft, die uns fähig macht, anderen von dem zu erzählen, was uns selbst erfüllt.
Die Beschäftigung mit Christus in der Herrlichkeit lässt uns die Welt in einem anderen Licht erscheinen. Sie wird für uns zur Wüste. Dennoch können wir mit den Söhnen Korahs sagen:
Sie gehen durch das Tränental und machen es zu einem Quellort. Ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen. (Psalm 84,7)

Auf der einen Seite bedeutet der Besitz des Heiligen Geistes eine unendliche Segensfülle für uns, auf der anderen Seite sind damit aber auch Verantwortlichkeiten verbunden.
Zu den Segnungen gehören: Der Heilige Geist als unser Beistand, als Siegel, als unser Unterpfand und als unsere Salbung.

Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit. (Johannes 14,16)
Als Beistand kennen und besitzen wir den Heiligen Geist im Hinblick auf unsere Lebensumstände. Wir kennen Situationen, in denen wir traurig und entmutigt sind. Da brauchen wir göttlichen Trost und Ermunterung. Beides bekommen wir durch den Heiligen Geist. Aber auch in der örtlichen Versammlung erfahren wir den Geist als Tröster. Gerade in der heutigen Zeit haben wir als Glaubensgeschwister gemeinsam diesen Trost nötig.

In ihm <seid> auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. (Epheser 1,13)
In der Versiegelung sehen wir vor allem unsere Sicherheit, dass wir dem Herrn gehören.

Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns das Unterpfand des Geistes gegeben hat. (2. Korinther 5,5)
Im Unterpfand liegt mehr unsere Sicherheit im Blick auf den Besitz zukünftiger göttlicher Segnungen.

Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und habt alle das Wissen. (1. Johannes 2,20)
Durch die Salbung sind wir in der Lage, die Stimme des guten Hirten zu erkennen. Vieles in der Welt hört sich zunächst gut und richtig an, erweist sich aber beim näheren Hinhören als falsch und gefährlich. Um vor solchen Verführungen bewahrt zu bleiben, haben wir den Heiligen Geist.

1) Quellennachweis
E.A. Bremicker: Der Heilige Geist, Beröa-Verlag Zürich, 2016
                                                                                                                                                                 

DER HEILIGE GEIST (I)

Predigt vom 17. Januar 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
Epheserbrief 1,1–14

Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist … (Apostelgeschichte 1,8)

Die Anwesenheit des Heiligen Geistes auf der Erde ist eines der bedeutenden und charakteristischen Merkmale der christlichen Zeit.
Der Geist inspirierte die alttestamentlichen Schreiber bei der Niederschrift des Wortes Gottes. Manchmal benutzte der Geist sogar ungläubige Menschen, um durch sie eine bestimmte Aufgabe auszuführen. Ein Beispiel dafür ist Bileam, der Israel im Auftrag des Königs von Moab verfluchen sollte. Aber Bileam segnete Israel im Auftrag des HERRN. (4. Mose 22 u. 23)
Im AT war nicht bekannt, dass der Heilige Geist eine göttliche Person war. So kann man sagen, dass der Geist Gottes wohl auf der Erde wirkte, aber nicht auf der Erde wohnte. Das Zweite konnte erst geschehen, nach dem Jesus das Werk am Kreuz vollbracht hatte und in den Himmel zurückgekehrt war.

Das NT bestätigt, was wir im AT gefunden haben:
Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein … (Apostelgeschichte 1,8)
Die Erlösten des NT, d. h. wir Christen, wissen:
Gott ist mit uns,
Gott ist für uns und
Gott ist in uns.

Das Johannesevangelium berichtet von Jesus auf dem Laubhüttenfest:
An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!
Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. (Johannes 7,37–39)

Der Heilige Geist ist der göttliche Lehrer. Sein Dienst ist in allem darauf ausgerichtet, von Jesus zu zeugen und ihn zu verherrlichen.

Zu Pfingsten nahm die Versammlung Gottes auf der Erde ihren Anfang. Durch die Taufe mit dem Heiligen Geist wurde die Versammlung gebildet. Der Geist ist das einigende Band im Leib Christus. Die Versammlung ist der Ort, wo Gott durch den Geist wohnt.
Die Tatsache, dass der Geist Gottes in uns erlösten Menschen wohnt, hat weitreichende Folgen. Zum einen werden wir reich gesegnet, zum anderen sind wir für ein entsprechendes Verhalten verantwortlich.

Der große Segen, den Heiligen Geist zu empfangen, beschränkt sich ausschließlich auf Gläubige. Der Geist wirkt aber auch in der Welt. Er wirkt an einzelnen Menschen, um sie zur Buße zu geleiten.
Wie und wann empfängt nun ein Gläubiger den Heiligen Geist? Er muss das Wort der Wahrheit und das Evangelium des Heils hören und das glauben, was er von Gott gehört hat.
Das Wort Gottes zeigt uns die Wahrheit über Ihn: ER ist ein heiliger Gott, der Sünde nicht sehen und keine Sünde übersehen kann, sondern sie richten muss.
In einer Zeit, in der der Mensch immer mehr im Mittelpunkt steht und sich selbst zu Gott macht, ist es wichtig, die göttliche Wahrheit über die Menschen zu hören:
Wie geschrieben steht: „ Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.“ (Römer 3,10–11)
Das ist nicht angenehm zu hören, aber es ist die Wahrheit. Die Menschen müssen anerkennen, wie weit sie sich durch ihr sündiges Leben von Gott entfernt haben. Sie sind Sünder, die sich selbst nicht helfen können und deshalb ohne Umkehr in letzter Konsequenz das Gericht Gottes verdient haben.

Gott lässt uns nicht nur das Wort der Wahrheit hören, sondern auch das Evangelium seines Heils. Es ist die gute und frohmachende Botschaft eines heiligen Gottes,
… welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1. Timotheus 2,4)
Es genügt aber nicht, das Wort der Wahrheit und das Evangelium des Heils nur zu hören. Nein, wir müssen diese Botschaft glauben. Der Glaube ist wie eine Hand, die das ergreift, was Gott uns anbietet. Unsere Neugeburt ist ein Ergebnis des Wirkens des Geistes. Der Geist wirkt an einem Menschen, um ihn zur Buße zu geleiten. Er wirkt an ihm, damit er Jesus im Glauben annimmt. Erst wenn dieses Werk getan ist, nimmt er persönlich Besitz von dem Glaubenden und wohnt in ihm.

Zusammengefasst können wir sagen:
Die Gabe des Heiligen Geistes ist eine Folge davon, dass ein Mensch die Wahrheit über Gott, die Wahrheit über sich selbst und die Heilsbotschaft Gottes hört und das Gehörte im Glauben annimmt. Nur auf diesem Weg kann ein Mensch heute den Heiligen Geist als persönliche Segnung und Gabe von Gott empfangen.

1) Quellennachweis
E.A. Bremicker: Der Heilige Geist, Beröa-Verlag Zürich, 2016
                                                                                                                                                                 

GOTTES WAFFENRÜSTUNG (II)

Predigt vom 3. Januar 2021 (Kurzfassung)

Schriftlesung
1. Johannesbrief 5,14–20

Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. (Epheser 6,18)

Dringlich ermahnt der Apostel die Gemeinde in Ephesus und damit auch uns:
Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! (Epheser 6,11)

Jedes Kind Gottes weiß, dass wir ohne die Kraft des Heiligen Geistes erfolglos kämpfen.
Der Heilige Geist ist der Geist der Wahrheit. Wir sollen in der uns geschenkten Gerechtigkeit verharren, sie fest in allen Versuchungen und Anfechtungen behalten und in Gewissheit bleiben, dass nichts Verdammliches an denen ist, die in Christus Jesus sind.

• Beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft <zur Verkündigung> des Evangeliums des Friedens
Im Beschuhtsein liegt die Bereitschaft, den Herrn zu bekennen, Ihn zu bezeugen, Ihm zu dienen. Wir, die das Evangelium des Friedens am eigenen Herzen erfahren haben, die selber im Frieden Gottes stehen, sollen von Ihm zeugen. Hat man die selige Erfahrung vom Frieden Gottes gemacht, so ist man imstande, in das Reich des Feindes einzudringen. Wir sollen ja die Waffenrüstung Gottes nicht nur anziehen zu unserer Verteidigung, sondern auch zur Eroberung. Seit unser Herr sich selbst geopfert hat für unsere Sünden und von den Toten auferstanden ist, lautet sein Appell für seine streitende Gemeinde:
• Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. (Johannes 12,31)
Jede Seele, die wir seiner Herrschaft entreißen helfen, bedeutet für den Fürsten dieser Welt einmal mehr ausgestoßen zu werden.

• Ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt
Auch wir Kinder Gottes erfahren die feurigen Pfeile Satans. Der Feind kennt jede Blöße, die wir haben, und weiß die Augenblicke herauszufinden, in welchen er uns verwunden kann. Wir können den Schild des Glaubens nicht ergreifen, wenn wir nicht lauter sind vor Gott.
Der Schild des Glaubens setzt die Willigkeit zum Gehorsam des Glaubens voraus. Nur dann ist unsere Bewahrung möglich.
• Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an. (1. Johannesbrief 5,18)

• Nehmt auch den Helm des Heils
Im 1. Thessalonicher (5,8) wird er auch als Helm mit der Hoffnung des Heils genannt. Eine Hoffnung ohne den biblischen Christus ist ein Trugbild. Wir dagegen bauen unsere Hoffnung auf die Verheißungen des lebendigen Gottes, auf Christus und Sein für uns vollbrachtes Werk. Wir hoffen auf die Zukunft unseres Herrn Jesu Christi und durch Ihn auf die Aufrichtung Seines Reiches.
• Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten
• zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch. (1. Petrus 3–4)

• Nehmt … das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort
In der ganzen Waffenrüstung Gottes ist das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, die einzige Waffe zum Angriff. Es gibt Zeiten im Reiche Gottes, in welchen Gott seine Zeugen zum Angriff gegen den Feind auffordert. Wir hätten keine Reformation bekommen, wenn Luther die römischen Irrtümer nicht öffentlich und energisch angegriffen hätte.
Elias Schrenk (1831–1913) sagte: „Auch in unseren Tagen wirkt das Wort Gottes als Schwert, wenn es aus dem Munde lebendiger Zeugen Jesu Christi kommt: Es erweckt und verwundet die Gewissen; es scheidet Fleisch und Geist, es scheidet den Menschen von der Sündenliebe und vom Sündendienst; und wenn es das getan hat, so bringt es Frieden, Leben, Liebe, Freude und Hoffnung in die Herzen hinein.“

• Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist
Das siebente und letzte Stück der Waffenrüstung Gottes, das Gebet, gehört zu den bedeutungsvollsten. Wir können die Waffenrüstung gar nicht anziehen und gebrauchen ohne Gebet. Das zeigt, dass die Waffenrüstung ein Ganzes ist, dass jedes einzelne Stück die übrigen Stücke voraussetzt; dass die Wahrheit des Evangeliums überhaupt ein Ganzes ist; wir können kein Stück derselben preisgeben, ohne unsere Stellung in der Wahrheit zu schädigen. Das Gebet ist unser „Heiliges Kleinod“, aber es ist nicht klein – es ist unsere Großmacht; es ist der tiefste Ausdruck unserer Gemeinschaft mit Gott durch Christus.
Dieses zu jeder Zeit Beten, das Anhalten im Gebet, das Kommen zu Gott in allen Dingen setzt aber voraus, dass wir uns freimachen lassen von allem Selbstvertrauen, von allem Vertrauen auf eigene Kraft. Wir werden das Angesicht Gottes in dem Grade suchen, indem wir Gottes bedürftig geworden sind, in dem wir unser Unvermögen und die Macht der Sünde und des Teufels erkannt haben.
• Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten. (Lukas 18,1; s. auch Römer 12,12; Kolosser 4,2; 1. Thessalonicher 5,17; Philipper 4,6; Eph. 6,18)

1) Quellennachweis
Schrenk: Die Waffenrüstung Gottes, Thomas Karker, Bremen, 2018
                                                                                                                                                                 

Jahr 2020

GOTTES WAFFENRÜSTUNG (I)

Predigt vom 13. Dezember 2020

Schriftlesung
Epheserbrief 6,10–18

Das Wort des Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig! Mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren Herzen in Gnade! (Kolosser 3,16)

Vor der Schöpfung des Sechstagewerks fand in der Engelswelt ein Abfall von Gott statt unter der Führung des Teufels. Dieser gefallene Engelsfürst brachte Eva, die Gehilfin des ersten Menschen, zum Ungehorsam gegen Gott. Und nachdem sie gefallen war, verführte sie auch ihren Mann. Der so gefallene Mensch fiel dem Tod anheim. Durch die Sünde kamen die Trennung von dem lebendigen Gott und dadurch der Tod in die menschliche Natur. Vor der Sintflut war das Menschengeschlecht so verdorben, dass Gott es vertilgen musste. Es blieb nur die Familie Noahs am Leben. So sehen wir schon früh in der Menschheitsgeschichte, dass wir unter der Sünde der Menschen nicht nur einzelne Tatsünden zu verstehen haben, sondern dass der Mensch von Adam an ein sündiges Erbe, eine sündige Natur hat.

Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht.
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. (Römer 7,18–20)

Paulus schreibt im Epheserbrief (2,2) von Satan als von einem Fürsten, der in der Luft herrscht, der sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens. Dringlich mahnt der Apostel:
Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt!
Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen <Mächte> der Bosheit in der Himmelswelt.
Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen <bleiben> könnt! (Epheser 6,11–13)

Ohne Glaubensgemeinschaft mit Jesu sind wir verloren und ein Spott Satans. Im Glauben aber an den Herrn und an die Macht Seiner Stärke behalten wir das Feld und triumphieren.

Die Waffenrüstung Gottes – Der Gurt der Wahrheit
So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, … (Epheser 6,14)

Das Umgürten mit Wahrheit ist unmöglich ohne das Wort Gottes. Sein Wort hebt unser Denken, Sinnen und Wollen zu Christus empor und wir werden hineinversetzt in die Wahrheit Gottes. Umgürten mit Wahrheit heißt, biblisch denken, urteilen und leben.
Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben. (Josua 1,8)

Das Umgürten mit Wahrheit muss im Gebet geschehen. Ansonsten hat der Gurt keinen Halt. Das schließt Selbstbeschränkung und Konzentration ein. Ohne die Kraft des Heiligen Geistes kämpfen wir erfolglos. Der Heilige Geist ist der Geist der Wahrheit. Wie kann er uns ausrüsten, wenn wir nicht in der Wahrheit stehen? Das Umgürtetsein mit Wahrheit hat außerordentliche Bedeutung für die ganze Waffenrüstung Gottes.

Die Waffenrüstung Gottes – Der Brustharnisch der Gerechtigkeit.
Mit dem Harnisch der Gerechtigkeit ist nicht menschliche, sondern göttliche Gerechtigkeit gemeint.
Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. (Römer 4,5)

 Der Friede Gottes in unseren Herzen ist nicht unsere eigenes Werk, sondern das Zeugnis Gottes durch Seinen Heiligen Geist. So ist uns die Gerechtigkeit des Glaubens, kein äußerer, sondern ein tief innerlicher Vorgang, durch den wir der Sünde, der Welt und dem Teufel nicht mehr allein gegenüber stehen.
Nur die Menschen können den Brustharnisch der Gerechtigkeit anziehen, die ihre eigene Gerechtigkeit verwerfen. Nur der Heilige Geist mit Seinem Licht und Seiner Wahrheit kann uns von unserer eigenen Gerechtigkeit abbringen, indem Er uns das Geheimnis des Kreuzes Jesu Christi offenbart.
Die Worte „bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit“ sind an die gläubigen Epheser gerichtet. Ihnen und uns will der Apostel Paulus sagen:Verharret in der euch geschenkten Gerechtigkeit, haltet sie fest in allen Versuchungen und Anfechtungen und bleibt gewiss, dass nichts Verdammliches an denen ist, die in Christus Jesus sind. Dann seid und bleibt ihr geborgen und geht als Sieger aus allen Kämpfen hervor.Lasset euch eure Rechtfertigung auch nicht streitig machen, durch die euch noch anklebenden Schwachheiten, sondern flieht immer wieder an das Kreuz Jesu.

1) Quellennachweis
E. Schrenk: Die Waffenrüstung Gottes, Thomas Karker, Bremen, 2018
                                                                                                                                                                 

DAS VATERUNSER (II)

Predigt vom 6. Dezember 2020

Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! … (Matthäus 6,33)

Das Vaterunser enthält nach dem Matthäusevangelium insgesamt sieben Bitten. Die ersten drei Bitten haben mit Gott und seiner Ehre zu tun. Die letzten vier beziehen sich auf die Bedürfnisse des Betenden. Wir dürfen und sollen Gott alles sagen, was uns auf dem Herzen liegt. Er wartet darauf. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass unserem Gott und Seiner Sache der erste Platz gehört.

• … geheiligt werde dein Name;
Die Heiligung des Namens Gottes ist die Voraussetzung für den Segen des Messias. Heiligkeit ist eine Stellung, in die Gott uns versetzt hat, als wir zu Jesus kamen. Heiligkeit ist aber auch ein praktischer Zustand. Gott möchte, dass wir im Leben dieser Stellung entsprechend handeln.
… wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig!
Denn es steht geschrieben: „Seid heilig, denn ich bin heilig. (1. Petrus 1,15–16)

• dein Reich komme;
Wir freuen uns auf den Augenblick, wo Jesus nicht mehr der Verworfene ist, sondern wo auch auf der Erde Seine Rechte anerkannt werden und Er in Gerechtigkeit herrschen wird.
Unsere christliche Hoffnung geht aber darüber hinaus. Wir warten auf den Bräutigam, der Seine Braut heimholt. Wir freuen uns auf das Vaterhaus, wo wir in alle Ewigkeit mit ihm vereint sein werden.
Denn so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. (2. Petrus 1,11)

• dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!
Es fragen so wenige Menschen nach Gottes Willen. Selbst Kinder Gottes tun und lassen, was ihnen recht erscheint. Wir sind nicht berufen, die Welt zu verbessern, aber wenn es um unser eigenes Leben und um das Leben anderer Christen geht, dürfen wir sehr wohl bitten: Dein Wille geschehe. Und wir, fragen wir selbst immer bewusst nach dem Willen Gottes? Wir sind fähig, Gottes Willen zu tun und Ihm so zu gehorchen, wie es Jesus als Mensch auf der Erde getan hat.
Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, liebe ich; und dein Gesetz ist tief in meinem Innern. (Psalm 40,9)

• Unser tägliches Brot gib uns heute;
Die wenigsten von uns haben Mangel an Brot. Aber es gibt eine Vielzahl anderer Bedürfnisse. In allen Dingen, auch den vermeintlich kleinen und selbstverständlichen, sind wir ganz auf Gott angewiesen. Gott weiß, was wir brauchen, und Er will uns gern geben. Wir müssen lernen, nicht auf unsere eigene Kraft zu bauen, sondern auf Ihn schauen und alles von ihm erwarten.
Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt! (Matthäus 6,25)

• und vergib uns unsere Schulden wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben;
Die Sünde kommt in unserem Leben immer wieder vor. Sie beeinflusst unsere Gemeinschaft mit dem Vater. Deshalb haben wir immer wieder das Vorgefallene Gott zu bekennen. Wenn wir aber selbst nicht vergeben wollen, dann wird Gott uns auch nicht vergeben. Die Folge wird sein, dass wir die Gemeinschaft mit dem Vater nicht mehr genießen können und freudlos unsere Wege gehen.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben;
wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater eure Vergehungen auch nicht vergeben. (Matthäus 6,14–15)
Siehe das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht. (Matthäus 18,21–35)

• und führe uns nicht in Versuchung,
Wenn uns Gott „versucht“, so hat diese Versuchung immer den Charakter von Erprobung oder Prüfung. Wir wissen, dass Prüfungen von Seiten Gottes notwendig sind. Wir sollen deshalb weitergehen und um Hilfe und Standhaftigkeit in der Prüfung bitten.
Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. (Jakobus 1,13)

• … sondern errette uns von dem Bösen!
Satan greift uns nach Geist, Seele und Leib an. Allein können wir uns nicht vor ihm schützen. Wir müssen zum Herrn beten und ihn bitten.
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. (Johannes 17,15)

Das Vaterunser, das der Herr seine Jünger lehrte, hat für uns eine sittliche Kraft, die wichtig für uns ist. Wenn es um unser praktisches Leben als Jünger im Reich Gottes geht, können wir sehr viel aus diesem Gebet lernen.

1) Quellennachweis
E.A. Bremicker: Das Vaterunser, Beröa-Verlag Zürich, 1994
                                                                                                                                                                 

DAS VATERUNSER (I)

Predigt vom 29. November 2020

Schriftlesung
Matthäusevangelium 6,5–15

So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Epheser 2,18–19)

Das Vaterunser finden wir an zwei verschiedenen Stellen in den Evangelien. In Matthäus 6,9–13 ist es ein Teil der Bergpredigt. In Lukas 11,2–4 ist es die Antwort des Herrn auf die Bitte seiner Jünger. Das zeigt uns die Wichtigkeit und Bedeutung, die der Heilige Geist ihm beimisst. Das Gebet ist Ausdruck unserer Abhängigkeit von Gott. Jesus hat als Mensch auf dieser Erde viel gebetet und ist auch in dieser Sache ein vollkommenes Vorbild für uns. Es ist es gut, darauf zu achten, was der Herr in Seinem Wort über das Gebet sagt. Wir können die Bedeutung des Vaterunser nur erfassen, wenn wir es als Teil der Bergpredigt verstehen. Hier wird uns Jesus gezeigt als den von Gott verheißenen Messias. Er kam mit folgender Botschaft zu den Juden:
… Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen! (Matthäus 4,17)

Jesus stellt seinen Jüngern die Grundsätze des Reiches vor: Es ist ein Reich auf der Erde, aber es wird vom Himmel regiert. Deshalb wird es auch Reich der Himmel genannt. Jesus ist als der Verworfene in den Himmel zurückgekehrt, und sein Reich besteht jetzt in einer Übergangszeit in einer verborgenen Form. Der Tag wird kommen, an dem Er dieses Reich in Macht und Herrlichkeit auf der Erde errichtet wird.
Mit unseren erleuchteten Augen können wir Kinder Gottes heute das jetzt verborgene Reich überall da sehen, wo Menschen in ihrem Leben mit der Autorität des Herrn rechnen.

In der Bergpredigt richtet der Herr seine Worte vornehmlich an Gläubige aus dem Judenvolk. Wenn es auch für die Jünger ein großes Vorrecht war, den Vater bereits vom Glauben her im Himmel zu kennen, so deutet dieser Ausdruck – Vater im Himmel – doch auf Abstand hin. Bei uns Christen gibt es auch Abstand zum himmlischen Vater, aber unserer Stellung nach sind wir jetzt schon in die himmlischen Örter versetzt und haben freien Zugang zum Vater.
Denn durch ihn haben wir beide durch einen Geist den Zugang zum Vater.
So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Epheser 2,18–19)

Das Vaterunser redet zu uns, wenn wir es in der richtigen Weise verstehen. Es besteht aber im täglichen Leben die reale Gefahr, das Vaterunser als ein formales Gebet anzusehen, dass so bei jeder möglichen Gelegenheit gesprochen wird.
Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen erhört werden.
Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. (Matthäus 6,7–8)

Ausgangspunkt der Belehrungen des Herrn über das Vaterunser in der Bergpredigt sind Hinweise in Verbindung mit dem öffentlichen Gebet. Menschen, die nur deshalb auf Straßen beten, damit sie von anderen gesehen werden, werden Heuchler genannt. Ihre Gebete sind Gott nicht wohlgefällig.
Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten. (Matthäus 6,6)
Es ist unser Vorrecht, im Namen des Herrn und im Heiligen Geist zu beten.
Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist. (Judas 20)
Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen. (Epheser 6,18)
Wir empfangen im Vaterunser – wie auch in der ganzen Bergpredigt – wichtige Hinweise und Impulse für unsere Jüngerschaft.

Das Vaterunser, das wir sprechen, beinhaltet am Ende den Zusatz „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ Jesus hat diesen Satz nicht gesprochen. Er ist auch nicht in den alten Niederschriften enthalten, sondern wurde in spätere Handschriften eingefügt. Sie dienen der Anbetung des Herrn und der Abrundung des Gebets.

Im Vaterunser geht es in erster Linie um die Unterweisung der Jünger aus dem Volk Israel. Wir Christen befinden uns im Reich Gottes und wollen uns unter die Autorität des Herrn beugen. Die Bergpredigt ist für uns von großer praktischer Bedeutung. Nehmen wir also den Unterricht, den uns Jesus gibt, an.

1) Quellennachweis
E.A. Bremicker: Das Vaterunser, Beröa-Verlag Zürich, 1994
                                                                                                                                                                 

ERST ECHT SEIN, DANN RECHT SEIN

Predigt vom 22. November 2020

Schriftlesung
Jakobusbrief 1,19–27

Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, so übermächtig ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten. (Psalm 103,11)

 Die Gefühle spielen beim Christwerden, bei der Erneuerung unserer Gesinnung eine große Rolle. Gefühle sind der Ausdruck unserer Denkweise. Wenn wir nicht geradlinig denken, wenn unsere Gesinnung nicht erneuert ist, wenn wir Gott und sein Wort durch eine falsche Brille wahrnehmen, zeigt sich das in unserem Gefühlsleben.

Eines der besten biblischen Beispiele für die Verknüpfung von Wahrnehmung und Emotionen finden wir in Jeremias Klagelieder. Beachten wir Jeremias Verzweiflung, als er fälschlicherweise annimmt, dass Gott gegen ihn sei und die Ursache für seine körperlichen Leiden darstelle. Siehe Klagelieder 3,1–6 u. 18.

Was war Jeremias Problem? Seine Wahrnehmung von Gott lag weit daneben. Gott war gar nicht die Ursache seiner Leiden. Jeremia dachte verkehrt, hatte eine verzerrte Wahrnehmung und eine falsche Auffassung von seiner Situation. Doch dann stimmte Jeremia überraschend eine andere Melodie an (ebenda Verse 21–24):

Was für ein Wandel! Hat Gott sich verändert, haben sich die Umstände geändert? Nein.
Jeremia änderte einfach seine Auffassung von Gott, und seine Gefühle folgten seiner geänderten Wahrnehmung.
Die eigene Wahrnehmung unserer Umwelt prägt uns viel mehr als die Umwelt selbst.
Gott bestimmt, wer wir sind, und unsere Interpretation der Umwelt bestimmt, wie wir uns verhalten. Siehe 1. Buch Mose 4,3–7.
Wenn äußere Umstände größere Macht als Gott über uns gewinnen, dann können uns die Gefühle völlig überwältigen. Dann denken wir kaum noch daran, uns an Gott zu wenden.

Aber wir können unsere Gedanken steuern, und diese bestimmen unsere Gefühle. Wir müssen das Leben aus Gottes Perspektive betrachten und uns entsprechend verhalten. Dann reagieren wir viel gelassener und können positiv auf unsere Umwelt einwirken.
In der Heiligen Schrift finden wir folgende Ordnung: Die Wahrheit erkennen, ihr glauben, sich folgerichtig verhalten und dann die Gefühle ein Produkt des Gehorsams sein lassen.
Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut! (Johannesevangelium 13,17)

Für unsere Gefühle haben wir folgende Reaktionsmöglichkeiten:
Wir können sie zudecken, ignorieren, ersticken, also unterdrücken.
Wir können ihnen freie Bahn geben, gereizt reagieren, sozusagen in die Luft gehen, oder
wir können uns unsere Gefühle eingestehen, den Blick nach innen richten und herausfinden, was vor sich geht. Siehe Psalm 32,3–6.

Es ist aber nicht gut, Gefühle auszudrücken, indem man sich immer und überall gedankenlos Luft macht. Petrus ist dafür ein gutes Beispiel. Seine unausgereiften Reaktionen brachten ihn mehr als einmal in Schwierigkeiten. Siehe Matthäusevangelium 16,16; 21–23; u. a.

Der Herr verlangt ein anderes Verhalten von uns:
Ihr wisst <doch>, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn!
Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit. (Jakobusbrief 1,19–20)
Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus. (Epheserbrief 4,15)

Viele Menschen tragen Verletzungen aus der Vergangenheit in sich und haben die verschiedensten Abwehrmechanismen zum Überleben entwickelt. Das ist jedoch nicht nach Gottes Willen. Wenn man das weiß, kann man immer mit Gott rechnen, dass er eine frühere Konfliktsituation zur rechten Zeit an Licht bringt, damit sie offenbar wird und verarbeitet werden kann.
Wie kann Gott uns helfen, unsere Vergangenheit aufzuarbeiten?
1. Wir können unsere Erfahrungen im Licht unserer neuen Identität sehen. Wir sind ein neues Geschöpf, das Alte, einschl. früherer Verletzungen, ist vergangen. Unser alter Adam ist zwar immer noch derselbe, aber wir können seine Wirkung außer Kraft setzen. Gott will uns und unser Leben frei von der Vergangenheit machen.
2. Wir vergeben denjenigen, die uns verletzt haben.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; (Matthäusevangelium 6,14)
Wir müssen unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen auf denselben Kriterien aufbauen, auf denen Gott sein Verhältnis zu uns aufbaut. Auf Liebe, Annahme und Vergebung.
Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit!
Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat! (Epheserbrief 4,31–32)

Unsere Sache ist es, jederzeit barmherzig Vergebung zu gewähren und ansonsten die Angelegenheit Gottes Gerechtigkeit zu überlassen.

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                 

UNSER GERADER GLAUBENSWEG

Predigt vom 15. November 2020

Schriftlesung
2. Petrusbrief 1,3–11

Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn. (1. Timotheusbrief 6,6)

Als wir ein Kind Gottes wurden, hat Satan uns für ewig loslassen müssen. Wenn es ihm aber gelingt, den Verstand zu vernebeln und den Glauben mit Halbwahrheiten zu schwächen dann hemmt er das Wachstum von uns Christen.
Für unseren geistlichen Reifungsprozess ist es unbedingt notwendig, dass unsere jeweiligen Vorstellungen von Erfolg, Bedeutung, Erfüllung, Zufriedenheit, Glück, Freude, Geborgenheit und Frieden in der Heiligen Schrift verankert sind. Gottes Plan für unser Leben beginnt mit unserer neuen Identität. Nun haben wir Gottes Charakterziele zu übernehmen und auf unser Leben anzuwenden. Dies sind moralisch vorzügliches Handeln, Erkenntnis, Selbstbeherrschung, Ausdauer, Frömmigkeit, geschwisterliche Liebe und Nächstenliebe.

Wenn wir uns auf Gottes Ziel konzentrieren, werden wir großen Erfolg haben, Erfolg nach Gottes Maßstäben.
Nur sei recht stark und mutig, dass du darauf achtest, nach dem ganzen Gesetz zu handeln, das mein Knecht Mose dir geboten hat! Weiche nicht davon ab, <weder> zur Rechten noch zur Linken, damit du <überall> Erfolg hast, wo immer du gehst! (Buch Josua 1,7)
Gott stellte Josua gleich auf die Probe, indem Er ihm einen völlig unkonventionellen Schlachtplan zur Eroberung Jerichos gab: Sieben Tage um die Stadt marschieren und dann in die Hörner blasen. Josuas Erfolg war dadurch bestimmt, dass er Gott bedingungslos vertraute. Gott hat Josua geprüft und Josua hat die Prüfung bestanden.
Das soll auch unser Verhaltensmuster sein. Übernehmen wir im Vertrauen Gottes Plan für unser Leben, ganz gleich ob er in unsere Erfahrungswelt passt oder nicht.

Wenn wir unserer Bemühungen auf wichtige Aktivitäten, auf solche von Ewigkeitswert richten, dann wachsen wir geistlich.
Die unheiligen und altweiberhaften Fabeln aber weise ab, übe dich aber zur Gottseligkeit;
denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nütze, weil sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen. (1. Timotheusbrief 4,7–8)

Gott hat einen speziellen Arbeitsplatz für jeden einzelnen von uns. Für unsere persönliche Erfüllung ist ganz entscheidend, diesen genauen Einsatzort in Erfahrung zu bringen. Unsere größte Erfüllung finden wir da, wo wir diese Aufgabe von Gott annehmen und unsere Fähigkeiten und Gaben zum Bestmöglichen einsetzen.

Zufriedenheit im Leben entsteht dadurch, dass man gerecht lebt und versucht, die Qualität des Dienstes, die Qualität der persönlichen Beziehungen und die der Früchte des Lebens zu verbessern. Wir können viel zufriedener sein, wenn wir ein paar Sachen gut machen, als wenn wir viele Dinge hastig oder halb ausführen. Es ist vielleicht nett, viele oberflächliche Bekannte zu haben, aber wir brauchen ein paar wirklich gute Freunde, die ihr kameradschaftliches Verhältnis auch ernst nehmen.

Das weltliche Konzept von Glück bedeutet, zu haben, was man sich wünscht. Gottes Vorstellungen von Glück kann man mit dem Sprichwort zusammenfassen: Glücklich der Mensch, der will, was er hat.
Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn;
denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so dass wir auch nichts hinausbringen können. (1. Timotheusbrief 6,6–7)

Sicherheit und Geborgenheit im Leben zu empfangen gelingt dann, wenn wir uns auf Dinge verlassen, die nicht vergänglich, sondern ewig sind. Ewigen Bestand hat Gottes wunderbare Zusage, all unseren Mangel auszufüllen. Geborgenheit und Sicherheit kommen nur durch etwas, was in der Ewigkeit verankert ist.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;
und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. (Johannesevangelium 10,27–28)

Das Wesen aller Versuchung ist die Aufforderung unabhängig von Gott zu leben. Und Satan weiß genau, wo Christen verwundbar sind, um sie aus der guten Abhängigkeit von Jesus locken zu können. Aber Gott hat einen Fluchtweg aus dieser Versuchung geschaffen.
Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt. (1. Korintherbrief 10,13)

Satan hat keine Macht über uns – ausgenommen die, welche wir ihm geben, wenn wir es versäumen, jeden Gedanken dem Gehorsam gegenüber Christus zu unterstellen. Wenn man Satans Lüge mit Gottes Wahrheit aufdeckt, kann man seine Macht aufbrechen.
Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger;
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannesevangelium 8,31–32)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                 

MAN LEBT NUR SOWEIT, WIE MAN GLAUBT

Predigt vom 8. November 2020

Schriftlesung
Jakobusbrief 1,2–12

Ich aber, ich habe auf deine Gnade vertraut; mein Herz soll frohlocken über deine Rettung. Ich will dem HERRN singen, denn er hat wohlgetan an mir. (Psalm 13,6)

Unser geistlicher Wandel ist das Ergebnis dessen, was wir über Gott und uns selbst denken. Ist unser Glaube nicht in Ordnung, dann ist auch unser Glaubensleben nicht in Ordnung. Wenn unser Verhalten in einem Lebensbereich daneben liegt, müssen wir unseren Glauben an dieser Stelle prüfen. Das Fehlverhalten ist eine direkt Folge der falschen Glaubensbasis.

Manchmal stehen unsere gutgemeinten Pläne und wohlformulierten Zeile nicht im Einklang mit Gottes Plänen und Zielen für unser Leben. Wie kann ich wissen, ob ich nun das richtige Wertesystem habe? Gott hat ein Rückkopplungssystem eingebaut, dass unsere Aufmerksamkeit erregen soll, damit wir die Gültigkeit unserer Ziele überprüfen können: Es sind unsere Gefühle. Das Gefühl hat als Warnsystem eine große Bedeutung für uns und unseren Glaubensweg. Ärger und Wutgefühle sollten uns dazu bringen, unser Wertesystem zu überprüfen und die geistigen Ziele, die wir zu seiner Erfüllung aufgestellt haben.

Bis wann, HERR? Willst du mich vergessen immerdar? Bis wann willst du dein Angesicht vor mir verbergen?
Bis wann soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis wann soll sich mein Feind über mich erheben? (Psalm 13,1–2)
Hatte Gott David wirklich vergessen? Verbarg Er sich tatsächlich vor ihm? Selbstverständlich nicht. David hatte hier nur falsche Vorstellungen von Gott. David erstaunt uns aber immer wieder damit, dass er aus diesem Tief herauskommt. Er sah sich die Lage an und erkannte, dass er ein Kind Gottes war und deshalb seine Hilfe in Anspruch nehmen konnte. Aus der Grube seiner Depression sang er am Schluss des Psalms:
Ich aber, ich habe auf deine Gnade vertraut; mein Herz soll frohlocken über deine Rettung. Ich will dem HERRN singen, denn er hat wohlgetan an mir. (ebenda, Vers 6)

Bei Gott sind alle Dinge möglich. Er ist die Quelle aller Hoffnung. Wir müssen nur lernen, auf scheinbar aussichtslose Situationen wie David zu reagieren.
Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und was stöhnst du in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, das Heil meines Angesichts und meinen Gott. (Psalm 43,5)

Wenn Gott etwas getan haben will, ist es dann für uns wirklich machbar? Die Antwort: Natürlich. Gott hatte einmal ein höchst erstaunliches Ziel für ein junges Mädchen namens Maria. Ein Engel verkündete ihr, sie würde als Jungfrau einen Sohn bekommen, und dieses Kind wäre der Retter der Welt. Gottes Ziele für unser Leben sind realistisch, klar umrissen und erfüllbar. Die einzige Voraussetzung für den Erfolg ist unsere Reaktion.
Maria aber sprach: Siehe, <ich bin> die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Wort! (Lukasevangelium 1,38)
Wenn wir anfangen, unsere Ziele Gottes Zielen und unsere Wünsche Gottes Wünschen anzugleichen, befreien wir unser Leben von einer Menge Ärger, Sorgen und Schwermut.
Gott zielt auf eine Charakteränderung in uns. Wir dürfen so werden, wie Gott uns eigentlich gedacht hat. Weil dies ein göttliches Ziel ist, kann es niemand verändern – außer wir tun es selbst.

Vielleicht denkt mancher, unser Ziel als Christ sei, den Bedrängnissen zu entgehen. Das stimmt nicht. Gottes Ziel mit uns ist geistliche Reife in Christus, damit Er uns ganz in Seinem Werk einsetzen kann.
Neil T. Anderson:
„Ob es vielleicht einen leichteren Weg gibt, Gottes Mitarbeiter zu werden, als über Bedrängnis, Geduld und Bewährung? Glauben Sie mir, ich habe danach geforscht. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass es in meinem Leben die dunklen, schwierigen Zeiten der Prüfung waren, die mich dahin gebracht haben, wo ich heute stehe. Wir brauchen die gelegentlichen Gipfelerfahrungen, doch die fruchtbare Erde für Wachstum ist immer unten in den Tälern der Anfechtung zu finden.“
Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. (1. Timotheusbrief 1,5)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                  

LEITLINIEN FÜR EIN GEISTERFÜLLTES LEBEN

Predigt vom 1. November 2020

Schriftlesung
Philipperbrief 4,14–26

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. (Johannesevangelium 15,5)

Es gibt keine anwendbare Formel, keine Verhaltensvorschrift, deren Einhaltung uns garantiert, dass wir im Geist wandeln. Es liegt also ein gewisses Geheimnis darin. Das Leben mit Gottes Geist ist eher eine Beziehung, als ein starres System.

Die Bibel enthüllt und zeigt uns, was ein geisterfülltes Leben ist und was nicht.
Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen.
Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt.
Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, seid ihr nicht unter Gesetz. (Galaterbrief 5,16–18)
Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist, indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, der wird in seinem Tun glückselig sein. (Jakobusbrief 1,25)
Das vollkommene Gesetz der Freiheit ist das Gesetz, das in Christus wirksam war. Im Leben des Herrn Jesus auf der Erde wurde die moralische Herrlichkeit des vollkommenen Gesetzes sichtbar. Er zeigte, wie gerecht und gut die heiligen Forderungen Gottes sind. Er lebte den Menschen das königliche Gesetz vor.
Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ nach der Schrift erfüllt, so tut ihr recht. (Jakobusbrief 2,8)

Vom Heiligen Geist geleitet zu werden, bedeutet nicht, dass man den eigenen Wünschen folgt. Die neue Freiheit bedeutet, ein verantwortliches, ethisch einwandfreies Leben zu führen, was einem früher als Gefangener des eigenen Fleisches nicht möglich war. Die neue Freiheit bedeutet aber auch, dass wir tun und lassen können, was wir wollen. Dann habe ich zwar die Freiheit, mich für fleischlichen Lebenswandel zu entscheiden, aber bin ich dann – wenn ich mir die Folgen überlege – wirklich frei?
Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten! (Galaterbrief 5,1)
Die Freiheit in Christus ist eine der wertvollsten Eigenschaften, die wir durch unseren geistlichen Bund mit Gott erhalten haben.

Die echte Freiheit für uns besteht darin, dass wir uns für einen verantwortungsvollen Lebensstil entscheiden können – und das in den beschützenden Leitlinien, die Gott für unser Leben errichtet hat. Leben im Geist bedeutet aber nicht, stoisch Vorschriften einzuhalten.
… unsere Tüchtigkeit ist von Gott,
der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. (2. Korintherbrief 3,5–6)

Ein geisterfülltes Leben beinhaltet zwei Dinge:
Erstens geht um das Wandeln im Geist, also um das Aktivsein. Sich zurücklehnen und darauf warten, dass Gott alles regelt, entspricht nicht Gottes Weg zu mehr geistlicher Reife.
Zweitens sollen wir wandeln im Geist und nicht hasten. Manchmal denken wir, dass wir geistlicher werden, wenn wir härter für Gott arbeiten. Das ist eine raffinierte Lüge Satans. Er will hier unser geistliches Wachstum verlangsamen, indem er uns ständig in Beschäftigung hält.
Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.
Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und „ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“;
denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. (Matthäusevangelium 11,28–30)
Wie kann man herausfinden, ob man vom Geist oder vom Fleisch geleitet wird? Unser Verhalten, unsere Früchte zeigen es. Sind es die Früchte des Geistes, dann sind wir auf dem richtigen Weg.

Der höchste Glaubensinhalt ist
Jesus Christus derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. (Hebräerbrief 13,8).

Gott als Inhalt unseres Glaubens ist unbegrenzt. Die einzige Begrenzung die es gibt, setzen wir selbst mit unserer Kenntnis und Erkenntnis Gottes. Der Glaube ist aktiv, nicht passiv abwartend. Der Glaube wagt den ersten Schritt und äußert sich. Ein Glaube ohne Auswirkung ist kein Glaube.
So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot. (Jakobusbrief 2,17)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                 

DREI MENSCHENTYPEN UND DER GEIST

Predigt vom 18. Oktober 2020

Eingangsspruch
Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt. (Philipperbrief 4,13)

Im 1. Korintherbrief unterscheidet Paulus zwischen drei Arten von Menschsein in Bezug auf den Geist Gottes: da ist der natürliche Mensch, der geistliche Mensch und der fleischliche Mensch

Im Galaterbrief beschreibt Paulus den natürlichen Menschen, wie er vor der Errettung war:
Auch euch <hat er auferweckt>, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden,
in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.
Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen. (Galaterbrief 2,1–3)

Der natürliche Mensch agiert unabhängig von seinem Schöpfer. Die Taten, Gewohnheiten, Reaktionen und Erinnerungen des natürlichen Menschen werden alle vom Fleisch bestimmt. Deshalb hat er mit dem Gefühl der Unsicherheit, der Minderwertigkeit, der Unzulänglichkeit, der Schuld oder mit Sorgen und Zweifeln zu kämpfen.

Das Wesen des geistlichen Menschen ist vollkommen verschieden vom natürlichen Menschen. Bei seiner geistlichen Geburt wurde sein Geist mit Gottes Geist vereinigt. Das daraus entstehende geistliche Leben wird nun von Sündenvergebung, Aufnahme in die Familie Gottes und Bewusstwerden des eigenen Wertes gekennzeichnet. Auch in der Seele des geistlichen Menschen finden wir eine Veränderung. Der geistliche Mensch empfängt seine Impulse nicht mehr vom Fleisch, sondern vom Geist. Seine Denkweise wird dadurch erneuert und umgewandelt. Seine Gefühlswelt ist von Freude und Frieden gekennzeichnet, nicht mehr von Unruhe.

Der fleischliche Mensch ist ein Christ, der durch Jesus Christus geistlich wiedergeboren und von Gott gerechtfertigt wurde. Aber – statt durch den Geist geleitet zu werden, lässt er sich von den Wünschen seines Fleisches leiten. Darum ist sein Denken mit fleischlichen Gedanken beschäftigt und seine Gefühle sind negativ besetzt. Obwohl er frei entscheiden kann, im Geist zu wandeln und Früchte des Geistes hervorzubringen, verwickelt er sich weiterhin in sündige Aktivitäten.
Sein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes in baufälligem Zustand. Er weist häufig die gleichen kränklichen Symptome auf wie der des natürlichen Menschen. Und weil der fleischliche Mensch dem Fleisch nachgibt ist er in gleichem Maße der Unsicherheit, Unzulänglichkeit, Minderwertigkeit, der Schuld oder auch Sorgen und Zweifeln ausgesetzt.

Der HERR gibt den geistlichen Menschen wunderbare Verheißungen:
Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus. (Epheserbrief 2,6)
Wir Christen haben keinerlei Ursache, uns minderwertig zu fühlen. Wir sind mit Christus in sein himmlisches Reich versetzt worden.
… Denn er hat gesagt: „Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen“,
so dass wir zuversichtlich sagen können: „Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun? (Hebräerbrief 13,5–6)
Wir Christen brauchen nicht unsicher sein. Unser himmlischer Vater wird uns nie seine Hilfe entziehen, noch uns im Stich lassen.
Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt. (Philipperbrief 4,13)
Wir können alles tun durch den, der uns stark macht, durch Christus.
Also <gibt es> jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. (Römerbrief 8,1)
Es gibt keine Verdammnis für die Kinder Gottes.
Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden (Jakobusbrief 1,5)
Wir brauchen keine Zweifel haben. Gott gibt dem, der danach fragt, Klugheit.

Gott hat uns im Tausch gegen unsere Sorgen seinen Frieden angeboten.
Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden;
und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus. (Philipperbrief 4,6–7)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                 

ALTES ICH? NEUES ICH?

Predigt vom 11. Oktober 2020

Schriftlesung
2. Petrusbrief 1,1–11

Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist! (Kolosserbrief 3,2)

Wir wissen und glauben, dass die geistliche Identität eines Christen auf der biblischen Wahrheit beruht, dass wir Heilige sind, die sündigen, und nicht etwa Sünder. Wir haben aber auch gemerkt, dass trotz Gottes guter Fürsorge in Christus unser Verhalten manchmal zu wünschen übrig lässt.
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. (Römerbrief 7,19)

In uns wiedergeborenen Christen kämpfen zwei Identitäten gegeneinander, das alte und das neue Ich. Haben beide Siegeschancen? Nein, sie sind nicht gleich stark in uns. Wir Christen können ja nicht gleichzeitig im Reich der Finsternis und im Reich der Liebe, im Fleisch und im Geist oder Finsternis und Licht sein.
Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe. (Kolosserbrief 1,13)
Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt … (Römerbrief 8,9)
Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber <seid ihr> Licht im Herrn … (Epheserbrief 5,8)
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korintherbrief 5,17)

Als wir durch unsere Neugeburt geistliche Gemeinschaft mit Gott fanden, haben wir nicht einfach eine neue Natur der alten hinzugefügt. Wir wurden eine neue Person. Errettung ist Neugeburt, nicht Hinzufügung.
Dieser radikale Wandel geschieht im Moment der Errettung. Die andauernde Verwandlung im Alltagsleben der Gläubigen dauert ein ganzes Leben lang. Diese fortwährende Arbeit an der Heiligung ist jedoch nur dann voll wirksam, wenn der radikale innere Wandel bei der Errettung durch uns geglaubt und in Anspruch genommen wird. Wenn man sich entschließt, auf dem alten Weg – wie vor der Bekehrung – weiter zu gehen, verletzt dies die neue Natur.

Was geschah bei der Wiedergeburt mit unserem alten Ich? Es ist gestorben, es lebte von der Kraft der von Adam geerbten Natur. Es ist mit Christus gekreuzigt worden.
Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der <seiner> Auferstehung sein,
da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. (Römerbrief 6,5–6)

Sind wir jetzt frei von jeder Sünde? Nein. Der Tod unseres alten Ichs beendete formal unsere Beziehung zur Sünde, doch er beendete nicht die Existenz der Sünde. Aber weil unser altes Ich gekreuzigt wurde, hat die Sünde keine Macht mehr über uns.
Warum aber reagieren wir manchmal so, als ob das Alte noch über uns bestimmen könnte? Mit unserer Wiedergeburt bekamen wir Anteil an Jesu göttlicher Natur. Das alt Ich starb, doch das Fleisch blieb. Wir hatten vorher vollkommen entwickelte Denkmuster und einen ganz bestimmten Lebensstil, der nicht Gott, sondern uns zum Mittelpunkt hatte. Unser Fleisch kann daher der Sünde noch Raum geben. Als Christen müssen wir eine deutlich andere Beziehung zum Fleisch entwickeln. Wir sind nicht im Fleisch, sondern in Christus – und können dennoch nach dem Fleisch wandeln.
So sind wir nun, Brüder, nicht dem Fleisch Schuldner, um nach dem Fleisch zu leben;
denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. (Römerbrief 8,12–13)

Es war Gottes Sache, das alte Ich zu eliminieren, aber es liegt an uns, das Fleisch und seine Auswirkungen außer Kraft zu setzen. Wir müssen lernen, unser Verhalten nach dem neuen Ich auszurichten, und unsere früheren Denk- und Verhaltensmuster müssen umgewandelt werden durch eine Erneuerung der Gesinnung. Dann gilt die gute Nachricht.
Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen. (Galaterbrief 5,16)
Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Also <gibt es> jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. (Römerbrief 12,2; 8,1–2)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                 

BEZIEHUNG UND GEMEINSCHAFT

Predigt vom 27. September 2020

Wenn wir aber im Licht wandeln, wie Er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde. (1. Johannesbrief 1,7)

Wir Kinder Gottes sind von Gott völlig angenommen durch Jesus Christus. Das wissen und glauben wir. Und trotzdem fragen wir uns vielleicht manchmal, was mit dieser Beziehung passiert, wenn wir sündigen. Hindert unser Versagen Gott daran, uns weiterhin vollkommen anzunehmen?

Mit unserer Wiedergeburt wurden wir Mitglied in Gottes Familie. Gott ist unser himmlischer Vater und durch das Blut Jesu besteht eine ewig gültige Beziehung mit ihm.
Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel,
sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken. (1. Petrusbrief 1,18–19)

Gibt es irgendetwas, was unsere Beziehung zum himmlischen Vater ändern könnte? Es gibt nichts. Wir sind mit ihm durch unsere geistliche Geburt verbunden, und nichts kann diese Blutsverwandtschaft ändern.
Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte,
Weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. (Römerbrief 8,35 u. 38–39)

An der Beziehung zu Gott können wir also nichts ändern. Wir können nicht noch mehr als ein Kind Gottes werden. Aber wir können die Qualität unserer Beziehung zu Gott durch das gewissenhafte Befolgen seiner Wünsche verbessern.

Wie werden Kinder Gottes wahrgenommen, wie nehmen wir unser Glaubensgeschwister wahr? Wie drücken wir unsere Wahrnehmung und Meinung über andere aus? In erster Linie durch das, was wir Ihnen sagen. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass vier positive Aussagen notwendig sind, um eine negative Bemerkung aufzuheben. Deshalb gilt für uns:
Kein faules Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gebe (Epheserbrief 4,29)

Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. (1. Johannesbrief 1,8)
Jedoch sollen wir uns nicht vordergründig gegenseitig auf unsere Sünden hinweisen. Wir werden dagegen aufgefordert, das christusähnliche Wesen im jeweils anderen wahrzunehmen und uns gegenseitig aufzubauen.
Ist es nicht erstaunlich, dass wir anderen durch den richtigen Gebrauch unserer Worte Würde verleihen können? Wenn wir Worte der Erbauung gebrauchen, dann gehören wir zu Gottes Bauleuten in der Gemeinde.

Die geistliche Identität eines Christen beruht auf der biblischen Wahrheit, dass wir Heilige sind, die sündigen, und nicht etwa Sünder. Aus Gottes Gnade und durch unseren Glauben an Jesus Christus wurden wir wiedergeboren, sind wir geistlich lebendig und erleben geistliche Gemeinschaft mit Gott, wie es auch Adam und Eva vor dem Sündenfall taten. In Jesus Christus sind wir für gerecht erklärt worden, so dass Gott uns vollkommen annehmen kann. Diese Wahrheit über unsere Identität in Christus zu verstehen und folgerichtig danach zu handeln, ist die Grundlage für unser gesundes geistliches Wachstum.

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                  

FÜR IMMER ANDERS

Predigt vom 20. September 2020

Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! (1. Johannesbrief 3,1)

Es ist sehr wichtig, die neue, eigene Identität als Kind Gottes zu erfassen. Ist man ein Kind Gottes durch das eigene Bekenntnis geworden, dann ist das eigene folgende Verhalten entscheidend dafür, ob man im Glauben, in der Treue zu Jesus, in der eigenen Entwicklung als Christ vorankommt.

Wir haben unser leibliches Leben von Adam geerbt. Doch bei den wiedergeborenen Christen hören damit die Gemeinsamkeiten mit Adam auf. Wir werden jetzt mit dem letzten Adam identifiziert.
Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes, und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus, gegen die vielen überreich geworden. (Römerbrief 5,15)

Wir wiedergeborenen Christen stehen nicht vor verschlossenen Paradies-Toren, wir sind nicht aus Gottes Gegenwart verbannt, wie der erste Adam. Wie sind mit Jesus Christus in das himmlische Reich versetzt.
Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus. (Epheserbrief 2,6)

Anders als bei ersten Adam ist unsere geistliche Einheit mit Gott vollkommen und ewig, weil sie durch den letzten Adam, Jesus Christus geschaffen wurde. Christsein bedeutet im tiefsten Wesen unserer Identität, ein Heiliger, ein geistlich geborenes Kind Gottes, ein göttliches Meisterstück, ein Kind des Lichts, ein Bürger des Himmels – und nicht, ein Sünder zu sein, obwohl wir nicht alle Gebote des Herrn erfüllen können.
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist. (1. Johannesbrief 3,2–3)

Das geistliche Wachstum von Christen beruht oft auf praktisch ausgerichtete Bibelstellen und weniger auf den Lehrabschnitten. So unterteilen sich z. B. die Paulusbriefe jeweils in zwei Teile. Der erste Teil ist Lehrabschnitt wie Römer 1–8, Epheser 1–3, Kolosser 1–2 usw.
Diese Kapitel lehren, was wir Christen über Gott, über uns, über Sünde und Erlösung wissen müssen. Die zweite Hälfte der Briefe enthält den praktischen Teil, nämlich was wir tun müssen, um unseren Glauben täglich auszuleben.

Im Bemühen, die Alltagsprobleme zu lösen, stürzen wir Christen uns oftmals auf die praktischen Anweisungen in Gottes Wort und haben weniger Zeit, uns durch die theologischen Konzepte der Heiligen Schrift zu graben.
Dabei ist der andere Weg der richtige: Erst wenn wir bestimmte Wahrheiten über unsere Stellung in Christus verstehen, haben wir eine Basis für gute Erfahrungen im Alltag.
Wie können wir erwarten, gegen die listigen Anschläge des Teufels wiederstehen zu können, wenn wir noch nicht verinnerlicht haben, dass wir schon mit Jesus in Gemeinschaft sind. Aufforderung zur Abwehr und Begründung unserer Macht gegenüber Satan stehen im Epheserbrief:
Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! (Epheserbrief 6,11)

Wenn unser Glaubensfundament wacklig ist, dann wird unser Alltagsverhalten auch unsicher sein. Wenn unser Glaubenskonzept aber intakt ist, unsere Beziehung zu Gott auf Wahrheit beruht, dann kommen wir viel leichter mit den praktischen Aspekten des Christseins zurecht.
Wir dienen Gott nicht, um seine Annahme zu gewinnen, sondern wir sind angenommen und deshalb dienen wir Gott. Wir folgen Ihm nicht, um geliebt zu werden, sondern wir sind geliebt, deshalb folgen wir ihm nach.

Unsere eigene Auffassung von unserer Identität macht einen gewaltigen Unterschied, was den Erfolg beim Umgang mit den Schwierigkeiten und Konflikten in unserem Leben betrifft. Für ein weiteres geistliches Wachstum ist es unbedingt nötig, dass wir Gottes Wahrheit über unsere Identität vertrauen.

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                 

PSALM 91 – UNTER DEM SCHUTZ GOTTES (II)

Predigt vom 13. September 2020

Schriftlesung
Hiob 5,17–26

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus. (Epheserbrief 1,3)

Denn du <hast gesagt>: „Der HERR ist meine Zuflucht!“; du hast den Höchsten zu deiner Wohnung gesetzt;
so begegnet dir kein Unglück, und keine Plage naht deinem Zelt. (Psalm 91,9–10

Es gibt eine dreifache Bewahrung, welche die Gemeine des HERRN und deren einzelne Glieder von der göttlichen Vorsehung erwarten dürfen; nämlich Bewahrung vor Gefahr, in Gefahr und durch Gefahr.

Bewahrung vor Gefahr
Der Kirchenvater Augustinus wollte den Christen in einer Stadt das Wort Gottes verkünden. Feinde kannten seinen Weg und lauerten ihm auf. Sein Führer fand aber nicht den vorgesehenen Weg, und sie kamen verspätet, aber wohlbehalten an.

Bewahrung in Gefahr
In sechs Nöten wird er dich retten, und in sieben wird dich nichts Böses antasten. (Hiob 5,19)
In der Hungersnot zu Elias Zeiten reichte der von Gott gegebene, sich immer wieder erneuernde Vorrat der Witwe von Zarpat aus, um Elia und ihr Haus zu ernähren. Gottes Vorsehung waltete über Daniel in der Löwengrube und verschloss den wütenden Bestien den Rachen. So war Gott auch mit den drei Männern im Feuerofen und gebot den Flammen, dass sie sie nicht versengen durften.

Bewahrung durch Gefahr
So ward Jona von einem großen Fisch verschluckt und gerade dadurch am Leben erhalten. Joseph wurde in eine Grube geworfen und dann nach Ägypten verkauft, und eben durch diese Trübsale wurde er der Nährvater des Volkes Gottes.
Die Verheißung lautet auf Sicherheit inmitten drohender Gefahren; nicht auf eine Sicherheit in einer Welt vollkommener Gefahrlosigkeit, nicht auf Ruhe in heiterer Stille, sondern auf Ruhe mitten im Sturm,

Denn er bietet seine Engel für dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen.
Auf den Händen tragen sie dich, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.
Auf Löwen und Ottern trittst du, Junglöwen und Schlangen trittst du nieder. (Verse 11–13)
Hier ist nicht von einem besonderen Schutzengel die Rede, sondern von Engeln im Allgemeinen. Sie empfangen von ihren und unserem Herrn den Auftrag, sorgsam über die Gläubigen und allem, was diese betrifft, zu wachen.
Die vermeintliche Beschränkung „auf all deinen Wegen“ ist keine hindernde Schranke. Dem Gläubigen liegt nicht im Sinn, vom Weg Gottes abzuweichen. Er bleibt auf dem rechten Weg, und so behüten ihn die Engel. Wie eine Mutter das Kind in sorgsamer Liebe trägt, so werden die Engel mit Freuden jeden Gläubigen pflegen und beschützen.
Die stärksten und die listigsten Feinde sollen von den Gläubigen überwunden werden. Für solche, die in Gott bleiben, werden auch die schädlichsten Mächte gefahrlos.

„Weil er an mir hängt, will ich ihn erretten. Ich will ihn schützen, weil er meinen Namen kennt.
Er ruft mich an, und ich antworte ihm. Ich bin bei ihm in der Not. Ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.
Ich sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn mein Heil schauen.“ (Verse 14–16)
Hier redet der Herr selbst und bestätigt das Vertrauen seines Auserwählten.
Zuerst ruft Gott die Auserwählten.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus,
wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe. (Epheserbrief 1,3–4)
Dann rufen die Gläubigen zu ihm und ihr Ruf findet Erhörung. Mittels Gebet werden wir alles Gute erlangen. Der Herr gibt uns Gnade, dass wir überwinden.

„Der in diesem Psalm geschilderte Mensch erfüllt das Maß seiner Tage. Ob er jung stirbt oder alt, er hat vom Leben völlig genug und ist es zufrieden, abzuscheiden. Er wird sich von der Festtafel des Lebens erheben wie einer, der ganz gesättigt ist und nichts mehr möchte, auch wenn er es haben könnte.“ (Spurgeon)
Der letzte Blick eines Menschen soll das volle Anschauen der göttlichen Gnade beinhalten. Nicht mit Verderben vor ihm, finster wie die Nacht, sondern indem ewiges Heil, hell wie der Mittag über ihm leuchtet, soll er zur Ruhe eingehen.

1) Quellennachweis
Charles Haddon Spurgeon: Psalmenkommentar, www.evangeliums.net
                                                                                                                                                                 

PSALM 91 – UNTER DEM SCHUTZ GOTTES (I)

Predigt vom 6. September 2020

Schriftlesung
Psalm 91

Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich erschrecken? (Psalm 27,1)

Der engl. Baptistenprediger Charles Haddon Spurgeon (18341892) sagte zum Psalm 91:
„In der ganzen heiligen Liedersammlung gibt es keinen tröstlicheren Psalm als diesen. Der Ton ist durchweg erhaben. Der Glaube schöpft hier aus dem Vollen und äußert sich in besonders edler Weise. Ein deutscher Arzt pflegte diesen Psalm als das beste Schutzmittel in Cholerazeiten zu empfehlen. Er ist auch in der Tat eine himmlische Arzenei gegen Pest und Plagen. Wer in dem Geiste dieses Psalmes einhergehen kann, darf furchtlos sein, auch selbst wenn unsre Städte wieder wie einst London oder wie Wien … Pesthöhlen werden und die Friedhöfe die Leichen nicht fassen sollten.
In Kriegszeiten ist der Psalm, in den betreffenden Sprachen auf starkem Papier gedruckt, zu Zehntausenden von christlichen Freunden unter den sich gegenüberstehenden Heeren verteilt worden.“

Wer im Schutz des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmächtigen.
Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn! (Psalm 91, 1–2)
Die verheißenen Segnungen gelten denjenigen Menschen, die mit Gott in inniger Gemeinschaft leben, die nicht nur dann zum Herrn eilen, um in Augenblicken besonderer Not bei ihm Zuflucht zu suchen, sondern die in dem Schutz des Höchsten ihre Heimat gefunden haben.
Wer in Christus bleibt und Christus in ihm, der genießt außerordentliche Segnungen, die jene nicht haben können, die nur von ferne dem Herrn folgen.

Denn er errettet dich von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest. (Vers 3)
Kein so schlau angelegter Plan wird gegen den gelingen, über den Gottes Auge schützend wacht. Satan, der unbewachte Seelen auf tausenderlei Weise fängt, erreicht nichts gegen den, der unter dem Schirm des Höchsten sitzt.
„Sogar vor der Ansteckungsgefahr der leiblichen Krankheiten vermag uns der Glaube zu schützen, wenn er solcher Art ist, dass er in Gott bleibt, in gelassenem Seelenfrieden einhergeht und um der Pflicht willen alles wagt. Indem der Glaube das Herz ruhig macht und heiter stimmt, hält er es von der Furcht frei, die in Zeiten der Seuche mehr Leute umbringt als die Pestilenz an sich. Wohl wird er nicht in allen Fällen Krankheit und Tod abwehren; aber er sichert allen denen, auf welche die Beschreibung des ersten Verses passt, ganz unzweifelhaft Unsterblichkeit, wo andere den Tod erleiden.“ (Spurgeon)

Mit seinen Schwingen deckt er dich, und du findest Zuflucht unter seinen Flügeln. Schild und Schutzwehr ist seine Treue. (Vers 4)
Wie die Henne ihre Küken unter ihre Flügel birgt, so schützt der Herr die Seelen, die bei ihm bleiben. Bergen wir uns denn bei ihm, damit wir Ruhe und Sicherheit haben.

Du fürchtest dich nicht vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tag fliegt.
Vor der Pest, die im Finstern umgeht, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet. (Verse 5 und 6)

Die Verheißung rettet uns vor aller Gefahr und selbst vor der Furcht vor dieser Gefahr. Sich nicht fürchten ist ein unermesslicher Segen. Denn schon aus der Furcht entstehen Qualen für uns. Der Schatten des Allmächtigen nimmt den Schatten der Nacht.
Listige Feinde liegen am Tage im Hinterhalt und Zielen auf unser Herz. Aber wir fürchten sie nicht.
Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht gegen dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN und ihre Gerechtigkeit von mir her, spricht der HERR. (Prophet Jesaja 54,17)
Der, der unter den Fittichen des Allmächtigen geborgen ist, soll in vollem Frieden erhalten bleiben. Sein Friede ist nichts und niemandem unterworfen. Über das Herzenskind des Herrn haben Seuchen und Unglücke keine zerstörende Macht.

Tausend fallen an deiner Seite, zehntausend an deiner Rechten – dich erreicht es nicht. (Vers 7)
Überall um ihn her sieht er viele, die dem Bekenntnis nach zu den Frommen zählen, aber von der Seuche ergriffen sind. Die Kirche ist verwüstet, das christliche Leben verfällt.

Nur schaust du es mit deinen Augen, und du siehst die Vergeltung an den Gottlosen. (Vers 8)
Nur Zuschauer werden wir also sein; aber was wir da mit eigenen Augen sehen, das wird sowohl die Gerechtigkeit als die Barmherzigkeit Gottes offenbaren: an denen, die verderben, soll sich Gottes Ernst, und an dem Entrinnen der Gläubigen der Reichtum der göttlichen Güte enthüllen.

1) Quellennachweis
Charles Haddon Spurgeon: Psalmenkommentar, www.evangeliums.net
                                                                                                                                                                 

WER SIND WIR KINDER GOTTES?

Predigt vom 30. August 2020

Schriftlesung
1. Mose 1,26–31

Es gibt Christen, die kommen im Glaubensleben nicht voran. Sie wollen Christus dienen, aber sie sind niedergeschlagen. Sie fragen sich, ob sie ihrer eigentlichen Berufung von Gott her gerecht werden. Sie wollen ein mündiger Christ werden und die Freiheit erleben, die Gottes Wort verheißt.

Wie gelangt man dorthin?

Klären wir zuerst die Frage: Wer sind wir Kinder Gottes?
Daher kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch; wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir <ihn> doch jetzt nicht mehr <so>.
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korintherbrief 5,16–17)
In der Welt versuchen die Menschen durch Aussehen, Leistung oder sozialen Status geliebt zu werden und Befriedigung zu finden, Aber sie können nichts tun, um diesen Zustand zu erreichen.
Nichtigkeit der Nichtigkeiten! – spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit!
Welchen Gewinn hat der Mensch von all seinem Mühen, mit dem er sich abmüht unter der Sonne? (Prediger 1,2–3)

In Gottes Reich gilt: Mensch + Jesus Christus = Ganzheitlichkeit und Bedeutung
Jeder Mensch hat die gleiche Chance auf ein sinnvolles Leben. Ganzheitlichkeit und Sinn im Leben sind aber nicht das Ergebnis dessen, was wir getan oder nicht getan haben.
Wir als Kinder Gottes sind ganze Persönlichkeiten und besitzen ein Leben von unendlicher Bedeutung und einzigartigem Ziel.
Um wirklich zu verstehen, wer wir sind, müssen wir unsere Identität, die wir bei der Schöpfung von Adam geerbt haben, begreifen.
Da bildete Gott, der HERR, den Menschen, <aus> Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele. (1. Mose 2,7)

In der Schöpfung erhielt die Menschheit besondere Bedeutung. Ihr wurde die Gewalt über alle Kreaturen gegeben. Und der Mensch hat eine göttliche Bestimmung. (s. 1. Mose 1,26–28)
Die bedeutende Herrschaft, die Adam vor dem Sündenfall ausübte, ist uns mit unserem Christsein wiedergegeben worden. Das ist ein Teil des Erbes in Jesus Christus. Satan hat keine Macht über uns, obwohl er das uns glauben machen will. In Wahrheit ist es umgekehrt. Durch unsere Stellung in Christus haben wir Autorität über ihn. Er kann uns nichts anhaben, wenn wir es nicht zulassen.
Gott garantiert den Menschen Geborgenheit und Sicherheit. Alle ihre Bedürfnisse sind erfüllt. (ebenda, Vers 29)
Sicherheit und Geborgenheit sind Elemente unseres Erbes in Jesus Christus. Wir haben die Reichtümer seines Reiches zur vollen Verfügung und sein Versprechen, dass er unsere Bedürfnisse erfüllen wird.
Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. (Philipperbrief 4,19).
Gott gab den Menschen Zugehörigkeit, das Bewusstsein, jemand zugehörig zu sein. (1. Mose 2,18)
Es entspricht Gottes ewigem Plan, die Menschen wieder zu sich zu ziehen, um die gute Gemeinschaft, die er mit Adam und Eva bei der Schöpfung hatte, wieder herzustellen. Diese Gemeinschaft, die wir durch Jesus Christus finden, ist der Kernpunkt unserer Identität.

Welche Auswirkungen hat das Getrenntsein von Gott?
Die Menschen sind verloren, Annahme wurde durch Ablehnung ersetzt. Sie haben Bedürfnis nach Zugehörigkeit.
Unschuld wurde durch Schuld und Scham ersetzt. Sie haben Bedürfnis nach Selbstwert.
Autorität wandelt sich in Schwäche und Hilflosigkeit. Sie haben Bedürfnis nach Stärke und Selbstkontrolle.
Sündiges Verhalten ist der falsche Versuch, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

Das entscheidende Kriterium ist, ob wir unsere Bedürfnisse durch die Welt stillen oder ob wir Gott erlauben zu geben, was wir brauchen. Und es ist eine Frage der Identität und Reife. Je mehr wir unsere Identität in Christus begreifen, desto mehr werden wir an Reife zunehmen.
Die wahre christliche Identität beruht nicht darauf, was wir tun oder besitzen, sondern wer wir in Christus sind. Wir haben unsere geistliche Identität beim Sündenfall von Adam und Eva verloren. Doch dem versagenden ersten Adam folgt der ausgesprochen erfolgreiche letzte Adam, Jesus Christus. Er hat für uns die geistliche Identität zurückgewonnen.

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004
                                                                                                                                                                  

KLEINGLAUBE

Predigt vom 26. Juli 2020

Schriftlesung
Heilung eines Fallsüchtigen – Matthäusevangelium 17,14–21

Glückselig <sind>, die nicht gesehen und <doch> geglaubt haben. (Johannesevangelium 20,29)

Ein Christ kommt in den Himmel und sagt zu Petrus. Weißt du, Gott spricht viel von dem, was er uns schenkt, aber viel ist bei mir nicht angekommen. Petrus sagt komm, ich zeige dir was. Und er führt in zu einem riesigen Lagerkomplex und sagt: hier liegen die Geschenke Gottes, die die Menschen nicht angenommen haben. Da fragt der Christ: Liegen hier auch Geschenke, die für mich vorgesehen waren? Da führte ihn Petrus ihn eine große, bis zum Bersten gefüllte Lagerhalle …

Warum nehmen wir die Geschenke des Herrn nicht an? Hat das etwas mit unserem Glauben zu tun? Ist er zu klein oder manchmal gar nicht vorhanden?
Der Kleinglaube ist ein durch äußere und innere Not erschütterter Glaube. Der Kleingläubige schaut nicht mehr auf Jesus. (Bibellexikon)

Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!
Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.
Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich!
Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du? (Matthäusevangelium 14,28–31)

Trainieren wir also unseren Glauben und unser Vertrauen in Gott! Und seien wir auf Widerstand gefasst! Lernen wir Gottes Zusagen in der Schrift tiefgründiger kennen! Lesen wir genau, was Gott verheißt!
Rettung ist dem verheißen, der glaubt.
Heilung ist dem verheißen, der annimmt.
Verfolgung ist denen verheißen, die Jesus nachfolgen.

Wenn wir Jesus folgen, werden wir auf manchem stürmischen See in allerlei Schwierigkeiten geraten. Aber – wenn wir eins mit Ihm sind – werden wir mit Ihm auch völlig sicher sein. Wir müssen also die Augen von den Schwierigkeiten abwenden, so groß sie auch sein mögen: und groß sind sie in unseren Tagen.
Und als er in das Boot gestiegen war, folgten ihm seine Jünger.
Und siehe, es erhob sich ein heftiger Sturm auf dem See, so dass das Boot von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief.
Und sie traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette <uns>, wir kommen um!
Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige? Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; und es entstand eine große Stille. (Matthäusevangelium 8,23–26)
In Frieden werde ich, sobald ich liege, schlafen; denn du, HERR, lässt mich, <obschon> allein, in Sicherheit wohnen. (Psalm 4,9)
Genau diesen Frieden sehen wir bei dem Herrn Jesus im Boot. Der tobende Sturm und die peitschenden Wellen können Ihn nicht aus der Ruhe bringen. Wenn der Friede Gottes einen Menschen erfüllt, dann wird sein Herz völlig ruhig – egal in welcher Situation er sich gerade befindet.

Eine arme Witwe in Zarpat versorgt – wie Gott es ihr verheißen hat – mit ihrem letzten Mehl und Öl den Propheten Elia, und sie wird reichlich belohnt.
Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht ausgehen und das Öl im Krug nicht abnehmen bis auf den Tag, an dem der HERR Regen geben wird auf den Erdboden.
Da ging sie hin und tat nach dem Wort Elias. Und sie aß, er und sie und ihr Haus, Tag für Tag.
Das Mehl im Topf ging nicht aus, und das Öl im Krug nahm nicht ab nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte. (1. Buch der Könige 17,14–16)

Denn wer euch einen Becher Wasser zu trinken geben wird aufgrund dessen, dass ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: er wird seinen Lohn gewiss nicht verlieren. (Markusevangelium 9,41)
Wie genau Gott entlohnt, bleibt Ihm überlassen. Er kann dazu eine arme Witwe gebrauchen, einen reichen Gläubigen oder sogar Tiere.
Siehe 1. Buch der Könige 17,2–6; 17,14–16; Prophet Jesaja 53,9
Denn alle Dinge dienen ihm. (Psalm 119,91)
                                                                                                                                                                 

ERWARTUNG DER WIEDERKUNFT CHRISTI

Predigt vom 19. Juli 2020

Schriftlesung
Endzeitrede – Gleichnis vom treuen und untreuen Knecht, Matthäusevangelium 24,45–51

Dem alleinigen Gott, unserem Heiland durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten! Amen. (Brief des Judas 24,25)

Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. (2. Petrusbrief 3,8–9)

Christus wird wiederkommen. Aber es gibt andere Meinungen.
Und zuerst dies wisst, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln
und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an. (2. Petrusbrief 3,3–4)

Jesus aber sagt zu seinem Wiederkommen:
Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. (Matthäusevangelium 24,27)
Für die Heuchler und Spötter sagt Jesus voraus:
So wird der Herr jenes <bösen> Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß,
und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil festsetzen bei den Heuchlern: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. (Matthäusevangelium 24,50–51)

Unser Herr Jesus gibt im Matthäusevangelium ein zweites Gleichnis, das von den zehn Jungfrauen, fünf davon töricht und fünf davon klug. Die Bibel berichtet hier von einer großen Hochzeit, wenn Jesus Christus seine teuer erworbene Braut, die Gemeinde im Himmel heiraten wird.
Wenn er kommt, wird die Gemeinde dann vorbereitet und wachsam sein? Als dann endlich das Signal ertönt, dass der Bräutigam kommt, schmücken alle ihre Lampen. Der Unterschied bei den Dummen aber war, dass sie kein Öl in ihren Lampen hatten. Was tun die törichten Jungfrauen, als es ernst wurde? Sie sagten zu den klugen: Gib mir was von deinem Öl. Ich war so dumm und habe meines vergessen.
Und was sagen die klugen Jungfrauen: Hört mal zu. Wir können euch nichts geben, weil es unser Öl ist. Wir brauchen es selbst. Geht zum Ölverkäufer und holt euch selbst was.
Als sie aber hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen.
Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, öffne uns!
Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. (Matthäusevangelium 24,10–12) Für die törichten Jungfrauen war es zu spät.

Heutzutage scheint es so zu sein, dass die Dummen die Klugen für dumm halten. Das hatten wir schon bei Noah. Den haben die Leute auch für dumm gehalten. Aber als das Gericht Gottes über die Welt hereinbrach, bestätigte sich alles, was er gesagt hatte. Aber es war zu spät.
Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei von allem Fleisch, in dem Lebensodem war.
Und die, die hineingingen, waren <je> ein Männliches und ein Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten hatte. Und der HERR schloss hinter ihm zu. (1. Buch Mose 7,15–16)

Was will Jesus uns damit sagen? Errettung ist nicht übertragbar, und es gibt einen endgültigen Zeitpunkt! Entweder ich bekenne mich ohne Wenn und Aber zu Jesus und bitte um Vergebung, oder ich tue es nicht. Ein halbes Bekenntnis, ein halbes Heil gibt es nicht. Wenn der Herr Jesus wiederkommt, habe ich entweder Öl oder ich habe keins.

Der uns liebende Gott will uns Menschen eine Ewigkeit bei sich im Himmel haben. Dazu muss aber erst unser Sündenproblem gelöst werden – durch Jesus.
Bevor Jesus sichtbar kommt, wird er die echten Christen entrücken. Da werden Menschen plötzlich nicht mehr da sein, Geliebte, Verwandte, Freunde, Bekannte. Gerade in der Zeit des Gerichts, der Trübsale, fehlen dann die, von denen man gern Trost und Unterstützung hätte. Gerade die, auf die man oft lächelnd herabgesehen hat, sind mit ihrer Kraft und Standfestigkeit nicht mehr da.
Auch aus dieser Sicht ist ein großer Akt der Liebe, unsere Nächsten für Jesus zu interessieren.
                                                                                                                                                                 

DIE SCHRIFT, DIE FREUDE UND DIE LIEBE

Predigt vom 12. Juli 2020

Schriftlesung
1. Johannesbrief 3,11–24

Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannesevangelium 13,35)

Die Gottlosen suchen immer und immer wieder nach wahrer Freude, doch sie finden sie nicht. Es ist eine souveräne Anordnung des Himmels, dass die Sünder nichts wahrhaft glücklich machen kann, als allein Gott in Christus.
Es gibt auch Christen, die sich nicht freuen können. Einige glauben, dass es ihre Pflicht sei, bedrückt zu sein. Sie denken oft, dass sie in der Welt der Sünde nicht glücklich zu sein können. Vielleicht auch deshalb, weil sie nicht ohne Übertretungen leben können.
Im 1. Thessalonicherbrief 5,16 steht aber:
Freut euch allezeit!

Der HERR hat kein Verbot darüber verhängt, sich zu freuen. Es ist Satan, der uns betrübt machen will.
Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! (Philipperbrief 4,4)
Der Heilige Geist spricht hier von der persönlichen, gegenwärtigen und dauerhaften Pflicht, die das Volk Gottes verrichten soll. Sich nicht zu freuen, ist eine Unterlassungssünde.
Hier wird aber nicht ermahnt zur fleischlichen Freude. Wenn wir uns allezeit freuen sollen, dann kann es nur Freude an einer Sache sein, die in alle Ewigkeit währt. Es ist die vernünftige und beständige Herzensfreude an Gott selbst.

Was bedeutet Liebe für uns?
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel.
Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung <der Armen> austeile und wenn ich meinen Leib hingebe, damit ich Ruhm gewinne, aber keine Liebe habe, so nützt es mir nichts. (Das Hohelied der Liebe 13,1–3)
Die Liebe ist ein wesentlicher Test für die Echtheit unseres Bekenntnisses. Wie lieben Christus wirklich, wenn wir unsere Geschwister lieben.
Christus hat die Liebe zum Kennzeichen christlicher Jüngerschaft gemacht.
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannesevangelium 13,35)

Christliche Liebe ist eine geistliche Gnadengabe, die gemeinsam mit Glaube und Hoffnung in unseren Seelen wohnt. Sie ist eine heilige Gesinnung, die in uns gewirkt wurde, als wir wiedergeboren wurden.
Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. (1. Korintherbrief 13,13)
Sie ist nichts Geringeres als die Liebe Gottes, die durch den Heiligen Geist in unseren Herzen ausgegossen ist. Sie ist genau das Gegenteil von Selbstliebe und Selbstsucht.
Christliche Liebe ist ein machtvolles Verlangen, das Wohl der anderen zu fördern. Obwohl sie vom Ausmaß her weit geringer ist als die Liebe des HERRN, so ist sie doch in ihrem Wesen dasselbe.

Wenn wir Jesus studieren, sehen wir, dass Seine Liebe nicht nur gütig und großherzig, fürsorglich und sanft, uneigennützig und selbstsaufopfernd, geduldig und unveränderlich ist, sondern dass auch andere Elemente hinzukommen.
Siehe Johannesevangelium 2,2–4; 2,15; Lukasevangelium 24,24–25; Matthäusevangelium 16,23; Markusevangelium 3,4–5.
Geistliche Liebe ist eine heilige Angelegenheit. Sie ist treu gegenüber Gott und sie ist kompromisslos gegenüber allem, was böse ist.

Jesus macht die Anliegen und Sorgen Seiner Heiligen zu Seinen eigenen. Er bittet den Vater um ihretwillen. Keiner wird von Ihm vergessen.
Daher kann er die auch völlig erretten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden. (Hebräerbrief 7,25)

Liebe zu den Geschwistern bedeutet, dass das Herz zu denen hingezogen wird, bei denen ich etwas von Christus wahrnehme. Es ist der Heilige Geist in ihnen, der mich anzieht. Wir müssen täglich darum beten, dass der Heilige Geist die in unsere Herzen ausgegossene Liebe weckt. Es gibt Geschwister in Christus, von deren Prüfungen und Konflikten, Versuchungen und Sorgen ich keine Einzelheiten kenne. Dennoch kann ich in meiner Liebe zu ihnen Ausdruck verleihen, indem ich mein Herz ihretwegen durch ernsthaftes Flehen und Fürbitte vor Gott ausschütte.

Wie pflegen wir unsere christliche Liebe?
Wir wollen uns einander in Liebe ertragen.
Wir pflegen unsere Liebe, indem wir sie ausüben.
Wir beschäftigen uns immer mehr mit der unermüdlichen, unerschöpflichen und unermesslichen Liebe Christi.

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                 

DAS SCHRIFT UND DIE VERHEISSUNGEN

Predigt vom 5. Juli 2020

Schriftlesung
2. Petrusbrief 1,1–11

Es soll niemand vor dir standhalten <können>, alle Tage deines Lebens. Wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein; ich werde dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. (Buch Josua 1,5)

Der weltliche Mensch ist ein Sklave der vorherrschenden Gewohnheiten und Manieren der Zeit. Doch so ist es nicht bei dem, der mit Gott wandelt.
Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. (Römerbrief 8,29)

Die göttlichen Verheißungen machen Gottes Volk mit Seinem Willen bekannt. Durch dieses Mittel sollen sie allezeit in Seiner Barmherzigkeit und Gnade mit ihm echte Gemeinschaft haben. Die göttlichen Verheißungen sind eine Vielzahl von Aussagen, Gutes zu geben und Böses wegzunehmen. Gott offenbart durch die Verheißungen Seine Liebe zu Seinem Volk.

In der Liebe Gottes kann man drei Schritte sehen:
Der erste Schritt ist seine Absicht, sie auszuüben.
Der dritte Schritt ist die tatsächliche Ausführung.
Dazwischen liegt Seine freundliche Bekanntgabe, Seine Verheißungen, damit wir in Seiner Liebe ruhen können.
Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch <seine> eigene Herrlichkeit und Tugend, durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid. (2. Petrusbrief 1,3–4)

Größe und Kostbarkeit gehen selten zusammen, doch in diesem Fall sind sie in einem außergewöhnlichen Maß vereinigt. Sie kommen von einem großen Gott, sie kommen zu großen Sündern, sie bewirken für uns große Ergebnisse und beschäftigen sich mit großen Angelegenheiten. (Prediger Spurgeon)

Die Verheißungen stehen denen zur Verfügung, die in Christus sind. Es kann keine Gemeinschaft zwischen Gott und den sündigen Menschen geben, außer durch einen Mittler, der Gott anstelle der Sünder zufriedengestellt hat. Folglich muss dieser Mittler von Gott alles Gute für sein Volk empfangen, und die Menschen müssen es durch ihn aus Seiner Hand erhalten.

Gott verlangt von uns, dass wir das, was wir hören oder lesen, am unfehlbaren Maßstab von Seinem Wort zu prüfen. Wir sind dafür verantwortlich, für uns selbst die Schrift Wort für Wort zu durchforsten. Sinnen wir also über die Verheißungen nach. Bewegen wir sie im Verstand hin und her. Rufen wir den HERRN an, um geistliches Verständnis für sie zu erlangen. Erst wenn wir die Verheißungen in uns speichern, ruft sie der Geist uns in den Zeiten der Ermattung, wenn wir sie am meisten brauchen, in Erinnerung.

Wenn wir wirklich aufrichtig wandeln, dann sind wir berechtigt, uns diese gesegneten Verheißungen anzueignen und auf den HERRN zu zählen, dass Er uns jedes Gute schenkt, was wir wirklich benötigen.
Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. (Philipperbrief 4,19)
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. (Johannesevangelium 15,7)
Wenn ich Seine Gebote nicht halte, kann es sein, dass meine Gebete unbeantwortet bleiben, dann muss ich mir selbst die Schuld zuschreiben, wenn ich nicht imstande bin, die Erfüllung Seiner Verheißungen zu empfangen.

Gott hat uns die Verheißungen nicht nur gegeben, um Seine Liebe zu offenbaren, indem Er sein Absichten kundtut, sondern auch um unsere Herzen zu trösten und unseren Glauben zu entwickeln. Unser Vater im Himmel beabsichtigt, dass wir Seine Gaben doppelt genießen sollen: zunächst durch Glauben und dann in der Erfüllung. Dadurch entwöhnt Er unser Herz von den sichtbaren und vergänglichen Dingen zu den Dingen hin, die geistlich und ewig sind.
Oft gibt es zwischen der Saatzeit des Gebets und dem Ernten einen langen und harten Winter. Gott lässt uns oft abwarten, damit die Geduld ihr vollkommenes Werk habe.
Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. (Jakobusbrief 1,4)
Gott erreicht mit einer verzögerten Ausführung mehrere Ziele:
Der Glaube wird geprüft, um seine Echtheit deutlicher zum Vorschein kommen zu lassen,
Geduld wird entwickelt und die Möglichkeit gegeben, dass man sich in Hoffnung übt und die Unterordnung unter den göttlichen Willen wird gefördert.

Der Prediger Spurgeon sagt:
Leg dich nieder stolzes Herz. Gib deine Götzen auf; verlasse deine törichten Handlungen und der verheißene Frieden wird über dich kommen.

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                 

DIE SCHRIFT UND DIE WELT

Predigt vom 28. Juni 2020

 Schriftlesung
Psalm 19,1–12

Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. (1. Johannesbrief 5,4)

Bei der Wiedergeburt gibt der Heilige Geist eine neue Natur, die geeignet ist für den Gehorsam gemäß Gottes Wort. Die neue Natur besitzt aber keine eigene Kraft. Die alte Natur streitet gegen sie und Satan stellt sich ihr entgegen.
Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht. (Römerbrief 7,18)
Das bedeutet nicht, dass wir Sklaven der Sünde geblieben sind. Das bedeutet, dass wir nicht wissen, wie wir unsere geistlichen Bestrebungen vollständig verwirklichen können. Wir brauchen den Heiligen Geist.

Wiedergeborene Christen haben in ihren Herzen eine echte Liebe zu Gottes Geboten und begehren aufrichtig, sie vollständig einzuhalten. In diesem Sinne ist der Christ auf dieser Ebene, auf der Ebene des Begehrens, vollkommen. Das Wort vollkommen bedeutet hier rechtschaffen und aufrichtig.
Es war ein Mann im Lande Uz, sein Name war Hiob. Und dieser Mann war rechtschaffen und redlich und gottesfürchtig und mied das Böse. (Buch Hiob 1,1)

Gott kennt unsere Herzen. Er akzeptiert das sehnliche Verlangen und das aufrichtige Bemühen an Stelle einer exakten Ausführung. Doch sollte niemand, der willentlich im Ungehorsam lebt, einen falschen Frieden daraus ziehen und zu seinem eigenen Verderben das verdrehen, was zum Trost derer gesagt wurde, die von Herzen den Wunsch haben, Gott in allen Einzelheiten ihres Lebens zu gefallen.

Wie kann ich wissen, dass meine Wünsche wirklich aus meiner erneuerten Seele stammen?
Prüfen wir uns mit folgenden Fragen:
Sind unsere Wünsche gleichbleibend und beständig?
Sind sie aufrichtig?
Sind sie tätig und wirksam?
Folge ich dem schmalen Pfad, der allein in den Himmel führt?

Im Neuen Testament wird der Gläubige ernsthaft vor der Welt gewarnt. Gottes heiliges Wort dagegen ist Licht vom Himmel.
Und so besitzen wir das prophetische Wort <umso> fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht. (2. Petrusbrief 1,19)
Die göttlichen Strahlen zeigen das wahre Gesicht der Dinge. Sie durchdringen und entblößen ihre falsche Fassade und ihren falschen Glanz.
Nur dann, wenn das Herz auf übernatürliche Weise durch den Heiligen Geist erleuchtet wird, können wir erkennen, dass das, was bei den Menschen hoch angesehen ist, ein Gräuel vor Gott ist.
Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, Gott aber kennt eure Herzen; denn was unter den Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott. (Lukasevangelium 16,15)

Man kann denken: So wie es die Dreieinigkeit Vater, Sohn und Heiliger Geist gibt, so gibt es auch eine böse Dreieinigkeit: Das Fleisch, die Welt und der Teufel. Wir Kinder Gottes sind berufen, gegen diese in einen Kampf auf Leben und Tod einzutreten. Entweder werden diese drei uns vernichten oder wir werden den Sieg über sie erlangen. Wenn wir den Sieg nicht erlangen, dann steht folgerichtig: Wir sind keine Kinder Gottes.
Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. (1. Johannesbrief 5,4)

Zu den vielen Gründen, warum man die Welt überwinden muss, sollen nur einige genannt werden:
Alle Verlockungen zielen darauf ab, die Aufmerksamkeit von Gott abzulenken und die Zuneigung der Seele von ihm wegzuziehen.
Der Geist der Welt ist dem Geist Christi völlig entgegengesetzt.
Die Sorgen und Belange der Welt stehen einem gottesfürchtigen und himmlischen Leben feindlich gegenüber.

Wir Christen sind in der Welt und müssen während der vom HERRN festgelegten Zeit darin leben. Während wir hier sind, müssen wir unseren Lebensinhalt verdienen, unsere Familien ernähren und uns um unsere weltlichen Geschäfte kümmern. Doch es ist uns verboten, die Welt zu lieben; die Welt hasst uns.
Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. (Johannesevangelium 15,19)
Unser Schatz und unser Anteil sind im Himmel zu finden.
Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. (Matthäusevangelium 5,12)

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                 

DIE SCHRIFT – DIE WAHRE QUELLE GUTER WERKE

Predigt vom 21. Juni 2020

Schriftlesung
2. Korintherbrief 6,1–10

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. (Johannesevangelium 15,14)

Nicht wiedergeborene Menschen sind zweifellos in der Lage Werke zu tun, die im weltlichen und moralischen Sinn gut sind. Zum Beispiel Armen Almosen geben. Doch sie können keine Werke auf geistliche Weise vollbringen.
Kann ein Schwarzer seine Haut ändern, ein Leopard seine Flecken? <Dann> könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Böses tun gewöhnt seid. (Prophet Jeremia 13,23)

Auch wir Gläubigen sind nicht in der Lage, aus uns heraus im Sinne Gottes geistlich ein gutes Werk zu vollbringen. Zweifellos haben wir den Willen, zu tun, was gut ist, doch das Vollbringen gelingt uns nicht.
Bitten wir also Gott, uns zu jedem guten Werk völlig auszurüsten, indem Er in uns das wirkt, was vor Ihm wohlgefällig ist. So werden wir von unserer Unabhängigkeit befreit und dahin gebracht, zu erkennen, dass alle unsere Quellen in Gott sind.

Satan täuscht heute viele Menschen. Er verleitet sie zu glauben, dass sie sicher auf das Werk Christi vertrauen können, obwohl ihre Herzen unverändert bleiben und sie in ihrem Leben noch selbst regieren.
Arthur W. Pink: „Sie täuschen sich selbst, wenn Sie denken, dass sie Gott lieben, und trotzdem kein tiefes Verlangen danach haben und keine wirklichen Anstrengungen unternehmen, im Gehorsam Ihm gegenüber zu wandeln.“

Gott hat uns Sein Wort gegeben, um uns zu leiten, um uns bekannt zu machen, was Er von uns zu tun verlangt. Wir haben unsere Pflicht zu erkennen und uns entsprechend zu verhalten.
Man hat dir mitgeteilt, o Mensch, was gut ist. Und was fordert der HERR von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu gehen mit deinem Gott?“ (Prophet Micha 6,8)
Solange ein Mensch keine klare Sicht von Gottes Forderungen hat, kann er nicht erkennen, wie sehr oder wenig er Gottes Standard entspricht. Aber Jesus hat sichergestellt, dass wir diese Forderungen auch persönlich erfüllen werden. Christus hat den Heiligen Geist bereitgestellt, damit Er in uns das vollende, was der Erlöser für uns gewirkt hat.

Der Gehorsam, den Gott fordert, kann nur aus einem Herzen hervorgehen, das ihn liebt.
Gehorsam, der von einer Angst vor Strafe herrührt, ist sklavisch.
Gehorsam, der erwiesen wird, um von Gott Gefälligkeiten zu erwerben, ist selbstsüchtig.
Geistlicher Gehorsam dagegen wird mit Freuden geleistet. Geistlicher Gehorsam ist die freie Reaktion des Herzens auf die unverdiente Beachtung und Liebe Gottes uns gegenüber und die Dankbarkeit dafür.
Halleluja! Glücklich der Mann, der den HERRN fürchtet, der große Freude an seinen Geboten hat! (Psalm 112,1)

Wenn unser Sinn sich nicht in allen Seinen Geboten unterordnet, dann ordnen wir uns Seiner Autorität nicht unter.
Können wir diese hohe Anforderung erfüllen? Der Herr weiß, dass wir diese Forderungen nicht umfassend erfüllen können.
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. (Römerbrief 7,19)
Wahrer geistlicher Gehorsam ist nicht teilbar. Wir sollen aufrichtig begehren, Gott in allen Dingen zu erfreuen. Damit wünschen wir uns wirklich, gute geistliche Werke zu tun.

Jesus sagt im Johannesevangelium:
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.
Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe.
Ihr habt nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch <dazu> bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe. (Johannesevangelium 15,14–16)

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                 

DIE SCHRIFT UND GUTE WERKE

Predigt vom 7. Juni 2020

Schriftlesung
Apostelgeschichte 16,25–34

So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. (Matthäusevangelium 5,16)

Die Wahrheit Gottes kann man mit einem schmalen Weg vergleichen, zu dessen beiden Seiten sich gefährliche Schluchten auftun. Die Wahrheit Gottes liegt zwischen Abgründen des Irrtums. Nur der Heilige Geist kann uns befähigen, das lebensnotwendige Gleichgewicht zu halten. Nur Er kann uns vor Fehltritten bewahren.

Auf schmalen Pfad bewegt man sich auch, wenn versucht wird, die Beziehung zwischen dem Glauben und den guten Werken aufzuzeigen. Wenn sich auf der einen Seite diejenigen irren, die den guten Werken eine Position zuschreiben, die die Schrift nicht rechtfertigt, dann wird auf der anderen Seite versäumt, den guten Werken die wichtige Stellung zukommen zu lassen, welche die Schrift ihnen zuweist.

Wie gehen wir an diese Sache heran? Wenn unser Thema Glaube an Christus ist als den Retter der Verlorenen, dann wollen wir dieser Gnade den Platz einräumen, den ihr die Apostel in ihrer Antwort gegenüber dem Kerkermeister von Philippi einräumten:
Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus. (Apostelgeschichte 16,31)

Wenn uns das Thema gute Werke wichtig ist, so lehrt uns:
Das Wort ist gewiss; und ich will, dass du auf diesen Dingen fest bestehst, damit die, die zum Glauben an Gott gekommen sind, darauf bedacht sind, sich um gute Werke zu bemühen. Dies ist gut und nützlich für die Menschen. (Titusbrief 3,8)

Gott hat die zwei wichtigsten und am meisten gesegneten Dinge zusammengefügt hat, die in unserem Herzen und Sinn nie getrennt werden sollten:
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es;
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.
Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. (Epheserbrief 2,8–10)

Gute Werke verdienen die Errettung nicht, dennoch sind sie nicht von ihr zu trennen.
So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. (Matthäusevangelium 5,16)

Die guten Werke sollen nicht dazu dienen, die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, sondern auf den, der in uns gewirkt hat. Die Werke müssen von solcher Beschaffenheit und von solchem Wert sein, dass selbst die Gottlosen wissen werden, dass sie von einer höheren Quelle stammen. Es muss erkennbar sein: Übernatürliche Frucht hat eine übernatürliche Wurzel.
Und führt euren Wandel unter den Nationen gut, damit sie, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung! (1. Petrusbrief 2,12)

Alles was Jesus tat, geschah im Gehorsam gegenüber Seinem Vater. Er hatte nicht an sich selbst gefallen, sondern führte stets den Willen dessen aus, der ihn gesandt hat. Der Unterwerfung von Christus gegenüber dem Willen seines Vaters waren keine Grenzen gesetzt. Er war gehorsam bis zum Tod. So entsprang auch alles, was Er tat, der Liebe zum Vater und zu seinem Nächsten. Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes.
Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue. (Johannesevangelium 6,38 u. 8,29)

So geschah auch alles, was Christus tat, mit der Absicht, den Vater zu verherrlichen.
Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe <ihn> verherrlicht und werde <ihn> auch wieder verherrlichen. (Johannesevangelium 12,28)

 1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                 

DER HEILIGE GEIST

Predigt vom 31. Mai 2020

Schriftlesung
Die Vision von den Totengebeinen (Hesekiel 37,1–14)

Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! (Johannesevangelium 20,22)

Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. (1. Mose 1,2)

Im Geist war die schöpferische Urkraft, die alles schuf. Er ist der Atemhauch Gottes, der Leben schafft. Der Herr kann als Gott des Lebensgeistes allen Fleisches genannt werden.
Und sie fielen auf ihr Angesicht und sagten: Gott, du Gott des Lebensgeistes allen Fleisches! Ein einziger Mann sündigt, und du willst der ganzen Gemeinde zürnen? (4. Mose 16,22)

Der Heilige Geist war der ständige Begleiter von Jesus. Wichtige Wendepunkte seines Lebens und wichtige Heilwirkungen bezogen und beziehen ihre Kraft von Heiligen Geist her.

Der Heilige Geist ist der Ursprung des irdischen Jesus,
Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. (Lukasevangelium 1,35)

Als Jesus seinen messianischen Dienst begann und öffentlich in der Synagoge proklamierte, leitete er seine Sendung davon ab, dass Gott ihn mit seinem Geist erfüllt hat. Sein Wirken, als er heilte und Menschen befreite, hatte seine Quelle in der Salbung mit dem Heiligen Geist. Speziell die Dämonenaustreibung erfolgte durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Auch das Versöhnungswerk in Kreuz und Auferstehung ist nicht ohne das Wirken des Heiligen Geistes denkbar.
Denn es hat auch Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. (1. Petrusbrief 3,18)

In seinen Abschiedsreden hat Jesus seinen Jüngern das Kommen eines Anwalts, Fürsprecher oder Beistandes, das Kommen des Heiligens Geistes, verheißen. Nach seinem Weggang wird er ihnen diesen senden.
Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten;
und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit,
den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch. (Johannesevangelium 14,15–18)
Dies zeigt, dass in diesem Beistand Jesus selbst zu seinen Jüngern kommt, um in Ihnen Wohnung zu nehmen.

Die Ausgießung des Heiligen Geistes geschah mit machtvollen Zeichen. Diese Zeichen stellten offenbar die alles bewegende und mit sich fortreißende Gewalt sowie die läuternde und reinigende Kraft des Heiligen Geistes dar.
Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen.
Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen.
Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. (Apostelgeschichte 2,1–21)

Wenn Christus durch den Heiligen Geist in uns Wohnung nimmt, so wird er zunächst in uns verherrlicht. Zum Christus für uns kommt der Christus in uns. Er wird zur konkreten Erfahrung. Im Inneren des Menschen hat ein Herrschaftswechsel stattgefunden.
Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben <, und zwar im Glauben> an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. (Galaterbrief 2,20)

Der Geist der Wahrheit leitet uns in alle Wahrheit und verkündigt das Zukünftige. Der Gläubige erfährt so eine völlige Wiedergeburt, jenen Zustand, den Jesus als unerlässlich für den Eintritt ins Gottesreich hingestellt hat.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. (Johannesevangelium 3,3)
                                                                                                                                                                 

BETEN VOR GOTTES THRON

Predigt vom 24. Mai 2020

Schriftlesung
Matthäusevangelium 7,7–11

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken. (Römerbrief 8,28)

Wir alle kennen Sorgen und Nöte. Wir sehnen uns danach, davon erlöst zu werden. Wissen wir damit, worum wir beten wollen? Oder ist Himmlische Weisheit nötig, um unsere Bedürfnisse so zu erkennen, dass wir sie zu einer Gebetssache machen gemäß den Absichten Gottes?
1. Es sind himmlische und ewige Dinge, nach denen wir in erster Linie trachten sollen.
Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes!
2.
Wenn wir von Gott materielle Dinge begehren, dann sollten sie nicht dazu dienen, dass wir befriedigt werden, sondern als eine Hilfe dazu, Ihn besser erfreuen zu können.
3. Wir wissen nicht, ob eine Gabe wirklich zu unserem größten Wohl beiträgt. Deshalb müssen wir Gott die Entscheidung überlassen.
Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser <Kelch> nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! (Matthäusevangelium 26,42)

Einer der Hauptgründe, warum Gebete unbeantwortet bleiben, kann darin bestehen, dass wir ein falsches oder ein für Gott unwürdiges Ziel im Blick haben.
Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.
Deshalb spricht er: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.“ (Jakobusbrief 4,3 u. 6 )

Gott hat die Verordnung des Gebets mit dreifacher Absicht festgelegt:
1. Das Gebet ist eine Anbetungshandlung, ein Erweis von Ehrerbietung.
2. Das Gebet ist dazu bestimmt, uns in die Position der Abhängigkeit zu bringen, um unseren Sinn für unsere Hilflosigkeit zu entwickeln. Wir sollen erkennen, dass wir seine Barmherzigkeit brauchen.
3. Das Gebet ist ein Weg für uns, die guten Dinge, um die wir bitten, zu erhalten.

Unser Glaube bezieht sich auf Gottes Verheißungen. Wenn wir nicht verstehen, was Gott zu geben verspricht, können wir nicht richtig beten. Es erscheint also ratsam, am Anfang des Gebets den Heiligen Geist zu bitten, dass Er uns lehrt, das richtige zu sagen.
Davon reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in <Worten>, gelehrt durch den Geist, indem wir Geistliches durch Geistliches deuten. (1. Korintherbrief 2,11–13)

Wir sollen unsere Anliegen vor Gott ausbreiten, doch wir sollen es Seiner überlegenen Weisheit überlassen, wie damit umgegangen werden soll. Wir dürfen Gott nichts vorschreiben und auch nichts von ihm einfordern. Wir sind Bedürftige, die von Seiner Gnade abhängig sind.
Aber darf sich der Gläubige nicht auf Gottes Verheißungen berufen und eine Antwort erwarten? Gott gibt bestimmt eine Antwort. Manchmal ist sie von uns nicht erwünscht, manchmal erkennen wir sie nicht. Zum Beispiel ersuchte Paulus den Herrn dreimal, den Dorn aus seinem Fleisch zu entfernen. Doch anstatt dies zu tun, gab der Herr ihm Gnade, den Dorn auszuhalten.

Zurück zum Gebet: Das Gebet darf keine verdrießliche Aufgabe, keine zu erfüllende Pflicht sein, die einen Seufzer der Erleichterung bewirkt, sobald sie getan ist. Doch wirklich in die bewusste Gegenwart Gottes zu kommen, sich mit ihm am Thron der Gnade zu besprechen, ist ein Vorgeschmack auf das ewige Glück, das uns im Himmel erwartet.
Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, HERRN, gesetzt, zu erzählen alle deine Taten. (Psalm 73,28)

Was bringt die Freude am Gebet hervor und fördert sie?
Erstens ist es die Freude des Herzens an Gott, dass wir Gott als unseren Vater erkennen.
Zweitens wird die Freude am Gebet dadurch gefördert, dass das Herz Gott auf dem Thron der Gnade sitzend begreift.
Drittens werden Freiheit und Freude zum Gebet durch das Bewusstsein gefördert, dass Jesus demütigen Sündern Gnade und Barmherzigkeit gewährt.
Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden;
und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus. (Philipperbrief 4,6–7)

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                  

GLAUBEN UND BETEN

Predigt vom 17. Mai 2020

Schriftlesung
Apostelgeschichte 9,3–11

Und es geschah, als er an einem Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten! (Lukasevangelium 11.1)

Es gibt Kleinglauben und großen Glauben. (Matthäusevangelium 14,31; 8,8–10)
Es gibt eine völlige Gewissheit des Glaubens. (Hebräerbrief 10,22)

Je besser man Christus kennt, umso mehr wird man ihm vertrauen.
Auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR. (Psalm 9,11)
Das christliche Leben ist ein Wandel im Glauben. Es ist ein fortwährender Prozess, ein zunehmende Errettung aus Zweifeln und Ängsten, eine wachsende Zuversicht, dass Er alles ausführen wird, was Er verheißen hat.

Abraham ist der Vater aller, die glauben. Er kehrte auf das Wort Gottes hin allem, was seinem Fleisch lieb war, den Rücken. (1. Buch Mose 12) Als ihm die Verheißung eines Nachkommen gegeben wurde, dacht er nicht über die Hindernisse auf dem Weg ihrer Erfüllung nach, sondern war stark im Glauben, indem er Gott die Ehre gab. Als er schließlich aufgefordert wurde, Isaak zu opfern, durch den die Verheißungen verwirklicht werden sollten, zählte er darauf, dass Gott imstande ist, auch aus den Toten aufzuerwecken. (Hebräerbrief 11,17–19)

Nichts erfreut, ehrt und verherrlicht Christus mehr als das feste Vertrauen, die erwartungsvolle Zuversicht und der kindliche Glaube derer, die zu ihm gehören. Je mehr unsere Zuneigung auf Christus gelenkt wird, desto mehr wollen wir ihn durch Gehorsam ehren.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. (Johannesevangelium 14,23)
Besonders an diesem Punkt wird die Echtheit unseres Bekenntnisses geprüft.

Wir sollten in der Gegenwart Gottes auf folgende Fragen ehrliche Antworten suchen:
Haben wir einen tieferen Sinn dafür, dass wir Christus unbedingt nötig haben?
Empfinden wir eine zunehmende Freude, während wir uns mit seiner Vollkommenheit beschäftigen?
Wird Christus uns jeden Tag kostbarer?
Wächst unser Glaube an ihn, so dass wir ihm in allem getrost vertrauen?
Erstreben wir es wirklich, Ihn in allen Einzelheiten unsres Lebens zu erfreuen?
Sehnen wir uns nach ihm?
Bitten wir den Heiligen Geist, unsere Herzen durch diese Fragen zu erforschen.

Der Geist der Gnade und das Gebet sind nicht voneinander zu trennen. Das Wort Gottes soll während des Gebets unser Wegweiser sein.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,
damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet. (2. Timotheusbrief 3,16–17)

Stellen wir uns weitere Fragen:
Überführt uns Gottes Wort von der Sünde der Gebetslosigkeit?
Welchen Platz hat das Gebet in unserem täglichen Leben?
Bringt es uns dahin, mehr Zeit im Verborgenen mit dem allerhöchsten zu verbringen?
Lehrt es uns, wie man vor Gott annehmbarer betet?

Können diese Fragen nicht mit Ja beantwortet werden, dann ist die Zeit, die wir über dem Wort verbringen, nur eine geringe oder gar keine Bereicherung für die Seele.
Denken wir manchmal: Eine Vielzahl von Verpflichtungen verdrängen das Gebet, auch wenn ich das nicht will. Wir nehmen uns Zeit für alles, was wir für unerlässlich halten.
Nehmen wir uns dagegen die Zeit, Bittsteller und Fürsprecher vor Gott zu sein und alle verfügbare Zeit dafür einzusetzen.
Jesus wird dann die Dinge so ordnen, dass wir mehr Zeit haben werden.

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                 

VERTRAUEN AUF GOTT

Predigt vom 10. Mai 2020

Schriftlesung
Jesaja 12,1–6

Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und deine Augen lass an meinen Wegen Gefallen haben! (Sprüche 23,26)

Einige Menschen vertrauen auf Gesundheit, andere auf Reichtum, auf sich selbst, auf ihre Freunde. Sie alle stützen sich auf Fleischliches.
Doch die Herzen der Kinder Gottes werden davon weggezogen, ihren Halt bei Geschöpfen und Dingen zu suchen. Sie werden dahin gezogen, sich auf den lebendigen Gott zu stützen. Die Kinder Gottes verlassen sich auf Gott, dass er sie beschützt und segnet.

Unser Glaube kann wanken, aber völlig niedergeschlagen sind wir Kinder Gottes nicht.
Auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was kann ein Mensch mir tun? (Psalm 56,12)
Denn der Feigenbaum blüht nicht, und an den Reben ist kein Ertrag. Der Ölbaum versagt <seine> Leistung, und die Terrassen<gärten> bringen keine Nahrung hervor. Die Schafe sind aus der Hürde verschwunden, und kein Rind ist in den Ställen.
Ich aber, ich will in dem HERRN frohlocken, will jubeln über den Gott meines Heils. (Prophet Habakuk 3,17–18)

Wir lernen, dass es keinen Segen außer bei Gott gibt. Wir sind geliebt mit einer unvergänglichen Liebe. Alles dient uns zum Besten.
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken. (Paulus‘ Brief an die Römer 8,28)
Je mehr wir in der Erkenntnis Gottes wachsen, desto mehr werden wir Ihn verehren, desto häufiger wird es vorkommen, dass wir unserem großen Gott danken und Ihn loben.

Die Schrift zeugt von Jesus, dem einzigen Retter für Sünder, dem einzigen Mittler zwischen Gott und Mensch. Sie zeugt von dem Einzigen, durch den man dem himmlischen Vater nahen kann.
Die Schrift zeugt von der wundervollen Vollkommenheit der Person Jesu.
Ohne die Schrift kann Jesus nicht erkannt werden. Christus ist der Schlüssel zur Schrift – und nur in der Schrift wird das Geheimnis des Christus aufgeschlossen.
Diese Erkenntnis ist aber nicht auf die anfängliche Erfahrung der Bekehrung zu begrenzen.
Je mehr der Geist Sein Werk der Gnade in unserem erneuerten Herzen vertieft, umso mehr erkennen wir, dass wir Jesus und sein Erlösungswerk nötig haben.

Wer durch Gnade auf dem Pfad des Gehorsams geht, dem gewährt der Herr Jesus Offenbarungen Seiner Selbst. Je häufiger und ausgedehnter diese Erfahrungen sind, desto realer wird Jesus für die Seele.
Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. (Buch Hiob 42,5)

Jesus ist der große Hohepriester, der von unseren Schwächen berührt ist. Er ist unser Fürsprecher vor dem Vater, er vertritt uns, wenn Satan uns anklagt. Die große Notwendigkeit für uns ist, mit ihm beschäftigt zu sein, zu seinen Füßen zu sitzen wie damals Maria, und aus seiner Fülle zu empfangen. (Siehe Lukasevangelium 10,39)
Es ist gut für uns,
über die verschiedenen Beziehungen nachzusinnen, die Er zu uns aufrecht erhält,
über die vielen Verheißungen nachzudenken, die Er und gegeben hat,
in Seiner wundersamen und unveränderlichen Liebe zu verweilen.
Wenn wir dies tun, werden wir uns so am HERRN erfreuen, dass die verlockenden Stimmen dieser Welt für uns ihren Zauber verlieren.

Je mehr wir mit der Vollkommenheit Christi beschäftigt sind, desto mehr lieben und verehren wir ihn. Das Herz ist es, was der Herr anschaut. Je kostbarer Christus für uns ist, desto mehr Freude hat er an uns.

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019
                                                                                                                                                                 

DIE SCHRIFT UND GOTT

Predigt vom 26. April 2020

Schriftlesung
Johannesevangelium 8,12–19

Alle Schrift ist von Gott eingegeben.
(2. Timotheusbrief 3,16)

Die Heilige Schrift ist übernatürlich. Sie ist eine göttliche Offenbarung. Gott erleuchtete nicht den Verstand der Menschen, der Propheten und Apostel, sondern er lenkte ihre Gedanken. Gott teilte ihnen nicht sein Konzept mit, sondern er diktierte ihnen genau die Worte, die sie verwendeten.
Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist. (2. Petrusbrief 1,21)

Jede menschliche Äußerung, die die wörtliche Eingebung der Schrift verleugnet, ist eine Erfindung Satans, ist ein Angriff auf Gottes Wahrheit. Die heutige Kirche dient oft dem Zeitgeist: Es sind gute Werke für das Seelenheil darzubringen. Was sagen dagegen die fünf lutherischen Solas, mit denen man allein zum Seelenheil kommt:
1. Sola Fide (allein der Glaube)
2. Sola Scriptura (allein die Schrift)
3. Solus Christus (allein Christus)
4. Sola Gratia (allein die Gnade)
5. Soli Deo Gloria (Gott allein gehört die Ehre)

Wo die Schrift ausgeklammert wird, ist Gott ein unbekannter Gott. Doch es erfordert mehr als die Schrift, bevor die Seele Gott erkennen kann. Gott kann man nur durch die übernatürliche Offenbarung von ihm selbst im Herzen erkennen.
Denn Gott, der gesagt hat: Aus Finsternis wird Licht leuchten! Er <ist es>, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. (2. Korintherbrief 4,6)

Gott kann man nur durch eine übernatürliche Fähigkeit erkennen.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. (Johannesevangelium 3,4)
Die übernatürliche Fähigkeit ist also die neue Geburt, die Wiedergeburt.

Wie sind Menschen mit geistlicher Erkenntnis von Gott zu erkennen? Eine übernatürliche Erkenntnis hat übernatürlich Früchte zur Folge. Das heißt, wenn Gott tatsächlich im Herzen wohnt, dann verwandelt er das Leben desjenigen. Dann wird hervorgebracht, was die bloße Natur, der natürliche Mensch, nicht hervorbringen kann. Das ist ein erster Maßstab, an dem sich Christen – auch wir – messen sollen.

Ein echtes Kind Gottes ist ein Wunder der Gnade. Es ist eine neue Schöpfung in Christus. Dass ein Mensch Kind Gottes geworden ist, erkennt man an der Haltung gegenüber Gott.
Der Mensch liebt Gott.
Er liebt die Dinge Gottes.
Er liebt, was Gott liebt und hasst, was Gott hasst.
Das ist ein zweiter Maßstab.

Die übernatürliche Erfahrung wird in ihm durch den Geist Gottes bewirkt. Mit Hilfe von Gottes Wort. Der Geist wirkt niemals getrennt vom Wort.
Durch das Wort belebt er.
Durch das Wort überführt er von Sünde.
Durch das Wort heiligt er.
Durch das Wort gibt er Zuversicht.
Durch das Wort lässt er den Heiligen wachsen.

Gott hat versprochen:
Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich mich nicht von ihnen abwende, ihnen Gutes zu tun. Und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen. (Jeremia 32,40)
Das wahrhaft erneuerte Herz scheut sich davor, Gott nicht zu gehorchen oder ihn herauszufordern. Sein echtes und tiefes Verlangen ist, Gott in allen Dingen zu erfreuen.
Das aufrichtige Gebet eines Kindes Gottes ist:
Lehre mich, HERR, deinen Weg: ich will wandeln in deiner Wahrheit! Fasse mein Herz zusammen zur Furcht deines Namens. (Psalm 86,11)
Was bedeutet Furcht hier?
Die Furcht des HERRN <bedeutet>, Böses zu hassen. Hochmut und Stolz und bösen Wandel und einen ränkevollen Mund. (Sprüche 8,13)

 Christus hat sein Volk vor dem Fluch des Gesetzes erlöst, aber nicht von seinem Gebot.
Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. (5. Mose 6,5)

 1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019

Nachtrag
Vielleicht tragen derzeit einige Christen Furcht im Herzen, zu erkranken und nicht wieder gesund zu werden. Oder mehrmals zu erkranken. Die Welt unternimmt vieles, um unseren Glauben an den allmächtigen und barmherzigen Gott, an Jesus Christus zu untergraben.
Lesen wir, was Gott sagt:
Wer im Schutz des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmächtigen.
Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn!
Denn er errettet dich von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest.
Mit seinen Schwingen deckt er dich, und du findest Zuflucht unter seinen Flügeln. Schild und Schutzwehr ist seine Treue.
Du fürchtest dich nicht vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tag fliegt,
vor der Pest, die im Finstern umgeht, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet.
Tausend fallen an deiner Seite, zehntausend an deiner Rechten – dich erreicht es nicht. (Psalm 91,1–7)
                                                                                                                                                                 

IMMER ZUERST AUF GOTT SCHAUEN

Predigt vom 8. März 2020

Schriftlesung
Johannesevangelium 8,12–19

Predigttext
Buch Nehemia, Kap. 2–6

Der Tempel in Jerusalem war nach der babylonischen Gefangenschaft wieder aufgebaut, aber nicht die Stadtmauern. Nehemia betet sehr emotional zum HERRN – und erhält vom persischen Großkönig Artaterxes die Erlaubnis, die Mauern wieder zu errichten.

Nehemia hat beim Erfüllen der Aufgabe mit vielen Anfeindungen zu kämpfen.
1. Hohn und Spott
Als aber Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, und Geschem, der Araber, <davon> hörten, spotteten sie über uns und verachteten uns und sagten: Was ist das für eine Sache, die ihr da tun wollt? Wollt ihr euch gegen den König empören? (Nehemia 2,19)

2. Plan der Feinde zur Zerstörung der errichteten Mauern
Und sie schlossen sich zusammen, alle miteinander, um zu kommen und gegen Jerusalem zu kämpfen und darin Verwirrung anzurichten. (ebenda 4,2)

3. Mordpläne gegen Nehemia
Da sandten Sanballat und Geschem zu mir <und ließen mir> sagen: Komm, wir wollen uns in Kefirim, im Tal von Ono, treffen! (ebenda 6,2)

4. Verleumdung und Einschüchterungsversuche
Sogar Propheten sollst du eingesetzt haben, damit sie in Jerusalem über dich ausrufen: <Er ist> König in Juda! Nun, solche Gerüchte werden dem König zu Ohren kommen. (ebenda 6,7)

5. Angst einjagen durch falsche Propheten
Und ich kam in das Haus Schemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabels, der sich eingeschlossen hatte. Der sagte: Wir wollen uns im Haus Gottes treffen, im Innern des Tempelraums und die Türen des Tempelraums verschließen. Denn sie wollen kommen, um dich umzubringen; und zwar kommen sie in der Nacht, um dich umzubringen. (ebenda 6,10)

Nehemia hat auf Gott geschaut und ihm vertraut. So konnte er allen Anfeindungen und Lügen erfolgreich entgegengetreten. Er hat Gottes Auftrag erfüllt und die Mauern von Jerusalem errichtet.

Auch wir Christen sind in der Welt Anfeindungen, Bedrohungen und Lügen ausgesetzt. Unsere menschliche Schwäche, unsere Verführbarkeit, unsere Zweifel und unser Stolz bilden oft Einfallstore für Satan. Aber der HERR gibt uns Hoffnung und Kraft, um im geistlichen Kampf zu widerstehen.
Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur <rechten> Zeit,
in dem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.
Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.
Dem widersteht standhaft durch den Glauben, da ihr wisst, dass dieselben Leiden sich an eurer Bruderschaft in der Welt vollziehen! (1. Petrusbrief 5,6–9)

Schauen wir immer und zuerst auf Jesus. In guten wie in schlechten Zeiten. Bei Freude und Leid.
Glauben wir an seine ewige Beziehung zu uns, die uns absolut erfüllt.
Glauben wir an seine Nähe, an die Hoffnung, Liebe, Kraft, Stärke und Perspektive, an die neue Identität, die er uns gibt.

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, er selbst wird <euch>, die ihr eine kurze Zeit gelitten habt, vollkommen machen, stärken, kräftigen, gründen.
Ihm sei die Macht in Ewigkeit! Amen. (ebenda 5,10–11)
                                                                                                                                                                 

PROFITIEREN VON GOTTES WORT

Predigt vom 23. Februar 2020

Schriftlesung
Matthäusevangelium 13,16–23
Sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig! (1. Petrusbrief 1,14–15)

Worin besteht ein wahres Profitieren vom Wort Gottes?
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,
damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet. (2. Timotheusbrief 3,16–17)

Es können folgende Leitsätze formuliert werden:
1. Ein Mensch profitiert geistlich, wenn das Wort ihn von Sünde überführt.
Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen. (Prophet Jesaja 6,5)
2.
Eine Person profitiert geistlich, wenn das Wort sie über Sünde bekümmert macht.
Und ich ging zu dem Engel und sagte ihm, er möge mir das Büchlein geben. Und er spricht zu mir: Nimm es und iss es auf! Und es wird deinen Bauch bitter machen, aber in deinem Mund wird es süß sein wie Honig.
Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es auf; und es war in meinem Mund süß wie Honig, und als ich es gegessen hatte, wurde mein Bauch bitter gemacht. (Offenbarung 10,9–10)
3.
Eine Person profitiert geistlich, wenn das Wort zum Bekennen von Sünde führt.
Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag.
Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommergluten.
So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde. (Psalm 32,3–5)
4.
Eine Person profitiert geistlich, wenn das Wort in ihr einen Hass auf die Sünde hervorruft.
Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht. Darum hasse ich jeden Lügenpfad! (Psalm 119,104)
5.
Eine Person profitiert geistlich, wenn das Wort das Aufgeben von Sünde bewirkt.
Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes. (2. Korintherbrief 7,1)
6.
Eine Person profitiert geistlich, wenn das Wort sie gegen sie Sünde befestigt.
In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige. (Psalm 119,11)
7.
Eine Person profitiert geistlich wenn das Wort bewirkt, dass sie das Gegenteil von Sünde praktiziert.
Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen! (Jakobusbrief 1,22)

Wenn es (das Wort) nur auf der Zunge oder im Verstand läge, um daraus eine Angelegenheit des Redens oder der Spekulation zu machen, wird es bald verloren sein. Der Same, der auf der Oberfläche liegt, wird bald von den Vögeln des Himmels aufgelesen werden. Daher verberge es im Innersten; lass es vom Ohr in den Verstand gelangen, vom Verstand ins Herz; lass es immer weiter hineindringen. Nur wenn es eine vorherrschende Stellung im Herzen hat, können wir es in seiner Liebe aufnehmen. (Thomas Manton, 1620–1677)

Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen! Denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören. (1. Timotheusbrief 4,16)

1) Quellennachweis
Arthur W. Pink: Vom Wort Gottes profitieren, Voice of Hope, 2019


IST ALLES ERLAUBT?

Predigt vom 16. Februar 2020

Schriftlesung
Lukasevangelium 19,1–10

Predigttext
1. Korintherbrief 10,23–11,1

Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich; alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. (1. Korintherbrief 10,23)

Wie leben wir als Christen heute mit der Freiheit, die wir in Christus empfangen haben? Was darf ich denn heute in dieser Welt? Was geht von uns aus: Ein Geist der Freiheit und der Liebe, oder ein Geist der Angst und der Abgrenzung?
Es hat schon immer Menschen gegeben, die fremden Mächten und Gottheiten dienten – und das waren keine religiösen Mätzchen! Dahinter steckten ganze dämonische Machtsysteme.
Besonders war das in den neuen griechischen Gemeinden zu spüren. So gab es zum Beispiel in der griechischen Stadt Korinth, ein reichhaltiges Angebot in dieser alten religiösen dämonisch geprägten Kultur.
Im 1. Korintherbrief macht der Apostel Paulus klar, dass die Teilnahme an einer Gedenkfeier mit religiösem, nichtchristlichem Hintergrund für einen Christenmenschen undenkbar ist.
Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilnehmen und am Tisch der Dämonen. (1. Korintherbrief 10,21)

Paulus wird nicht müde, immer und immer wieder darauf hinzuweisen, dass wir als Christen nicht unter einer anderen Macht stehen. Wir sind zur Freiheit berufen.
So definiert es Martin Luther auch in seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“:
Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemanden untertan.
Christliche Freiheit ist aber nicht ohne Verantwortung denkbar. Christliche Ethik hat immer zwei Pole, die Freiheit und die Liebe, eine Liebe, die einen Christen sogar zum Diener eines anderen machen kann.
Weiter im 1. Korintherbrief:
Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes! (Vers 31).
Ich habe also bei meinen Entscheidungen und Handlungen nicht nur danach zu fragen, was macht mein Verhalten mit dem Herzen des anderen, sondern ich habe immer auch den Blick auf Gott zu richten. Freut sich Gott über mein Verhalten? Welches Licht wirft mein Verhalten und mein Reden auf meinen Herrn? Werden die Menschen Gott darüber preisen, oder werden sie sich eher von ihm abwenden?
Trägt mein Verhalten dazu bei, dass andere sich für Jesus öffnen?
Seid unanstößig, sowohl für Juden als auch für Griechen als auch für die Gemeinde Gottes!
wie auch ich in allen Dingen allen zu gefallen strebe, dadurch dass ich nicht meinen Vorteil suche, sondern den der vielen, dass sie errettet werden. (Vers 32–33)

Wir wollen freie Menschen sein, die Gott durch ihr Leben ehren und den anderen helfen, den Weg zu finden, frei zu sein. Christus spricht:
• Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein. (Johannesevangelium 8,36)

1) Quellennachweis
Heinrich Christian Rust: Freiheit mit Grenzen oder grenzenlose Freiheit? Braunschweig, 2011


DRANGSALE MORGEN – UND HEUTE? 

Predigt vom 2. Februar 2020

Schriftlesung
2. Brief an die Thessalonicher 1,1–10

Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste; und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit gewiesen haben, <leuchten> wie die Sterne immer und ewig. (Prophet Daniel 12,3)

Die große Drangsal ist der letzte Zeitabschnitt des Zeitalters der Gnade vor dem 1000-jährigen Friedensreich. Müssen wir Christen in dieser Drangsalszeit leiden? Nein, wir werden vorher entrückt.
Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Und es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie sie <noch> nie gewesen ist, seitdem <irgend> eine Nation entstand bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, jeder, den man im Buch aufgeschrieben findet.
Und viele von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden aufwachen: die einen zu ewigem Leben und die anderen zur Schande, zu ewigem Abscheu.
Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste; und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit gewiesen haben, <leuchten> wie die Sterne immer und ewig. (Prophet Daniel 12,1–3)

Die Drangsale kommen von Gott. Er hält Gericht über sein abtrünniges Volk.
Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege <gerichtet>. Sie sind vor mir nicht verborgen, und ihre Schuld ist nicht verhüllt vor meinen Augen. (Prophet Jeremia 16,17)
Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen, und er wird die Söhne Levi reinigen und sie läutern wie Gold und wie Silber, so dass sie <Männer> werden, die dem HERRN Opfergaben in Gerechtigkeit darbringen. (Prophet Maleachi 3,3)

Schauen wir uns einige Bibelstellen an, die heute, im Zeitalter der Gemeinde, mit Leiden und Trübsalen zu tun haben.
Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden. (Johannesevangelium 16,33)
Sie (die Apostel) stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und <sagten>, dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes hineingehen müssen. (Apostelgeschichte 14,22)
Denn euch ist es im Blick auf Christus geschenkt worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden. (Brief an die Philipper 1,29)

Wir gehören zu dem verworfenen Christus. Er wird von der Welt abgelehnt, und so werden auch wir abgelehnt. Die Leiden der Christen werden durch Satan hervorgerufen und oft durch Ungläubige bewirkt. Gott aber weiß, wie viel er jedem Einzelnen von uns zumutet und zumuten kann, denn er kennt jeden Menschen und misst ihm sein individuelles Maß zu – und er gibt uns Hoffnung:
Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden. (Brief an die Römer 8,17)

Gott lässt im Leben der Gläubigen Leiden zu, damit sie ihr Leben mehr nach seinen Maßstäben ausrichten. Seine Liebe aus züchtigender Hand hat das Ziel, dass wir die Prioritäten in unserem Leben überprüfen, Christus zum Mittelpunkt unseres täglichen Lebens machen und das Böse meiden.

1) Quellennachweis
Manuel Seibel: Erleben Christen die Drangsalszeit?,  Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, 2018


ENTRÜCKUNG UND ERSCHEINUNG

Predigt vom 26. Januar 2020

Schriftlesung
Matthäusevangelium 25,31–46

Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so dass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohl gefallen habe. (Hebräerbrief 11,5)

Aufschlussreich für das Verständnis vom Heilsplan Gottes beim Wiederkommen Christi ist die Betrachtung von Entrückung und Erscheinung. (Auswahl)

Die Entrückung wird „Geheimnis“ genannt, weil sie im AT verborgen war und erst den Aposteln und Propheten des NT offenbart worden ist.
Dem aber, der euch zu stärken vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war. (Römerbrief 16,25)
Das Thema Erscheinung des Herrn behandeln die Schriften des AT an vielen Stellen.

Die Entrückung ist der Schritt dazu, dass Gott in Christus seine ganze Liebe als Vater den Erlösten in seinem Haus entgegenbringen kann. Die Versammlung der Gläubigen – Verstorbene wie Lebendige – werden von der Erde in den Himmel geholt. Danach findet das Offenbarwerden der Erlösten vor dem Richterstuhl Christi statt.
Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib <vollbracht>, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses. (2. Korintherbrief 5,10)
Bei der Erscheinung wird die Versammlung der Gläubigen mit Jesus zurück auf die Erde kommen, um dort ihren Lohn für die Treue während des Erdenlebens zu genießen.
Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben. (Lukasevangelium 19,7)

Der Herr Jesus wird Morgenstern genannt, wenn es um die Entrückung der Gläubigen geht.
Und so besitzen wir das prophetische Wort <umso> fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht. (2. Petrusbrief 1,19)
Wenn Gott von der Erscheinung spricht, wird Christus als Sonne der Gerechtigkeit genannt.
Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung ist unter ihren Flügeln. Und ihr werdet hinausgehen und umherspringen wie Mastkälber. (Prophet Maleachi 3,20)
Zwischen dem Leuchten des Morgensterns und dem Aufgehen der Sonne vergeht einige Zeit. So vergeht auch einige Zeit zwischen Entrückung und Erscheinung.

Bei der Entrückung wird der Herr Jesus die Erde nicht betreten, sondern uns in Wolken entgegenkommen. Er wird von der Welt nicht gesehen werden.
Bei seiner Erscheinung, werden Jesus‘ Füße auf dem Ölberg stehen, und jeder wird ihn sehen.

Für die Entrückung gibt es keine Zeichen und Bedingungen, die zuvor erfüllt sein müssen. Sie ist das Ereignis eines Augenblicks. Bei der Erscheinung des Herrn müssen bestimmte Ereignisse erfüllt werden.
Und ich werde Wunderzeichen geben am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen. (Prophet Joel 3,3)

Christus Erscheinung ist gekennzeichnet von Macht und von Feuer. Macht heißt, er wird voller Autorität auftreten. Feuer ist ein deutlicher Hinweis auf das Gericht über die ungläubigen Menschen.

Die Entrückung ist ein Akt der Barmherzigkeit. Der Herr Jesus holt die Gemeinde der Gläubigen vor der Drangsalszeit in den Himmel. Gott hat uns aus der Welt herausgenommen. Er möchte, dass wir uns innerlich von dieser Welt lösen, damit wir unserer himmlischen Berufung entsprechen. Freuen wir uns darauf.

1) Quellennachweis
Manuel Seibel: Erleben Christen die Drangsalszeit?,  Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, 2018


ICH GLAUBE. HILF MEINEM UNGLAUBEN!

Predigt vom 19. Januar 2020

Schriftlesung
Matthäusevangelium 17,18–21

Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du das kannst? Dem Glaubenden ist alles möglich.
Sogleich schrie der Vater des Kindes und sagte: Ich glaube. Hilf meinem Unglauben! (Markusevangelium 9,23–24)
Der Tor spricht in seinem Herzen: „Es ist kein Gott!“ Sie haben Verderben angerichtet und abscheuliches Unrecht geübt; da ist keiner, der Gutes tut. (Psalm 53,2)
In diesen Bibelzitaten sprechen Menschen. Was Menschen sagen, kann richtig oder falsch sein.

Jesus weilt mit ausgewählten Jüngern auf dem Berg der Verklärung.
( Markus 9)
Wunderbares geschieht dort. Wer will da wieder ins Tal? Aber Jesus geht mit ihnen zurück in den Alltag, in die alltäglichen Bewährungssituationen. Im Tal haben die dort gebliebenen Jünger versucht, einem Kind einen Dämon auszutreiben, was ihnen aber nicht gelang. Jesus bezeichnet diese erfolglosen Jünger als kleingläubig.
Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berg sagen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein. (Matthäus 17,20) Das ist eine wörtliche Zusage Gottes.
Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. (Matthäus 5,29) Das ist von Jesus provokant, zum Nachdenken formuliert. Es gibt den Spruch, man soll die Bibel so wörtlich wie möglich und so bildlich wie nötig nehmen.

Beten wir, und es tritt das Gewünschte nicht ein. Stimmen dann die Aussagen von Jesus, oder ist unser Glaube zu klein? Wann ist unser Glaube groß genug? Beten wir ein Jahr lang dasselbe Anliegen, oder beten mehrere dasselbe, vielleicht sogar zur gleichen Zeit, wächst dann unser Glauben?
Der Vater des Kindes sagt, dass er Glauben hat, aber er hat auch Unglauben.
Ich glaube. Hilf meinem Unglauben! (Markusevangelium 9,23–24)
Da gibt es viele Fragen: Muss ich glauben, oder kann ich zweifeln? Macht Gott immer gleich alles, worum ich bitte? Ist Gott ein Automat, in den man oben ein Gebet reinsteckt und unten kommt das Gewünschte heraus? Ist Unglaube nicht zu wissen, was Gott will? Bestehen auch bei uns Glauben und Unglauben nebeneinander? Vielleicht ist es besser zu glauben, dass Gott helfen kann, und zu hoffen, dass er es tut?

Der Glauben ist eine Frucht des Geistes. Und wie wir uns nach jeder Frucht ausstrecken, müssen wir uns auch nach dem Glauben ausstrecken. Und Früchte, das wissen wir, wachsen. So kann auch der Glauben wachsen. Wenn wir ihn pflegen. Wir müssen vor Gott nicht perfekt sein. Wir können mit wenig Glauben anfangen und darauf aufbauen.


Markt der Möglichkeiten

Am 18. Januar 2020 nahm der Verein unserer Gemeinde am Markt der Möglichkeiten in der Lausitzhalle Hoyerswerda teil.

Unser christliches Angebot rief wiederum Interesse hervor. So begann der Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda seinen Rundgang an unserem Stand. Es gab viele Gespräche mit Besuchern und Ausstellern. Unsere christlichen Drucksachen fanden den Weg in die Hände der Gesprächspartner. Wir danken Rainer Buchwald, Lina Prenzler, Stefan Schnitzer, Daniel Schweigler aus Stuttgart und Jürgen Mädler für ihr Engagement.


Jahr 2019

JOSEF IN DER ZWICKMÜHLE

Predigt vom 15. Dezember 2019

Schriftlesung
Psalm 139,1–12

Maria aber sprach: Siehe, <ich bin> die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr. (Lukasevangelium 1,38)

Die Geschichte beginnt in Nazareth. Der Engel Gabriel erscheint Maria und verkündet ihr einen besonderen Auftrag Gottes. Sie soll in Gottes Heilsgeschichte an herausragender Stelle mitwirken. Sie wird schwanger werden und einen besonderen Sohn gebären. Und sie war nicht verheiratet!
Josef, ihr Verlobter, geriet in eine schwierige Lage. Er wusste, dass er nicht der Vater des Kindes ist, musste aber irgendwie damit umgehen. Er wollte Maria nicht öffentlich bloßstellen und beschloss, sich unauffällig von ihr zu trennen. Da spricht Gott mit Josef durch einen Engel.
Josef aber, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht öffentlich bloßstellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen.
Während er dies aber überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen! Denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist. (Matthäusevangelium 1,19–20)

Joseph stammte aus Bethlehem, ging aber mit Maria und Jesus nach Galiläa zurück. Warum versuchte er nicht bei seinen Verwandten in Bethlehem unterzukommen? Weil er als unehelicher Vater ein sogenanntes liederliches Leben führte? Zudem machte damals wohl ein aufgenommenes unverheiratetes Paar das Zimmer unrein, in dem es wohnte. Und diese Unreinheit übertrug sich auf die folgenden Bewohner. Wollte er dies seinen Verwandten ersparen? Er verzichtete auf sein Familien-„Netzwerk“ in Bethlehem. Vielleicht war es aber eine materielle Frage und es gab es in Nazareth besser bezahlte Arbeit? Wir wissen es nicht.

Hab und Gut hat Bedeutung. Gott hat viele Menschen auch materiell reich gesegnet. Wohlstand ist aber auch Verpflichtung, anderen Menschen in Notlagen zu helfen. Wir sind von Gott aufgefordert, zu teilen.
Nikolaus lebte etwa 300 nach Christus in der Türkei und war ein wohlhabender Priester. Er verschenkte sein ererbtes Vermögen an die Notleidenden. So unterstützte er z. B. einen armen Vater mit drei Töchtern, indem er jeder einen Goldklumpen als Mitgift schenkte, damit sie heiraten konnten. Nikolaus konnte mit seinem großen Vermögen bestimmt viele retten, aber nicht die ganze Welt. Das kann keiner.

Weihnachten, die Geburt Christi zeigt uns, dass das Anhäufen von irdischen Schätzen nicht das wichtigste für uns ist, sondern Erlösung, Gottes Ruhe und Frieden in uns.
Besser ein trockener Bissen und Ruhe dabei als ein Haus voller Festspeisen, aber Streit dabei. (Die Sprüche 17,1)

Die Weihnachtsgeschichte ist eine dramatische und freudige Geschichte zugleich. Uns ist der Retter geboren, der Gott ist und zugleich Mensch war. So erlebte er all den Schmerz und die menschliche Freude. Weihnachten ist wirklich eine „geweihte Nacht“.


LEBEN WIE HIOB?

Predigt vom 24. November 2019

Schriftlesung
Matthäusevangelium  19,27–30

Und Josefs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er war dort im Gefängnis.
Der HERR aber war mit Josef und wandte sich ihm <in> Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefängnisses. (1. Buch Mose 39,20–21)

Da stand Hiob auf und zerriss sein Obergewand und schor sein Haupt; und er fiel auf die Erde und betete an.
Und er sagte: Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurück. Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen!
Bei alldem sündigte Hiob nicht und legte Gott nichts Anstößiges zur Last. (Buch Hiob 1,20–22)
Hiob hat von Gott großen Wohlstand erhalten – aber der HERR nimmt ihm wieder alles. Hiob war wieder nackt und bloß wie neu geboren. Wir sehen, an Gottes Segen ist alles gelegen, unser menschliches Mühen bewirkt oftmals wenig.

Im irdischen Leben gibt es Schwierigkeiten und Verlust. Das macht uns oft traurig. Erfolg und Wohlergehen stimmen uns dagegen froh. Viele Menschen jammern, obwohl es ihnen vergleichsweise gegenüber anderen gut geht.
Wenn uns bewusst wird, dass – wie bei Hiob – alles Irdische einen Anfang und ein Ende hat, dann können wir bestimmt leichter mit Verlusten umgehen, können Gott noch dankbarer sein für das, womit er uns segnet.
Geht es uns zeitweise schlecht, dann neigen wir unter Umständen dazu, mit Gott zu hadern. Hiob tut dies nicht. Er hat großen Respekt vor dem HERRN. Er ordnet sich konsequent der Souveränität Gottes unter. Für ihn ist der Frieden mit Gott außerordentlich wichtig.
Auf diese Art und Weise kann man wie Hiob inneren Frieden erlangen und bewahren. Man kann sich annehmen bei all der eigenen Unvollkommenheit. Wichtig ist zudem, Frieden mit den Menschen um uns herum zu haben, in der Familie, mit Nachbarn und Freunden, mit den Arbeitskollegen.
Hiob verhält sich so, und Gott belohnt ihn dafür.
Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte. (Hiob 42,10)

Wenn es den Menschen gut geht, dann suchen sie oftmals Gott nicht. Irdischen Drangsale weisen auf Gott hin, lassen die Menschen sich auf den Himmel freuen. Wenn es den Himmel schon auf Erden gibt, was würden dann die Menschen noch wollen von Gott?
Die Erde ist ein Ort der Vorfreude auf Gott, auf seinen Himmel. So hat Er es eingerichtet. Seien wir also zufrieden mit dem, was der HERR uns jeden Tag schenkt.


WANN ERLEBEN CHRISTEN DIE ENTRÜCKUNG?

Predigt vom 17. November 2019

Schriftlesung
1. Brief an die Thessalonicher 4,13–18

Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten? (Johannesevangelium 14,2)

Viele Christen beschäftigt die Frage: Wie können wir künftig noch öffentlich zu biblischen Überzeugungen stehen? Derzeit leben rund ein Drittel der Christen in den 50 Ländern mit Christenverfolgung. Es gibt Gläubige, für die ist eine solche Entwicklung folgerichtig. Sie verbinden diese Perspektive mit der kommenden Drangsalszeit.
Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und <sagten>, dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes hineingehen müssen. (Apostelgeschichte 14,22)

Drangsalszeit und Entrückung sind für uns von Bedeutung. Jesus hat in seiner Endzeitrede im • Matthäusevangelium 24 und 25 dazu gesprochen. Aus der Schriftlesung wissen wir, dass Jesus die Gläubigen entrücken wird. Es ist wertvoll für uns, dass Jesus sein Wiederkommen so eindeutig ankündigt. Es festigt uns im Glauben und macht uns sicher. Es macht uns Mut, auszuharren und treu zu leben.

Jesus sagt: Ich komme wieder und richte mein Königreich auf.
An jenem Tag richte ich die verfallene Hütte Davids auf, ihre Risse vermauere ich, und ihre Trümmer richte ich auf, und ich baue sie wie in den Tagen der Vorzeit. (Prophet Amos 9,11)
Jesus sagt: Ich komme wieder und belohne euch.
Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. (Offenbarung 22,12)
Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben. (Lukasevangelium 19,17)
Jesus sagt: Ich komme wieder und hole euch zu mir.
Siehe Schriftlesung

Die Antwort auf die Frage, ob wir Christen die Drangsalszeit erleben werden, hat Auswirkungen auf unser Glaubensleben. Wer auf die Drangsalszeit wartet, lebt in Furcht und Angst. Inneren Frieden und Ruhe wird dagegen derjenige haben, der weiß, dass der Retter ihn vorher entrücken wird.
Indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten. (Titusbrief 2,13)
Hoffnung ist im NT nichts Unsicheres. Nur der Zeitpunkt, wann diese Hoffnung eintritt, ist nicht bekannt. Jesus hat keine Ereignis genannt, das noch vor der Entrückung geschehen muss.
Gott möchte, dass dieses Bald-Kommen auch in unserem Leben sichtbar wird, dass wir ein Leben für ihn und zu seiner Ehre führen. Dazu gehört, dass wir in unseren irdischen Umständen am Arbeitsplatz, zu Hause, in der Nachbarschaft und in der Familie himmlisches Licht verbreiten.

1) Quellennachweis
Manuel Seibel: Erleben Christen die Drangsalszeit?,  Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, 2018


EINTEILUNG DER BIBLISCHEN PROPHETIE

Predigt vom 3. November 2019

Schriftlesung
Psalm 45

Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (Lukasevangelium 1,32)

Form der Prophetie
1 – das 1. Kommen des Messias.
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen. (Prophet Jesaja 7,14)
2 – das 2. Kommen
Da entsteht ein Glanz, dem Licht <der Sonne> gleich, Strahlen ihm zur Seite, und in ihnen verbirgt sich seine Macht. (Prophet Habakuk 3,4)
3 – Mischung aus 1. und 2. Kommen
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.
Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun. (Jesaja 9,5–6)
4 – der erlösende Werdegang des Messias, siehe Psalm 45

Art der Prophetie
1 – wörtliche Prophetie und wörtliche Erfüllung – Josef wird nicht der Vater des Messias sein
So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann (Jojachin) auf als kinderlos, als einen Mann, dem nichts gelingt in seinen Tagen! Denn von seinen Nachkommen wird es nicht einem gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und weiterhin über Juda zu herrschen. (Prophet Jeremia 22,30)
Josia aber zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon.
Jakob aber zeugte Josef, den Mann Marias, von welcher Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird. (Geschlechtsregister des Josef im Matthäusevangelium 1,11 und 16)
2 – wörtliche und sinnbildliche Prophetie
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Vom HERRN ist dies geschehen, es ist ein Wunder vor unseren Augen. (Psalm 118,22–23)
3 – wörtliche und praktisch zu verstehende Prophetie
Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia geredet ist, der spricht:
„Eine Stimme ist in Rama gehört worden, Weinen und viel Wehklagen: Rahel beweint ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht <mehr> sind.“ (Matthäus 2,17–18)

Die Propheten selbst konnten nichts vom Eintreffen der Prophezeiungen wissen. Nur Gott wusste es. Das Eintreffen bzw. Nichteintreffen einer Prophetie kennzeichnet göttliche oder nichtgöttliche Inspiration.
Wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten. (5. Buch Mose 18,22)

1) Quellennachweis
Arnold G. Fruchtenbaum: Messianische Christologie,  Christlicher Mediendienst Hünfeld, 2011


Erntedank in Gottes Natur am 27. Oktober 2019

Und beständig wird der HERR dich leiten, und er wird deine Seele sättigen an Orten der Dürre und deine Gebeine stärken. Dann wirst du sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Wasser nicht versiegen. (Prophet Jesaja 58,11)

Der HERR hat uns reich beschenkt. Dafür danken wir ihm.


DER MESSIAS – VON SAMUEL BIS DANIEL

Predigt vom 13. Oktober 2019

Schriftlesung
2. Samuel 7,16–16

Lasst mich die Anordnung des HERRN bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: „Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.“ (Psalm 2,7)

2. Buch Samuel
Die Bücher Samuel wurden ab dem 10. Jh. v. Chr. geschrieben.
Der HERR spricht durch den Hofpropheten Nathan zu David:
Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul habe weichen lassen, den ich vor dir weggetan habe. (2. Samuel 7,15)

Chronik
Die Chronik wurde ab dem 5. Jh. v. Chr. aufgezeichnet. Mit der ausführlichen Geschlechterfolge ist beabsichtigt, alle Linien der Geschichte der Erlösung zu David hinzuführen. Zum Messias steht geschrieben:
Und ich will ihm Bestand geben in meinem Haus und in meiner Königsherrschaft auf ewig; und sein Thron soll fest stehen für ewig. (1. Chronik 17,14)

Psalmen
Die Psalmen wurden im 10. Jahrhundert und später geschrieben. Die meisten stammen von David.
Psalm 2 handelt vom 2. Kommen des Messias und sagt, der Messias wird der Sohn Gottes sein.
Lasst mich die Anordnung des HERRN bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: „Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. (Psalm 2,7)
Psalm 16 handelt dagegen vom Tod des Messias und seiner Auferstehung. Gott der Vater ist die vollkommene Hoffnung des Messias.
Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe.
Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar. (Psalm 16,10–11)

Im Todeskampf schreit Jesus um Hilfe und drückt trotzdem seine Zuversicht aus.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Fern von meiner Rettung sind die Worte meines Gestöhns. (Psalm 22,2)
Du aber, HERR, sei nicht fern! Meine Stärke, eile mir zu Hilfe! (ebenda, 20)

Prophet Daniel
Das Datum der Prophetie ist das Jahr 539 v. Chr., etwa 67 Jahre nachdem der Verschleppung der ersten Juden nach Babylon. Daniel wusste, dass die Gefangenschaft 70 Jahre dauern werde.
Denn so spricht der HERR: Erst wenn siebzig Jahre für Babel voll sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen. (Jeremia 29,10)
Daniel erkannte daraus, dass in drei (70–67) Jahren die Verwüstung Jerusalems beendet sein sollte. Während eines Gebets geschah folgendes:
und während ich noch redete im Gebet, da, zur Zeit des Abendopfers, rührte mich der Mann Gabriel an, den ich am Anfang im Gesicht gesehen hatte, als ich ganz ermattet war.
Dieser sagte:
Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um das Verbrechen zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Schuld zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Gesicht und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.
So sollst du denn erkennen und verstehen: Von dem <Zeitpunkt an, als das> Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, sind es sieben Wochen. Und 62 Wochen <lang> werden Platz und Stadtgraben wiederhergestellt und gebaut sein, und zwar in der Bedrängnis der Zeiten.
Und nach den 62 Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und wird keine <Hilfe> finden. Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören … (Daniel 9,21 u. 24–26)
Fruchtenbaum erkennt die Wochen als jeweils sieben Jahre (Siebenjahre, d. V.). Das Wort, Jerusalem wiederherzustellen, erging vierfach, spätestens durch den persischen König Artaterxes 444 v. Chr.
Hier lässt sich rechnen: 7 Wochen + 62 Wochen = 69 Wochen
69 Wochen x Siebenjahre = 483 Jahre;
Artaterxes‘ 444 v. Chr. + 483 Jahre = 39 n. Chr.
Forscher recherchierten, dass Jesus wahrscheinlich im Jahr 33 n. Chr. starb. Jerusalem und der Tempel wurden 70 n. Chr. durch die Römer zerstört.

1) Quellennachweis
Arnold G. Fruchtenbaum: Messianische Christologie,  Christlicher Mediendienst Hünfeld, 2011


AUF DEN SPUREN DES MESSIAS

Predigt vom 29. September 2019

Schriftlesung
Micha 5,1–7

Aber über das Haus David und über die Bewohnerschaft von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint. (Sacharja 12,10)

Der Prophet Micha prophezeit im 8. Jahrhundert vor Christus. Seine Prophetie gilt Samaria, Jerusalem, ganz Juda, Israel und für die Nationen. Gott bittet Israel und Juda inständig, sich von ihren Sünden wegzuwenden und sich zu ihm zu kehren. Er bezeichnet Assur (das assyrische Reich) als den Stab seines Zorns und schließt mit Verheißungen einer zukünftigen Herrlichkeit unter dem Messias und seiner gerechten Regierung.
Und du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir <der> hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her. (Micha 5,1)

Der Prophet Jeremia wurde um 626 v. Chr. in seinen Dienst berufen. Jeremia liebte sein Volk von Herzen und hatte sich völlig für Gott und seine Heiligkeit hingegeben. Er wurde verfolgt, weil er mit Kühnheit die unwillkommene Wahrheit über die drohende Gefangenschaft in Babylon verkündete.
Die folgenden Verse beziehen sich auf das zweite Kommen des Messias, aber mit dem Hinweis auf den Spross Davids weisen sie auch auf sein erstes Kommen hin.
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken. Der wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit im Land üben.
In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: „Der HERR, unsere Gerechtigkeit“ (Jeremia 23,5–6)

Sacharja war Prophet in der Zeit der Rückwanderung von Babel. Er begann sein Amt 520 v. Chr. Kaum ein Prophet des AT gibt in solcher Kürze so viel Prophetie über Christus, über Israel und die Nationen wieder. Sacharja spricht rund 550 Jahre vor dem ersten Kommen des Messias, von seinem Einritt in Jerusalem:
Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir: Gerecht und siegreich ist er, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin. (Sacharja 9,9)

Maleachi bedeutet „mein Bote“. Der Prophet schrieb sein Buch im 5. Jh. v. Chr. Maleachi spricht zum Vorboten Johannes (ohne dessen Namen zu nennen) und zum ersten Kommen des Messias:
Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite. Und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, den ihr herbeiwünscht, siehe, er kommt, spricht der HERR der Heerscharen. (Maleachi 3,1)

1) Quellennachweis
Arnold G. Fruchtenbaum: Messianische Christologie,  Christlicher Mediendienst Hünfeld, 2011


DAS ANGEBOT DES HERRN

Predigt vom 22. September 2019

Schriftlesung
Der Prophet Jesaja 7,1–17

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. (Jesaja 9,5)

Der Prophet Jesaja wirkte von 740 bis 680 v. Chr. Er spricht von Schöpfung der Welt bis zu dem Zeitpunkt, wenn Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft. Keiner der Propheten war mehr mit dem Erlösungswerk Christi beschäftig.

Bei seiner Berufung erhält Jesaja einen doppelten Auftrag vom Herrn.
1. Seine Gerichtspredigt soll die Verstockung des Volkes aufzeigen. (Siehe Verse 1,4; 1,12; 2,8; 5,11)
2.
Jesaja sollte aber auch die Verstockung des Volkes ausdrücklich herbeiführen. (Ebenda 6,9–13) In diesen Versen leuchtet trotz aller Verzweiflung der heilige Same Hoffnung auf.

Zu Zeiten Jesajas erstarkte das assyrische Reich und bedrohte Syrien und das Nordreich Israel. Beide vereinigten ihre Kräfte, luden Juda ein, sich anzuschließen, aber dessen König Ahas lehnte ab. Israel und Syrien wollten Ahas stürzen, das Haus Davids absetzen. Das war ein direkter Angriff auf Gottes Vertrag mit David:
Und ich will ihm Bestand geben in meinem Haus und in meiner Königsherrschaft auf ewig; und sein Thron soll fest stehen für ewig. (1. Chronik 17,14)

Da bietet Gott Ahas ein Zeichen für sein Wohlwollen an:
Fordere dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott! In der Tiefe fordere es oder oben in der Höhe! (Jesaja 7,11)
Aber der Götzendiener Ahas lehnte ab, so wie viele Menschen heute Jesus‘ Angebot ablehnen.
Da sprach er: Hört doch, Haus David! Ist es euch zu wenig, Menschen zu ermüden, dass ihr auch meinen Gott ermüdet?
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen. (Jesaja 7,13–14)
Gott erhält die Sicherheit und Identität des Hauses Davids, bis die Jungfrau ihren Sohn geboren hat. Im Jahr 70 n. Chr. wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Dabei gingen alle genealogischen Aufzeichnungen verloren.

Jesaja spricht weiter zu der Verheißung des Immanuel und zu seinem Kommen in den Versen 9,1–2 und 5: 40,3; im Kapitel 49 und in 61,1–2.

Im Lukasevangelium (4,16–21) zitiert Jesus in der Synagoge aus dem Buch Jesaja:
Der Geist des HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, (Jesaja 61,1)

1) Quellennachweis
Arnold G. Fruchtenbaum: Messianische Christologie,  Christlicher Mediendienst Hünfeld, 2011


AARON – EIN MENSCH WIE DU UND ICH?

Predigt vom 15. September 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
2. Buch Mose 32,1–11

Du aber lass deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm aus der Mitte der Söhne Israel zu dir herantreten, damit er mir den Priesterdienst ausübt, Aaron <und mit ihm> Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, die Söhne Aarons. (2. Buch Mose 28,1)

Als Gott Mose zum Führer und Befreier Israels beruft, ordnet er ihm Aaron als Sprecher zu.
Er aber soll für dich zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein. (Ebenda 4,16)

Mose und Aaron treten vor die Ältesten Israels und vor Pharao und empfangen die Erlaubnis zum Auszug aus Ägypten. Als Mose während der Schlacht gegen die Amalekiter betet, stützen ihn Aaron und Hur aus dem Stamm Juda, damit sie den Kampf gewinnen.
Und es geschah, wenn Mose seine Hand erhob, dann hatte Israel die Oberhand, wenn er aber seine Hand sinken ließ, dann hatte Amalek die Oberhand. (Ebenda 17,11)

Aaron begleitete Mose zur feierlichen Bundesschließung vor dem Herrn. In den folgenden Tagen erhält Mose von Gott den Auftrag, Aaron und seine Söhne zu Priestern zu weihen.
Aaron versagt, als das Volk sich einen Götzen schafft, das Golden Kalb – und er übernimmt nicht die Verantwortung dafür. Mose rettet ihn durch seine Fürsprache vor dem HERRN.

Am Tage Ihrer Priesterweihe bringen zwei Söhne Aarons ein Feueropfer dar, das der HERR nicht befohlen hatte. Beide mussten für ihre Eigenmächtigkeit sterben. Aaron verlieh seiner Trauer keinen Ausdruck und folgte so dem HERRN.
Auf der Wüstenwanderung tritt Aaron mit Miriam gegen Mose auf. Gott straft Miriam mit Aussatz, aber Mose setzt sich vor dem HERRN für sie ein und sie wird geheilt. (Siehe 4. Buch Mose. Kap. 12)
Bei Kadesch wird Aaron am Ungehorsam des Mose mitschuldig, als dieser die Anweisungen Gottes nicht befolgt. (Ebenda, Kap. 20)

Aarons Bedeutung liegt darin, dass ihn Gott zum Hohenpriester Israels berufen hat. Sein Wirken ist begrenzt. Das ist der Unterschied zum messianischen Priestertum von Jesus.
Und niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern er wird von Gott berufen wie auch Aaron.
So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: „Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.“
Wie er auch an einer anderen <Stelle> sagt: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“ (Brief an die Hebräer 5,4–6)


CHRISTUSOFFENBARUNG IM ALTEN TESTAMENT

Predigt vom 18. August 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Evangelium nach Lukas 24,25–27 und 44–48

Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen. (Der Prophet Jesaja 7,14)

Die Bibel enthält tausende von prophetischen Vorhersagen. Davon sind seit über 3500 Jahren über 3000 Vorhersagen zu 100 % eingetroffen. Die Vorhersagen der weltlichen Wahrsager treffen hingegen weniger als 5 % zu. Die Erfüllung der biblischen Prophetien ist ein zwingender Beweis für die Existenz Gottes. Gott beglaubigt die Bibel durch das Erfüllen ihrer Prophetien eindeutig als sein Buch.

1. Buch Mose
Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. (Vers 3,15)

Und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafür, dass du meiner Stimme gehorcht hast. (Vers 22,18)
Juda, du, dich werden deine Brüder preisen! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein. Vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters.
Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis dass der Schilo kommt, dem gehört der Gehorsam der Völker. (Verse 49,8 u. 10)
Der Same der Frau bedeutet, dass der Messias menschlicher Herkunft ist.
Aus der Aussage zum Samen Abrahams ergibt sich: Der Messias wird ein Jude sein.
Der Messias kommt, bevor die Herrschaft (Zepter) von Judäa weicht. Mit der Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. verloren die Juden ihre letzte politische Autonomie.

Die vier Vorhersagen Bileams (4. Buch Mose, Kapitel 23 und 24)
Bileam sieht,
dass Gottes Endziel für sein auserwähltes Volk ein überragender Segen ist,
dass Israel als sündlose Nation zu sehen und Gott gegenwärtig sein wird als sein König,
Israels zukünftiger König wird über die Nationen herrschen. (2. Kommen des Messias)
Bileam geht zurück zu seinem Volk und nimmt die Prophezeiung eines Sterns mit, der die Geburt eines einzigartigen und mächtigen Königs anzeigen wird.

5. Buch Mose
Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. (Vers 18,15)

Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen dem Dienst Mose und dem des Messias:
Mose ist
der einzige Mensch, der direkte Offenbarung von Gott empfangen hat,
Prophet,
„Erlöser“, er führte sein Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft,
Vermittler, das Volk bat ihn, zu Gott zu vermitteln, zu hören und zu sprechen,• Fürbitter, er bat für sein Volk auf dem langen Auszug aus Ägypten, dass es Gottes Zorn entkam und überlebte.

1) Quellennachweis
Arnold G. Fruchtenbaum: Messianische Christologie,  Christlicher Mediendienst Hünfeld, 2011


DIE NATIONEN UND ISRAEL

Predigt vom 11. August 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Der Prophet Daniel, 5,1–30

Von mir ergeht der Befehl, dass man in der ganzen Herrschaft meines Königreichs vor dem Gott Daniels zittere und sich fürchte! Denn er ist der lebendige Gott und bleibt in Ewigkeit; und sein Königreich wird nicht zerstört werden, und seine Herrschaft <währt> bis ans Ende. (Daniel 6,27)

Alles was geschieht, was Menschen, Menschengruppen und Nationen tun, hat eine geistliche Dimension.
Für das Volk Israel haben immer zwei Möglichkeiten bestanden: Gottnähe oder Gottferne.
Ist es aber übel in euren Augen, dem HERRN zu dienen, dann erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: entweder den Göttern, denen eure Väter gedient haben, als sie <noch> jenseits des Stroms waren, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt! Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen! (Buch Josua 24,15)

Die Nationen der Welt haben die Möglichkeit, sich mit oder gegen Israel, sich mit oder gegen den göttlichen und ewigen Bund zu stellen. Sie können aber diesen Bund nicht brechen. (siehe
Der Prophet Jeremia 31)
Was geschieht mit den Nationen, mit den Herrschenden, mit den Menschen, wenn sie Gott nicht mehr anerkennen, wenn sich die Nation von ihren biblischen Fundamenten entfernt, mit liberalen Institutionen, linksgerichteten Medien, Gewalt, Pornografie, Geschlechterumwandlungen, Zerstörung der von Gott gegebenen Ordnung?
All dies wird auf der Waage Gottes als zu leicht befunden werden, wie es dem chaldäischen König Belsazar in Babylon erging.
Dies ist die Deutung des Wortes: Mene – Gott hat dein Königtum gezählt und macht ihm ein Ende.
Tekel – du bist auf der Waage gewogen und zu leicht befunden worden.
Peres – dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben. (Daniel 5,26–28)

Jesus sagt in seiner Endzeitrede:
Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen
und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.
Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.
Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an! (Evangelium nach Matthäus 25,31–34)
Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! (ebenda, Vers 41)

1) Quellennachweis
Sharon Sanders: Nationen in der Waagschale, Christliche Freunde Israels e.V., Rundbrief 09/2016


EIN VERGLEICH DIREKT VON JESUS

Predigt vom 4. August 2019, Taufgottesdienst (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Evangelium nach Johannes 3,1–6 u. 16

Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der HERR, dein Erbarmer. (Prophet Jesaja 54,10)

Auf der Erde, in der Welt, gibt es Mühsal und Schmerz. Den Menschen ist ein kurzes irdisches Leben gegeben, sie haben Sehnsucht nach mehr Leben. Gott hat ihnen die Sehnsucht nach seiner Gegenwart ins Herz gegeben. Die Menschen können ahnen, dass es Gott gibt, sie können sich fragen, wie gehen wir mit dem Schatz der Allgegenwart Gottes um?
Das Reich der Himmel gleicht einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. (Evangelium nach Matthäus 13,44)
Das Reich der Himmel, der Wohnbereich Gottes, existiert unabhängig von Zeit und Raum. Wenn die Menschen den Schatz entdecken, finden sie das ewige Leben, finden sie den Ort, den Gott in seiner Liebe für sie bereitet hat.
Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen. (Offenbarung des Johannes 21,4)

Wollen wir den Schatz finden und behalten, dann haben wir alles zu verkaufen, was wir haben. Jesus sagt:
So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein. (Evangelium nach Lukas 14,33)
Es ist wunderbar, dass wir unser altes Leben, das wir sowieso nicht behalten können, abgeben, und dafür die Ewigkeit gewinnen. Diese Wahrheit ist verborgen, aber wer sie sucht, der wird sie finden.

Die Fragen sind:
Erkennen wir diesen Schatz?
Wollen wir diesen Schatz?
Wollen wir alles dafür geben?

Bei der Taufe wird symbolisch der alte Mensch begraben, aus dem Wasser kommt ein abgewaschener Mensch, ein neuer Mensch, der diese Fragen mit „Ja“ beantwortet hat.
Ein Mensch, der sagt: Jesus, ich will mit dir leben.


Einladung zum Bibelseminar am 3. August 2019


ES IST NICHT LEICHT, ABER ES IST MÖGLICH

Predigt vom 21. Juli 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Brief des Paulus an die Philipper 3,1–9

Erhaltet euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben. (Brief des Judas 1,21)

Es ist nicht einfach, an das Evangelium zu glauben.
Es besagt, dass ein durch und durch heiliger Gott Menschen wie uns liebt.
Es besagt, dass er seinen einzigen Sohn sandte, um für uns zu sterben.
Es besagt, dass er seinen Heiligen Geist ausgießt, damit er uns Leben gibt und uns bewahrt.
Es besagt, dass uns nichts von der Liebe Gottes in Jesus Christus, unseren Herrn, trennen wird.
Es besagt sogar, dass dieser Erlöser Gottes Plan für die Verwandlung des Universums ist.

Eines der größten Hindernisse für das Wirken des Evangeliums ist der Unglaube. Diesen Unglauben zu überwinden, ist nicht leicht, aber ist es möglich.
Sinn der Evangeliumslehre ist, uns schwachen und unwürdigen Menschen ein Bild Christi in seiner Gnade und Herrlichkeit zu zeigen. Deshalb müssen wir uns häufig seiner guten Nachricht aussetzen.

Das Evangelium schafft eine Kultur der gnädigen Annahme aller Arten von Gläubigen.
Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. (Matthäusevangelium 11,28)
Wenn wir das Evangelium göttlicher Gnade in der Gemeinde leben und lehren, dann zeigt uns die Bibel, dass zwei gegensätzliche Reaktionen, Annahme und Ablehnung, eintreten können. Jesus war dazu bestimmt, starke Reaktionen auszulösen.
Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird. (Lukasevangelium 2,34)
Wir Christen sollten nicht den Mut verlieren, wenn wir falsch beurteilt und nicht gut behandelt werden. Das gehört zum Dienst am Evangelium.
Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. (Matthäusevangelium 5,12)

Auf der Welt gibt es
keine Wahrheit, die so verlässlich ist wie das Evangelium,
keine Gemeinschaft, die so menschlich ist, wie die, die auf das Evangelium aufbaut,
nichts, das so vehement abgelehnt und dennoch so erlösend ist und
nichts, das so sehr unsere volle Hingabe verdient.

Wenn wir Christus gewonnen haben, haben wir keine Egos mehr zu schützen oder mentale Rechnungen zu begleichen. Wir sind frei, Jesus‘ Schätze – seine Kraft, seinen Mut und seine Liebe zu empfangen. Sie übertreffen alles in der Welt, weil sie von jenseits dieser Welt kommen.

1) Quellennachweis
Ray Ortlund: Das Evangelium, Betanien Verlag, 2018


GEBORGEN IN GOTTES HAND

Predigt vom 14. Juli 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Brief an Greta und all die anderen jungen Leute (Franz Kronbeck in TOPIC 07/2019)

Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht ausgehen und das Öl im Krug nicht abnehmen bis auf den Tag, an dem der HERR Regen geben wird auf den Erdboden. (1. Buch der Könige 17,14)

Und Ahab fuhr fort, den HERRN, den Gott Israels, zum Zorn zu reizen, mehr als alle Könige von Israel, die vor ihm gewesen waren. (Ebenda 16,33)
Da straft der HERR straft Ahab und sein Volk mit einer mehrjährigen Dürre und Hungersnot.

Und Elia, der Tischbiter, aus Tischbe <in> Gilead, sagte zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe, wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort! (Ebenda 17,1)

Elia muss fliehen, und Gott befiehlt ihm den Weg.
Da ging er und tat nach dem Wort des HERRN: er ging hin und blieb am Bach Krit, der vor dem Jordan ist. (Ebenda 17,5)

Dort versorgt ihn der HERR mit Brot und Fleisch. Als der Bach aber vertrocknete, befiehlt ihn der HERR an einen anderen Fluchtort, wo ihn eine Witwe versorgen soll. Sie hat nur noch einen kärglichen Rest zu essen, erfüllt aber gehorsam die Weisung Gottes. Der HERR sorgt für das Essen für Elia, für die Witwe und ihren Sohn. Siehe Eingangsspruch.
Da ging sie hin und tat nach dem Wort Elias. Und sie aß, er und sie und ihr Haus, Tag für Tag. (Ebenda 17,15)

Elias‘ und der Witwe Gehorsam ist der Weg zur ihrer Rettung.
Wir Christen sind nirgendwo so sicher wie in Gottes Hand. Wenn wir genau dort sind, wo Gott uns haben will, dann sind wir absolut unbedroht.
Mehltopf und Ölkrug sind Sinnbilder für Gottes Versorgung, für seinen endlosen Segen.
Wir alle haben unsere besonderen Erlebnisse mit Gott, wie Elia und die Witwe. Wollen wir also gern gehorsam sein.
• Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach <seinem> Vorsatz berufen sind. (Römerbrief 8,28)


GEMEINDEN SIND GOTTES WERK

Predigt vom 23. Juni 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Offenbarung 21,1–7

Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. (Offenbarung 21,5)
Eine vom Evangelium bestimmte Gemeinde ist ein prophetisches Zeichen, das über sich selbst hinausweist. Wir Menschen brauchen eine Hoffnung, die derartig groß ist.
Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. (Römer 8,19)

Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und an das Frühere wird man nicht mehr denken, und es wird nicht mehr in den Sinn kommen. (Jesaja 65,17)
Die von Jesaja vorhergesehene göttliche Wiederherstellung der Schöpfungsordnung liegt nicht ausschließlich in der Zukunft. Die verheißene Zukunft kam in dieser Welt bereits vor 2 000 Jahren an.
Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.
Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. (Lukas 4,16 und 20–21)

Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.
Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen. (Offenbarung 21,3–4)
Wir hörten: Gott selbst wird bei uns sein, unser Gott. Aber nicht, weil wir uns besser gemacht haben, sondern weil Christus all unsere Sünde und Traurigkeit auf sich genommen hat.

Die gute Nachricht gilt uns, der Gemeinde und der Schöpfung. Durch die Kraft Gottes schafft das Evangelium nicht nur eine neue Gemeinschaft, sondern auch eine neue Art von Gemeinschaft. Gemeinden machen nicht das Evangelium wahr. Aber Menschen sehen, dass das Evangelium wahr ist, wenn
die Freundlichkeit des Herrn über uns ist. (Psalm 90,17)

Gott möchte, dass wir uns so verhalten, dass sein Herz und sein Wesen dadurch offenbart werden. Die Seligpreisung am Anfang der Bergpredigt lehrt uns das Wie. (Siehe Matthäus 5,3–10)
Gemeinden sind wunderbare Zusammenkünfte, in denen die Gläubigen aufblühen können.
Nur Gott kann diese Art von Gemeinschaft bewirken.

1) Quellennachweis
Ray Ortlund: Das Evangelium, Betanien Verlag, 2018


GUT, DASS WIR EINANDER HABEN

Predigt vom 16. Juni 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
1. Korinther 12,12–27

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Johannes 3,16)

Die Lehre des Evangeliums bestimmt das Zusammenleben und Verhalten der Gemeindemitglieder. Die Lehre von der Gnade erzeugt einen gnadenvollen Umgang miteinander.

Es ist sehr anspruchsvoll, die Regeln des Evangeliums zu befolgen. Und noch anspruchsvoller ist es, eine Kultur des Evangeliums zu formen, die so menschlich und so anziehend ist, dass Menschen zu uns gehören wollen. Christus ist voller Gnade und Wahrheit. Und wenn wir persönlich und als Gemeinschaft uns in jedem Augenblick von ihm abhängig machen, wird er uns Weisheit geben und unsere Herzen weiten.

Für uns Menschen gibt es nur eine Alternative – entweder wir nehmen Gottes einzigen Sohn an oder wir haben jetzt Verzweiflung und in Ewigkeit Verdammnis.
Der griechische Grundtext von Johannes 3,16 heißt: „Jeder, der in ihn hineinglaubt …“
Echter Glaube nimmt uns in Jesus Christus hinein. Er wird unser Ein und Alles. Wir hören auf, uns zu verstecken und zu wehren. Wir geben unsere Selbstbestimmtheit auf, wir sind für immer in ihn hineingerettet.

Für Gott ist nicht entscheidend, welche Sünden wir begangen oder nicht begangen haben. Für Gott zählt nicht die Kategorie „gut“ oder „schlecht“. Entscheidend ist das „Einssein mit Christus“ oder die „Trennung von Christus“.
Wir müssen nicht gut genug sein, wir müssen nicht alle Antworten kennen. Gott hat in seiner Liebe alles in Christus bereitgestellt. Es gibt auf der Welt nichts Großartiges, Gutes, Verehrungswürdiges, Einnehmendes, Anbetungswürdiges, Liebenswertes und Ermutigendes, als Christus.

Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. (Epheser 5,21)
Gemeinsam leiden wir und gemeinsam haben wir Erfolg. Gemeinsam beten wir an und wachsen und dienen. Aber das kostet uns Zeit und vermeintliche Freiheit. Wir können also zu wählen zwischen geistlicher Einsamkeit oder einer erfüllenden Zugehörigkeit.

Manfred Siebald dichtete und vertonte:
Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen und auf einem Wege gehen.
Gut, dass wir nicht nur uns haben, dass der Kreis sich niemals schließt und dass Gott, von dem wir reden, hier in unserer Mitte ist.

Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben. (1. Johannes 4,11)
Da ihr eure Seelen durch den Gehorsam gegen die Wahrheit zur ungeheuchelten Bruderliebe gereinigt habt, so liebt einander anhaltend, aus reinem Herzen! (1. Petrus 1,22)

1) Quellennachweis
Ray Ortlund: Das Evangelium, Betanien Verlag, 2018


ALTSTADT-VEREINSMEILE HOYERSWERDA

Am 2. Juni 2019 präsentierte sich der Verein unserer Gemeinde auf der Freiluft-Vereinsmeile in der Altstadt von Hoyerswerda. Anziehungspunkte waren unser Großspiegel mit der Aufschrift „Hier siehst du den Menschen, den Gott liebt.“ und unser kleinerer Verzerrspiegel mit „Glaube nicht alles, was du siehst!“ Diese Botschaften zauberten oft ein Lächeln in die Gesichter der Flanierenden. Wir kamen mit interessierten Besuchern ins Gespräch über Gott und Glauben. Das ausgelegte christliche Informationsmaterial wurde gern mitgenommen.


AUS GLAUBEN LEBEN

Predigt vom 2. Juni 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Römer 3,21–26

Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu <seinem> Wohlgefallen. (Philipper 2,13)

Predigttext
Apostelgeschichte 17, 30–34

Der Apostel Paulus war zum Reden nach Athen eingeladen. Hier diskutierten in Volksversammlungen Bürger jeglicher Herkunft. Paulus wählte das Bild von der Statue des unbekannten Gottes, um auf seinen, unseren Gott hinzuweisen. Die Athener waren sehr interessiert, einige standen aber der Auferstehung Jesu sehr skeptisch gegenüber.
Als sie aber von Toten-Auferstehung hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören.
So ging Paulus aus ihrer Mitte fort.
Einige Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten, unter denen auch Dionysius war, der Areopagit, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen. (Apostelgeschichte 17,32–34)

Jesus ist der einzige Weg zu Gott, er ist Erlöser, Richter und Erretter. Mit der Auferstehung hat Gott den Beweis dafür gegeben.
Im Matthäusevangelium erkannten die Hohenpriester und Pharisäer die Brisanz der Auferstehung und baten Pilatus, das Grab bewachen zu lassen.
So befiehl nun, dass das Grab gesichert werde bis zum dritten Tag, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferweckt worden. Und die letzte Verführung wird schlimmer sein als die erste. (Matthäusevangelium 27,64)

Als Maria Magdalena und Maria zum Grab kamen, kam ein Engel vom Himmel und wälzte den Stein weg. Die Wächter waren wie erstarrt – und das Grab war leer.
Um Jesu Auferstehung zu leugnen, erfanden die Hohenpriester und Pharisäer die Lüge von der Wegnahme Jesu durch seine Jünger und bestachen die Wächter.

Paulus erntete in Athen Spott, Gleichgültigkeit. Aber einige Männer und Frauen schlossen ihm sich an. Spott über Gottes Wort kann zum Glauben werden, Gleichgültigkeit nicht. Der Apostel Johannes sagt, dass das Größte im Menschen der Wille ist, und nicht sein Verstand.
Die Hingabe an Jesus, der Glaube an Gott, schränkt uns einerseits in unserem Verhalten ein, andererseits werden wir unsagbar frei. Wer Erkenntnis hat, soll von Gott erzählen. Wir Christen haben sehr starke Argumente für die Evangelisation, aber ohne Gott sind wir auch hier erfolglos.

Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen.
Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.“ (Römer 1,16–17)


MIT ABLEHNUNG FERTIGWERDEN

Predigt vom 26. Mai 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Brief des Paulus an die Epheser 5,21–30

Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß! (Kolosser 2,8)

Die meisten von uns wissen, wie es ist, wenn man kritisiert und zurückgewiesen wird. Die Gedanken und Gefühle, die uns dann plagen, können ein großes Hindernis für unser geistliches Wachstum sein. Werden wir Christen verbal angegriffen oder sind im Unrecht, dann sollen oder brauchen wir uns aber nicht zu verteidigen.
Erstens – wenn wir Unrecht haben, dann geben wir den Fehler zu.
Zweiten – wenn wir Recht haben, brauchen wir keine Verteidigung. Gott, der uns genau kennt und weiß, was wir getan oder nicht getan haben, wird uns entlasten.
Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt:
der keine Sünde getan hat, auch ist kein Trug in seinem Mund gefunden worden,
der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet. (1. Brief des Petrus 2,21–23)

Manchmal sind wir versucht, uns gegenseitig zu kritisieren. Handeln wir aber hier nach Jesu Maßstab und bauen uns gegenseitig in Liebe auf.
So erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid,
nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht <tut>, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; (Brief des Paulus an die Philipper 2,2–3)

Ein Glied am Leib Christi und Mitglied einer Gemeinde zu sein ist ein unglaubliches Vorrecht. Man erhält es mit der Verantwortung, als Gotteskind zu leben und seinen Nächsten zu lieben. Gottes Hauptquelle zur Stillung unserer Bedürfnisse in aller Reinheit besteht aus anderen christgläubigen Menschen. Einander zu dienen ist einer der Hauptgründe, warum uns Gott in Gemeinden zusammenführt – es sind die liebevollen christlichen persönlichen Bande. Es ist gut, jemandem zu sagen: Komm, wir erzählen uns mal, was Jesus in unserem Leben tut, und helfen uns gegenseitig, zu ihm hinzuwachsen.
So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart. (1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 2,8)

Alles was wir sind, sind wir durch Gottes Gnade. Alles, was wir als Nachfolger Jesu haben und worauf wir hoffen können, gründet sich auf unsere einmalige Beziehung zu Christus.
Möge unser Leben und unser Dienst an anderen von Hingabe an ihn geprägt sein.

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004


FREUDE DER BUSSE

Predigt vom 19. Mai 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Psalm 32

Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand!
Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade! (Sprüche 3,5–6)

Wer in der Welt aufbrechen will, Entscheidungen zu treffen hat, sein Leben verändern und sich zu Gott bekennen will, der vertraue auf den HERRN.
Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du gehen sollst; ich will dir raten, meine Augen über dir <offenhalten>. (Psalm 32,8)

Die Psalmen können als ein Spiegel der Heiligen Schrift betrachtet werden. Sie sind ein Lob der Schöpfung, thematisieren das Vertrauen zu Gott, handeln von Vergebung und Vergänglichkeit, beschreiben Gott als gerechten Richter.

Psalm 32 handelt von der Freude der Buße.
Glücklich der, dem Übertretung vergeben, dem Sünde zugedeckt ist!
Glücklich der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug ist! (Verse 1–2, siehe auch Seligpreisungen im Evangelium nach Matthäus 5,3–12)

Weltliches Glück ist kein wahres Glück. Wichtig sind die Nähe zu Gott und ein reines Herz zu haben. Es hilft nicht, sich bei sündhaftem Verhalten vor Gott zu verstecken, ihm etwas zu verschweigen. Gott lässt uns keine Ruhe. Wir haben unsere Schuld ehrlichen Herzens zu bekennen. Dann verschwinden unser schlechtes Gewissen, unsere Rast- und Perspektivlosigkeit. ER vergibt uns und wir sind frei.
Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag.
Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommergluten.
So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde.
Deshalb soll jeder Fromme zu dir beten, zurzeit, da du zu finden bist; gewiss, bei großer Wasserflut – ihn werden sie nicht erreichen.
Du bist ein Bergungsort für mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel. (Verse 3–7)

Wer Gott, seiner Führung, seiner Liebe und seiner Gnade misstraut, der gerät ins Verderben. Adam und Eva haben Gott misstraut und Satan geglaubt. Das sollte immer eine Lehre für uns sein. Der HERR verheißt:
Viele Schmerzen hat der Gottlose; wer aber auf den HERRN vertraut, den umgibt er mit Gnade.
Freut euch an dem HERRN, und frohlockt, ihr Gerechten, und jubelt, alle ihr von Herzen Aufrichtigen! (Verse 10 und 11)


GEFÜHLE UND VERGEBUNG

Predigt vom 5. Mai 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Klagelieder 3,1–11

Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat! (Brief des Paulus an die Epheser 4,32)

Gefühle sind der Ausdruck unserer Denkweise. Wenn wir Gott und sein Wort falsch wahrnehmen, zeigt uns das unser Gefühlsleben. Wenn wir dann unsere Gefühle nicht ernst nehmen, werden wir zur Zielscheibe Satans.
Jeremia nimmt fälschlicherweise an, dass Gott gegen ihn und die Ursache für seine körperlichen Leiden sei.
Und ich sagte: Verloren ist mein Glanz und meine Hoffnung auf den HERRN. (Klagelieder 3,18)
Aber Jeremia ändert seine Meinung.
Ja, die Gnadenerweise des HERRN sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf,
es ist jeden Morgen neu. Groß ist deine Treue. (Klagelieder 3,22–23)
Gott und die Umstände haben sich nicht geändert, Jeremia hat seine Auffassung von Gott geändert und seine Gefühle folgten seiner veränderten Wahrnehmung.

Es ist wichtig, unser Denken mit der Erkenntnis Gottes und seinem Wort zu füllen. Wir haben das Leben ist aus der Perspektive Gottes zu betrachten und uns entsprechend zu verhalten.

Gefühle dürfen nicht unterdrückt werden. Dies trennt uns vom unbeschwerten Umgang mit unseren Mitmenschen (siehe Psalm 39,2–3). Gefühle sollte man aber auch nicht gedankenlos hinausposaunen (siehe Evangelium nach Matthäus 16,22–23).
Es ist gut, seine Wut und seinen Hass echt und ehrlich vor Gott – aber nicht gegen Gott – abzuladen. Das verhindert, dass man dies zerstörerisch gegenüber seinem Nächsten tut.
Auf Gefühlsäußerungen von anderen Menschen antwortet man nicht mit Worten, sondern ebenfalls mit Gefühlen.
Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden! (Brief des Paulus an die Römer 12,15)

Wie heilt man seine verletzten Gefühle?
Aus schlimmen Erfahrungen in der Kinder- und Jugendzeit entwickelt sich oft ein „schlafender“ seelischer Ballast, der das geistliche Wachstum behindern kann.
Gott bringt eine solche Konfliktsituation zur rechten Zeit ans Licht, damit sie verarbeitet werden kann. Darum können wir den HERRN auch bitten.
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! (Psalm 139,23)

Wie können wir mit Gott unsere Vergangenheit aufarbeiten?
Wir können unsere damaligen Erfahrungen im Licht unserer neuen Identität sehen. Wir sind in Christus ein neues Geschöpf. Das Alte einschließlich früherer Verletzungen ist vergangen.
Wir vergeben denen, die uns verletzt haben. Gott verlangt, dass wir Vergebung gewähren.
Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. (Matthäusevangelium 6,14–15)

Vergeben heißt nicht vergessen.
Vergeben bedeutet nicht, Fehlverhalten zu tolerieren.
Vergebung verlangt keine Rache oder Wiedergutmachung.
Vergeben heißt beschließen, mit den Konsequenzen der Verfehlung des anderen zu leben.

Anlage zur Vertiefung: Zwölf Schritte zur Vergebung

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004


WIR SIND GOTTES MITARBEITER

Predigt vom 28. April 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
1. Brief des Paulus an die Korinther 3,5–11

Und es geschah von diesem Tag an: die <eine> Hälfte meiner jungen Männer war an dem Werk beschäftigt, und ihre <andere> Hälfte hielt die Speere, die Schilde und die Bogen und die Schuppenpanzer <bereit>. (Buch Nehemia 4,10)

Nach dem Sieg der Perser über die Babylonier durften die Juden schrittweise nach Jerusalem zurückkehren. Der Tempel war bereits gebaut, aber die Stadtmauern waren noch zerstört. Nehemia erhielt vom persischen König Artaxerxes die Vollmacht, die Mauern wieder aufzubauen. Das gefiel den Feinden Jerusalems nicht.
Als aber Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, und Geschem, der Araber, <davon> hörten, spotteten sie über uns und verachteten uns und sagten: Was ist das für eine Sache, die ihr da tun wollt? Wollt ihr euch gegen den König empören?
Da gab ich ihnen zur Antwort und sagte zu ihnen: Der Gott des Himmels, er lässt es uns gelingen. Und wir, seine Knechte, wollen uns aufmachen und bauen. Ihr aber habt weder Anteil noch Anrecht, noch Gedenken in Jerusalem. (Nehemia 2,19–20)

Nehemias Auftreten gab den Juden wieder ein Ziel und Hoffnung. Als die Stadtmauern immer mehr befestigt wurden, wollten die Feinde ein weiteres Erstarken Jerusalems verhindern.
Da beteten wir zu unserem Gott und stellten eine Wache gegen sie auf, Tag und Nacht <zum Schutz> vor ihnen.
Und <das Volk von> Juda sagte: Die Kraft der Lastträger schwindet, und es ist <noch so> viel Schutt da. Wir allein schaffen es nicht <mehr>, an der Mauer zu bauen. (Nehemia 4,2–4)
Und als ich <ihre Furcht> sah, da machte ich mich auf und sagte zu den Edlen und zu den Vorstehern und zum Rest des Volkes: Fürchtet euch nicht vor ihnen! An den Herrn denkt, den großen und furchtbaren! Und kämpft für eure Brüder, eure Söhne und eure Töchter, eure Frauen und eure Häuser! (Nehemia 4,8)
Nehemia forderte die Menschen auf, zuerst an den HERRN zu denken und dann zu kämpfen.
Der Aufbau der Stadtmauer in erstaunlich kurzer Zeit führte zu einer entscheidenden Stärkung des jüdischen Selbstbewusstseins. Dem folgte die Selbstbesinnung als das Volk Gottes.

Der HERR gibt uns wichtige Aufgaben in der Gemeinde, im Beruf und in der Familie. Er will uns formen und Gruppen „zusammenschweißen“. Wir dürfen Gottes Reich mit bauen und haben das Erreichte zu mit zu sichern.
Was empfinden wir bei schier unlösbaren Aufgaben, bei denen unsere Kraft zu erlahmen scheint? Sind wir immer motiviert, zu Ehren Gottes das Letzte an Kraft zu geben?


ERFOLG, ERFÜLLUNG, GLÜCK …

Predigt vom 14. April 2019 (Zusammenfassung, Fortsetzung vom 17. März 2019)

Schriftlesung
2. Buch Samuel 6,12–22

Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. (1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 5,18)

Gott will, dass wir erfolgreich, erfüllt und glücklich sind. Dafür müssen unsere Vorstellungen von Erfolg, Bedeutung, Erfüllung, Zufriedenheit, Glück, Freude, Geborgenheit und Frieden auf der Heiligen Schrift beruhen.

Das weltliche Konzept für Glück ist: Zu haben, was man sich wünscht.
Gottes Vorstellung von Glück ist: Glücklich ist der Mensch, der will, was er hat.
Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn. (1. Brief des Paulus an Timotheus 6,6)

Lebensfreude ist uneingeschränkte Spontanität. Siehe Schriftlesung: So werden auch wir vielmehr Freude erfahren, wenn wir Gott zu gefallen suchen.
Große Geborgenheit und Sicherheit bekommen wir durch die Beziehung zu etwas, das in der Ewigkeit verankert ist.
Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. (Evangelium nach Johannes 10,28)
Friede ist eine innere Angelegenheit, Friede mit Gott.
Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. (Brief des Paulus an die Römer 5,1)

Gottes Weg heißt im Glauben, im Vertrauen auf Jesus leben. Bei unserer Wiedergeburt gab uns Gott eine neue Natur. Wir brachten aber die alten Gewohnheiten, Denkmuster und Pläne mit in das neue Leben. So springen wir hin und her zwischen Gottes Plan und unseren Plänen.
Denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. (Brief des Jakobus 1,6)
Satan versucht aktiv, uns vom Weg der Nachfolge Christi abzubringen. Er versucht unsere Gedanken zu beeinflussen. Er hat uns jahrelang beobachtet und weiß, was er tun muss, um seine Ziele zu erreichen. Gegen Satans Gedanken müssen wir uns wehren, wir
… nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi. (2. Brief des Paulus an die Korinther 10,5)
Der Umgang mit dem Lügner Satan ist kein Machtkonflikt, er ist eine Konfrontation mit Gottes Wahrheit.
Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Evangelium nach Johannes 8,32)
Wenden wir uns an Gott, wenn wir versucht werden. Damit öffnen wir unsere Gedanken Seiner Wahrheit und erkennen ihn an.
Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden
und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus. (Brief des Paulus an die Philipper 4,6–7)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004


GOTTES GEFÜHLE UND WÜNSCHE

Predigt vom 24. März 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Evangelium nach Johannes 21,15–19

Da bestellte Gott, der HERR, einen Rizinus und ließ ihn über Jona emporwachsen, damit Schatten über seinem Kopf sei, ihn von seinem Missmut zu befreien. Und Jona freute sich über den Rizinus mit großer Freude. (Der Prophet Jona 4,6)

Der HERR hat immer das Beste für die Menschen im Sinn. Wenn die Menschen aber Unheil säen, dann werden sie Unheil ernten. Gott sagt unmissverständlich:
Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.
Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten. (Brief des Paulus an die Galater 6,7–8)

Dem Verderben zu entgehen, wird am Beispiel der assyrischen Stadt Ninive aufgezeigt.
Und Menschen und Vieh sollen mit Sacktuch bedeckt sein und sollen mit <aller> Kraft zu Gott rufen; und sie sollen umkehren, jeder von seinem bösen Weg und von der Gewalttat, die an seinen Händen ist. (Jona 3,8)
Die Menschen in Ninive bekehrten sich, und Gott verzichtete auf sein Strafgericht.
Das machte Jona zornig, hatte er doch Feinde Israels vor dem Verderben gerettet. Er empfand seinen größten Erfolg als seine größte Niederlage. Jona war zornig.
Aber Gott lehrte Jona am Beispiel des Rizinus‘ IHN zu verstehen und gehorsam zu sein.
Und der HERR sprach: Du bist betrübt wegen des Rizinus, um den du dich nicht gemüht und den du nicht großgezogen hast, der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging.
Und ich, ich sollte nicht betrübt sein wegen der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die nicht unterscheiden können zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh? (Jona 4,10–11)

Wir möchten, dass Gott uns versteht. Wir wissen, unsere Gefühle sind ihm nicht egal. Aber Gott will auch, dass wir seine Gefühle verstehen, seine Wünsche annehmen und seine Aufträge erfüllen.
Manchmal fällt uns das schwer, sind wir doch zu sehr auf uns, auf unser Leben fixiert. Wir sehen nicht, dass alles vom HERRN kommt, dass alles Ihm, dem Schöpfer gehört.
Und er sagte: Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurück. Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen! (Buch Hiob 1,21)

Dem Vater im Himmel bereiten wir große Freude, wenn wir anderen Menschen Gutes tun, wenn wir ihnen Freude bereiten.
Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. (Evangelium nach Matthäus 25,40)


UNSERE ZIELE IN GOTT

Predigt vom 17. März 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
2. Brief des Petrus 1,3–10

Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes! (1. Brief des Petrus 4,10)

Was passiert, wenn wir, Kinder Gottes, den Taten des Fleisches erliegen?
Gibt es eine Grenze für Gottes Geduld uns gegenüber? Ärgert sich Gott über uns? Gibt er uns auf? Nein.
Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten, Und er ist die Sühnung für unsere Sünden. (1. Brief des Johannes 2,1–2)
Gott will, dass wir unsere Identität als sein Kind annehmen und entsprechend leben.
Wann stimmen wir nicht mit Gottes Willen überein? Wenn wir wütend oder niedergeschlagen werden, dann kann uns dieses Gefühl warnen.

Manchmal haben wir auch falsche Vorstellungen von Gottes Handeln und klagen wie David.
Bis wann soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis wann soll sich mein Feind über mich erheben? (Psalm 13,3)
Versuchungen in unserem Leben sind oft Mittel, das Ziel geistlicher Reife zu erreichen.
Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet,
indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt.
Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. (Brief des Jakobus 1,2–4)

Dazu müssen unsere Ziele, unsere Vorstellungen von Erfolg, Bedeutung, Erfüllung, Zufriedenheit, Glück, Freude, Geborgenheit und Frieden auf der Heiligen Schrift beruhen.
Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben. (Buch Josua 1,8)
Um unserer Bedeutung als Kinder Gottes gerecht zu werden, konzentrieren wir uns also auf Aktivitäten mit Ewigkeitswert.
Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. (1. Brief des Paulus an die Korinther 3,14)
Ein wirklich erfülltes Leben erreicht man dann, wenn man seine einzigartigen, von Gott geschenkten Gaben entdeckt und dafür einsetzt, dass andere aufgebaut werden und Jesus verherrlicht wird.
Siehe Eingangsspruch oben.
Zufriedenheit entsteht durch ein gerechtes Leben.
Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt;
fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir <als Belohnung> geben wird an jenem Tag: nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen liebgewonnen haben. (2. Brief des Paulus an Timotheus 4,7–8)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004


DER ALTE MENSCH IN UNS

Predigt vom 10. März 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
1. Brief des Paulus an die Korinther 3.1–7

Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (Brief des Paulus an die Römer 5,17)

Bevor wir uns für Jesus Christus entschieden haben, waren wir von Gott getrennt. Wir waren ein „alter“ oder „natürlicher“ Mensch.
Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird. (1. Korintherbrief 2,14)

Was geschah bei der geistlichen Wiedergeburt mit dem natürlichen Menschen in uns?
Da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. (Römerbrief 6,6)

Der Tod des alten Ichs beendet unsere Beziehung zur Sünde. Sie hat keine Macht mehr über uns. Trotzdem reagieren wir oftmals noch sündig, weil unser früheres Ich unser gesamtes Tun, unsere Gefühle, Denkweisen, Erinnerungen und Gewohnheiten geprägt hat.

Der Apostel Paulus unterscheidet drei Menschentypen.
Der natürliche Mensch – er lebt im Fleisch – ist geistlich tot, er ist getrennt von Gott. Er sündigt aus Gewohnheit. Er hat vielleicht den Eindruck, er könne sein Verhalten frei bestimmen, doch das Fleisch bestimmt seine Entscheidungen.
Das Wesen des geistlichen Menschen – er lebt im Geist – ist vollkommen verschieden vom natürlichen Menschen. Es ist von Sündenvergebung, Aufnahme in Gottes Familie und Bewusstwerden des eigenen Wertes gekennzeichnet. Er empfängt seine Impulse vom Geist.
Der fleischliche Mensch, der fleischlich gesinnte Christ, hat den gleichen Geist wie der geistliche Mensch. Er ist wiedergeboren und vor Gott gerechtfertigt. Er kann wie der geistliche Mensch zwischen Geist und Fleisch wählen – aber er wählt das Fleisch.

Wie kann man herausfinden, ob man vom Fleisch oder vom Geist geleitet wir?
Wenn wir reagieren mit
Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsüchteleien, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufgeblasenheit, Unordnungen (2. Brief des Paulus an die Korinther 12,20) oder mit
Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen. (Brief des Paulus an die Galater 5,20), dann folgen wir dem Fleisch.
Reagieren wir aber der mit Frucht des Geistes, dann leitet uns der Heilige Geist.
Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. (Galaterbrief 5,22–23)

Ein geisterfülltes Leben soll weder passiv noch hyperaktiv sein. Beides behindert das geistliche Reifen. Welches Tempo ist nun das richtige? Jesus selbst gibt es vor.
Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.
Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und „ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“;
denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. (Evangelium nach Matthäus 11,28–30)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004


CHRISTUS MACHT DEN UNTERSCHIED

Predigt vom 3. März 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
1. Petrusbrief 1,16–25

Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. (1. Korintherbrief 15,22)

„In Christus zu sein“ ist das überragende Thema im Neuen Testament. Es gibt es im Epheserbrief vierzig Hinweise zu „in Christus zu sein“ oder „Christus in sich zu haben“.
In Christus zu sein, ist der wichtigste Faktor unserer neuen Identität.
Was bedeutet es, geistlich in Christus lebendig zu sein? Bei unserer geistlichen Wiedergeburt kam unsere Seele in Verbindung mit Gott, ähnlich wie Adam anfangs mit Gott in Verbindung war. Unser Name steht nun im Buch des Lebens.
Wozu brauchen wir das Wesen Jesu in uns? Damit wir sein können wie Jesus.
Gott hat uns nicht gegeben, ihm nachzuahmen. Er hat uns Anteil an seiner Natur gegeben, so dass wir tatsächlich sein können wie er.

Ein Christ ist nicht nur eine Person, die Vergebung, ewiges Leben, den Heiligen Geist und eine neue Natur bekommt. Der radikale Wandel, die geistliche Neugeburt geschieht im Moment der Errettung. Die Verwandlung im Alltagsleben, die Heiligung, aber dauert das ganze Leben lang. Wir waren Kinder des Zorns und sind Teilhaber der göttlichen Natur geworden.

Christsein bedeutet im tiefsten Wesen unserer Identität ein Heiliger, ein geistlich geborenes Kind Gottes, ein göttliches Meisterstück, ein Kind des Lichts, ein Bürger des Himmels zu sein.
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korintherbrief 5,17)
Wir sind durch die Wiedergeburt von Gott gerecht gemachte, angenommene Kinder. Egal, was uns beigebracht wurde oder was wir von uns selbst denken. Vertrauen wir darauf und verhalten wir uns so.

Wir sind Heilige, die sündigen. Trotz Gottes guter Fürsorge lässt unser Verhalten manchmal zu wünschen übrig. Unsere Stellung in Christus ist klar und fest, doch unser Alltagsverhalten ist auch von Versagen und Ungehorsam geprägt. Das ist das große christliche Dilemma.
Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. (Römerbrief 7,19)

Alle Lebensumstände, ja selbst die Folgen unseres Versagens, benutzt Gott, um uns im Glaubenslauf voranzubringen. Und er wird sein Ziel mit uns erreichen; darauf kann sich jeder Gläubige verlassen.
Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber <seid ihr> Licht im Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts. (Epheserbrief 5,8)

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004


UNSERE NEUE IDENTITÄT

Predigt vom 17. Februar 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Brief des Paulus an die Römer 5,12–17
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Brief an die Korinther 5,17)

Wir Christen sind Kinder Gottes. Das ist das entscheidende Fundament für unseren Glauben und für unser Verhalten.

In der Welt suchen viele Menschen Erfüllung in einem guten äußeren Erscheinungsbild, in Bewunderung, in Superleistung und Erfolg, in Lebensstatus und Anerkennung.
König Salomo hatte dies alles, aber Gott hatte ihm Weisheit gegeben. Und so sagt Salomo:
Nichtigkeit der Nichtigkeiten! – Spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit!
Welchen Gewinn hat der Mensch von all seinem Mühen, mit dem er sich abmüht unter der Sonne? (Der Prediger 1,2–3)
In Gottes Reich hängt nichts vom Besitz oder Tun ab. Wir Kinder Gottes sind ganze Persönlichkeiten und besitzen ein Leben von unendlicher Bedeutung und einzigartigem Ziel.

Infolge des Sündenfalls starben Adam und Eva auf der geistlichen Ebene. Ihre Verbundenheit mit Gott wurde aufgelöst. Adam und Eva wurden ängstlich. Sie entwickelten Schuld- und Schamgefühle. Die Menschen wurden depressiv und zornig.
Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt?
Ist es nicht <so>, wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst über sie herrschen. (1. Mose 4,6–7)

Die herausragenden Bedingungen und Eigenschaften, die die Menschen vor dem Sündenfall hatten, verschwanden und wurden so zu großen Bedürfnissen. An ihre Stelle trat anderes.
Annahme wurde durch Ablehnung ersetzt.
Unschuld wurde durch Schuld und Scham ersetzt.
Autorität wandelte sich in Schwäche und Hilfslosigkeit.

Wir haben gute Erbschaft von Adam und Eva bekommen, aber unsere geistliche Identität ist beim Sündenfall verloren gegangen. Hier gab nur einen Ausweg. Dem versagenden ersten Adam folgt der erfolgreiche letzte Adam, Jesus Christus. Er hat für uns die geistliche Identität zurückgewonnen.
Mit unserem Bekenntnis zu Gott werden wir mit dem letzten Adam identifiziert. Wir sind mit Jesus Christus in das himmlische Reich versetzt.
Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus. (Epheser 2,6)

Geistlich lebendig zu sein bedeutet für uns Christen, im Einklang mit Gott zu stehen. Diese Beziehung zu Gott durch Jesus ist der Eckstein unserer Identität.

1) Quellennachweis
Neil T. Anderson: Neues Leben – neue Identität, Logos Verlag GmbH, 2004


MACHT ALLE NATIONEN ZU JÜNGERN

Predigt vom 10. Februar 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Evangelium nach Markus 7,24–30

Predigttext
Der Prophet Jona 3, siehe auch Predigt vom 28. Oktober 2018 und 13. Januar 2019

Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! (Evangelium nach Matthäus 28,19–20)

Jona wollte Gottes Auftrag, die Menschen im sündigen Ninive zu bekehren, nicht erfüllen. Er sündigte gegen Gott.
Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde. (Brief des Jakobus 4,17)
Als Jona dann gerettet war, macht er sich auf den Weg nach Ninive.
Und Jona begann, in die Stadt hineinzugehen, eine Tagereise <weit>. Und er rief und sprach: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! (Jona 3,4)
Die Menschen in Ninive glaubten Jona und taten Buße. Gott hatte ihre Herzen vorbereitet. Der König schloss sich dem Volk an, führte es und befahl:
Und Menschen und Vieh sollen mit Sacktuch bedeckt sein und sollen mit <aller> Kraft zu Gott rufen; und sie sollen umkehren, jeder von seinem bösen Weg. (Vers 8)
Gott sah die Umkehr des Volkes und verzichtete auf das angedrohte Unheil – und Gott bereitet seine Entscheidungen und Handlungen vor.
Siehe auch Kapitel 4, Jonas Verdruss und Zurechtweisung.

Uns Menschen gelingt nicht alles, manchmal treffen wir falsche Entscheidungen, handeln nicht richtig und müssen das Urteil von Gott hinnehmen.
Samuel aber sprach: Hat der HERR <so viel> Lust an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, dass man der Stimme des HERRN gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder.
Denn Widerspenstigkeit ist eine Sünde <wie> Wahrsagerei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, so hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst. (1. Buch Samuel 15,22–23)

Gott gibt auch die Chance zur Korrektur. Wenn alles verloren scheint, dann lohnt es sich immer noch umzukehren.
„Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt.“
<Was> ihr erduldet, <ist> zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? (Brief an die Hebräer 12,6–7)

Gott liebt die Welt. Er liebt die Menschen. Der HERR ist betrübt, wenn sie sich von ihm abwenden.
Und ich, ich sollte nicht betrübt sein wegen der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120.000 Menschen sind, die nicht unterscheiden können zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh? (Jona 4,11)
Diese Menschen zur Umkehr zu bewegen, das ist Gottes Auftrag für uns. Davor dürfen wir nicht weglaufen.


GOTTES WEG ZUR ERLÖSUNG

Predigt vom 3. Februar 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Psalm 22,2–20

Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. (Paulus‘ Brief an die Römer 3,22)

Der Weg der Erlösung begann nicht erst im Neuen Testament. Von Zeit zu Zeit ordnete Gott Handlungen an, die zeigen sollten, was Jesus nach seinem Kommen tun wird.
Zum Beispiel der Versöhnungstag (3. Buch Mose 16) oder das Passahlamm
(2. Buch Mose 12).

Das Tieropfer war ein symbolischer Akt, um die Menschen zu reinigen.
… ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung. (Brief an die Hebräer 9,22)
Das Tieropfer konnte aber die Sünden nicht bereinigen, es diente zur Erinnerung.
Doch in jenen <Opfern> ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden,
denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden wegnehmen.
(Brief an die Hebräer 10, 3–4)

Wenn jemand Christ werden will, so kann das nur auf die von Gott festgelegte Art und Weise geschehen. Der Weg der Erlösung geht nur über den Sühnetod am Kreuz. Erlösung geschieht nur durch das Blut Christi.
Der heilige Gott hat die Sünden der Menschen auf Seinen Sohn gelegt. Am Kreuz trug Er deswegen den Zorn und das Gericht Gottes. Deshalb wandte sich der reine Gott von ihm ab.
Du hast zu reine Augen, um Böses mitansehen zu können, und Verderben vermagst du nicht anzuschauen. (Prophet Habakuk 1,13)

Die Menschen brauchen Versöhnung, denn zwischen ihnen und Gott steht die Kluft der Sünde. In der Versöhnung macht Gott reinen Tisch.
1. Er beginnt sein Versöhnungswerk damit, dass er den Menschen die Vergehen nicht anrechnet.
2. Gott rechnet sie Christus an.
3. Christus trägt die Strafe, die die Menschen verdient haben.
4. Gott rechnet den Menschen die Gerechtigkeit Christi

Freuen, ja freuen will ich mich in dem HERRN! Jubeln soll meine Seele in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel der Gerechtigkeit mir umgetan, wie der Bräutigam sich nach Priesterart mit dem Kopfschmuck und wie die Braut sich mit ihrem Geschmeide schmückt. (Prophet Jesaja 61,10)
Dem Vater danksagend, der euch fähig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht;
er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe. (Brief des Paulus an die Kolosser 1,12–13)

Mit der Erlösung werden wir Kinder Gottes, und damit sind wir für immer für den Himmel qualifiziert. Wir werden Bürger des neuen Reiches, wir werden Himmelsbürger. Wir werden Mitglieder der Familie Gottes sein.
Jesus rettet Sein Volk. Er bezahlt, was wir schuldig waren. Er brach die Macht der Sünde in unserem Leben.

1) Quellennachweis
Peter Jeffery: Was du über das Heil wissen musst, Voice of Hope, 2017


WEG AUS DER SÜNDE

Predigt vom 27. Januar 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Apostelgeschichte 11,19–24

In der Schöpfungsgeschichte steht:
Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. (1. Buch Mose 1,31)

Aber Adam und Eva handelten gegen den Willen des HERRN
Und Gott, der HERR, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?
Da sagte er: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, und ich versteckte mich.
Und er sprach: Wer hat dir erzählt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?
(1. Buch Mose 3,9–11)

Die Sünde wurde mit Adam und Eva erstmals Teil des menschlichen Charakters. Mit dem Sündenfall verloren die Menschen
den Frieden mit Gott
den Zugang zu Gott,
die Hoffnung für die Zukunft.

Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN. (1. Mose 6,5 und 8)
Noah war der einzige Gerechte. Aber die Menschen nach Noah verfielen wieder der Sünde. Viele Menschen lehnen sich gegen diese biblische Wahrheit auf. Sie greift ihren Stolz, ihr Selbstwertgefühl, ihr Ego an.

Wir Christen haben die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus angenommen. Wir sind nunmehr Kinder Gottes, und Paulus spricht uns sogar als Heilige an.
Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut. (Brief des Paulus an die Kolosser 3,12)
Und trotzdem verstoßen wir gegen Gottes Gebote. Wir sind also Heilige, die sündigen.

Unsere einzige Hoffnung ist die Gnade und Liebe Gottes.
Die Geschichte vom Hauptmann Kornelius
Und er erzählte uns, wie er den Engel in seinem Haus habe stehen sehen und sagen: Sende nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus holen!
Der wird Worte zu dir reden, durch die du errettet werden wirst, du und dein ganzes Haus.
(Apostelgeschichte 11,13–14)
Petrus verkündete das Evangelium und –
Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. (Vers 44)

Es gibt es drei entscheidende Punkte, die zu dieser Bekehrung führten:
Die Güte Gottes, die das Evangelium zu ihm brachte
Die klare Verkündigung des Evangeliums durch Petrus
Das Verlangen, auf Gottes Wort zu hören und sich dessen Autorität zu unterstellen.

Das ist der Weg aus der Sünde.

1) Quellenangabe
Peter Jeffery: Was du über das Heil wissen musst, Voyce of Hope, 2017


UNSER HEIL

Predigt vom 20. Januar 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Brief des Paulus an die Römer 10,1–13

Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi. (Römerbrief 10,17)

Echter Glaube kann nur aus Gottes Wort erwachsen. Dieses Wort finden wir in der Bibel. Dort redet Gott direkt zu uns, über sich selbst, über uns und wie Er uns rettet.
Die Neigung im Menschen, sich selbst einen Weg der Erlösung zurechtzulegen, ist ein Haupthindernis für den wahren Glauben an Gott.
„Die meisten Menschen suchen ein Leben lang nach dem Sinn des Lebens. Nicht weil sie ihn nicht finden, sondern weil ihnen die erste Antwort nicht gefallen hat.“ (Sanjay Shihora)
Die erste Antwort kann aber nichts anderes sein als Gott. Was als Suche nach Glück interpretiert wird, ist in Wahrheit die Suche nach Gott.

In seiner Vollkommenheit toleriert Gott die Sünde nicht. Er könnte uns also nicht annehmen. Aber er überlässt uns Menschen nicht uns selbst, sondern schenkt uns in seiner Liebe die Errettung, die Möglichkeit der Sündenfreiheit. Gott ergreift die Initiative. Wenn Gott nichts unternehmen würde, dann könnten wir nichts tun. Es ist die Liebe Gottes, die den Anfang macht.
Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. (1. Johannesbrief 3,1)

Jesus erlöst uns Menschen.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Evangelium nach Johannes 1,1 und 14)
Um alle die zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren,
musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen;
denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht worden ist, kann er denen helfen, die versucht werden. (Brief an die Hebräer 2,15, 17–18)
„Der erste und wichtigste Grund, warum Herr Jesus Christus menschliche Gestalt annahm, war nicht, um damit zu regieren, sondern um darin zu leiden und zu sterben.“ (John Owen)

Jesus ist Gott, und nur durch ihn finden wir zu Gott.
Jesus spricht zu ihm (Thomas): Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. (Johannes 14,6)

1) Quellenangabe
Peter Jeffery: Was du über das Heil wissen musst, Voyce of Hope, 2017


SUCHE FRIEDEN UND JAGE IHM NACH (JAHRESLOSUNG 2019; PSALM 34,15)

Predigt vom 13. Januar 2019 (Zusammenfassung)

Schriftlesung
Gleichnis von den ungleichen Söhnen (Evangelium nach Matthäus 21,28–32)
Predigttext
Der Prophet Jona, Kapitel 2, siehe auch Predigt vom 28. Oktober 2018

Jona war ein Prophet, ein Mann Gottes, der den Menschen SEIN WORT zu vermitteln und sie zu erziehen hatte. Jona flieht vor Gottes Auftrag, bringt andere in große Gefahr und lässt sich ins Meer werfen. Eine schlimme Situation. Manchmal glauben auch wir, dass wir schlimm dran sind. Aber es kann noch schlimmer kommen – und dann greift der HERR ein.

So erging es Joseph, dem Sohn Jakobs.
Und sie verkauften Josef an die Ismaeliter für zwanzig Silber<-Schekel> …
Und Josefs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis …
Und zu Josef sagte der Pharao: Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen. (1. Buch Mose 37,28; 39,20; 41,39–40)

Unser Verhalten ist für Gott wichtig. Tun ist bedeutungsvoller als Reden. Manchmal sind wir wie Jona. Es ist oft leichter gesagt als getan, leichter vor einem Auftrag geflohen, als ihn ausgeführt.

Und der HERR bestellte einen großen Fisch, Jona zu verschlingen; und Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches. Und Jona betete zum HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches …
Ich aber will dir Opfer bringen mit der Stimme des Lobes; was ich gelobt habe, werde ich erfüllen. Bei dem HERRN ist Rettung. Und der HERR befahl dem Fisch, und er spie Jona auf das trockene <Land> aus. (Jona 2,1–2; 10–11)

Not lehrt Beten. Manchmal müssen wir genau wie Jona „aus dem Verkehr gezogen werden“, damit innere Einkehr in uns einzieht, damit wir uns auf den HERRN rückbesinnen.
Das Beispiel zeigt, dass wir immer in Gottes Hand sind, dass der HERR alle Fäden in der Hand hat. Wenn wir unser Leben anschauen, werden wir feststellen, dass uns Gott oft „herausgehauen“ hat. Und dies tut er sogar in den letzten Minuten des Lebens, wenn sich Menschen zu ihm bekennen.

Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt. (Brief des Paulus an die Epheser 1,11)


Jahr 2018

Vergebung (II)

(Gottesdienst vom 9. Dezember 2018)

Und nun seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig <auf euch selbst>, dass ihr mich hierher verkauft habt! (1. Mose 45,5)

Mangel an Vergebung bewirkt Stillstand unserer geistlichen Entwicklung, und es entsteht eine Wurzel der Bitterkeit, die andere beeinträchtigen kann.

Und achtet darauf, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide, dass nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und <euch> zur Last werde und durch sie viele verunreinigt werden. (Brief an die Hebräer 12,15)

Vergebung bedeutet
Schuld einseitig aufzuheben, auf eigene Rechte zu verzichten,
Verstrickungen oder Bindungen gegenüber dem Schuldigen durchzuschneiden,
nicht an der Sünde eines anderen gegen dich festzuhalten, frei zu werden,
die Entscheidung, der Person zu vergeben und ihr die Sünde nicht mehr vorzuhalten,
die Konsequenzen der Sünde zu akzeptieren und damit zu leben.

In der Bibel gibt es Beispiele für Menschen, die nicht vergeben haben.
Mefi-Boschet wurde depressiv, hasste sich selbst (2. Buch Samuel 9,7–8)
Jefta wurde gewalttätig (Buch der Richter 11,1–7)
Simson starb als verbitterter Mensch (Richter 16,28)

Menschen, die vergeben haben, können zum Segen für andere werden.
Das geraubte israelische Mädchen half seinem Herrn (2. Buch der Könige 5,3)
Joseph vergab seinen Brüdern (1. Buch Mose 45,1–5)

Mangel an Vergebung beeinflusst die Art, wie wir leben. Wollen wir zunehmend Gram und Wut anhäufen und ein freudloses Leben führen wie Simson am Ende, oder wollen wir frei wie Joseph und den anderen ein Segen sein?

Deshalb will uns Jesus freimachen, er will, dass wir vergeben.

Philip Nunn gibt in seinem Buch „Die verändernde Kraft der Vergebung“ die folgende Handreichung:
Bitte Gott, dir durch seinen Heiligen Geist all das ins Gedächtnis zu rufen, was du vergeben musst. Gott kann dich jetzt an jeden einzelnen Menschen erinnern, der dir wehgetan hat, der dich verletzt hat.
Entscheide dich ganz bewusst, dieser Person zu vergeben.
Und dann sprich ein Gebet, in dem du diese Person vor Gott bringst, ihr vergibst und sie loslässt.

1.  Gebet
Gott und Vater, ich dank dir für dein Wort, das mich jetzt ganz persönlich angesprochen hat. Ich bin dir dankbar für deine Vergebung. Ich danke dir, dass du alles über mich weißt, sogar die Dinge, die nicht einmal mein Ehepartner oder meine Freunde wissen. Aber du weißt es. Und das Blut des Herrn Jesus reinigt mich von aller Sünde. Ich danke dir, dass du uns darüber belehrst, wie wichtig Vergebung ist. Danke Herr Jesus, dass du uns gezeigt hast, wie wir vergeben können. Ich bin mir jetzt bewusst geworden, dass du willst, dass ich vergebe. Bitte rufe mir nun jede Person ins Gedächtnis, von der du willst, dass ich ihr vergebe.

Wenn der Herr dir jetzt eine oder mehrere Personen ins Bewusstsein gerufen hat, dann schreibe ihre Namen auf ein Blatt Papier. Du brauchst nicht zu versuchen, das zu rechtfertigen, was diese Personen dir angetan haben. Erkenne an, dass sie gegen dich und gegen Gott gesündigt haben. Aber weil du ein Christ bist, kannst du ihnen jetzt vergeben. Sage nicht: Ich möchte gern vergeben, sondern sage: Ich vergebe dieser Person, im Gehorsam gegenüber dem Herrn Jesus.

2. Gebet
Mein Gott und Vater, heute will ich … Name/Bezeichnung … vergeben, weil er (oder sie) mir … das und das … angetan hat.
Und Vater, das hat … die und die … Gefühle bei mir ausgelöst.
Vater, ich lasse das jetzt alles los! Vater, im Namen des Herrn Jesus vergebe ich jetzt.
Ich verzichte auf mein vermeintliches Recht, mich dafür zu rächen. Bitte heile meine verletzten Gefühle.
Danke, Vater, dass du mich frei gemacht hast. Vater, bitte segne jetzt diese Person, die mir wehgetan hat.
Im Namen des Herrn Jesus, Amen!

1) Quellenangabe
Philip Nunn: Die verändernde Kraft der Vergebung, Daniel-Verlag, 2016


Vergebung (I)

(Gottesdienst am 18. November 2018)

Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben. (Evangelium nach Matthäus 9,12, revidierte Elberfelder Übersetzung)

Hat uns jemand verletzt, dann fordert Jesus uns auf, von Herzen zu vergeben. Das kann schmerzhaft sein, aber es ist der einzige Weg, frei zu werden. Vergeben wir nicht, dann werden wir immer wieder an die Verletzung erinnert. Sobald wir dem anderen von ganzem Herzen vergeben haben, werden die Schmerzen nachlassen. Der Herr hat uns geheilt.

Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal? Jesus spricht zu ihm: Ich sage dir: Nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmal sieben<mal>! (Matthäusevangelium 18, 21–22)
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun. (Evangelium nach Lukas 23,34)

Jesus ist auf die Erde gekommen, hat die Kerkertüren geöffnet und die Schlösser von unseren Ketten entfernt. Wir sind frei. Oftmals aber lassen wir die Ketten nicht los und treten nicht in die Freiheit hinaus.

Wenn jemand Christ wird, bittet er Jesus um Vergebung und übergibt dem HERRN sein Leben. Er wird neu geboren, und alle seine Sünden, die vergangenen und zukünftigen, sind vergeben. Das kann man rechtliche Vergebung nennen. Sie soll uns im Herzen bereit machen, zu vergeben.

Es ist leicht, an Situationen zu denken, wo andere uns verletzt haben. Zuerst müssen wir aber unser Tun prüfen. Haben wir jemanden etwas angetan?
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung hin! Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit! Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat! (Brief des Paulus an die Epheser 4,30–32)

Wenn ich als Christ gegenüber jemandem sündige, dann sündige ich auch gegenüber dem himmlischen Vater. Kommunikation und Harmonie zum HERRN sind gestört. Ich brauche seine väterliche Vergebung.
Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. (Evangelium nach Lukas 15,18)
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. (1. Brief des Johannes 1,9)

1) Quellenangabe
Philip Nunn: Die verändernde Kraft der Vergebung, Daniel-Verlag, 2016


Christsein heute (II)

(Gottesdienst vom 11. November 2018)

Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch <seine> eigene Herrlichkeit und Tugend. (2. Brief des Petrus 1,3)

Heute sind Menschen und auch Kirchen durch Egoismus und Materialismus erkaltet. Diese Krise ist über Jahrhunderte herangereift:

14.  Jh. – Den Menschen ging durch zunehmenden Materialismus und Individualismus der Glaube an den Zusammenhang zwischen Gott und Schöpfung verloren.
15. Jh. – Renaissance, die Menschen ergötzten sich am sinnlichen Leben. Die Reformation beginnt.
Aber du hast einige wenige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; und sie werden mit mir einhergehen in weißen <Kleidern>, denn sie sind es wert. (Offenbarung des Johannes 3,4)

18. Jh. – Die Aufklärung markiert den Bruch mit dem Christentum. Es kommt zur christlichen Erweckungsbewegung.
Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand schließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. (Offenbarung 3,8)

19. Jh. – Industrielle Revolution, kommunistisches Manifest, Evolutionstheorie. Der Philosoph Nietzsche: Gott ist tot, und wir haben ihn getötet.
20.  Jh. – Sexuelle Revolution. Die Selbsterfüllung steht im Vordergrund.

Was schützt uns Christen vor den Einflüssen dieser gottfernen Welt?
Ein Leben in Ordnung und zu Ehren Gottes und zum Wohl unserer Nächsten.

Betet unablässig! (1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 5,17)
Beten bedeutet auch ein ununterbrochenes Bewusstsein der Gegenwart Gottes bei allem was man tut.

Arbeit muss nicht uns dienen, sondern Gott.
Askese ist sich darin zu üben, Nein zu den eigenen Begierden und Ja zu Gott zu sagen.
Gemeinschaft – Sei nachsichtig mit den Fehlern deiner Mitmenschen. Auch du hast einiges an dir, das andere tragen müssen.
Gastfreundschaft – Es ist gut, in den Gästen Christus zu erkennen und ihnen einen Platz einzuräumen. Bringen die Gäste unser Leben aber allzu sehr durcheinander, dann können wir sie nicht willkommen heißen.

Ausgewogenheit – Bei all dem, was wir tun, dürfen wir uns nicht überlasten. Denn der HERR überlastet uns auch nicht.
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Prophet Jesaja 42,3)

Der Herr gibt uns vor, immer vollkommener zu werden.
Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (Evangelium nach Matthäus 5,48)

1)  Quellenangabe
Rod Dreher: Die Bendikt-Option, fe-medienverlags GmbH, 2018


Christsein heute (I)

(Gottesdienst am 4. November 2018)

Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten warf; und es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen. (Evangelium nach Lukas 13,19)

Die westliche Welt ist zunehmend geprägt von der Auflösung der natürlichen Familien, der Abwendung von althergebrachten moralischer Normen und durch die Teilung der Gesellschaft.

Eine amerikanische Umfrage hat ergeben, dass die meisten der Befragten einer Religion anhängen, die nicht viel mit dem Christentum der Schrift, mit Buße, mit aufopferungsvoller Liebe und Reinheit des Herzens zu tun haben. Sogar die Kirchen sind zu fragen, ob sie zu große Kompromisse mit der Welt eingehen.

Theologe Ephraim Radner, Professor für historische Theologie am Wycliffe College sagt: „Für das Leben als Christ gibt es keine geschützten Räume mehr.“

Was könnte zur Veränderung, zur Stärkung des Christentums heute getan werden?

Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches im 5. Jh. n. Chr. vermischten sich die Gemeinden mit der Welt.
Offenbarung des Johannes 1,14 – Jesus‘ Brief an die Gemeinde in Pergamon, die kennzeichnend für diese Zeit steht.
Aber ich habe ein weniges gegen dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, eine Falle vor die Söhne Israels hinzustellen, so dass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben.

Benedikt, der Sohn eines römischen Statthalters in der Provinz, verabscheute das lockere Leben im zerstörten Rom und zog sich in eine Höhle zum Beten zurück. Mönche baten ihn, ihr Abt zu sein und er gründete weitere Klöster, legte den Grundstein für gläubige Gemeinschaften. Gottesfürchtige Männer und Frauen schlossen sich zusammen, um das moralische Leben aufrechtzuerhalten, dem Chaos und Verfall zu widerstehen, um Gott zu suchen und ihm zu dienen. Auch heute gibt es Christen, die Samenkörner der Autorität der Bibel und der Weisheit der frühen Gemeinden legen.

Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? (Evangelium nach Matthäus 5,13)
Wenn wir für die Welt das sein wollen, was Christus von uns fordert, dann werden wir mehr Zeit abseits von der Welt verbringen müssen und beten – so wie Jesus im Garten Gethsemane gebetet hat. (Lukasevangelium 22,39–46)

1)  Quellenangabe
Rod Dreher: Die Bendikt-Option, fe-medienverlags GmbH, 2018


Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, du hast deine Hand auf mich gelegt. (Psalm 139,5)

(Gottesdienst vom 28. Oktober 2018)

Zur Zeit des Propheten Jona (etwa 800 bis 750 v. Chr.) ging es den Israeliten wirtschaftlich gut, aber sie waren geistig verarmt. Da sollte der Jona den Menschen in der assyrischen Stadt Ninive das Strafgericht Gottes androhen und sie zu Gott führen. Jona lehnt ab und flieht.
Aber Jona machte sich auf, um nach Tarsis zu fliehen, weg vom Angesicht des HERRN. (Buch Jona 1,3)

Gottes Wort geht an alle, geht durch jede Kirche, durch jeden Menschen, durch jeden Christen. Aber viele wenden sich ab, manchmal auch wir, und laufen weg. Oft erkennen wir unsere Flucht nicht. Uns tut es weh, wenn ein Mensch unsere Herzenswünsche mit Füßen tritt. Wie vielmehr muss es Gott wehtun, wenn wir, seine geliebten Kinder, seine Wünsche nicht erfüllen. Jona verliert „ein Stück“ von Gottes Segen.

Aber wir Christen haben den Auftrag des HERRN zu erfüllen und dabei sogar unsere eigenen Wünsche zurückzustellen. Wenn wir Gläubige nicht auf den HERRN hören, dann ist das anders und schlimmer, als wenn Nichtgläubige nicht hören.
Da warf der HERR einen gewaltigen Wind auf das Meer, und es entstand ein großer Sturm auf dem Meer, so dass das Schiff zu zerbrechen drohte. (Jona 1,4)

Der Segen Gottes, der auf uns liegt, strahlt auf andere aus, in der Familie, im Betrieb, bei Freunden und Bekannten. Unser Ungehorsam kann aber auch andere Menschen betreffen.
Das Schiff ist in Seenot, und Jona schläft. Er merkt nicht, was er angerichtet hat. Dann bekennt er sich zu seiner Schuld, hat aber nicht den Mut, selbst die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen und bittet andere darum.
Da sagte er zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer! Dann wird das Meer euch in Ruhe lassen; denn ich habe erkannt, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch <gekommen ist>. (Jona 1,12)

Der HERR stillte den Sturm, beruhigte das Meer. Die ungläubigen Seeleute und Reisenden beteten und bekannten sich zu Gott. Jona erfüllte den Auftrag des HERRN in Ninive. Die Bewohner bekehrten sich, aber Jona war gerade deswegen weiter zornig gegen Gott.

Der HERR aber antwortet:
Und ich, ich sollte nicht betrübt sein wegen der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die nicht unterscheiden können zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh? (Jona 4,11)

1) Quellenangabe
R. C. Sproul: Die Heiligkeit Gottes, Christliche Literatur-Verbreitung e. V., Bielefeld


Ihr sollt heilig sein

(Gottesdienst vom 21. Oktober 2018)

Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem. (Brief an die Hebräer 2,11)

Manchmal empfinden wir es als schwierig, dass wir, mit Sünden kämpfend, Heilige genannt werden. Der Apostel Paulus beachtet beides. Er redet seine Zuhörer und Leser mit Heilige an, spricht aber auch die Überwindung ihrer falschen und sündigen Verhaltensweisen an.

Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (Brief des Paulus an die Römer 12,1–2)

Paulus ruft zu einer neuen Art des Opfers auf – zu einem lebendigen Opfer, das unser ganzes Menschsein umfasst.
Wer nicht gleichförmig dieser Welt ist, richtet sich nicht nach seinen Begierden, sondern ist einer der aufhört, Schlechtes über andere zu reden, der seine Faulheit überwindet, der aufhört zu hassen und bittere Gefühle zu nähren.

Wir sollen
das Wesen Jesu widerspiegeln, aber nicht so, als dass wir Gott wären,
anfangen, so wie er zu denken,
als wertvoll betrachten, was er als wertvoll ansieht und die Dinge verabscheuen, die ihm zuwider sind,
uns biblische Zusammenhänge umfassend aneignen und uns nicht mit einem oberflächlichem Gottesverständnis zufrieden geben,
uns nicht mit der geistlichen Milch zufriedengeben, sondern nach fester Speise verlangen. (s. Brief an die Hebräer 5,12–14)

In dem Augenblick, in dem wir wirklich glauben und gerechtfertigt werden, beginnt unsere Neuwerdung – und Gott bürgt dafür, dass sein Werk in uns zum Abschluss kommen wird.

Wie können wir wissen, ob wir in unserem Streben nach Gerechtigkeit vorankommen?
Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. (Evangelium nach Matthäus 7,20)
Die Frucht der Gerechtigkeit entspricht dem, was der Heilige Geist in uns wirkt.
Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. (Brief des Paulus an die Galater 5,22–23)
Das sind die Kennzeichen von Menschen, die in der Heiligung zunehmen.

1) Quellenangabe
R. C. Sproul: Die Heiligkeit Gottes, Christliche Literatur-Verbreitung e. V., Bielefeld


Frieden mit Gott finden

(Gottesdienst am 7. Oktober 2018)

Jakob, Hiob, Habakuk und Saulus haben mit Gott gerungen und sich Gott unterworfen. Gott ist unantastbar. Trotzdem erlaubt er Menschen, mit ihm zu ringen.
Das Ziel der Kämpfe ist weder Sieg noch Niederlage, sondern endgültiger Frieden mit Gott.

Da sagte er: Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich <vorher> gesegnet. Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob. Da sprach er: Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt. … Und er segnete ihn dort. (1. Buch Mose 32,27–30)
Israel fand Frieden bei Gott, wurde Stammvater der Israeliten und überaus reichlich gesegnet.

Hiob war von Gott als gerecht bezeichnet worden und erlitt dennoch unsagbares Elend. Hiob fing an, mit Gott zu streiten. Gott antwortete Hiob nicht mit Worten, sondern mit sich selbst – und Hiob bereute den Streit.
Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. Darum verwerfe ich <mein Geschwätz> und bereue in Staub und Asche.
Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte. (Buch Hiob 42,5–6 und 10)

Der Prophet Habakuk war entsetzt darüber, dass die gottlosen Babylonier das Volk Gottes strafen sollten. Er entbrannte im Zorn gegen Gott, und Gott offenbarte sich ihm. Aus Habakuks Verzweiflung wurde große Zuversicht.
Ich aber, ich will in dem HERRN frohlocken, will jubeln über den Gott meines Heils. Der HERR, der Herr, ist meine Kraft. Den Hirschen gleich macht er meine Füße, und über meine Höhen lässt er mich einherschreiten. (Prophet Habakuk 3,18–19)

Saulus war ein eifernder Pharisäer, er wollte die Christen zu beseitigen. Da wurde er zu Boden geworfen, von der höchsten Autorität, die es gibt.
Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Mundart zu mir sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
Ich bin Jesus. Ich werde dich herausnehmen aus dem Volk und den Nationen, zu denen ich dich sende, ihre Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht … (Apostelgeschichte 26,12–14 … 17–18)
Saulus wurde im (wahrsten Sinn des Wortes) schlagartig zu Paulus, dem großen Apostel berufen.

Frieden ist die erste Frucht unserer Rechtfertigung. Der Frieden bei Gott stillt in uns die tiefe Sehnsucht nach dem inneren Frieden, den Frieden mit Gott.

Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam. (Evangelium nach Johannes 14,27)

1) Quellenangabe
R. C. Sproul: Die Heiligkeit Gottes, Christliche Literatur-Verbreitung e. V., Bielefeld


Gottes heilige Gerechtigkeit

(Gottesdienst am 30. September 2018)

Der Allmächtige – der erhaben ist an Kraft und reich an Gerechtigkeit, er beugt das Recht nicht. (Buch Hiob 37,23)

Im Alten Testament gibt es viele – und aus menschlichem Ermessen schlimme – Gerichte Gottes. Ist deshalb der Gott des AT ein anderer als der des NT?
Im Denken der Israeliten war verankert, dass Gottes Gerichte immer gerecht sind. Und trotzdem berührte Gottes Gericht die Menschen – die Plötzlichkeit des Ereignisses, die Endgültigkeit der Strafe.

Gott ist absolut beständig und unwandelbar. Seine Reinheit und seine Heiligkeit verändern sich nicht im Geringsten. Gott handelt nie in Unkenntnis der Sachlage. Gott macht keine Fehler.

Adam und Eva erlitten sofort den geistlichen Tod, die Trennung von Gott. Aber Gott vollzog nicht sofort die gesamte Strafe, damit die Gnade Zeit hatte, ihr Werk zu tun.
Manchmal fragt man sich, warum Gott nicht alle Menschen rettet? Ist hier nicht die bessere Frage:

Warum hat Gott ausgerechnet mich errettet?

Bei der Eroberung Kanaans handelte Gott gegenüber den sündigen Kanaanitern in seiner Gerechtigkeit, den Israeliten aber erwies er Barmherzigkeit.
Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt – ihr seid ja das geringste unter allen Völkern –, sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch. (5. Buch Mose 7,7–8)

Gott ist jederzeit souverän.
Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme. (2. Buch Mose 33,19)

Es gibt keinen Konflikt zwischen dem Wesen Gottes, wie es im AT und im NT beschrieben ist. Es ist der Gott, der die Söhne Aarons schlug, der die damalige Welt in der Sintflut untergehen ließ, der Sodom und Gomorrha zerstörte. Es ist der alttestamentliche Gott, den Christus „Vater“ nannte. Es ist der Gott, der die Welt liebt.

Auf Golgatha nahm Christus auf sich, was die Gerechtigkeit Gottes von uns fordert. Gott schüttete seinen Zorn über das Sündenlamm aus. Gott legte den um der Sünde bestehenden Fluch auf Christus.
Jesus war der einzige unschuldige Mensch, der je von Gott bestraft wurde.
Zugleich kommen Gottes Gnade und Barmherzigkeit zum Ausdruck.

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Evangelium nach Johannes 3,16)

1) Quellenangabe
R. C. Sproul: Die Heiligkeit Gottes, Christliche Literatur-Verbreitung e. V., Bielefeld


Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden! (Brief des Paulus an die Römer 12,18)

(Gottesdienst am 23. September 2018)

Es gibt große Unterschiede in der heutigen Gesellschaft, z. B. im Glauben, in den Überzeugungen, im Tun und in der Toleranz. Diese Unterschiede bergen erhebliches Konfliktpotential.
Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. (Evangelium nach Matthäus 10,16)

Das Kapitel 12 des Briefes an die Römer beschäftigt sich mit der Frage
Wie sollen wir Christen mit Konflikten umgehen? – und gibt gleichzeitig die Antworten:

Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden! (Vers 18)
– Bringen wir also ungeheuchelte Toleranz auf.
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten! (Vers 21) – Bleiben wir also Jesus treu.
Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen! (Vers 17) – Achten wir also auf gute Nachbarschaft, unterstützen wir Bedürftige.

Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. (Evangelium nach Matthäus 25,40)
Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan. (Vers 45)

Weiter im Römerbrief:
Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn! Denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.“ (Vers 19) – Überlassen wir also das Richten dem Herrn oder weltlichen Gerichten.
Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! (Vers 14) – Beten wir für unsere Feinde.
Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.“(Vers 20) – Bringen wir also unseren Gegner zum Nachdenken.

Der HERR verheißt für gutes Tun:
Denn er hat gesagt: „Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen“, so dass wir zuversichtlich sagen können: „Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?“(Brief an die Hebräer 13,5–6)
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach <seinem> Vorsatz berufen sind. (Römerbrief 8,28)


Glücklich, wer Acht hat auf den Geringen; am Tage des Übels wird der HERR ihn erretten. (Psalm 41,2)

(Gottesdienst am 9. September 2018)

David hatte eine besondere Beziehung zum HERRN.

David preist: Wer sich der Schwachen annimmt, sich für sie einsetzt, den wird der HERR aus Not erretten.
Es gibt viele Ursachen, schwach, krank und gering zu sein: Körperliche Versehrtheit, Hunger, Katastrophen, Kriege, Witwe oder Waise zu sein. Schwache und Geringe sind Gott und Jesus besonders wichtig. Helfen kann anstrengend sein, aber Gott segnet und verheißt: Mit barmherzigen Taten sammelt man Schätze im Himmel.

Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. (Evangelium nach Matthäus 5,7)
Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. (Verse 6,19–21)

Psalm 41, in den Versen 6–10 schildert David seine Probleme: Mobbing, Verleumdung, Heuchelei, böse Gerüchte im persönlichen, aber auch im politischen Bereich.
Selbst mein Freund, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben. (Vers 10)

Gott denkt nicht an Schuld, sondern an Barmherzigkeit. Nicht der ist glücklich, der sündenfrei lebt, sondern der, der barmherzig ist. Barmherzigkeit ist klug auszuüben. Wer sich dabei „verheizt“, der kann nicht mehr barmherzig sein. Und – wer gegen den Helfer handelt, der verwirkt dessen Barmherzigkeit und Freundschaft.
Echte Freunde helfen einem in der Not. Sie verurteilen nicht schnell, sie prüfen und halten zu einem. Gott ist Davids „Freund“, er ist barmherzig und steht bei. David vertraut auf Gott, klagt dies für sich ein und lobt Gott.

Du aber, HERR, sei mir gnädig und richte mich auf, dass ich es ihnen vergelte! Daran erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast, dass mein Feind nicht über mich jauchzt. Ich aber in meiner Lauterkeit, mich hast du aufrecht gehalten und mich vor dein Angesicht gestellt auf ewig. Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit bis in Ewigkeit! Amen, ja Amen. (Verse 11–14)

Den Herrn zu loben und barmherzig zu sein, das verändert uns Menschen, das verändert uns zum – Guten.


Die Heiligkeit Gottes (Teil II)

(Gottesdienst am 2. September 2018)

Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. Denn Entsetzen hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über den Fischfang, den sie getan hatten. (Evangelium nach Lukas 5,8–9)
Petrus erkannte hier, dass er sich in Gegenwart des Heiligen, des Sohnes Gottes befand. Er fühlte sich als sündiger Mensch gar nicht wohl.

Jesus ist in seiner Vollkommenheit unvergleichlich. Das hohe moralische Niveau seines Lebens bewundern auch Menschen, die seine Göttlichkeit oder seine Stellung als Retter leugnen. Z. B. Pontius Pilatus.

Jesus nun ging hinaus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und er <Pilatus> spricht zu ihnen: Siehe, welch ein Mensch! (Lutherübersetzung) Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sagten: Kreuzige, kreuzige <ihn>! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm. (Evangelium nach Johannes 19,5–6)

Die Jünger am See Genezareth konnten, als Wind und See Jesus gehorchten, ihn in keine Kategorie einordnen. (Gottesdienst vom 26. August 2018)Jesus‘ Feinde, die Pharisäer und Sadduzäer, die sich heilig dünkten und gaben, aber im Vergleich mit dem tatsächlichen und wahrhaftigen Heiligen nicht bestehen konnten, hatten eine fertige Antwort. Er war einer der „Gott lästert“. Zur Sicherung ihres Ansehens, ihrer Macht und Pfründe musste der in jeder Beziehung vollkommene und heilige Jesus diffamiert und umgebracht werden.

Ähnlich erging es Stephanus, einem Diakon  der Jerusamlemer Urgemeinde.
Stephanus aber, voller Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk. (Apostelgeschichte 6,8)

Stephanus wurde verleumdet vor dem hohen Rat. Er verteidigt sich und klagt an:
Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die Ankunft des Gerechten vorher verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht befolgt habt.
Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los. Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. (Apostelgeschichte 7,51–54, 57–58)

Betrachtet man die Welt von heute, dann kann gesagt werden: Einen sichtbar unter uns lebenden heiligen Christus würde man nicht dulden wollen, genauso wenig wie vor 2000 Jahren.

1) Quellenangabe
R. C. Sproul: Die Heiligkeit Gottes, Christliche Literatur-Verbreitung e. V., Bielefeld


Die Heiligkeit Gottes Teil I

(Gottesdienst am 26. August 2018)

Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen? (Evangelium nach Markus 4,41)
Als Jesus mit seiner göttlichen Macht den Sturm stillte, begegnete den Jüngern etwas, was sie noch mehr fürchteten als die Naturgewalten.
Sie erkannten, dass sie in der Gegenwart des Heiligen standen.

Der heilige Gott ist der Schöpfer des Universums. Es gibt keinen Teil der Welt, der außerhalb seiner Herrschaft steht. Sein heiliges Wesen hat Bedeutung für alle Gebiete unseres Lebens.
Deshalb wollen wir verstehen lernen, was Heiligkeit ist.

Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name. (Evangelium nach Lukas 1,49)
… da sah ich den Herrn sitzen auf hohem und erhabenem Thron, und die Säume <seines Gewandes> füllten den Tempel. Seraphim standen über ihm. Jeder von ihnen hatte sechs Flügel: mit zweien bedeckte er sein Gesicht, mit zweien bedeckte er seine Füße, und mit zweien flog er. Und einer rief dem andern zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! (Prophet Jesaja 6,1–3)

Nur diese Wesensart Gottes wird in der Bibel dreimal hintereinander gesagt. Damit ist sie seine wichtigste Eigenschaft, Gott und Heiligkeit sind ein und dasselbe.

Als Gott in seinem Tempel erschien, bebten die Türpfosten! Was aber am meisten bebte, war Jesaja. Er brach innerlich zusammen. Als er die Heiligkeit Gottes erkannte, blieb ihm nur der Ausruf: Wehe, wehe. Gegenüber Gott erkannte Jesaja, dass er in seiner Sündhaftigkeit verloren war. Er zerbrach innerlich an der überaus großen Differenz zwischen ihm und der Heiligkeit Gottes. Das war Gottes Plan, aber die Identität Jesajas tilgte er nicht aus.
Und ich hörte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich! (Jesaja 6,8)

Den Menschen ergreift erst dann die Erkenntnis seiner Niedrigkeit, wenn er sich an Gottes Majestät gemessen hat.
In der Bibel gibt es immer wieder das Muster: Gott erscheint, der Mensch zittert vor Angst und Schrecken. Gott vergibt, heilt und sendet.
Wenn Menschen etwas als heilig anschauen oder nennen oder sogar anbeten, was nicht heilig ist, dann ist das Götzendienst.

In der Welt ist nichts aus sich heraus heilig. Nur Gott ist heilig und heiligt.

1) Quellenangabe
R. C. Sproul: Die Heiligkeit Gottes, Christliche Literatur-Verbreitung e. V., Bielefeld


Jesus, der Retter der Welt (Teil 2)

(Gottesdienst am 19. August 2018)

Als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. (Evangelium nach Matthäus 13,46)

Gottes Liebe zu uns Menschen ist die große Lehre des Evangeliums, ist Inhalt des Glaubens.
Die Liebe der Menschen zu Gott und zueinander ist die große Lehre des Gesetzes in den zehn Geboten und der Inhalt unseres heiligen Wandels.
Gottes Liebe ist die Quelle unserer Liebe.

Die Rettung verlorener Sünder ist dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist wohlgefällig.
Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus. (1. Brief des Paulus an Timotheus 2,3–4)

 Jeder Mensch darf zum Retter kommen, ohne irgendetwas dafür geben zu müssen. Aber er muss Buße tun, bereuen, umkehren. Gott erweist seine Liebe zu den Menschen in der Tatsache, dass er der ganzen Menschheit einen Retter gab und seinen eigenen Sohn als Retter für die verlorene Adamsfamilie einsetzte. Er sandte seinen Sohn vom Himmel mit dem Auftrag und der Macht, die Menschen zu retten, wenn sie glauben. Das ist Liebe. Wenn die Menschen das glauben, dann wird für sie das der Weg zu noch größerer Liebe werden.

Was sind die Kennzeichen des Glaubens, der aus der Umkehr folgt?
Wenn Christus begonnen hat, einen Menschen zu retten, dann beginnt dieser anders zu denken über Sünde und den Zorn Gottes. Es ist, wie wenn ein Ertrinkender gerettet wird. Es ist sehr dankbar, dem gefährlichen Wasser entkommen zu sein, liebt seinen Retter und hütet sich, dem Wasser wieder gefährlich nahe zu kommen.
Wir haben für unseren Retter Christus übernatürliche Wertschätzung und Liebe.
Wir freuen uns darüber, dass wir von der Sündenkrankheit errettet wurden, dass uns Christus verändert und uns ihm immer ein Stückchen weiter gleich macht.

Deshalb lasst uns, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, dankbar sein, wodurch wir Gott wohlgefällig dienen mit Scheu und Furcht! (Hebräer 12,28)
Euch nun, die ihr glaubt, <bedeutet er> die Kostbarkeit. (1. Petrusbrief)
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach <seinem> Vorsatz berufen sind. (Römer 8,28)

1) Quellenangabe
Predigt Thomas Boston in John MacArthur: Die Liebe Gottes, Batanien Verlag, 2003


Das hohepriesterliche Gebet Christi

(Gottesdienst am 12. August 2018)

Predigttext
Evangelium des Apostel Johannes, Kapitel 17

Es ist das persönliche Gespräch des Herrn Jesus zu Seinem Vater. Das Gebet beinhaltet sieben Bitten:

1. Jesus möge verherrlicht werden als der Sohn, der den Vater verherrlicht hat.
Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche. (Vers 1, siehe auch Brief des Paulus an die Philipper 2,9–11)

2. Jesus bittet um die Wiederaufnahme in die ewige Herrlichkeit.
Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war! (Vers 5)

3. Jesus bittet um die Bewahrung der Gläubigen vor der Welt und vor dem Bösen.
Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir! (Vers 11)
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. (Vers 15)

4. Jesus bittet für die Heiligung der Gläubigen.
Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. (Vers 17)

5. Jesus bittet für die geistliche Einheit der Gläubigen.
Damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind – ich in ihnen und du in mir – dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. (Verse 21–23)

6. Jesus bittet darum, dass die Welt glaube.
Damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (Vers 21)

7. Jesus bittet darum, dass die Gläubigen bei ihm im Himmel sein mögen, um seine Herrlichkeit zu sehen und zu teilen.
Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. (Vers 24)


Jesus, der Retter der Welt

(Gottesdienste am 1. Juli 2018)

Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. (1. Brief des Apostel Johannes 4,14)

Johannes preist in seinem 1. Brief besonders die Liebe Gottes zu uns Menschen und er facht unsere Liebe zueinander an. Gottes Liebe zu uns ist die große Lehre des Evangeliums. Die Apostel bezeugten diese frohe Botschaft als vollendete Tatsache, als Akt der Vergangenheit: Der Vater hat den Sohn gesandt.

Jesus‘ Charakter ist „Retter der Welt“. Es gibt keine weitere Erläuterung im Vers 14. Gott hat Jesus als „Retter der Welt“ erwählt, ernannt und eingesetzt. Die Apostel bezeugten die großartige Wahrheit des Evangeliums als Augenzeugen. Sie hatten den Retter gesehen, mit ihm gesprochen, seine Auftrag gelesen, den er ihnen aus dem Alten Testament darlegte – und sie hatten in seinen Wundern das Echtheitssiegel des Himmels gesehen.

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde. (Evangelium nach Johannes 3,16–17)

Die Welt braucht einen Retter.

Seit dem Sündenfall ist die Welt „todkrank“. Die Menschheit braucht einen Arzt, der ihre Erkrankung heilt. Jesus:
Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. (Evangelium nach Matthäus 9,12)
Jesus hat alle nötigen Eigenschaften, um die Welt zu retten.
Daher kann er die auch völlig erretten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden. (Brief an die Hebräer 7,25)
Die Rettung verlorener Sünder ist dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist wohlgefällig.
Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus. (1. Brief des Paulus an Timotheus 2,3–4)
Jesus ist das Brot, das den Menschen dargeboten wurde und wird. Es reicht aus, allen Menschen ewiges Leben zu geben und sie zu ernähren.
Jesus sagt:
• Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. (Johannesevangelium 6,51)

1) Quellenangabe
Predigt Thomas Boston in John MacArthur: Die Liebe Gottes, Batanien Verlag, 2003


Kann Gott zornig sein?

(Gottesdienste am 17. und 24. Juni 2018)

Zorn habe ich nicht. Oh, fände ich Dornen und Disteln <darin>, im Kampfwürde ich auf sie losgehen, sie allesamt verbrennen!
Oder man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir. (Prophet Jesaja 27,4–5)

Zorn habe ich nicht.
Zorn ist jedoch nicht aus dem Handeln Gottes verbannt. (Propheten Jeremia 44,6 und Jesaja 59,18; Klagelieder 4,11)
Sein Zorn richtet sich gegen diejenigen, die seine Einladung ausschlagen. (Gleichnis vom Hochzeitsmahl im Evangelium nach Matthäus 22,1–14)

Gott ist nicht zornig bei seiner Einladung. Gott hat sehnliches Verlangen nach den Menschen.
Seine Einladung drückt seinen Wunsch nach Frieden und Freundschaft aus, sein sehnliches Anliegen, die Feindschaft auszutilgen, die zwischen ihm und seinen noch unbußfertigen und unversöhnten Geschöpfen besteht.
Gott wünscht die Menschen vor dem schrecklichen Tag zu retten, wenn sich sein Zorn auf alle ergießen wird, die ihn verschmäht haben, die in Unglauben und Geringschätzung seinem Werben widerstanden.

Oh, fände ich Dornen und Disteln <darin>, im Kampfwürde ich auf sie losgehen, sie allesamt verbrennen!
Dieser Vers charakterisiert die Mühelosigkeit, mit der er seinen Zorn an den Unbußfertigen loslässt, mit der er sie verurteilt. Gott will sich aber nicht als Feind offenbaren, er ist kein gerüsteter Kämpfer gegen die Gottlosen. Er ist nicht an der kleinen Ehre interessiert, die sich aus diesem Sieg ergeben würde. Es ist keine Ehre, die auf sein Herz gerichtet ist. Er will, dass die Menschen in seinen Weinberg kommen, sich ihm im Glauben unterwerfen und sein Gnadenangebot annehmen.

Der Tag der Abrechnung aber kommt.
Der Sohn Gottes im Himmel wird erscheinen, umgeben von seinen mächtigen Engeln.
Dann werden die Bücher geöffnet. Dann werden die Menschen aller Generationen vor dem Richterstuhl stehen und der erhabene Urteilsspruch wird verkündet werden, der das ewige Schicksal besiegelt.
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben. (Matthäusevangelium 25,46)

Doch es gibt einen Weg, diesem fürchterlichen Zorn zu entgehen. Es gibt einen Weg der Befreiung aus dem Zustand der Verdammnis in den Zustand der Rechtfertigung (Entlastung, Entschuldigung) durch Christus:
Oder man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir. (Jesaja 27,5)
Wer ist der Schutz nach Jesaja 27,5? Gott selbst. Er wird dem Geretteten zum Heil. Gott hat Gefallen daran, Sünder zu Heiligen umzugestalten.
Wie er auch in Hosea sagt: „Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte.“ (Brief des Paulus an die Römer 9,25)

Der Rettungsweg liegt also offen vor uns.
Jesus sagt: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. (Matthäusevangelium 11,28)

Wir wissen, dass es Widerstände in uns gibt, uns vorbehaltlos zu Jesus zu bekennen. So groß diese Widerstände auch sein mögen, Jesus demonstriert mit seiner göttlichen Stärke, wie er diese Hindernisse beseitigt. Im Erlösungswerk ist eine gewaltige Macht wirksam.
Jesus musste alle seine Kräfte und Fähigkeiten aufbringen. Ihm wurde eine Last auf seine Schultern gelegt, die niemand tragen konnte als der Friedensfürst allein. Ihm wurde eine Aufgabe übertragen, die niemand anders jemals erfüllen konnte als nur er.
In der Kraft Gottes durchstand er sein Ringen im Garten Gethsemane, erduldete er in den Stunden der Finsternis, als die Sonne es nicht mit ansehen konnte, wenn das Licht der Welt auslöscht, die Qualen seiner Seele. In dieser Kraft ertrug Jesus, dass Gottes Angesicht sich vor ihm verbarg. (Evangelium nach Lukas 22,41–42; nach Matthäus 27,45–46)

Wir Menschen sind persönlich eingeladen, Gottes Schutz und Kraft zu ergreifen. Lassen wir uns auf Jesus ein, vertrauen wir ihm und seiner Treue.
Wenn man einen Freund in einer Notlage um Hilfe bittet, ergreift man seine Kraft. Wenn man auf seine Fähigkeiten und Bereitwilligkeit vertraut, dass er das tut, dann kann man erst recht sagen, dass man seine Kraft ergreift. Wenn der Freund sagt, dass er das tut, worauf man vertraut, dann ergreift man nicht nur seine Kraft, sondern auch seine Treue. (Nach Thomas Chalmers, 1780–1840)

Menschen in Sünde sind in Notlage. Gott lädt ein.
Werft von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! (Prophet Hesekiel 18,31)
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. (Evangelium nach Johannes 15,5)
Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst! (Offenbarung 22,17)

1) Quellenangabe
Predigt Thomas Chalmers in John MacArthur: Die Liebe Gottes, Batanien Verlag, 2003


750 Jahre Hoyerswerda

Am 3. Juni 2018 präsentierte sich der Verein unserer Gemeinde auf der 750 Dezimeter langen Freiluft-Vereinsmeile in der Altstadt von Hoyerswerda. Wir kamen mit sehr interessierten Besuchern ins Gespräch über Gott und Glauben. Das ausgelegte christliche Informationsmaterial wurde gern mitgenommen.


Was ihr auch tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen. (Brief des Paulus an die Kolosser 3,23)

(Gottesdienst am 3. Juni 2018)

Wir sollen und wollen uns Gott ganz hingeben. Das Gilt für das ganze Leben, für unser Sein in der Gemeinde. Wir wollen Gott demütig dienen. (Siehe Brief des Paulus an die Römer 12,1–8)

Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! (ebenda 12,9)

Gott verlangt, dass wir nicht wankelmütig sind. Wir sollen den Anderen lieben, selbst wenn er uns Böses tut. Seine Taten dürfen wir verabscheuen. Wir sollen meiden: Hochmut, Geiz, Wollust, Jähzorn, Völlerei, Neid, Faulheit.
Wir wissen, dass wir Fehler und Schwächen haben, aber wir vertrauen auf Gott, dass er uns Stück für Stück zum Besseren verändert. Selbst Versagen ist wichtig für unsere Entwicklung. Siehe den Werdegang des Apostel Petrus.

Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, dass du in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, mich dreimal verleugnen wirst. (Evangelium nach Matthäus 26,34)

Wir wollen nicht nachlassen im Geist, Gott, der Gemeinde zu dienen mit unserem ganzen Leben. Dabei sollen wir nicht vergessen, dass zu viel Klein-Klein uns manchmal daran hindern kann, Großes zu tun. Die Gemeinde nimmt Anteil an unserer Freude und an unseren Nöten.
Sicherlich ist es schwierig, in Bedrängnissen standhaft zu bleiben. Im Wissen, dass alles von Gott kommt, gut für uns ist, wollen wir nicht verzagen

In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; im Fleiß nicht säumig, brennend im Geist; dem Herrn dienend. In Hoffnung freut euch; in Bedrängnis harrt aus; im Gebet haltet an; an den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil; nach Gastfreundschaft trachtet! Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden! Seid gleichgesinnt gegeneinander; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst! Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen! Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden! Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn! Denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.“ „Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.“ Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten! (Brief des Paulus an die Römer 12,10–21)


Das letzte Buch der Bibel – Die Offenbarung

(Gottesdienst vom 27. Mai 2018)

Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss; und indem er <sie> durch seinen Engel sandte, hat er <sie> seinem Knecht Johannes kundgetan, der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah. Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist! Denn die Zeit ist nahe. (Offenbarung 1,1–3)
Die Offenbarung beinhaltet die Endzeitlehre, aufgeschrieben vom Apostel Johannes. Mit der Endzeit beginnt ein neuer Abschnitt der Heilsgeschichte Gottes – die Gnadenzeit. Die Menschen können Gottes Versöhnungsangebot annehmen und Kinder Gottes zu werden.

Ich war an des Herrn Tag im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Gemeinden … (Offenbarung 1,10–11)
Die Gemeinden charakterisieren die Gemeindetypen, die es damals gab. Alle Typen sind in der Zeit der Gemeinde (von Jesus‘ Auferstehung bis zur Entrückung), vorhanden. Jesus beschreibt die Gemeinden punktgenau und gibt allen die Verheißung „Wer überwindet …“ Anhand der Briefe kann man den Typus der Kirche, den Stand der eigenen Gemeinde überprüfen.

Schreibe nun, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem geschehen wird! (Offenbarung 1,19)
Die Dinge, die geschehen werden führen in die große Trübsal. Weissagungen, wie die Zerstörung des Tempels im Jahre 70 (Evangelium nach Matthäus 24,1) und die Neugründung des Staates Israel 1948 (Prophet Jesaja 11,11–12) sind bereits eingetroffen. Die Entrückung der Gläubigen steht noch aus. (Brief des Paulus an die Thessalonicher 4,14–18)

Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen. (Offenbarung 21,4)
Welche Rolle spielt diese Verheißung in unserem Leben? Freuen wir uns manchmal mehr über irdisches Glück als darüber, vor den HERRN zu stehen und seine Herrlichkeit zu schauen?

Die große Trübsal
Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. (Evangelium nach Markus 13,19)

Das tausendjährige Messianische Friedensreich (Offenbarung 20,1–3)
Satan wird gebunden und nach 1000 Jahren noch einmal freigelassen. Er verführt die Völker der Erde zu einem letzten Aufstand gegen den Herrn …

Die Zeit der ewigen Ordnung Gottes, die Ewigkeit
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. (Offenbarung 21,1–3)

Am Ende der Offenbarung beglaubigt Jesus seine Worte, verheißt seine Wiederkunft und lädt die Menschen zum Glauben ein.
Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst. (22,17)


Einmal gerettet … immer gerettet?

(Gottesdienst vom 6. Mai 2018)

Welcher Christ kennt nicht …
Zweifel an Gott,
Sünde im eigenen Leben, Reue. Hat mich Gott noch lieb? Bin ich noch gerettet?
Phasen, in denen wir uns Gott nicht nahe fühlen.

Wer wird Christ, wer wird wiedergeboren und durch Gott gerettet?
Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? (1. Brief des Johannes 5,5)

Einige (Wieder-)Geburts-Wahrheiten:
Unsere Wiedergeburt ist allein Gottes Werk und nicht unseres. Es bedarf „lediglich“ des Glaubens an Gott.
Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. (Brief des Paulus an die Römer 4,5)
So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. (Evangelium nach Johannes 1,12)

Wie erfahren wir Vergebung?
Wir können uns nicht selbst aus unserer Schuld befreien. Ewige Vergebung kann nur Gott geben.
Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe. In ihm haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden. (Brief des Paulus an die Kolosser 1,13–14)

Wenn wir Christen sündigen …
dann stellt das nicht unser Heil in Frage, aber es trübt unsere Beziehung zu Gott.
Durch Jesus‘ Liebe sind all unsere Sünden bereits vergeben, bevor wir sie begehen.
Der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid. (1. Brief des Petrus 2,24)
Trotzdem erwartet Gott von uns, dass wir ihm jede unserer gegenwärtigen Sünden ehrlichen Herzens bekennen und bereuen.

Warum sündigen wir?
Wir leben in der Welt in unserem nicht-perfekten Körper. Gott gibt uns die Kraft, der Sünde zu widerstehen, was uns aber nicht immer gelingt. Gott sei Dank können wir nicht mehr dauerhaft in Sünde zu leben.

Können wir durch Sünde verloren gehen? Nein!
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. (Brief des Paulus an die Römer 8,38–39)

Unsere Erlösung ist einzig Gottes Werk. Er trägt uns von der Wiedergeburt bis zum Himmel durch.
In Jesus ist unsere Rettung sicher. Komme was wolle.
Wir sind Gottes Kinder. Wir stehen in der Verantwortung, Gott in uns wirken zu lassen und die Sünde zu meiden.


Die Offenbarung Gottes

(Gottesdienst am 29. April 2018)

Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Denn der Mund des HERRN hat geredet. (Der Prophet Jesaja 40,5)

Offenbarung in der Bibel heißt, das Verborgene wird enthüllt.
Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa die Lampe, damit sie unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt wird? Nicht damit sie auf das Lampengestell gestellt wird? Denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar gemacht werden soll, auch ist nichts Geheimes, das nicht ans Licht kommen soll. (Evangelium nach Markus 4,21–22)

Gottes Selbstoffenbarung hat die größte Bedeutung in der Bibel. Seit dem Sündenfall wandeln die Menschen nicht mehr mit Gott, der vormals sichtbare Gott ist für die Menschen der verborgene Gott geworden.
Wahrlich, du bist ein Gott, der sich verborgen hält, Gott Israels, ein Retter! (Jesaja 45,15)

Selbstoffenbarung Gottes im Alten Testament
Gott ist souverän, er offenbart sich nach seinem Willen, nur wann er will und gegenüber wen er will. Nach seiner göttlichen Freiheit hat Gott das Volk Israel als Ort seiner Offenbarung erwählt.

Gott offenbart sich
durch das Wort z. B. von Propheten
Der HERR aber hatte dem Samuel das Ohr geöffnet, einen Tag bevor Saul kam, und gesagt: Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden, den sollst du zum Fürsten über mein Volk Israel salben! (1. Buch Samuel 9,15–15),

sowie durch Erscheinungen (2. Buch Mose 34,4–5), Wunder (2. Buch Mose 11,10), Gesichte (Der Prophet Daniel 7,1), Träume (1. Buch Mose 28,12–13) und sogar durch das Los (2. Buch Mose 28,30)
als Herr der Geschichte (2. Buch Mose 9,14)
als der Heilige und Gnädige (1. Buch Samuel 15,22)
als Schöpfer und Erhalter der Welt (1. Buch Mose 1,1; Offenbarung des Johannes 21,1)

Gott offenbart seinen Namen Jahwe und darin sein Wesen (2. Buch Mose 3,13–16; 20,2–6 und 33,19–20)
Selbstoffenbarung Gottes im Neuen Testament
Zeugnis der Evangelien (Evangelium nach Markus 1,15)
Zeugnis der Apostelgeschichte
So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende! (Apostelgeschichte 3,19–20)
Zeugnis der Briefe (Brief an die Hebräer 1,1–2)
Zeugnis der Offenbarung des Johannes (1,1–3)
Die „natürliche“ Offenbarung – Nichtchristen haben eine gewisse Kenntnis Gottes, ohne von der besonderen biblischen Offenbarung berührt zu sein. Das Gesetzeswerk ist in ihr Herz geschrieben.

Wer Gott erkennen will und kann, für den hat sich der Herr in seinem Wort, der Bibel in unendlicher Liebe und Gnade offenbart. (Römer 1,19–21)


Erwählt!

(Gottesdienst am 22. April 2018)

Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht. (Evangelium nach Johannes 6,44)
• Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! (Evangelium nach Matthäus 16,24)

Zu Christus zu kommen bedeutet Buße, Selbstverleugnung und Glauben an den Herrn Jesus Christus.

Selbstverleugnung heißt:
Aufzugeben, ein Leben aus eigener Bestimmung zu führen.
Verzicht auf die eigene Führung.
Bereit sein für die Verfügungen eines Höheren.

• Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. (Matthäusevangelium 16,25)

Zu Christus zu kommen bedeutet: Glauben an die Wahrheit, ernstliches Gebet zu Gott, Unterordnung unter die Grundsätze des Evangeliums.
Zu Christus zu kommen widerspricht der menschlichen Natur. Der Wille des Menschen ist widerspenstig. Gott kann man nur wirken lassen, wenn man an ihn glaubt, und glauben kann nur der, für den es Gott gibt.

Wie zieht der Vater?
Gott, die erste Person der Dreifaltigkeit sendet die dritte Person, den heiligen Geist, um einen Menschen zu Christus zu führen. Das Ziehen des Vaters ist ohne Druck. Der Heilige Geist kennt eine Methode, das Herz direkt zu erreichen, er geht bis zur „verborgenen Quelle des Herzens“.

Ralph Erskine (schottischer Prediger, 1685–1752):
Der Mensch wird bei voller Zustimmung gegen seinen Willen gerettet.

Charles Haddon Spurgeon (englischer Baptistenpastor, 1834–1892):
Gott zieht das Herz kraftvoll an. Es wird niemand gezwungen, gegen seinen Willen zu kommen.

Unser Wille verändert sich ab diesem Zeitpunkt. Wir folgen ihm während er uns zieht und wir sind froh, seine Stimme zu hören und ihr zu gehorchen.
• Zieh mich dir nach, lass uns eilen. (Hohelied, Lied der Lieder 1,4)

Was empfinden diejenigen, die sich haben ziehen lassen?
Ich habe zum HERRN gesagt: „Du bist mein Herr; es gibt kein Glück für mich außer dir“. (Psalm 16,2)
Gott nimmt aber auch schwierige Umstände nicht weg, weil er sie gebraucht, um uns ihm ähnlicher zu machen. Der Herr weiß was er tut und er weiß, was gut für uns ist. Wir können ihm immer vertrauensvoll sagen:
Herr, Du bist gut und tust Gutes. (Psalm 119, 68)


Liebe

(Gottesdienst am 15. April 2018)

Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten!
(Brief des Apostel Paulus an die Römer 12,9, die folgenden Verse sind aus Kapitel 12)

Dialog
Unterschätzen wir Christen unsere Rolle als Stellvertreter Jesus‘ auf Erden?
Für Gott sind wir wichtig. Wir lassen uns von seinem Willen leiten.
Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (Vers 2)

Welche Ausstrahlung haben wir als Gemeinde? Führen wir ein Leben wie Jesus es will? Halten wir andere Menschen an, umzukehren zu Gott? Unterbreiten wir Rettungsangebote für Verlorene? Schätzen wir uns richtig ein?
Gott gebraucht uns. Wir haben die von Gott gegebenen Gaben, unsere Stärken, für seine Verherrlichung einzusetzen.
Siehe Verse 3 bis 8

Erweisen wir einander die gebührende Achtung? Nehmen wir uns und unsere Glaubensgeschwister in Liebe an? Sind wir nachsichtig mit den Schwächen anderer? Lieben wir unseren Nächsten, ganz gleich wer er ist, was er ist und was er tut?
Gott erwartet von uns, dass wir immer liebevoll mit dem Anderen umgehen.
Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend … Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! (Verse 9, 10 und 14)

Liebe ist eine Haltung, sie drückt sich in konkreten Handlungen aus. Wir konzentrieren uns oft vorrangig auf Familie und Beruf. Das ist Gott sehr wichtig. Er wünscht aber auch, dass wir weiter an seiner Gemeinde bauen.
Lassen wir den Heiligen Geist „ungebremst“ in uns wirken, damit wir nicht nachlassen im Eifer für Gott.
Im Fleiß nicht säumig, brennend im Geist; dem Herrn dienend. (Vers 11)

Freuen wir uns über Gottes Liebe, über seine Gedanken zu uns und über sein Handeln.
Freuen wir uns, dass wir uns ändern können, wie Gott es will.
Freuen wir uns über die Hoffnung über den Tod hinaus.
In Hoffnung freut euch; in Bedrängnis harrt aus; im Gebet haltet an. (Vers 12)

Gott kann man nur wirken lassen, wenn man an ihn glaubt, und glauben kann nur der, für den es Gott gibt.


Christentum und Kunst

(Gottesdienst vom 8. April 2018)

Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott. (2. Buch Mose 20,4–5)

Mit dem Beginn des Christentums setzte der Beginn der christlichen Kunst ein mit den Symbolen Kreuz, Hirte, Lamm, Fisch. Deren Verwendung war umstritten, schienen sie doch dem o. g. Verbot der jüdischen Gottesdarstellung zu widersprechen.
Ab dem 2. Jahrhundert sind Christus-Bilder hergestellt worden, ab dem 4. Jahrhundert ergänzt mit biblischen Szenen.
Der Mönch und Kirchenlehrer Johannes von Damaskus (650–749) formulierte für christliche Kunst, dass Gott selbst in der sicht- und greifbaren Menschwerdung Christi das alttestamentliche Abbildungsverbot aufgehoben oder zumindest radikal relativiert habe.
Das 2. Konzil von Nicäa beendetet im Jahr 787 den Bilderstreit mit Verehrung ist erlaubt, Anbetung nicht.

In der Reformationszeit wurden Bilder aus den Kirchen entfernt (Zwingli, Calvin, Bodenstein). Martin Luther dazu: Alles was der Schrift widerspricht, muss abgeschafft werden. Traditionen, die hilfreich für die Gläubigen sind, dürfen beibehalten werden.

Was steht weiter in der Bibel?
Gott gab genaue Vorgaben zum Bau der Stiftshütte und seines Tempels einschl. Ausstattung. Die Herrlichkeit der Bauten galt als Sinnbild der Herrlichkeit Gottes.

Nach allem was ich dir zeige, nämlich dem Urbild der Wohnung und dem Urbild all ihrer Geräte, danach sollt ihr es machen. (2. Buch Mose 25,9…)
Und David gab seinem Sohn Salomo den Plan (Gottes, d. V.) der Vorhalle <des Tempels> und seiner Gebäude und seiner Schatzkammern und seiner Obergemächer und seiner Innenräume und des Raumes der Deckplatte. (• 1. Buch der Chronik 28,11…)
Die goldene Schlange (2. Buch Mose 21) und Salomos Thron (1. Buch der Könige 10) sind kunstvolle „Alltagsgegenstände“ der Bibel.

Das Wahre, Gute und Schöne sucht den Kontakt zum Schöpfergott … Die Abkehr vom Wahren, Guten und Schönen landet früher oder später beim abgöttischen Lob des Falschen, Bösen und Hässlichem. (Ingo Langner)

Gott spricht jeden Menschen in seiner persönlichen Liebessprache an. Dazu kann Kunst gehören.
Kunst kommt in der Bibel vor, sie wird nicht abgelehnt.
Gott spricht auch durch Künstler und Kunstwerke zu uns Menschen.
Es kommt auf die Verwendung der Kunst an.
Wer Gott leugnet in der Kunst, leugnet auch das Wunder der Inspiration, die ein göttlicher Funke im Herzen der Menschen ist.

Kunst ist eine Möglichkeit von vielen, Inhalte der Bibel, Gottes Aussagen und Wirken, seinen Heilsplan anschaulich und verständlicher zu machen. Sie kann ein Fenster zur Seele darstellen, um den lebendigen Gott zu begegnen.

1) Quellenangabe
www.meisterschüler.com und Wochenzeitung „Junge Freiheit“


Liebt Gott alle Menschen?

(Gottesdienst vom 25. März 2018)

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Evangelium nach Johannes 3,16)
Zu dieser Aussage gehört Vers 18.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

Was verbirgt sich hinter den Begriff Welt? Sind es alle Menschen, sind es nur die Gläubigen oder nur die Ungläubigen?
Manche denken, dass die Behauptung, dass Gott alle liebt, nicht in der Bibel steht. Wenn Gott alle lieben würde, dann würde ja keiner verloren gehen. Also liebt Gott nur die Auserwählten? Schauen wir in die Bibel:

Der HERR ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke. (Psalm 145,9)
Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Evangelium nach Matthäus 5,43–45)
• Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Brief des Apostel Paulus an die Galater 5,14)

Für Jesus war jeder Mensch Nächster. Siehe das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Evangelium nach Lukas 10,27–37). In seinem irdischen Leben galt Jesus‘ Liebe allen Menschen – und es ist undenkbar, dass Jesus als Gott nicht alle Menschen liebt.
• Jesus Christus <ist> derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. (Brief an die Hebräer 13,8)

Es gibt keine einschränkende Aussage zur Liebe Gottes. Sie ist seine grundsätzliche Haltung zu allen Menschen.

Die Hauptaussagen in Johannes 3,16 sind also:
1. Der Glaube an Christus bringt allen, die glauben ewiges Leben.
2. Christus hat dieses Leben gebracht, weil der Vater im Himmel die Menschheit liebt und wünscht, dass die Menschen nicht verloren gehen.

Ausdruck der Liebe Gottes ist die frohe Botschaft, das Evangelium. Es ist das unterschiedslose Angebot der Gnade Gottes an alle Menschen ohne Ausnahme. Hier erweist Gott seine mitfühlende Liebe und ungeheuchelte Güte gegenüber der ganzen Menschheit.


Die Wahrheit in Liebe reden

(Gottesdienst am 11. und 18. März 2018)

Das Herz des Gerechten überlegt, was zu antworten ist. (Sprüche 15,28)

Folgende Grundregeln und Techniken der Kommunikation kann man fußend auf der Bibel in Konflikten einsetzen.

1. Lassen wir uns auf unser Gegenüber ein, anstatt ihn „anzupredigen“.
Erzählen wir ihm eingangs eine zutreffende Geschichte, die sein Herz öffnet, oder verwenden wir ein Bild aus seinem Lebensumfeld. Jesus war darin meisterhaft (siehe Evangelien nach Lukas 10,25–37 und 15,11–32 sowie nach Matthäus 13,24–33; 44–52; 18,5 und 20,1 sowie 2. Buch Samuel 12,1–13 und 14,1–22).

2. Es genügt nicht so zu reden, dass wir verstanden werden, sondern man muss so reden, dass man nicht missverstanden wird.

3. Planen wir, was wir sagen wollen.
Welche Fragen müssen angesprochen werden?
Welche Worte oder Themen sind zu meiden?
Welche Analogien oder Bilder sind einzusetzen?

4. In der Gesprächseinleitung signalisieren wir, den Streit nicht fortzuführen, sondern dass wir den konstruktiven Dialog suchen.
Wir beschreiben unsere Gefühle. Wie wirkt das Problem auf uns? Benutzen wir Ich-Sätze.
Wir schlagen Lösung vor.
Wir sind objektiv in Bewertungen, wir übertreiben nicht.
Die Bibel ist nicht zu zitieren, um den anderen fertig zu machen, sondern um ihn zu erbauen.
Erkennen wir, wann wir den anderen nicht mehr erreichen und halten dann inne.
Wir bitten um Rückmeldung.

Ron Kraybill, ein renommierter christlicher Schlichter hat einmal gesagt: „Effektive Konfrontation ist wie ein anmutiger Tanz von Hilfsbereitschaft zu Entschlossenheit und wieder zurück“.

1) Quellenangabe
Ken Sande: Sei ein Friedensstifter, Betanien Verlag, 2015


Und seid nicht gleichförmig dieser Welt

(Gottesdienst am 4. März 2018)

Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (ebenda 12,2)

Wir werden verwandelt durch Gott, unser Tun erhält neuen Sinn. Jesus ist für unser Heil am Kreuz gestorben. Fragen wir uns, was wir konkret für Jesus tun können.

Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern darauf bedacht zu sein, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat. Denn wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander. (ebenda 12,3–5)

Gott schenkte und schenkt uns verschiedene Gaben, Stärken und Schwächen. Wir sind aufgefordert, uns realistisch einzuschätzen. Die Stärken weisen darauf hin, wie und auf welchem Gebiet wir für Gott wirken können und sollen.
• Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, <so lasst sie uns gebrauchen>: es sei Weissagung, in der Entsprechung zum Glauben; es sei Dienst, im Dienen; es sei, der lehrt, in der Lehre; es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der mitteilt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit. (ebenda 12,6–8)

Gott fordert uns zum konkreten Tun auf, im praktischen Dienst, in der Lehre, in der Barmherzigkeit und in der Seelsorge – und wir sollen nicht enttäuscht sein, wenn wir in der Welt wenig Dank ernten. Als Einzelne sind wir überfordert, Gottes Reich zu bauen. Wir brauchen die Gemeinschaft der Christen. Gott erwartet von uns uneigennütziges Handeln, das wir für ihn in Liebe und mit Hingabe tun.

Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten. (ebenda 12,9)


Vortrag zur Kirchengeschichte

Der erste von vier Vorträgen unserer Gemeinde zur 750-Jahr-Feier von Hoyerswerda fand 3. März 2018 im AKZENT Congress-Hotel Hoyerswerda statt. Er bot einen Überblick über die Kirchengeschichte, angefangen bei den ersten völlig unabhängigen Gemeinden der Urchristen, über die Kirchbildung, das Papsttum, die Reformation, die Herausbildung von Freikirchen und seit wenigen Jahrzehnten (und hier schließt sich in gewisser Weise wieder der Kreis) erneut die Entstehung von vielen völlig unabhängigen Gemeinden.


Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen! (Brief des Paulus an die Römer 12,17)

(Gottesdienst am 18. Februar 2018)

Gott gebietet uns in Liebe die Wahrheit zu reden – selbst dann, wenn man uns Unrecht tut oder uns schlecht behandelt. Bitten wir Gott, unser Herz mit Liebe zu füllen und darum, diese Liebe weiter geben zu können. Das schließt nicht aus, dass wir, wenn es notwendig ist, entschlossen auftreten und schonungslos in Liebe die Wahrheit sagen.

Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle! Seht zu, dass niemand einem anderen Böses mit Bösem vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle! (1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 5,14–15)

Für solche Gespräche empfehlen sich folgende Verhaltensregeln:
Sprechen wir nicht von oben herab, als wären wir ohne Sünde. Räumen wir offen ein, dass wir gegen ähnliche Sünden kämpfen müssen. Auch wir brauchen ständig den Heiland.
Prüfen wir die Wünsche des Herzens. Erzählen wir, dass auch wir Götzen (Begierden) in unserem Herzen finden und zur Sünde verleitet werden. Ermuntern wir unseren Gegenüber, sein Herz zu prüfen und zu reinigen.
Sprechen wir nicht in Stresssituationen miteinander. Reden wir nicht vor Unbeteiligten und wählen wir einen Ort ohne Ablenkung, an dem der Gegenüber sich sicher fühlt. Lassen wir ihm freie Wahl für den Zeitpunkt.
Sprechen wir von Angesicht zu Angesicht. Die emotionalen Reaktionen helfen das Gespräch zu lenken und Fehlentwicklungen zu vermeiden. Sollte die Schriftform notwendig sein, dann lassen wir unser Schreiben ein paar Tage „reifen“ und prüfen es dann. Es hilft auch, den Brief einem vertrauten Unbeteiligten vorzulegen.

• Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, demütig, und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt!
„Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der halte Zunge und Lippen vom Bösen zurück, das sie nicht Trug reden; er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach!
Denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist gegen die, welche Böses tun.“ (1. Brief des Petrus 3,8–12)

1) Quellenangabe
Ken Sande: Sei ein Friedensstifter, Betanien Verlag, 2015


Unser vernünftiger Gottesdienst

(Gottesdienst am 4. Februar 2018)

• Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. (Brief des Paulus an die Römer 12,1)

Das Gott wohlgefällige Opfer sind wir Christen selbst, das ist unser Gottesdienst. Wir haben mit unserem Leben Gott Freude zu bereiten.
Jeder soll tun nach seinen Gaben und seiner Berufung für Gott. Hier sind wir zu nüchterner Selbsteinschätzung aufgerufen.
Wir dürfen unsere Schwächen haben. Gott kennt uns besser als wir uns selbst.
Wir haben in Liebe zu tragen, was uns Gott auferlegt.

„Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“ Jim Elliot, US-amerikanischer evangelikaler Missionar in Ecuador

Die Welt will uns überstülpen, was wir denken und tun sollen.
Wir aber haben unser christliches Tun zu verteidigen, z. B. gegen die Auffassung, über Gott redet man nicht.
In der Welt besteht großer Zwang zur Konformität. Nicht mainstreamkonforme Ideen werden ignoriert, lächerlich gemacht und bekämpft. Wir sollen uns aber nicht nach den Maßstäben diese Welt richten Wir sollen standhaft im Glauben sein und bleiben – und Nichtchristen ein Beispiel sein.

<Denn> wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum.
Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus.
Aus ihm wird der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes der Unterstützung <dienende> Gelenk, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils; und <so> wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.
Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr nicht mehr wandeln sollt, wie auch die Nationen wandeln, in Nichtigkeit ihres Sinnes. (Brief des Paulus an die Epheser 4,14–17)


Markt der Möglichkeiten

Am 3. Februar 2018 nahm der Verein unserer Gemeinde am Markt der Möglichkeiten in der Lausitzhalle Hoyerswerda teil.

Unser christliches Angebot rief Interesse hervor. Es gab viele Gespräche mit Besuchern. Selbst Reichsfürstin Katharina von Teschen ließ es sich nicht nehmen, mit uns zu Gott und zum Glauben zu sprechen. Unsere christlichen Drucksachen fanden den Weg in die Taschen der Gesprächspartner. Wir danken Rainer Buchwald, Stefan Schnitzer, Arthur Halblaub aus Emmendingen und Jürgen Mädler für ihr Engagement.


Seien wir schnell zum Zuhören

(Gottesdienst am 28. Januar 2018)

Geduldig abzuwarten, während andere reden, ist der Schlüssel für gutes Zuhören, für gute Kommunikation.

Wer Antwort gibt, bevor er zuhört, dem ist es Narrheit und Schande. (Sprüche 18,13)

Die Bestandteile guter Kommunikation
1. Seien wir aufmerksam. Der Mensch kann mindestens viermal so schnell denken wie sprechen. Wenn wir schon dabei sind, zu überlegen was zur tun wäre, dann verpassen wir Gesprächsinhalte, hören wir dem anderen nicht mehr zu und zeigen ungewollt Desinteresse.
2. Verstehen wir wirklich, was der andere sagt. Fragen wir also nach.
3. Reflektieren wir die Hauptaussagen. Versuchen wir mit eigenen Worten den Gesprächsinhalt darzustellen. Damit wir das gleiche meinen und verstehen. Reflektieren heißt aber nicht zustimmen.
4. Zustimmen ist eine besonders wirksame Weise des Zuhörens. Damit erkennen wir gemeinsame Positionen an, bevor wir zu Differenzen sprechen.
5. Zögern wir nicht, demütig eigene Fehler zuzugeben.
6. Sprechen wir klar, konstruktiv und überzeugend.

• Da ist ein Schwätzer, <dessen Worte sind> Schwertstiche; aber die Zunge der Weisen ist Heilung. (Sprüche 12,18)

7. Strahlen wir Gnade aus. Da wir nichts geben können, was wir nicht empfangen haben, hängt dies davon ab, wie unser Verhältnis zu Gott momentan ist. Ist es weitgehend so, wie Gott es wünscht, dann können wir in Worten und Taten die Frucht des Heiligen Geistes zum Ausdruck bringen.

• Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. (Brief des Paulus an die Galater 5,22–23)

8. Urteilen wir in Liebe. Nehmen wir das Beste von anderen an, ziehen wir die positive Deutung der negativen vor oder stellen wir unser Urteil zurück, bis wir genug wissen.

• Redet nicht schlecht übereinander, Brüder! Wer über einen Bruder schlecht redet oder seinen Bruder richtet, redet schlecht über das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest? (Brief des Jakobus 4,11–12)

1) Quellenangabe
Ken Sande: Sei ein Friedensstifter, Betanien Verlag, 2015


Die Wahrheit in Liebe reden

(Gottesdienst am 21. Januar 2018)

Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus. (Brief des Paulus an die Epheser 4,15)

Worte spielen in der Kommunikation, im Miteinander eine Schlüsselrolle. Richtig angewendet tragen Worte dazu bei, dass man sich versteht. Wählt man falsche Worte, dann kann dies zu Entfremdung führen.
Mit Gottes Hilfe können wir unsere Fähigkeiten verbessern, konstruktiv zu kommunizieren, das gilt auch für Streitigkeiten. Hier dürfen dem Gegner, oder dem Schuldig gewordenen keine Vorwürfe und Belehrungen um die Ohren gehauen werden. Gott zeigt uns einen besseren Weg.

Sieh dazu Evangelium nach Johannes 4,7–25.
Jesus kritisiert die Samariterin nicht wegen ihres sündigen Lebenswandels, sondern verwickelt sie in ein Gespräch darüber, was Errettung, ewiges Leben, rechte Gottesverehrung und das Kommen des Messias bedeuten.

Der Apostel Paulus beginnt seine kritischen Briefe an die Korinther, Philipper und Kolosser damit, dass er darauf aufmerksam macht, was Gott in diesen Gemeinden schon gewirkt hat. Er lobt die Gemeinden. Paulus bezieht sich auch bei den Ermahnungen immer auf das Evangelium. (1. Brief an die Korinther 1,2–4; Briefe an die Philipper 1,3–11; und an die Kolosser 1,3–23)

Wenn wir mit anderen über Fehler reden, dann wollen wir Gott um Hilfe bitten, dass wir unserer natürlichen Neigung widerstehen, sie zum Nachgeben zu zwingen.

Zuhören gehört zu einer gelungen Kommunikation, obwohl Zuhören oft nicht unsere Stärke ist. Deshalb fordert uns die Bibel auf:
Ihr wisst <doch>, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn! (Brief des Jakobus 1,19)

Bitten wir Gott, dass er unsere Augen noch mehr öffnet für das, was Christus für uns getan hat, dass wir noch mehr Freude finden, darüber nachzusinnen und zu frohlocken. Wenn unsere Seele, unsere Gedanken und unser Reden mehr und mehr vom Evangelium geprägt sind, dann wird sich das auf alle Bereiche unseres Lebens auswirken und anderen Menschen Hoffnung und Mut geben.

1) Quellenangabe
Ken Sande: Sei ein Friedensstifter, Betanien Verlag, 2015


Jahreslosung 2018

(Gottesdienst am 14. Januar 2018)

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. (Offenbarung 21,6)

Das irdische Leben ist ein sehr, sehr kleiner Teil gegenüber der Ewigkeit, die wir bei Gott verbringen. Im Hier und Heute wollen die Menschen Erfolg haben, wollen eigenständig sein, von anderen gemocht werden, wollen Wertschätzung erfahren. Anerkennung und Wertschätzung tun auch jedem Christenmenschen gut. Aber bremsen da manchmal unterschiedliche Auffassungen in der Gemeinde? Worüber kann man hinwegsehen, worüber nicht? Was trennt uns, was nicht? Übersehen wir manchmal das Gute im Verhalten des anderen? Wie gehen wir mit Nichtchristen und mit der Obrigkeit um?

Petrus schreibt im 1. Brief 2,1 sowie 15–17
Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden.
Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutes tun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt: als Freie und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Sklaven Gottes. Erweist allen Ehre; liebt die Bruderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König! 

Nach dem Brief des Jakobus (Kap. 3) kann die Zunge zerstörend wirken und nur schwer gezähmt werden. Paulus warnt uns deshalb eindringlich:
• Kein faules Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gebe. (Brief an die Epheser 4,29)

Manchmal sind wir wenig einverstanden mit dem, was uns Gott aufträgt. Da fällt es uns schwer, Gott zu loben, und wir bremsen uns in der geistlichen Entwicklung. Andere Menschen zu loben und wertzuschätzen, fällt uns auch manchmal schwer. Oft stehen wir uns dabei selbst im Wege oder wir „können“ mit dem Anderen nicht so richtig.

Gott handelt anders, er liebt uns unendlich und bereitet uns mit seiner Liebe auf die Ewigkeit vor, er gibt uns von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
• Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein. (Offenbarung 21,4)

Wir beten deshalb:
• Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten!
Preist den HERRN, alle seine Werke an allen Orten seiner Herrschaft! Preise den HERRN, meine Seele! (Psalm 103,2 und 22)


Jahr 2017

Gottesdienst am 3. Dezember 2017

Die Souveränität Gottes

• Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? (Evangelium nach Matthäus 20,15)

Nichts tröstet uns Christen mehr als die Lehre von der Souveränität Gottes.

In der Welt hat man Angst vor der Souveränität Gottes. Keine Wahrheit wird mehr angegriffen als diese. Dazu einige Beispiele:
• Europäische Aufklärung – Drama Nathan der Weise von Lessing (1779), seine Kernaussage: Die Religionen Judentum, Christentum und Islam sind gleich wahr und gleich falsch.
• Gott schuf Mann und Frau – heutige Gender-Theorie: Man wird nicht als Mann oder Frau geboren, sondern gesellschaftlich, sozial dazu gemacht.
• Christenverfolgung – weltweit werden mehr als 200 Millionen Menschen verfolgt, weil sie sich zu Jesus Christus bekennen. Zehn der 13 Länder, in denen die Christenverfolgung am schlimmsten ist, sind muslimische Länder. Siehe Opendoor und Organisation für islamische Zusammenarbeit.

Jesus Christus sagt:
• Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat … Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen. (Evangelium nach Johannes 15,18–20)

Gott segnet. Alle Segnungen Gottes sind Gaben, also Geschenke, auf die wir keinen Anspruch durch eigene Verdienste haben.

Gott schenkt uns die Gaben
• Gaben für die Welt • die Gabe der Errettung • ehrbare Gaben • die Gabe der Nützlichkeit und • tröstende Gaben.
Gott beschenkt uns, damit wir demütig damit umgehen, damit wir unsere Gaben für Gott einsetzen. Siehe das Gleichnis von den anvertrauten Talenten, Evangelium nach Matthäus 25,14–30.

1. Gaben für die Welt
Gott schenkt Gaben. Die Gaben sind auch Begabungen. Jeder Mensch ist einzigartig geschaffen von Gott. Weder wir noch unsere Vorfahren setzen die Ursache für unsere Gaben/Begabungen. Siehe Evangelium nach Johannes 9,1–3.
Zur Gabenverteilung gibt es nur eine Antwort, auch wenn wir mit der einen oder anderen Gabe hadern sollten:

Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig von dir.

2. Gabe der Errettung
• Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden. (Evangelium nach Markus 16,16)
Gott schenkt Gnade, errettet aus Gnade. Gnade können wir nicht anwenden, sondern sie wird auf uns angewendet. Gottes Gnade kommt mit eigener Macht und verändert uns.

Beim Herrn allein ist Rettung. Geben wir seinem heiligen Namen alle Ehre, denn ihm gebührt sie.

1) Wird fortgesetzt.


Gottesdienst am 26. November 2017

Zwischen dir und ihm allein – gebrauche Sanftmut

• Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht. Und dabei gib‘ auf dich selbst Acht, dass nicht auch du versucht wirst! (Brief des Apostels Paulus an die Galater 6,1)

Ein Konflikt ist eine Gelegenheit, anderen zu dienen. Streit bietet die Möglichkeit, jemandem die Liebe Christi zu erweisen und das Evangelium zu bezeugen. Jesus erwartet von uns ein liebevolles und heilsames Handeln, um anderen zu helfen, von ihren Sünden umzukehren.

• Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle! Seht zu, dass niemand einem anderen Böses mit Bösem vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle! (1. Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher 5,14 und 15)

Die Bibel empfiehlt Gespräche unter vier Augen als wichtigsten Schritt zur Konfliktlösung. Doch manchmal ist es besser, Dritte zur Konfliktlösung hinzuzuziehen.
Siehe Jakob und Esau (1. Buch Mose 32 und 33), Josef und seine Brüder (ebenda, 50,15), König David (1. Buch Samuel 50,16) und Paulus (Apostelgeschichte 9,26 und 27).
Gott will jedoch nicht, dass Menschen generell eine Beziehung auf Distanz oder Vermittlung anderer führen. Zu einer echten Beziehung gehört, dass man letztendlich persönlich miteinander redet.
• Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet; dann kehrte er Mose ins Lager zurück. (2. Buch Mose 33,11)

Bei Konfliktlösungen müssen wir den Belangen, Traditionen, Grenzen und besonderen Bedürfnissen des anderen Respekt zollen und Gott bitten, uns zu zeigen, wie wir am besten kommunizieren. Unabhängig davon dürfen wir nicht zulassen, dass persönliche Vorlieben oder kulturelle Traditionen uns davon ablenken, echte Versöhnung zu suchen.

Wir werden aufgefordert:
• Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches Mitleid und Erbarmen, so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid, nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht tut sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen! (Brief des Paulus an die Philipper 2,1–5)

1) Thema wird fortgesetzt.
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 19. November 2017

Sündenbekenntnis bringt Freiheit

Zusammenfassung und Anwendung
Der mehrteilige Vortrag zum Thema Sündenbekenntnis bringt Freiheit wird mit Versen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser abgeschlossen.

Kolosserbrief 3,8–17
• Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund.
Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat!
Da ist weder Grieche noch Jude, Beschneidung noch Unbeschnittenheit, Barbar, Skythe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen.
Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut!
Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr!
Zu diesem allen aber <zieht> die Liebe <an>, die das Band der Vollkommenheit ist!
Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen, zu dem ihr auch berufen worden seid in einem Leib! Und seid dankbar!
Das Wort des Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig! Mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren Herzen in Gnade!
Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!


Gottesdienst am 5. November 2017

Will Gott starke oder schwache Menschen?

• Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. (2. Brief des Apostel Paulus an die Korinther 12,9)

In der Welt ist der stark, der sich konsequent selbstverwirklicht und durchsetzt.

Gott hat den Menschen nach seinem Bild erschaffen.
• Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel, mit Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn. Du machst ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße gestellt: Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes, Vögel des Himmels und Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchzieht. (Psalm 8,6–9)
Das große Vertrauen, das Gott den Menschen entgegenbringt, ist ihnen offensichtlich zu Kopf gestiegen. Viele wollen von ihrem Schöpfer nichts wissen.

Stärke aber gibt es nur bei Gott.
• Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit. (Prophet Jesaja 41,10)

Nach der Sicht der Bibel ist es die Bestimmung der Menschen, Gott zu verherrlichen, indem sie sich an ihm erfreuen. Sie ist von der Überzeugung durchdrungen, dass ein Mensch da, wo er Gott wirklich erkennt, von Freude über ihn überwältigt wird.

Gott hat jeden Menschen einzigartig gemacht, mit Stärken und Schwächen. Wir sind aber nicht immer nur stark oder schwach. So das Selbstbekenntnis des Apostels Paulus in seinem Brief an die Römer 7,19–20 oder den Werdegang von Simson im Buch der Richter 13.

Paulus führte im Brief an die Römer 14,1–15,4 die gegenseitige Verantwortung der im Glauben stehenden auf.
Wir sollen dem Frieden nachstreben, die Schwachheiten der Schwachen ertragen und den Nächsten im Glauben stärken. 
Das mag uns nicht immer leicht fallen, aber Gott will uns durch sein Wort ermuntern und selbst an unseren Herzen wirken, dass wir darin ausharren können. So werden wir untereinander gleichgesinnt und einmütig, auch wenn wir nicht in allen Punkten übereinstimmen.
• Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht. Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit! (Brief an die Römer 15,5–7)


Gottesdienst am 8. Oktober 2017

Die sieben „A“ des Sündenbekenntnisses, Teil 2 (Teil 1 siehe 13. August 2017)

• Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu <seinem> Wohlgefallen. (Brief des Paulus an die Philipper 2,13)

Gott bietet uns einen Weg an, um von den begangenen Sünden frei zu werden – das Sündenbekenntnis. Man muss seinen Fehler ehrlich und bedingungslos eingestehen.

Viertes „A“ – Anerkennen, dass wir andere verletzt haben
Es ist wichtig anzuerkennen, dass wir andere verletzt haben. Wir erkennen an und drücken aufrichtiges Bedauern dafür aus, dass wir ihnen geschadet haben. So können wir mit Vergebung rechnen.
• Habt Acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm! (Evangelium nach Lukas 17,3)

Fünftes „A“ – Wir akzeptieren die Konsequenzen
Buße zu zeigen kann auch darin bestehen, die Konsequenzen des eigenen Fehlverhaltens tragen zu wollen. So haben sich zum Beispiel der verlorene Sohn und der Zöllner Zachäus verhalten.
• Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen! Mach mich wie einen deiner Tagelöhner! (Lukas 15,19)
• Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach. (Lukas 19,8)

Sechstes „A“ – Wir arbeiten an unserem Verhalten
Ein Zeichen ernsthafter Buße ist es, dem Geschädigten zu erklären, welche Änderungen wir mit Gottes Hilfe in unserem Verhalten, in Einstellung und Charakter erreichen wollen.
• Bring uns zurück, HERR, zu dir, dass wir umkehren! Erneuere unsere Tage, dass sie werden> wie früher. (Klagelieder 5,21)

Siebentes „A“ – Wir bitten andere um Vergebung und geben ihnen Zeit dafür
Wenn wir glauben, alles für das Schuldenbekenntnis getan haben, dann können wir den Geschädigten um Vergebung bitten. Hier müssen wir sehr respektieren, dass er Zeit dafür braucht. Druck dürfen wir nicht ausüben.

Nicht jedes Sündenbekenntnis erfordert alle sieben Schritte. Je schwerwiegender das Fehlverhalten war, umso weiser ist es, ein gründliches Bekenntnis anzulegen. Hüten wir uns aber davor, in ein bedeutungsloses Ritual abzugleiten und damit Gottes Wille zu verfehlen.
• Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Minze und die Raute und alles Kraut und übergeht das Gericht und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. (Lukas 11,42)

1) Thema wird fortgesetzt.
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Erntedank-Gottesdienst in Gottes Natur 2018

Und du wirst essen und satt werden, und du sollst den HERRN, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir gegeben hat. (5. Buch Mose 8,10)

Gott hat uns reichlich mit Früchten beschenkt. Dafür danken wir ihm.


Gottesdienst am 17. September 2017

Gottes große Gnade

• Jedem aber, dem viel gegeben ist – viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern. (Evangelium nach Lukas 12,48)

Im 8. Jh. v. Chr. wurde Ninive die Hauptstadt Assyriens. In der Stadt lebten geschätzte 600.000 Einwohner. Die Niniviter waren durchdrungen von Verderbnis und Ausschweifung. Sie widersetzten sich allem, was dem wahren Gott entsprach. Gott beauftragte den Propheten Jona, die Bewohner der Stadt Ninive vor Gottes Gericht zu warnen und zur Umkehr zu bewegen.

• Und Jona begann, in die Stadt hineinzugehen, eine Tagereise weit. Und er rief und sprach: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! Da glaubten die Leute von Ninive an Gott; und sie riefen ein Fasten aus und kleideten sich in Sacktuch von ihrem Größten bis zu ihrem Kleinsten. … Und Gott sah ihre Taten, dass sie von ihrem bösen Weg umkehrten. Und Gott ließ sich das Unheil gereuen, das er ihnen zu tun angesagt hatte, und er tat es nicht. (Jona 3,4–5, 10)

Gott veränderte die Herzen der Niniviter. Die Erweckung war ein von Gott bewirktes Wunder.

Kurz nach Ninives Erweckung zogen die Assyrer unter dem schlimmsten König Sanherib gegen die Israeliten. Sie verschleppten die Nordstämme in die Gefangenschaft, aus der sie nie wieder zurückkehrten. Sie griffen das Südreich Juda unter König Hiskia an. Die Niniviter kehrten etwa eine Generation nach der Erweckung wieder zur alten Gottlosigkeit zurück. Durch den Propheten Nahum sagte Gott, dass er die Sünden Assyriens und die Verfolgung seines Volkes nicht länger tolerieren würde.

• Siehe, auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der Heil verkündigt! Feiere deine Feste, Juda, erfülle deine Gelübde! Denn von nun an wird der Heillose nicht mehr durch dich hindurchziehen; er ist vollständig ausgerottet. (Nahum 2,1; Im Vers 9 ist Ninive konkret genannt.)

• Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen.(1. Buch Mose 12,3)

Die Prophezeiung Nahums wurde buchstabengerecht erfüll. Etwa ein Jh. nach Nahum begann Gott mit der Zerstörung Ninives und des Assyrischen Reiches (s. 2. Buch der Könige 19,35–37). Die Meder und Babylonier vollendeten das Zerstörungswerk. Die Stadt Ninive wurde nie wieder aufgebaut.

Gottes Gnade und Privilegien dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mit Gottes Segen ist eine größere Verantwortung verbunden. Wer gegen Gottes Güte sündigt, verschlimmert alles nur noch.


Gottesdienst am 27. August 2017

Was bin ich wert?

• Mit menschlichen Tauen zog ich sie, mit Seilen der Liebe. (Prophet Hosea 11,4)

Gott liebt uns.

Wenn wir uns selbst einschätzen, oder andere Menschen dies tun, dann entspricht das selten den tatsächlichen Gegebenheiten. Die Gedanken der Einschätzenden sind geprägt von ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und Empfindungen. Das führt häufig zu Fehlurteilen. Nur Gott ist gerecht. Er kennt uns besser, als wir uns selbst. In seiner Allmacht und Allwissenheit ist er der Einzige, der ein wahres Urteil gibt. Und dieses Urteil fällt Gott in der ewigen, gütigen und bewahrenden Liebe zu uns Menschen.

• So spricht der HERR: Das Volk derer, die dem Schwert entronnen sind, hat Gnade gefunden in der Wüste, als Israel wanderte, um zu seiner Ruhe zu kommen. Der HERR ist ihm von ferne erschienen: „Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir <meine> Güte bewahrt. (Prophet Jesaja 31,2 und 3)

• Aber jetzt, so spricht der HERR, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, <ich>, der Heilige Israels, dein Retter. Ich gebe Ägypten als Lösegeld für dich, Kusch und Seba an deiner Stelle. Weil du teuer bist in meinen Augen <und> wertvoll bist und ich dich liebhabe. (Prophet Jesaja 43, 1–4)

Nach Dietrich Bonhoeffer liebt Gott uns nicht, weil wir denken, wir sind wertvoll, sondern wir sind wertvoll, weil Gott uns liebt. Gottes Urteil ist absolut. Die Liebe Gottes gilt auch, wenn wir – wie das oft geschieht – gegen Gottes Willen handeln.

• Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Ich finde also das Gesetz, dass bei mir, der ich das Gute tun will, das Böse vorhanden ist. (Brief des Paulus an die Römer 7, 19 und 21)

Ganz gleich, was wir oder andere Menschen uns gegenüber tun. Gott misst uns seinen wahren und hohen Wert bei. Er liebt uns Menschen so sehr, dass er sogar seinen einzigen Sohn für unsere Sündhaftigkeit hingab.


Gottesdienst am 13. August 2017

Die sieben „A“ des Sündenbekenntnisses

Gott bietet uns einen Weg an, um von den begangenen Sünden frei zu werden – das Sündenbekenntnis. Man muss seinen Fehler ehrlich und bedingungslos eingestehen.

Erstes „A“ – Alle Beteiligten ansprechen
Jede Sünde ist verstößt gegen den Willen Gottes, deshalb sind alle Sünden zuerst ihm zu bekennen.
• So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde. (Psalm 32,5)

Eine Sünde im Herzen findet in Gedanken statt, betrifft allein Gott und ist allein ihm zu bekennen. Andere Sünden betreffen Mitmenschen. Sie müssen ihnen gegenüber bekannt werden. In jedem Fall muss das Sündenbekenntnis genauso weite Kreise ziehen wie die Sünde.
• Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach. (Apostelgeschichte 19,8)

Zweites „A“ – „Aber“, „wenn“ und „vielleicht“ vermeiden
Diese Worte werden oft bei falschen Entschuldigungen benutzt, z. B.:
• Ich hätte nicht die Beherrschung verlieren sollen, aber ich war müde.
• Es tut mir leid, wenn ich etwas getan habe, dass dich verärgert hat.
• Vielleicht lag ich falsch.
Solche Sätze führen kaum zur Versöhnung. Ohne diese Worte oder die betreffenden Satzteile gesagt, eignen sich für ein Sündenbekenntnis.

Drittes „A“ – Aufdecken der konkreten Sünde
Ein konkretes Schuleingeständnis zeigt, dass man sich ernsthaft mit seinem Fehlverhalten auseinandergesetzt hat. Das macht den Betroffenen die Vergebung leichter. Zudem hilft dies konkret zu erkennen, wo das eigene Verhalten zu ändern ist.
Gleichnis vom verlorenen Sohn
• Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.
 (Evangelium nach Lukas 15,21)

Am überzeugendsten ist die Einsicht, gegen biblische Grundsätze verstoßen zu haben, z. B.:
Ich habe Gottes Gebot missachtet, andere nicht zu verleugnen.
Ich habe gegen die Bibel gehandelt, als ich Ihnen gedroht habe,
• Und ihr Herren, tut dasselbe ihnen gegenüber, und lasst das Drohen! Da ihr wisst, dass sowohl ihr als auch euer Herr in den Himmeln ist und dass es bei ihm kein Ansehen der Person gibt. (Brief des Paulus an die Epheser 6,9)

1) Thema wird fortgesetzt.
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 30. Juli 2017

Die Goldene Regel

• Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten. (Evangelium nach Matthäus 7,12)

Die vielleicht häufigste Konfliktursache ist, wenn wir diese Goldene Regel missachten. Wir können prüfen, ob wir gegen diese Regel verstoßen, indem wir uns fragen:
• Würde ich wollen, dass jemand mich so behandelt, wie ich ihn behandle?
• Wie fände ich es, wenn man von mir erzählt, was ich falsch von einem anderen berichtet habe?
• Wenn jemand einen Vertrag bricht, genauso wie ich es tue, denke ich dann, dass er im Recht ist?
• Will ich so behandelt werden, wie ich z. B. mit meinen Arbeitnehmern umgehe?
• Wenn die Firma mein wäre, sollen sich meine Arbeitnehmer genauso verhalten wie ich es tue?
Wenn wir nicht wollen, dass uns andere so behandeln wie wir es tun, dann verletzen wir Jesus‘ Goldene Regel. Bekennen wir aber Gott und dem anderen unser Versagen, dann können wir beginnen, den Weg der Vergebung, der Einigung und Versöhnung zu gehen.

Konflikte entstehen oft dann, wenn wir den „Götzen des Herzens“ nachgehen. Dazu zählen:

Ungezügelte Lust nach körperlichem Verlangen wie sexuelle Unmoral, Völlerei, Glücksspiel, Faulheit usw.
• Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. (1. Brief des Johannes, 2,15–17)

Hochmut und Rechthaberei (Sprüche 8,13)
• Die Furcht des HERRN <bedeutet>, Böses zu hassen. Hochmut und Stolz und bösen Wandel und einen ränkevollen Mund, <das> hasse ich. (Sprüche 8,13)

Geldliebe und Habgier
• Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben. (1. Brief des Paulus an Timotheus 6,10)

Menschenfurcht
• Menschenfurcht stellt eine Falle; wer aber auf den HERRN vertraut, ist in Sicherheit. (Sprüche 29,25)

1) Thema wird fortgesetzt.
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 23. Juli 2017

Wie wir Konflikte vermeiden

Aufrichtiges Interesse an den Entscheidungen eines anderen und gut gemeinter Rat können zwar richtig sein, doch wir haben die Entscheidung des anderen immer zu respektieren.
• Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, duldsam, und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen <und hoffen>, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit. (2. Brief des Paulus an Timotheus 2,24)

Gott erwartet von uns, dass wir immer unser Wort halten. Gelingt das nicht, dann bitten wir den Betreffenden, uns von der Verpflichtung zu entbinden. Tut er das nicht, dann bitten wir Gott, dass wir unser Wort halten können und aus unseren Fehlern lernen.
• Wenn ein Mann dem HERRN ein Gelübde ablegt oder einen Eid schwört, ein Enthaltungsgelübde auf seine Seele zu nehmen, dann soll er sein Wort nicht brechen: nach allem, was aus seinem Mund hervorgegangen ist, soll er tun. (4. Buch Mose 30,3)

Jede rechtmäßige Autorität ist von Gott eingesetzt, vor allem dazu, Frieden und Ordnung aufrecht zu erhalten. Wir haben uns dieser Autorität zu unterwerfen – auch zum eigenen Wohl.
• Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten Mächten! Denn es ist keine Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. (Brief des Paulus an die Römer, 13,1, siehe weiter die Verse bis 7)

Gott hat den Machthabern und ihren Ordnungshütern streng geboten, ihre Macht nicht zu missbrauchen, sondern ihren Schutzbefohlenen eifrig zu dienen und ihr Wohl zu suchen.
• Und Jesus rief sie zu sich und spricht zu ihnen: … wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; und wer von euch der Erste sein will, soll aller Sklave sein. (Evangelium nach Markus 10,42–44)

Gott hat niemanden die Vollmacht gegeben, Sünde zu gebieten. Hier sollen wir den Anordnenden respektvoll überzeugen, was richtig zu tun ist. Gelingt uns dies nicht, dann folgen wir allen Anweisungen, die nicht gegen die Bibel verstoßen und vertrauen auf Gott, dass er für einen guten Ausgang sorgt.
• Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Wein, den er trank, unrein zu machen; und er erbat sich vom Obersten der Hofbeamten, dass er sich nicht unrein machen müsse. Und Gott gab Daniel Gnade und Erbarmen vor dem Obersten der Hofbeamten. (Der Prophet Daniel 1,8 und 9)

1) Thema wird fortgesetzt.
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 16. Juli 2017

Wider sündiges Reden

Die Bibel warnt uns, dass die Zunge oft die Hauptursache für Streit ist.
Die Zunge spricht unbedachte Worte
• Da ist ein Schwätzer, < dessen Worte sind > Schwertstiche; aber die Zunge der Weisen ist Heilung. (Sprüche 12,18)
Die Zunge murrt und klagt
• Tut alles ohne Murren und Zweifel, damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes … (Brief des Paulus an die Philipper 2,14–15)
Die Zunge spricht Unwahrhaftigkeiten
• Werde nicht ohne Grund Zeuge gegen deinen Nächsten! Willst du etwa täuschen mit deinen Lippen? (Sprüche 24,28)
Die Zunge spricht Klatsch
• Ein Mann der Falschheit entfesselt Zank, und ein Ohrenbläser entzweit Vertraute. (Sprüche 16,28)
Die Zunge verleumdet
• Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Volksgenossen umhergehen. Du sollst nicht gegen das Blut deines Nächsten auftreten. (3. Buch Mose 19,16)
Die Zunge spricht unnütze Worte
• Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts. (Evangelium nach Matthäus 12,36)

Sündige Worte heizen einen Streit an und können uns von innen zerstören
• Die unheiligen, leeren Geschwätze aber vermeide! Denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten. (2. Brief des Paulus an Timotheus 2,16)

Unbedachte Worte, Nörgeln, Unwahrhaftigkeit, Klatsch, Verleumdungen und unnütze Worte fachen eine Streit nicht nur an, sondern verderben den Charakter der Christen und ihre Beziehung zu Gott. Entsagen wir deshalb allem derartigen Reden und suchen Gottes Hilfe, um den falschen Gebrauch der Zunge zu überwinden.
• Wer das Wort verachtet, bei dem wird gepfändet; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird vergolten. (Sprüche 13,13)

1) Thema wird fortgesetzt.
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 9. Juli 2017

Geistestaufe und Wassertaufe

• So spricht der HERR, der dich gemacht und von Mutterleibe an dich gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob … den ich erwählt habe! Denn ich werde Wasser gießen auf das durstige und Bäche auf das trockene <Land>. Ich werde meinen Geist ausgießen auf deine Nachkommen und meinen Segen auf deine Sprösslinge. (Prophet Jesaja 44,2–3)

Das Neue Testament berichtet immer wieder davon, wie sich Menschen Gott zuwandten und sich danach taufen ließen. (Apostelgeschichte 2, 38; 8,12+36–38; 9,18; 10,44–48; 18,8 und andere)

• Ich <Johannes> zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen. (Evangelium nach Matthäus 3,11)

Die Bibel kennt also eine Wassertaufe und eine Taufe mit dem heiligen Geist. Wir haben immer zu überlegen, um welche Taufe es sich in der betreffenden Bibelstelle handelt.

Nach dem Brief des Paulus an die Römer, Kapitel 8, hat jeder Mensch, der zu Gott gehört, den Heiligen Geist. Bei seiner Wiedergeburt empfing er bei der Geistestaufe den Heiligen Geist. Dies gilt auch für Christen, die aus welchem Grund auch immer, die Wassertaufe noch nicht empfangen haben. Geistestaufe und Wassertaufe können zeitlich auseinanderfallen. Das bedeutet auch, dass die Wassertaufe nicht heilsnotwendig ist.
Die Wassertaufe ist nach den Briefen des Paulus an die Römer (Kapitel 6) und an die Kolosser (Kapitel 2) ein Begräbnis. Durch die Wassertaufe wird das abgebildet und „bestätigt“, was vor der Wassertaufe bei der Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen geschah: Nämlich, dass der alte Mensch mit Christus gekreuzigt wurde, gestorben ist und wiedergeboren wurde zum neuen Leben.

• Denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen. (Brief des Paulus an die Galater 3,26–27)
• Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Brief des Paulus an die Korinther 5,17)


Gottesdienst am 18. Juni 2017

„Ein Mann mit Gott ist immer in der Mehrheit.“ (John Knox, schottischer Reformator)

Der HERR hat die sündigen Söhne Israel, die Baal anbeteten, in die Hand Midians gegeben. Der Richter Gideon war auserwählt, Israel von den Midianitern zu befreien. Gideon verzagte, seine Streitmacht war viel zu klein. Es stand die Entscheidungsschlacht gegen die Heere Midans, Amaleks und der Söhne des Ostens an. Und der HERR war mit ihm.

• Da sprach der HERR zu Gideon: Mit den dreihundert Mann … will ich euch retten und Midian in deine Hand geben. Das ganze „übrige“ Volk aber soll gehen, jeder an seinen Ort. (Buch der Richter 7,7)

Verzagtheit gibt es, seit es Menschen gibt:
• Und die Aufseher sollen weiter zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der sich fürchtet und ein verzagtes Herz hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt werde wie sein Herz. (5. Buch Mose 20,8)

Gideon schleicht sich im Auftrag Gottes ins feindliche Heerlager und erlebt folgendes:
• Und als Gideon ankam, siehe, da erzählte ein Mann seinem Gefährten gerade einen Traum und sagte: Siehe, ich habe einen Traum gehabt. Und siehe, ein Laib Gerstenbrot rollte in das Heerlager Midians. Und es kam bis zum Zelt und schlug es nieder, dass es umfiel, und kehrte es um, „das Unterste“ zu oberst, und das Zelt lag da.
• Da antwortete sein Gefährte und sagte: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Mannes von Israel! Gott hat Midian und das ganze Heerlager in seine Hand gegeben!
• Und es geschah, als Gideon die Erzählung des Traumes und seine Deutung hörte, da betete er an. Und er kehrte ins Heerlager Israels zurück und sagte: Macht euch auf! Denn der HERR hat das Heerlager Midians in eure Hand gegeben!
 (Richter 7,13–15)

Gideons Glaube erstarkt und er reißt die anderen mit zum Sieg. Mit Gott sind die Menschen stark – im Glauben, im Leben, in der Familie, im Beruf. Dazu brauchen wir Anleitung und Ermutigung durch den HERRN.

• Freut euch im HERRN allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! (Brief des Paulus an die Philipper 4,4)


Gottesdienst am 11. Juni 2017

Was Jesus von UNS verlangt

• Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (Evangelium nach Matthäus 6,24)

Jesus stellt Ansprüche an uns.
Wenn es den Menschen gut geht im Leben, dann suchen sie nicht so schnell Jesus und seine Wahrheit. Auch unter Christen gibt es dieses „weichgespülte“ Verhalten. Da stehen die Werke oft vor dem Glauben. Steht Jesus nicht an erster Stelle, dann fehlt sein Halt in unserem Leben, und es besteht die Gefahr, bei Problemen ins Bodenlose zu fallen.
Wem es dagegen schlecht geht, der sucht oft Hilfe bei Gott und bekommt sie von ihm.

Je weiter die Menschen sich von Gott entfernen, umso schwieriger wird ihr Leben, umso größer werden oft die Probleme (Drogenmissbrauch, Süchte verschiedenster Art, Anbeten von Geld und anderen Götzen, seelische Verletzungen). Wenn ein Mensch sehr tief im Elend steckt und zu weit von Gott entfernt ist, dann braucht er oft seelsorgerische Hilfe, um zurück zu Jesus zu finden.
Geben wir alle unsere Probleme, Sorgen und Ängste an Jesus ab und werden frei davon. Dazu sagt die Bibel:

• Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Psalm 23,1)
• Du, HERR, wollest deine Barmherzigkeit nicht von mir wenden; lass deine Güte und Treue alle Wege mich behüten. (Psalm 40,12)
• Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun. (1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 5,23-24)

Jesus stellt Ansprüche an uns.
Er will echte Nachfolger, die ihr Leben grundlegend verändern. (siehe Evangelium nach Lukas 14,26) Er will, dass wir ihm unser Leben vollständig übergeben.
Die Nachfolge, das Vertrauen zu Jesus muss immer wieder neu gelernt und praktiziert werden. Dem Gebet, die „Hotline“ zu Jesus kommt dabei größte Bedeutung zu. Es wächst die Liebe zu Gott, zu seinem Wort, es wächst das Ausrichten am Willen des HERRN.

Prüfen wir also unser Leben, ob es Bereiche gibt, die Jesus nicht gehören und beginnen dort unverzüglich mit den „Aufräumarbeiten“.


Gottesdienst am 28. Mai 2017

Gott ist Liebe

• Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Evangelium nach Johannes 3,16)

In der Welt wird Liebe oft als unfreiwilliges Gefühl beschrieben: Es hat einen erwischt – wie ein Blitz aus heiterem Himmel – es hat gefunkt. Wille spielt offensichtlich keine Rolle.
In der Popmusik geht es bei Liebe meist um Sehnsüchte, Erwartungen und unerfüllte Wünsche.

Gottes Liebe ist
• unbeeinflusst, kommt aus Gottes freiem Willen, wir können diese Liebe nicht hervorrufen, Gott richtet sie aus eigenem freien Willen auf uns;
• selbstaufopfernd für den Geliebten und
• aktiv, ist eine Haltung, beinhaltet Gefühle, veranlasst Handlungen, um die Bedürfnisse des Geliebten zu stillen.

Gott ist Liebe und mehr als Liebe. Gott ist ein persönliches Wesen, Gott hat Wille, Gefühl und Verstand, Liebe ist der höchste Ausdruck seiner Person. Es ist Gottes ureigenes Wesen zu lieben, seine Heiligkeit ist eine liebende Heiligkeit, die sich Sündern ausstreckt, um sie zu retten.

1. Brief des Paulus an die Korinther 13,4–7 beschreibt die gottergebene menschliche Liebe:
• Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig; sie neidet nicht; die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf,
sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit,
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.

Die gottergebene Liebe ist das Gegenteil unseres menschlichen egoistischen Verhaltens.
Sie ist zielgerichtete Selbsthingabe. Sie ist charakterisiert durch:
• Liebe zu Gott (1. Korintherbrief 16,22)
• Liebe zu den Mitgeschwistern (1. Johannesbrief 3,14)
• Liebe zur Wahrheit und Gerechtigkeit (Brief des Paulus an die Römer 6,17–18)
• Liebe zum Wort Gottes (Psalm 1,2)
• Feindesliebe (Evangelium nach Matthäus 5,44)

Der Apostel Johannes bezieht Stellung gegen falsche Glaubensgewissheit. Liebe ist die Prüfung für Christsein.
• Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. (1. Brief des Johannes 4,8)

Für uns gilt:
• Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. (1. Johannesbrief 4,7)

1) Unter Verwendung des Buches „Die Liebe Gottes“, John MacArthur, ISBN 978-3-935558-59-4


Gottesdienst am 21. Mai 2017

Sündenbekenntnis bringt Befreiung

• Wer seine Schuld zudeckt, wird keinen Erfolg haben, wer sie aber bekennt und lässt, wird Erbarmen finden. (Sprüche 28,13)

Wenn wir über das Evangelium Jesu Christi nachdenken, dann verschwindet unser Stolz, geben wir unsere Selbstgerechtigkeit auf, prüfen uns, bekennen unsere Schuld und werden davon befreit. Mit Gott versöhnt zu sein, motiviert uns, möglichst jeden von uns verursachten Schaden wieder gut zu machen. Folgende Schritte wollen wir gehen:

1. Schritt – Buße
Buße können wir nicht aus uns heraus tun. Buße ist eine Gabe Gottes, um die wir ihn bitten. Buße (griechisch metanoia) bedeutet Umdenken. (Siehe Gleichnis vom verlorenen Sohn, Evangelium nach Lukas 15.) Es ist die Erkenntnis, dass das bisherige Verhalten falsch war. Umdenken führt weg von der Sünde und hin zu Gott. Der bußfertige Sünder wird vom sündigen Verhalten geheilt und befreit.

• Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung! (Prophet Jesaja 55,7)

2. Schritt – Prüfe dich selbst
Eine gründliche Selbstprüfung ist Bestanteil der Buße. Damit werden Sünde und Fehler aufgedeckt. Fehler sind nicht immer Sünde. Trotzdem sind sie einzugestehen und der Schaden ist wiedergutzumachen. Das Wort sündigen bedeutet in der Bibel das Ziel verfehlen. Sündigen heißt, nicht zu tun, was Gott gebietet. Das trifft auch zu, wenn unsere Gedanken, Worte und Taten sich nicht bewusst gegen Gott richten. Wir dürfen unsere Sünden nicht verbergen, nicht vertuschen, leugnen oder wegerklären.

• Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. (1. Brief des Johannes 1,8)

Wenn es uns schwer fällt, unsere Übertretungen zu erkennen und zu bekennen, dann müssen wir Gott bitten, dass er uns die Sünden aufzeigt und Buße schenkt. Wir bitten einen geistlich reifen Freund um Rat und Korrektur, auch wenn uns nicht immer alles gefällt, was gesagt werden muss. Wenn wir uns demütigen und zurechtweisen lassen, werden wir unsere Sünden klarer erkennen.

• Der Weg des Narren erscheint in seinen <eigenen> Augen recht, der Weise aber hört auf Rat. (Sprüche 12,15)

1) Thema wird fortgesetzt.
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 7. Mai 2017

Der wahre Weinstock

• Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. (Evangelium nach Johannes 15,1–2)

Jesus fordert uns auf, Frucht zu bringen, zu wachsen und zu reifen. Dazu verändert er uns, was manchmal auch wehtun kann. Zum Beispiel schlechte Verhaltensweisen abzulegen.
Gott greift ein in unser Leben. Wir brauchen sein Wort und die Gemeinschaft mit anderen Christen. So können wir ihn besser verstehen und den richtigen Weg finden.

Jesus ist ein unvergänglicher Quell. Er schenkt uns ewiges Leben. Immer wieder gibt er Freude und Liebe in unser Herz, fordert aber auch Gehorsam ein und seine Gebote zu halten. Liebe und Gehorsam lassen sich nicht trennen. Jesus will geliebt werden und will auch, dass wir Menschen uns lieben.

• Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
• Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe.
(Johannesevangelium 15,9 und 12)

Ein Christ kann mit Gott und sich selbst sehr in Reinem sein. Unglücklich wird der, der an Gott nicht so glaubt, wie Gott es will. Wir sollen sämtliche Lasten ablegen, die uns hindern, Gott nachzufolgen.

• Deshalb lasst nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettlauf. (Brief an die Hebräer 12,1)

Gott legt uns Ziele ins Herz und gibt uns das Gebet zum Erreichen der Ziele. Es kann um alles Gute gebetet werden. Gott schenkt uns Bleibendes.

• Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. (Johannesevangelium 15,7)

Wir Christen haben eine persönliche Beziehung zu Jesus, wir dürfen auf ihn hören, ihm Freude machen – und unser Leben trägt Frucht. Für Gott, für die Gemeinde und für die anderen Menschen.


Gottesdienst am 30. April 2017

Götzendienst ersetzen durch Anbetung des wahren Gottes

Wenn Menschen nicht volle Zufriedenheit und Geborgenheit in Gott haben, dann suchen sie Glück und Geborgenheit woanders. Götzen sind unerfüllte Wünsche, die uns beherrschen. Diese Wünsche verstellen sich gerne als etwas, das wir brauchen oder verdienen oder gar als etwas, das das Reich Gottes vermeintlich voranbringt. Sie bringen uns mit anderen Menschen und mit uns selbst in Konflikte.

Wenn wir die Götzen aus unserem Herzen hinauswerfen wollen, dann gelingt das nur mit der Anbetung des wahren Gottes. Dazu sind mehrere Schritte notwendig:

• Tut Buße vor Gott!
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
(1. Brief des Johannes 1,9; Psalm 51,19)
• Fürchtet Gott!
Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis.
(Sprüche 1,7; Evangelium nach Matthäus 10,28; Psalm 130,3–4)
• Liebt Gott!
Er aber sprach zu ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.
(Matthäusevangelium 22,37; Psalm 34,10; Matthäusevangelium 6,33; Psalm 73,25–26)
• Vertraut auf Gott!
Es ist besser, sich bei dem HERRN zu bergen, als sich auf Menschen zu verlassen.
(Psalm 118,8; Psalm 37,5–6; 2. Brief des Petrus 1,3–4)
• Erfreut euch an Gott
Habe deine Lust am HERRN, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt.
 (Psalm 37,4; Brief des Paulus an die Philipper 4,4 und 1. Brief an die Thessalonicher 5,16–18)

Wer Gott liebt, lobt, dankt und sich an ihn erfreut, dem wird Gott seine Wünsche erfüllen durch die beste aller Gaben – mehr von ihm selbst! Wer lernt, sich immer mehr an Gott zu erfreuen, wird immer weniger das Bedürfnis verspüren, Erfüllung und Geborgenheit in den Dingen dieser Welt zu suchen.

Durch Gottes Gnade können wir den Einfluss des Götzendienstes stetig verringern und uns immer mehr der Vertrautheit und Geborgenheit erfreuen, die aus der Anbetung des einzig wahren Gottes kommen.

1) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09_


Gottesdienst am 23. April 2017

Martin Luther

• Unser Heiland-Gott will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1. Brief des Paulus an Timotheus 2,4)

Die Zeit von Martin Luder (Name seiner Eltern) war gekennzeichnet von Ablasshandel; die Päpste strebten nach Geld, Macht und Ehre, sie liebten Luxus, Genuss und Frauen; das Evangelium von Christus durfte nicht bekannt sein. In den Händen des Volkes war es eine Bedrohung für die Kirche. Wer in den Himmel kommen wollte, musste ein treuer Christ und Kirchgänger sein.

Die Erkenntnis zur Rechtfertigung allein durch Gnade kam Luder mit der Bibelstelle
• Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.“ (Brief des Paulus an die Römer 1,16 und 17)

Luder: „Da hatt ich das Empfinden, ich sei geradewegs von neuem geboren und durch die geöffneten Tore in das Paradiese selbst eingetreten.“ Luder glaubte, dass ihn Jesus von seiner Schuld befreit hat. Er unterschrieb nun seine Briefe mit Martinus Eleutherius, als Martin der Befreite, und änderte seinen Namen in Luther. Luther schlug die 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche und sollte sie vor dem Reichstag in Worms wiederrufen. Er lehnte ab, wurde für vogelfrei erklärt und zum Schutz durch den Sächsischen Kurfürsten auf die Wartburg gebracht.

Die Menschen müssen die Bibel kennen, um das Erlösungswerk Christi annehmen zu können.
Auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament und dann gemeinsam mit Melanchthon und anderen das Alte Testament.

Die Lutherbibel wurde zu einem Lehrbuch, durch das jeder die Botschaft von Jesus‘ Erlösungswerk verstehen kann.
Luthers schöpferische Sprachgewalt verlieh der eher nüchternen deutschen Sprache Ausdruck, Farbe und Lebendigkeit. Seine Bibel prägte die deutsche Geschichte und Kultur nachhaltig.

Es geht um unser Heil – die fünf Grundsätze der Reformation (aus Paulus-Briefen)
Allein die Schrift
Die Bibel ist die hinreichende Vermittlerin des Heils und benötigt keine Ergänzung. (2. Timotheus 3,16–17)
Allein durch den Glauben
Ein Mensch kann sich die Anerkennung Gottes nicht durch Werke verdienen. (Römer 4,5)
Allein durch Gnade
Ein Mensch kann nicht aufgrund seines Handelns Gnade von Gott erwarten. (Römer 3,21–28)
Christus allein
Allein Jesus bewirkt mit seinem Leiden und Sterben die Erlösung des sündigen Menschen. (1. Timotheus 2,5)
Dem alleinigen Gott sei die Ehre
Allein Gott gebührt die Ehre für die Rettung aus Gnade. (Epheser 2,8–9)

1) Unter Verwendung der Broschüre „Martin Luther und die mächtigste Botschaft der Welt“, Eberhard Dahm, Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach


Jubiläums-Gottesdienst zum 25-jährigen Bestehen unserer Gemeinde

(9. April 2018)

Der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. (Evangelium nach Lukas 19,10)

Die Geschichte vom Oberzöllner Zachäus (Lukasevangelium 19,1–10)

Die Menschen streben heutzutage angestrengt nach persönlichem Glück. Wenn sie es erreicht haben, stellen sie oft fest, dass es doch nicht das erwünschte ist. Und so streben sie rastlos immer weiter. Wir können uns aber nicht selbst retten und wir können und auch keine anderen Menschen retten. Das kann nur Jesus.

Wir Christen sollen und wollen uns von diesem Mainstream lösen und unser besonderes Streben auf Jesus richten.

Das tat Zachäus. Gott gibt uns viele Gelegenheiten, diesen Weg zu gehen und nimmt uns dabei an die Hand. Er bereitet uns oft mit dem Lösen „kleinerer“ Aufgaben auf größere vor. So war es mit Davids Hirtendienst. Es gehört aber auch dazu, dass wir selbst schauen, was Gott für uns bereithält, welche Tür er für uns öffnet.

In der Welt gibt es Mobbing, Intrigen und Lügen. Hier werden Menschen oft in Ecken gestellt, in die sie nicht gehören. Jesus dagegen macht uns getrost und froh. Er schenkt uns seine volle Annahme und Aufmerksamkeit. Zachäus war verloren. Er bereute und Jesus schenkte ihm Heil (Verse 8 und 9).

Vom Verloren sein und den damit verbundenen Konsequenzen zu sprechen, ist nicht mehr modern. So versucht man Jesus‘ Erlösungswerk in den Hintergrund zu rücken. Was dies aber für die Menschen bedeutet, zeigt das Evangelium nach Johannes 3,17–21.

Wir Menschen brauchen Rettung und werden nur errettet
allein durch Jesus,
allein durch Gnade (Geschenk)
allein durch Glauben.

Wir als Gemeinde sind in die Welt gestellt, um dies zu bezeugen. Wir danken Jesus für seine Gnade und seinen Segen, die er unserer Gemeinde schenkt und wollen immer wieder einladen zu Gott. Jesus sucht auch heute verlorene Menschen, genauso so wie damals in Jericho. Und er errettet sie, genauso wie damals den Oberzöllner Zachäus.

Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Evangelium nach Johannes 3,36)


Gottesdienst am 2. April 2017

Die Herrlichkeit des Himmels

Brief des Paulus an die Epheser 1,3
• Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus.

Wie herrlich Gott, sein Thron und der Himmel sind, wird in der Bibel an mehreren Stellen beschrieben: z. B. Psalm 104,1 und 2; Prophet Hesekiel ab Kap. 1; Apostelgeschichte 7,55 und 56; Offenbarung nach Johannes ab Kap. 4. Hesekiel liefert eine sehr lebhafte Beschreibung, Johannes eine sehr ausführliche.

Im Himmel befindest sich, was uns Christen wertvoll ist.
• Der Vater ist dort (Vater unser …)
• Jesus sitzt zur Rechten des Vaters.
• Viele Brüder und Schwestern in Christus sind dort.
• Unser Bürgerrecht ist im Himmel (Brief des Paulus an die Philipper 3,20), da wir Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge auf Erden sind (Brief des Paulus an die Hebräer 11,13).
• Die Hoffnung auf den Himmel soll uns mit Vorfreude erfüllen und vom Griff der vergänglichen Welt auf unser Herz befreien.
• Die Sehnsucht, Gottes Herrlichkeit zu sehen, ist ein Kennzeichen des wahren Glaubens an ihn.

Evangelium nach Matthäus 5,8
• Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

Viele Menschen verlieren den Himmel aus dem Blick, weil sie von Weltlichkeit und Materialismus gefangen genommen werden. Alle irdischen Dinge vergehen aber zusammen mit dem Vergnügen, das sie bereiten. Deshalb werden wir aufgefordert, Schätze im Himmel zu sammeln, die niemals zerstört werden oder vergehen können.

Brief des Paulus an die Kolosser 3,1 und 2
• Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes! Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist!

Auf der Erde sind wir unvollkommen. Im Himmel werden wir vollkommen neu gemacht, an Körper und Seele.

Römer 8,28 und 29
• Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach „seinem“ Vorsatz berufen sind. Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein.

Der Veränderungs-Prozess beginnt, indem wir uns vom Unglauben zum Glauben bekehren. Wir werden – auf der Grundlage, was Christus für uns getan hat – sofort als vollkommen gerecht vor Gott angesehen.


Gottesdienst am 26. März 2017

Die Macht des Wortes 

Gott sprach und es geschah. (1. Buch Mose 1;3, 6, 9, 11, 14, 20, 24 und 26)

Ein Wort ist Ausdruck eines Gedankens. Die Zunge ist machtlos ohne Worte. Ihre (zwiespältige) Macht erfährt sie erst durch Worte. Mit der Zunge Worte preisen wir den Herrn und Vater im Himmel und fluchen auch den Menschen, die nach Gottes Willen geschaffen sind. (Brief des Jakobus 3,9).
Worte allein reichen bei uns Menschen nicht aus, um etwas zu verändern. Wir müssen Taten folgen lassen (1. Brief des Johannes 3,18).

Evangelium nach Johannes 1,1
• Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

Bei Gott ist Wort = Tat. Das Wort war da und beteiligt am Schöpfungsprozess. Das Wort ist die Quelle des Lebens und des Lichts. Wo Licht ist, da war vorher Dunkelheit. Das Wort hat eine innige Beziehung zu Gott.

Evangelium nach Johannes 1,14
• Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Somit ist das Wort = Jesus, so dass formuliert werden kann: Im Anfang war Jesus, und Jesus war bei Gott, und Jesus war Gott.
Alles ist Gottes Schöpfung, alles gehört Gott – auch wir Menschen gehören ihm. Wir sind geschaffen zur Ehre Gottes und haben immer auf Jesus hinzuweisen, wie Johannes der Täufer es tat.

Evangelium nach Matthäus 3,11
• Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.

Wir Menschen können Gottes Kinder werden, durch seine Gnade und Liebe und durch unser Bekenntnis zu ihm aus ganzem Herzen und aus ganzem Verstand und aus ganzer Seele.
Wir Kinder Gottes haben immer auf Jesus zu schauen.
Wir leben aus seiner Gnade, die wir an andere Menschen weiter geben können.
Wir preisen und danken ihm.
Wir bitten ihn um weiteres geistliches Wachstum und um andauernde geistliche Neuausrichtung.


Gottesdienst am 12. März 2017

Nur mit Gott werden wir Sieger sein 

5. Mose 33,29
• Glücklich bist du, Israel! Wer ist wie du, ein Volk, gerettet durch den HERRN, der Schild deiner Hilfe und der das Schwert deiner Hoheit ist? Schmeicheln werden dir deine Feinde, du aber, du wirst einherschreiten über ihre Höhen.

Ein Mensch auf der Seite Gottes, wird trotz allem was gegen ihn kommt, am Ende Sieger sein.

Jakob am Fluss Jabbok – sein Name wird geändert von „Betrüger“ zu „Gottes Streiter“ (1. Buch Mose, Kap. 32)
In der Nacht vor dem Wiedersehen mit seinem Bruder Esau ringt Jakob mit einem Mann, der ihm die Hüfte verrenkt. Der Rivale, Gott, stellt ihm die Frage: „Wie heißt Du?“ Jakob antwortet „Ich bin Jakob, ein Betrüger.“ Jakob bekennt seine Schuld und Gott schenkt ihm den Namen Israel und ein neues Leben.
Jakob war mit Gott. Aus ihm entstanden Nationen.

Elia, ein Mann Gottes (1. Buch der Könige, Kap. 18)
Die Israeliten verehren den Götzen Baal. Es herrscht drei Jahre Trockenheit. Alle sehnen sich nach Regen. Elia fordert, dass alle Propheten des Baal ihren Gott anrufen, um ihr Opferfeuer zu entfachen. Baal meldet sich nicht, er bewirkt nichts. Elia ruft Gott an, der HERR zeigt seine Macht und setzt Elias Opferfeuer in Brand. Die Israeliten kehren um zu Gott und der HERR schickt Regen.
Gott war mit Elia und Elia siegte mit Gott.

Wenn Menschen heutzutage ihr Wissen von Gott verdrängen, dann leugnen sie Gott oft nicht gänzlich. Sie erfinden einen passenden Gott für sich selbst. Sie reden sich ein, dass sie den Gott der Bibel verehren, aber in Wirklichkeit verehren sie sich selbst.
Jesus fordert von uns, dass wir nicht lau in unserem Glauben an Gott sind, dass wir uns zu Gott bekennen mit ganzen Herzen und mit ganzer Seele und mit ganzem Verstand. (Offenbarung des Johannes 3,15–16; Evangelium des Matthäus 22,37). Er gibt uns die Verheißung des Sieges.

Offenbarung des Johannes 2,7
• „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradiese Gottes ist.“


Gottesdienst am 5. März 2017

Wie das Herz frei von Götzen wird 

Evangelium des Matthäus 22,37
• Er aber sprach zu ihm: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.“

Wenn wir uns nach etwas anderem außer Gott sehnen, etwas mehr fürchten als ihn oder auf etwas anderes mehr vertrauen als auf ihn, dann beten wir einen Abgott, einen Götzen an.
Es gibt nur einen einzigen Weg, davon frei zu werden: Auf Gott zu schauen. Gott hat uns Befreiung von unserem Götzendienst verschafft, indem er seinen Sohn sandte. Durch Jesus Christus können wir gerecht werden vor Gott und Befreiung von Sünde und Götzendienst finden.

Brief des Paulus an die Römer 8,2
• Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

Um diese Vergebung und Freiheit zu empfangen, müssen wir unsere Sünde erkennen, uns von ihr abwenden und unser Vertrauen auf Jesus Christus setzen.

Gott benutzt drei Mittel, um uns dafür seine Gnade zukommen zu lassen:
• Die Bibel, Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das Studieren der Bibel, das Nachdenken darüber sowie das Hören von Predigten zeigen uns, wie wir Gott lieben und anbeten können.
• Der Heilige Geist erschließt uns Gottes Wort, zeigt uns unsere Sünden und lässt uns nach einem gottgefälligen Leben streben. Dazu beten wir täglich, dass uns der Heilige Geist führt und stärkt.
• Die Gemeinde, das sind Brüder und Schwestern, die uns liebevoll auf Götzen aufmerksam machen und uns im geistlichen Wachstum ermutigen und führen.

Durch diese Gnadenmittel hilft Gott uns, unseren Lebenswandel zu überprüfen und einen Götzen nach dem anderen zu enttarnen und uns davon zu befreien.

1) Siehe Gottesdienst vom 29. Januar 2017
2) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 26. Februar 2017

Falsche und reine Lehre 

1. Brief des Paulus an Timotheus 1,5
• Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.

Nicht der Frommtuende, sondern der, der den Willen des Vaters im Himmel tut und ihm sein Leben anvertraut, der wird in den Himmel kommen (Evangelium des Matthäus 7,15–23).

Es gibt falsche Propheten, die den Weg zu Gott erschweren oder verhindern. Christen schenken ihnen manchmal Gehör. Sie können vom rechten Glauben abfallen. Deshalb ist zu prüfen.

1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 5,21
• Prüft aber alles, das Gute haltet fest!

Manchmal kann das Gute noch nicht von jedem Menschen erkannt oder angenommen werden. Da ist christliche Toleranz nötig. Nur Gott richtet und entscheidet. Er trennt zum gegebenen Zeitpunkt das Unkraut vom Weizen (Evangelium des Matthäus 13,30).

Irrlehrer sind abzulehnen. Wer nicht in der Lehre bleibt, der hat Gott nicht (2. Brief des Johannes 7–11). In der Gemeinde soll in notwendigen, wichtigen und klar in der Bibel geregelten Dingen Einheit bestehen. In unwichtigen und zweifelhaften soll es gegenseitig Nachsicht und Freiheit im Denken, Handeln und Glauben geben. Die Zweifel können auch daraus resultieren, dass wir Gottes Willen nicht vollständig erkennen. Trotzdem haben wir für die Wahrheit im Glauben einzutreten, aber nicht mit dem „Schwert“, sondern mit dem Wort. Aus den Werken der Apostel und Propheten schöpfen wir dazu die richtige Lehre. Die Bibel ist Maßstab für unser Handeln und für unsere Sicht auf Andere. Die reine Lehre bedeutet Rettung. Der Weg zur Rettung ist schmal. Die Lehre ist der notwendige Rahmen für die Entfaltung unseres Glaubens. Dafür schenkt uns Gott Impulse.

Brief des Paulus an die Epheser 4,11–12
• Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi.


Gottesdienst am 19. Februar 2017

Gemeinschaft mit Gott 

Brief des Paulus an die Galater 2,20
• und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir … 

Das Alte Testament spricht vom Bund mit Gott. Gott bot den Menschen, den Israeliten, immer wieder den Bund an. Gott ist der Souverän. Sein auserwähltes Volk brach den Bund immer wieder, aber Gott lässt Gnade walten. Gottes Bund ist ein Gnadenbund.

1. Buch Mose 9,11, Noah-Bund nach der Sintflut • „Ich richte meinen Bund mit euch auf, dass nie mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Flut, und nie mehr soll es eine Flut geben, die Erde zu vernichten.“

Im Neuen Testament ist die Gemeinschaft mit Gott, die persönliche Beziehung zu Jesus, von überragender Bedeutung. Grundlage für diese Gemeinschaft ist der Mensch in Christus, das Kind Gottes, ein neuer Mensch. Die Begründung dieser Gemeinschaft ist eine reine Gottestat, eine im Glauben gegebene dauernde Seins- und Lebensgemeinschaft mit Gott. Ausdruck dafür ist:

1. Brief des Paulus an die Korinther 1,9
• „Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“

Die Gemeinschaft mit Christus wird sichtbar in der Gemeinschaft der Christenuntereinander. Gott teilt uns mit, wie wir sein und werden sollen. Er fordert von uns, in der Gemeinde nach dem Grundsatz der Liebe zu wandeln. Und dies sollen und wollen wir nach außen tragen.

Brief des Paulus an die Römer, 12,9–21 (auszugsweise)
• „Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten!
• In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend;
• In Hoffnung freut euch; in Bedrängnis harrt aus; im Gebet haltet an;
• Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden!
• Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen!
• Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!“


Gottesdienst am 12. Februar 2017

2. Buch der Könige 22,19
• „Weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor dem HERRN gedemütigt hast …, darum habe auch ich gehört, spricht der HERR.“ 

In den Büchern Könige 1 und 2 haben sich die Israeliten immer weiter von Gott entfernt und huldigten Götzen. König Josia war eine Ausnahme. Bei der Tempelrenovierung fand man das 5. Buch Mose, das seinen Glauben an Gott entscheidend beeinflusste. Er erkannte, dass der Schöpfer Anspruch auf alleinige Liebe hat, erneuerte den Bund mit Gott und reinigte das Land von den Götzen.

5. Mose 10,12
• „Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu gehen und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele.“

Die heutige Zeit ist von Gottferne geprägt. Gott will, dass wir friedlich mit jedem Menschen zusammenleben. Wir haben Jesus‘ Auftrag, die Menschen mit Gott und seinem Wort bekannt zu machen. Wir dürfen nicht richten, das ist dem Herrn vorbehalten (Evangelium des Matthäus 13, 24–30).

Wenn wir Gehör bei Gott finden wollen, dann müssen wir Gott hören.

Menschen haben Vorbilder, reagieren auf Impulse, Meinungen und Taten anderer. Gott benutzt Menschen – ganz gleich ob sie glauben oder nicht – um uns zu führen und zu verändern, um uns Kraft zu geben und unseren Glauben zu stärken.
König Josia erkannte nicht, dass Gott durch den götzendienenden ägyptischen König sprach. So fand er einen zeitigen Tod in der Schlacht.
Es kommt darauf an, im Glauben Gottes Eigreifen zu erkennen und nach seinem Willen zu handeln. Jesus verheißt uns:

Brief des Paulus an die Römer 8,28
• „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind.“


Gottesdienst am 29. Januar 2017

Götzen – Richten und Bestrafen

Ein unerfüllter Wunsch kann zur Forderung werden, an die wir unser Herz hängen. Wenn diese Forderung in uns wichtiger wird als Gott, dann huldigen wir einem Götzen, einem Abgott. Abgöttische Forderungen können dazu führen, dass wir andere richten. Je näher wir diesen anderen stehen, desto mehr erwarten wir von ihnen und desto wahrscheinlicher ist es, dass wir sie richten, wenn sie unseren Erwartungen nicht gerecht werden (s. Gottesdienst am 15. Januar 2017).

Sündiges Richten zeichnet sich durch Überlegenheitsgefühle, Widerwillen, Verdammen, Verbitterung oder Groll aus. Es offenbart, dass man weder echte Liebe noch Sorge für den anderen hat. Wir überschreiten Grenzen und spielen Gott.

Die Bibel lehrt aber, dass wir das Verhalten anderer aufmerksam verfolgen und beurteilen sollen, damit wir auf angemessene Weise reagieren und ihnen dienen können.

Brief des Paulus an die Galater, 6,1
• „Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht. Und dabei gib auf dich selbst acht, dass nicht auch du versucht wirst!“

Götzen dagegen verlangen stets Opfer. Wenn jemand unseren Forderungen und Erwartungen nicht gerecht wird, fordert unser Götze, dass er dafür bestraft werden, leiden muss. Sei es vorsätzlich oder unbewusst.
Eine solche Bestrafung kann viele Formen annehmen: offene Verärgerung, verletzende Worte oder unterschwelliges Aussenden unangenehmer Signale. Es kann Rückzug aus der Beziehung sein wie kühles Verhalten, Entziehen von Zuwendung und Körperkontakt, trauriges oder schwermütiges Auftreten, nicht in die Augen sehen oder Abbruch der Beziehung.
Anderen weh zu tun ist ein sicheres Warnsignal dafür, dass etwas anderes als Gott unser Herz regiert.

Jesus befiehlt uns, Gott zu lieben, zu fürchten und zu vertrauen – und zwar Gott allein.

Evangelium des Matthäus 22,37
• „Er aber sprach zu ihm: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand‘.“

1) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 22. Januar 2017

Prophet Hesekiel 36,26

• „Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben (Jahreslosung 2017); und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“

Ein fleischernes Herz ist ein empfindsames Herz, ein „Herz auf dem rechten Fleck“, ein „Herz aus Gold“. Es kann Liebe empfinden und eine Beziehung zu Gott aufbauen. Gott will, dass wir ihn lieben. Ein steinernes Herz dagegen ist unempfindlich gegenüber Gott.
Ein Mensch mit fleischernem Herzen kann nicht alle Not der Welt an sich heran lassen und lindern. Dafür ist er zu schwach. Nur Gott kann das. Wir sind in der Lage, einzelnen Menschen helfen.
Unser Herz kann in verschiedenen Bereichen „weich“ und „hart“ zugleich sein, zum Beispiel gegenüber nahen und fremden Menschen. Beantworten wir für uns doch die Frage: Können wir die Liebe anderer Menschen annehmen, auch wenn sie (wie unsere) nicht vollkommen ist?
Unser Herz braucht Erneuerung, neue Kraft, neue Ausrichtung, neue Impulse von Gott. Mit einem neuen Herzen wachsen neuer Glaube und neue Liebe.

Evangelium des Markus 12,30
• „Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!“
Evangelium des Johannes 14,23
• „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“
Hesekiel 36,27
• „Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.“

Gehorsam ist Folge der Liebe. Wir wollen Gottes Willen in der Bibel verstehen und tun uns manchmal schwer damit. Ein Herz, das sich durch Gott prägen lässt, muss sich deshalb auch bewähren, Gottes Liebe anzunehmen.


Gottesdienst am 15. Januar 2017

Wünsche, Forderungen, Götzen

Es gibt falsche Begehren, z. B. Rache, und Begehren, die legitim sind, z. B. sich Ruhe und Frieden wünschen. Steht dem Letztgenannten jemand entgegen, so ist es angebracht, mit ihm darüber zu reden. Zur Erfüllung der (legitimen) Wünsche gibt es verschiedene Wege. Ein empfehlenswerter ist, den „Erfüllungs-Verhinderer“ weiter lieben, für ihn beten, dass Gott ihn heiligen möge, und darauf warten, dass Gott einmal die Tür für die Erfüllung der Wünsche öffnet.

1. Brief des Johannes 4,19–21
• „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann nicht Gott lieben, den er nicht gesehen hat. Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.“

Ein unerfüllter Wunsch kann zur Forderung werden, an die wir unser Herz hängen. Wenn diese Forderung in uns wichtiger wird als Gott, dann huldigen wir einem Götzen, einem Abgott. Abgöttische Forderungen können dazu führen, dass wir andere richten.

Ken Sande
• „Je näher wir anderen stehen, desto mehr erwarten wir von ihnen und desto wahrscheinlicher ist es, dass wir sie richten, wenn sie unseren Erwartungen nicht gerecht werden.“

Brief des Jakobus 4,12
• „Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?“

Lassen wir den Menschen, unseren Nächsten in Liebe Raum für Unabhängigkeit, eine andere Meinung oder auch Fehler.

1) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 8. Januar 2017

Geborgensein – Vertrauen – Hingabe

Psalm 37,40
„und der HERR wird ihnen beistehen und sie retten; er wird sie erretten von den Gottlosen und ihnen helfen, denn sie haben sich bei ihm geborgen.“

1. Johannesbrief 5,14
• „Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten.“

Wir Menschen fühlen uns dort geborgen, wo wir Vertrauen haben. Vertrauen kann subjektive Überzeugung, Gefühl oder Glaube sein. Des Vertrauens ist würdig, wer treu ist, im Denken und Handeln einen geraden Weg geht und zu seinem Wort steht.
• Im Vollsinn des Wortes treu, kann nur Gott treu sein.
• Gott lädt uns ein, Vertrauen zu ihm zu haben, er lässt die, die ihm vertrauen, nicht im Stich.

Psalm 9,11
• „Auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR.“
Psalm 33,21
• „Denn in ihm wird unser Herz sich freuen, weil wir seinem heiligen Namen vertrauen.“

Jesus hat sein Leben für unsere Sünden hingegeben. Er lädt uns ein, ihm unser Leben vollständig hinzugeben.
Bei Hingabe an Jesus geht es immer um Ganzhingabe: Ihm gehört mein ganzes Leben mit Licht- und Schattenseiten, mit dem, was ich kann, und dem, was ich nicht kann, mit meinen Erfolgen und geistlichen Höhenflügen, aber auch mit meiner Sünde und meinem Versagen. Weder meine Kraft und Energie, noch meine Depression und Schwachheit darf ich ihm vorenthalten.
Hingabe ist nicht nur das, was ich direkt für Jesus, sprich für die Gemeinde, die Mission und das Reich Gottes tue. Martin Luther sagte, dass auch der Beruf, unsere sogenannten weltlichen Verpflichtungen und Tätigkeiten, zur Hingabe und zum Dienst an Gott gehören.
Das wird sowohl die Qualität der Arbeit als auch das Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen verändern, wenn die tägliche Arbeit nicht nur für den Chef und zum Geldverdienen, sondern für Jesus getan wird.

Brief des Paulus an die Kolosser, 3,17
• „Alles was ihr tut, mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesus, und dankt Gott, dem Vater durch ihn.“


Jahr 2016

Gottesdienst am 18. Dezember 2016

Jesus, das wahrhaftige Licht der Welt, scheint in der Finsternis 
 

„Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ (Evangelium des Johannes 1,14)
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott … Er (Jesus) war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht … Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an … so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;“ (ebenda 1,1 … 12)

• Weihnachten: Gott kommt in die Welt und redet zu uns.
• Das Licht Jesus ist in der Welt und viele sehen ihn nicht.

„Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsere Herzen, erkannt und gelesen von allen Menschen; von euch ist offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, ausgefertigt von uns im Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf Tafeln, die fleischerne Herzen sind.“ (2. Brief des Paulus an die Korinther 3,2 und 3)
„Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.“ (Brief des Paulus an die Philipper 2,13)

Kinder Gottes sind Licht, leuchten für Gott und geben es weiter an die Menschen.

Das Wort, Jesus, war bei Gott. Gott, Jesus und der Heilige Geist haben alles erschaffen. Jesus hat seinen Platz im Himmel verlassen und sich in die Niedrigkeit zu den Menschen begeben. Jesus ist die Ansprache Gottes an uns. Viele erkennen ihn nicht. Die, die ihn annehmen, sind Christen, Kinder Gottes.
• Wir Kinder Gottes wachsen im Glauben und Tun, werden aber nie perfekt sein. Wir sind immer auf die Gnade Gottes angewiesen. Durch seine Gnade können wir wahrhaftig und ehrlich, ohne Maske vor ihm sein. Gott schenkt uns das Gebet. Mit dem Gebet sprechen wir zu ihm. Es ist ein schöpferisches Wort. Wenn wir das Gebet mit Glauben verbinden, schafft es etwas Neues.


Gottesdienst am 11. Dezember 2016 

Wie führt Gott?

„Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geist verhindert worden waren, das Wort in Asien zu reden … als sie aber in die Nähe von Mysien kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht. Als sie aber an Mysien vorübergezogen waren, gingen sie nach Troas hinab. Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ (Apostelgeschichte 16,6–8)

Auf dieser zweiten Missionsreise erlebten Paulus und seine Begleiter eine sehr intensive Führung durch Gott. Dies trifft auch auf uns zu. Gott redet, handelt und führt uns durch Menschen aus der Familie, aus der Gemeinde, durch Fremde, durch Freund und Feind. Er bestimmt und nutzt die äußeren Umstände. Gott verschließt Türen und öffnet welche. Er gebraucht unsere Begabung und Nichtbegabung, unsere Irrtümer, unsere Stärken und Schwächen. Gott hilft uns geduldig, unsere Irrtümer und Schwächen zu überwinden. Manchmal ist es aber auch wichtig, dass Gott falsche Pläne konsequent durchkreuzt.

Wie können wir Gottes Führung erkennen? Wie können wir uns vor falschen Wegen schützen? Nicht alles, was sich gut anfühlt ist auch Gottes Wille. Vorsicht ist oft geboten bei begeisterten und eindringlichen Ratgebern. Manchmal nimmt man aber auch wichtige Aussagen und Umstände nicht zur Kenntnis. Wenn sich bei einem Projekt die negativen Anzeichen verdichten, dann sollte davon Abstand genommen werden.

Fazit
• Gott greift in unser Leben ein.
• Dabei können wir seinen Willen oft nicht erkennen, oder wir wollen ihn nicht erkennen.
• Gott mutet uns nicht zu viel zu, er gebraucht Zwischenschritte für unsere Erkenntnisse, für die Akzeptanz seiner Führung.
• Gott führt uns, wir wollen ihn hören und ihm folgen. Das ist das Beste für uns.


Gottesdienst am 4. Dezember 2016 

Danke, Herr 

„Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ (Brief des Paulus an die Thessalonicher 5,18)

Die weltliche positive Psychologie sagt: Dankbare Menschen sind nach neueren Forschungen insgesamt glücklicher, optimistischer, hilfsbereiter, einfühlsamer und spiritueller. Dank und danken nehmen in der Bibel, insbesondere im Neuen Testament, von der Häufigkeit her einen vorderen Platz ein. Einige Beispielstellen aus den Paulus-Briefen: Römerbrief 6,7; 1. Korintherbrief 1,4 und 15,57; Brief an die Epheser 5,20; an die Kolosser 1,3 und 3,17 sowie 2. Thessalonicherbrief 1,3.

Was ist Dank, was vermag Dank?
• Dank sagen ist wohltuende Medizin für Leib und Seele.
• In der Welt heute wird viel gemeckert und gesorgt, aber wenig gedankt.
• Dank baut auf und weitet den Blick – Sorgen und Meckern verengen ihn.
• Dank macht die Seele froh, tut unseren Beziehungen gut, besonders der Beziehung zu Jesus.

Gott hat als Schöpfer von allem das so eingerichtet. Gott wünscht, dass seine Kinder dankbar und glücklich sind.
W. J. Oehler (Bibelbund) schrieb: „Am glücklichsten sind nicht die, die am meisten haben, sondern die, die an meisten danken können.“

Gebetsvorschlag: Danken wir Gott für das Gute, dass wir in unserem Leben erfahren haben. Und bitten ihn: „Zeige mir, offenbare mir deine Liebe in Jesus Christus. Vergib mir, dass ich ohne dich gelebt habe. Nimm mich durch deinen Sohn zu deinem Kind an.“
Wir werden erleben, wie Gottes Heiliger Geist uns seine Freude schenkt, die Freude der Kindschaft, die am tiefsten dankbar macht.


Gottesdienst am 20. November 2016

Wie ist es mit dem Rechthaben?

Geht Recht vor Barmherzigkeit? Wo würden wir Christen die Ewigkeit verbringen, wenn Gott Recht stets vor Barmherzigkeit gelten lassen würde?
Recht hat neben der juristischen auch eine moralische Seite. Wir sollten deshalb nur Rechte ausüben, die sowohl einer staatlichen als auch einer geistlichen Prüfung standhalten. Gott zeigt an vielen Beispielen in der Bibel, wie auf Rechte verzichtetet wurde Der Verzicht diente stets der Verherrlichung Gottes, der Verbreitung des Evangeliums und dem Wohl anderer.

Bei der Inanspruchnahme von Rechten ist deshalb zu fragen:
1. Verherrlicht mein Verhalten Gott, bringt es die Kraft des Evangeliums bei mir zum Ausdruck?
2. Dient es dem Reich Gottes oder nur meinem Eigeninteresse?
3. Nützt oder schadet es anderen?
4. Ist es für mein eigenes Wohlergehen unerlässlich?

Oft ist es besser, auf unser Recht zu verzichten und überflüssige Streitereien vermeiden. Sie hindern uns, Christus zu dienen (1. Brief des Paulus an die Korinther 9,3–15). In anderen Fällen wird das Reich Gottes am besten dadurch gefördert, wenn wir auf unserem Recht beharren (Apostelgeschichte 22,23–23,11).

Gott gibt uns auf den Weg:
• „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Matthäusevangelium 7,12)
• „Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukasevangelium 6,36)

1) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Gottesdienst am 13. November 2016

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an

Thema der Offenbarung des Johannes:
• „Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss; und indem er sie durch seinen Engel sandte, hat er sie seinem Knecht Johannes kundgetan, …“ (Offb. 1,1)

In der Offenbarung wird Jesus in Herrlichkeit offenbart.

Im Gottesdienst ging es konkret um Jesus‘ Briefe an die sieben Gemeinden. (s. Offb. 2 und 3). Diese Gemeindetypen gab es und gibt es bis zur Vollendung des Zeitalters der Gemeinde. Jeweils eine ist typisch für bestimmte Zeiten.
Jesus kennt jede Gemeinde genau und schreibt jeder einen ganz persönlichen Brief mit Lob, Kritik und Verheißung.
Die siebente Gemeinde, Laodezia, ist die Gemeinde in ihrem letzten Zustand des Abfalls von Gott. Sie erhält kein Lob von Jesus.

Petrus charakterisiert folgendermaßen:
• „Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die verderbenbringende Parteiungen heimlich einführen werden, indem sie auch den Gebieter, der sie erkauft hat, verleugnen. Die ziehen sich selbst schnelles Verderben zu.“ (2. Brief des Petrus 2,1)

Wie schützen wir uns vor falschen Lehrern? Hier hilft die Prüfung nach den fünf Fundamentalsätzen des Glaubens (Generalversammlung der presbyterianischen Kirche 1910):
1. Die Inspiration der heiligen Schrift
2. Die Jungfrauengeburt
3. Das stellvertretende Erlösungswerk Christi
4. Die Auferstehung Christi
5. Die Wunder Christi

Jesus verheißt uns:
• „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen, und er mit mir.“ (Offenbarung 3,20)

Halten wir also Jesus‘ Hand immer fest und ihm jederzeit unsere Tür offen.


Vom Genießen – Andacht im Pilzwald 2016

„Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit …
Ich habe das Geschäft gesehen, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich darin abzumühen.
Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende.
Ich erkannte, dass es nichts Besseres bei ihnen gibt, als sich zu freuen und sich in seinem Leben gütlich zu tun.
Aber auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Gutes sieht bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“ (Prediger Salomo 3,1 und 10–13)

Wenn Gott dir heute etwas Schönes gibt, dann genieße es. Ob es eine kleine Freude ist, oder eine große, mit der du nie gerechnet hättest. Wer schöne Tage in vollen Zügen und unbeschwert genießen kann, der kann auch schlechte Zeiten ertragen.

Der Apostel Paulus, der oft kein leichtes Leben in seinem Dienst hatte, sah, worum es dem Prediger ging. Und so schrieb er im Brief an die Philipper:
„Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden.“ (Vers 4,12)

Mangel haben wir im Pilzwald nicht gespürt. Gott hat uns reich beschenkt. Mit Riesenschirmpilzen (Parasol), Grünlingen, Steinpilzen, Birkenpilzen und Butterpilzen.


Mit Gott an der Schwelle zu einer großen Aufgabe! (Prophet Josua 1,1–9)

(Gottesdienst am 23. Oktober 2016)

Gott hält oft Großes für uns bereit, verlangt uns aber auch einiges ab.
Josua soll mutig und tapfer sein. Gott beauftragt Josua, die Israeliten in das verheißene Land zu führen. Gott will, dass Josua sich genau an das hält, was im Buch Gottes steht. Er soll Tag und Nacht über das Buch Gottes nachdenken, dann würde Gott ihm Erfolg zu seiner Aufgabe schenken.

Gott braucht jeden von uns, nach innen in die Gemeinde und nach außerhalb der Gemeinde. Dabei sind die Aufgaben oft nicht leicht, und es ist manchmal einfacher, „mit dem Schwert dreinzuschlagen“ als sich selbst zu ändern. (Matthäusevangelium 26,33 und 51 und 69–75)

Es gilt,
sich zu ändern, wie Gott es will;
Mut, Stärke, innere Einstellungen zum Handeln zu entwickeln;
mutig, stark und oft anders zu sein als der Durchschnitt es ist.

Gottes Plan kann anders sein, als unser Denken. Auf Gottes Plan haben wir unser Denken, unsere Worte und unser Handeln auszurichten. Gottes Wirken und seine Stärke soll bei uns Christen abgebildet sein. Gehorsamkeit führt zum Erfolg.
Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst.“ (Prophet Josua 1,9)


„Denn gut ist der Herr. Seine Gnade ist ewig und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht“ (Psalm 100,5)

(Gottesdienst am 9. Oktober 2016)

Weltlich gesehen ist Treue Verhandlungsgegenstand im Sinne von gegenseitiger Loyalität.

Die Treue Gottes ist dagegen ein Geschenk für uns Menschen. Sie ist in keiner Weise von unserer Treue ihm gegenüber abhängig. Gott hält an seiner Treue fest, selbst dann, wenn die Menschen sündigen. (Prophet Hosea, 11,7–9). Das ist aber kein Freibrief.
Gott fordert uns auf, treu zu sein. Ihm gegenüber, den Menschen gegenüber, seiner Schöpfung gegenüber:
Wer seinem Freund die Treue versagt, der verlässt die Furcht des Allmächtigen. (Buch Hiob 6,14)
„Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.“ (Lukasevangelium 16,10)

Gott lobt und segnet die Treuen.
„Und der Herr wird jedem seine Gerechtigkeit und seine Treue vergelten.“ (Prophet Samuel 26,23)
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“ (1. Johannesbrief 1,9)


Jesus spricht: „Ich bin gekommen, um Ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle.“ (Johannesevangelium 10,10)

(Gottesdienst am 25. September 2016)

Hauptsächlich geht es darum, Gott zu hören und eine persönliche Beziehung zu Gott und zu seinem Wort zu pflegen, nicht um schöne Gefühle oder um Glaubens- bzw. Weltanschauungspflege in der Gemeinde. Das heißt für uns, der Prediger muss eine persönliche Beziehung zu Gott haben, sonst kann er seine Aufgaben als Hirte der Gemeinde nicht erfüllen.

Folgendes erscheint uns sehr wichtig:
Wahre Schafe kennen die Stimme ihres Herrn, wissen wo sie hingehören.
Gott wohnt in uns und in der Gemeinde. Er ist Stützpfeiler und Bollwerk für die Wahrheit.
Jesus handelt über unser Denken hinaus. Er bringt Leben in ganzer Fülle.
In kleineren Gemeinden gibt es wenig Anonymität, man wird mehr gebraucht, kann mehr bewirken, geht mehr aus sich heraus. Es gibt keine Perfektion, die Gemeindearbeit wird von Laien gemacht. (Roosevelt: „Tu was du kannst, dort wo du bist, mit dem was du hast“.)


Ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge! (Lukasevangelium 6,42)

(Gottesdienst am 18. September 2016)

Speziell ging es um den Zwist zwischen Evodia und Syntyche im Philipperbrief 4,2–9. Paulus konzentriert sich hier auf die Schritte, die beide unternehmen können, um eine angemessene Haltung in dieser Situation und zueinander zu erreichen. Er unterteilt seine Anweisungen in fünf wichtige Grundregeln, die auch wir anwenden sollten, wenn wir in einem Konflikt hinein gezogen werden – und der Gott des Friedens wird mit uns sein.

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit
Eure Güte werde allen Menschen bekannt
Nicht sorgen, sondern beten
Die Dinge sehen, wie sie wirklich sind
Das oben Gelernte praktizieren

1) Unter Verwendung des Buches „Sei ein Friedensstifter“, Ken Sande, ISBN 978-3-945716-06-09


Markt der Möglichkeiten 2016

Der Markt der Möglichkeiten in der Hoyerswerdaer Lausitzhalle war wiederum ein Erfolg für unsere Gemeinde. Zu Beginn konnten wir den Bürgermeister der Stadt, Herrn Delling, am Stand begrüßen. Schon hier wurde deutlich, dass wir mit unserem Angebot willkommen waren. Das brachten auch die Besucher zum Ausdruck. Es gab viele gute Gespräche zum Glauben, zu unserer Gemeinde und zu Fragen des christlichen Lebens. Es besuchten uns gläubige, aber auch atheistisch geprägte Menschen. Wir reichten viel christliche Literatur, Traktate und Impulse weiter. Mein Eindruck war, und ich nehme ja schon viele Jahre an diesen Veranstaltungen teil: Das Interesse und die Aufgeschlossenheit der Besucher gegenüber christlichen Inhalten hat zugenommen. Ein Pastor a. D. aus einer Landeskirchlichen Gemeinschaft nahm unseren Aufritt als Anregung für seine Gemeinde mit, auch hier präsent zu sein. Wir freuen uns auf die Verstärkung.


Weitere Impressionen aus dem Gemeindeleben
Pilzpirsch in Gottes Natur 2014


Markt der Möglichkeiten 2014


Markt der Möglichkeiten 2012


Markt der Möglichkeiten 2010


Markt der Möglichkeiten 2009


ProChrist 2009 in Hoyerswerda – „Zweifeln und Staunen“


Markt der Möglichkeiten 2008


taufgottesdienst und Feier 2004

Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. (Offenbarung des Johannes 21,6)